Книга - Bevor Er Nimmt

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Bevor Er Nimmt
Blake Pierce


Ein Mackenzie White Krimi #4
Von Blacke Pierce, Bestseller Autorin von ONCE GONE (Ein Nummer 1 Bestseller mit über 80 Fünf Sterne Reviews) kommt Buch #4 aus der spannenden Mackenzie White Mysterie Reihe. In BEVOR ER NIMMT (ein Mackenzie White Mystery – Buch 4) bekommt die neu ernannte FBI Agentin Mackenzie White eine neuen, beunruhigenden Fall. Frauen werden im ländlichen Iowa vermisst und ein Muster stellt sich heraus. Es wird vermutet, dass ein Serienmörder sich mit ansteigender Geschwindigkeit austobt. Mit ihren mittelwesterlichen Wurzeln wird Mackenzie als perfektes Match dafür ausgewählt. Aber Mackenzie ist abgeneigt davon in den Mittleren Westen zurückzukehren, dieses Mal in eine schonungslose ländliche Umgebung, die sie zu sehr an ihre Kindheit erinnert, die Geister in ihrem Schrank. Sie sucht ebenfalls den Mörder ihres Vaters, mit Dunkelheit die sie überall auf diesem Trip begleitet. Tief eingetaucht in die Welt der Farmen, Silos, Schlachthäuser an langen Wegstrecken auf leeren Highways, fühlte Mackenzie sich, als wenn sie in die Tiefen ihrer Psyche fällt und in die Albträume, vor denen sie immer Angst gehabt hatte, sich ihnen zu stellen. Im tötlichen Katz-und Maus Spiel erkennt sie am Ende die Psychose des Mörders gegen den sie kämpft und erkennt, dass das Land ihrer Kindheit noch dunklere und verwickelte Horrorgeschichten enthält, als sie sich je hätte vorstellen können. Ein dunkler Psychothriller, BEVOR ER NIMMT ist Buch #4 in einer fesselnden neuen Reihe – mit einem liebenswerten neuen Charakter – der Sie bis spät abends lesen lässt. Buch #5 in der Mackenzie White Mystery Reihe wird schon bald verfügbar sein.







BEVOR ER NIMMT



(EIN MACKENZIE WHITE MYSTERIE —BUCH 4)



B L A K E P I E R C E


Blake Pierce



Blake Pierce ist der Autor der Bestseller RILEY PAGE Mystery Reihen, die sieben Bücher umfasst (und mehr). Blake Pierce ist ebenfalls Autor der MACKENZIE WHITE Mystery Reihe, die aus fünf Büchern (und mehr) besteht; der AVERY BLACK Mysterie Reihen, die vier Bücher (und mehr) umfässt und der neuen KERI LOCKE Mystery Reihe.

An alle eifrigen Leser und lebenslange Fans des Mystery und Thriller Genres, Blake liebt es von Ihnen zu hören, bitte besuchen Sie www.blakepierceauthor.com (http://www.blakepierceauthor.com) um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.



Copyright © 2016 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Wenn nicht anders im U.S. Copyright Gesetz von 1976 vorgegeben, darf diese Veröffentlichung nicht wiedergegeben, verteilt oder in irgendeiner Form auf keinen Fall auf einem Datenträger oder einem Abrufsystem gespeichert werden, nicht ohne vorherige Erlaubnis des Autors. Dieses Buch ist ausdrücklich zum persönlichen Vergnügen lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiter verkauft oder an andere Menschen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer weiteren Person teilen möchten, dann kaufen Sie bitte eine zusätzliche Kopie für jeden Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht ausschließelich für Ihre Nutzung gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dies ist eine Fiktions Arbeit. Namen, Charaktere, Geschäfte, Organsiationen, Orte, Veranstaltungen und Vorfälle sind entweder das Produkt der Vorstellungskraft des Autors oder werden nur fiktionell genutzt. Jegliche Ähnlichkeit mit aktuellen Personen, lebend oder tot ist zufällig. Jacken Bild Copyright Andrewy_1, mit Lizenz von Shutterstock.com


BÜCHER VON BLAKE PIERCE



RILEY PAIGE KRIMI SERIE

VERSCHWUNDEN (Band #1)

GEFESSELT (Band #2)

ERSEHNT (Band #3)

GEKÖDERT (Band #4)

GEJAGT (Band #5)

VERZEHRT (Band #6)

VERLASSEN (Band #7)

ERKALTET (Band #8)



MACKENZIE WHITE KRIMI SERIE

BEVOR ER TÖTET (Band #1)

BEVOR ER SIEHT (Band #2)

BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

BEVOR ER NIMMT (Band #4)

BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)



AVERY BLACK KRIMI SERIE

GRUND ZU TÖTEN (Band #1)

GRUND ZU FLÜCHTEN (Band #2)

GRUND ZU VERSTECKEN (Band #3)

GRUND ZU FÜRCHTEN (Band #4)



KERI LOCKE KRIMI SERIE

EINE SPUR VON TOD (Band #1)

EINE SPUR VON MORD (Band #2)

EINE SPUR VON LASTER (Band #3)


INHALTE



PROLOG (#ue3d4257e-969d-50fe-b6b0-e81aa160fc7b)

KAPITEL EINS (#u90f76121-8917-5da8-8ef7-f833d0f9bce2)

KAPITEL ZWEI (#udd3c2a45-4238-5264-b821-d7bec1e25782)

KAPITEL DREI (#u987cb2f9-aaab-5a33-9cc6-85e7de63ea11)

KAPITEL VIER (#u3d866e5f-8af0-5bc1-a9e8-f06c96490b53)

KAPITEL FÜNF (#u4def53f2-e20b-5fd5-8d0b-a7f1203b9542)

KAPITEL SECHS (#u283e5d50-e9f4-5075-853b-e4884ecaa765)

KAPITEL SIEBEN (#uf8e562bf-d167-545a-96e1-915600c419f0)

KAPITEL ACHT (#u6f44173c-ada3-53ef-9736-d869acc1cc0b)

KAPITEL NEUN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ELF (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWÖLF (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)




PROLOG


Das wäre das letzte Mal, dass sie eine Autogrammstunde in einer kleinen Stadt machte, von der noch nie jemand gehört hatte. Sie musste mit ihrem Werbeleiter sprechen und ihn wissen lassen, dass nur weil eine Stadt einen Buchladen hat, es noch keine große Metropole ist. Sicherlich schien sie wie eine hoch anspruchsvolle Diva, wenn sie solche Forderungen stellte, aber das war ihr egal.

Es war 22:35 Uhr abends und Delores Manning fuhr eine zweispurige Straße in einem lang vergessenen Hals der Wälder von Iowa entlang. Sie war sich bewusst, dass sie irgendwo vor 10 Meilen falsch abgebogen war, denn kurz danach hatte sich ihr GPS verabschiedet. Kein Signal. Natürlich. Das war nur die Spitze des Eisberges von dem, was ein miserables Wochenende gewesen war.

Delores fuhr bereits seit zehn Minuten auf der Straße. Sie hatte keine Stoppzeichen gesehen, keine Häuser, nichts. Nur Bäume und einen überraschend schönen Nachthimmel über sich. Sie dachte ernsthaft darüber nach, einfach mitten auf der Straße anzuhalten und umzudrehen.

Je mehr sie darüber nachdachte, umso mehr erschien ihr das eine gute Idee zu sein.

Sie wollte gerade das Bremspedal drücken, als ein ploppendes Geräusch das Auto erfüllte. Delores schrie auf vor Angst und Überraschung, aber ihr schreien wurde von einem plötzlichen dumpfen Geräusch erstickt, als das Auto mehrere Meter zu sinken schien und dann nach links zog.

Sie schaffte es das Auto irgendwie gerade zuhalten, aber erkannte dann, dass sie sich nicht dagegen wehren sollte- es zog zu sehr. Sie gab den Kampf auf und schaffte es das Auto auf die Seite der Straße zu lenken und parkte es fast auf der Hälfte des Bordsteins. Sie machte das Fernlicht an und ließ ein lautes Seufzen hören.

“Mist”, sagte sie.

Das hat sich angehört wie ein Reifen, dachte sie. Und wenn das der Fall ist … Oh man, ich weiß nicht einmal, ob es einen Ersatzreifen im Kofferraum gibt. Das kommt davon, weil ich diese Todesfalle von Auto überall mit hinnehme. Du bist dabei eine bekannte Autorin zu werden, Mädchen. Verwende ab und zu ein wenig Geld für Flüge und Mietautos, hm?

Sie betätigte den Schalter für die Kofferraumöffnung, öffnete die Tür und trat in die Nacht heraus. Es lag Frische in der Luft, denn der Winter hatte Einzug im Mittelwesten gehalten. Sie zog ihren Mantel enger an ihren Körper und zog ihr Handy heraus. Sie war nicht allzu überrascht, kein Empfang zu lesen; sie hatte es schon seit den letzten zwanzig Minuten gesehen, seitdem ihre GPS-App nicht mehr funktionierte.

Sie sah auf die Reifen und bemerkte, das beide auf der Vorderseite flach waren. Noch mehr, sie waren komplett platt. Sie sah etwas am Vorderreifen glänzen und kniete sich hin, um zu sehen, was es war.

Glas, dachte sie. Wirklich? Wie kommt das Glas in meine Reifen?

Sie schaute den Hinterreifen an und sah mehrere lange Splitter durchstechen. Sie schaute wieder auf die Straße und konnte keine Zeichen von irgendwas sehen. Aber das bedeutete Nichts, den der Mond war die meiste Zeit hinter den Baumspitzen versteckt und es war so dunkel wie in der Hölle.

Sie ging zum Kofferraum, wusste aber bereits, das alles was sie finden würde, sinnlos wäre. Sogar wenn es ein Ersatzrad gab, sie würde zwei brauchen.

Wütend und ein wenig ängstlich knallte sie den Kofferraum zu, ohne überhaupt nachzuschauen. Sie griff nach ihrem Handy und fühlte sich komplett bescheuert und kroch auf die Rückbank ihres Autos. Sie hielt ihr Handy hoch, auf einen einzigen Service Balken hoffend.

Nichts.

Nicht ausflippen, dachte sie. Ja, du bist inmitten von Nichts. Aber vielleicht kommt jemand vorbei. Alle Straßen führen irgendwo hin, oder?

Sie konnte nicht glauben, was das für ein Wochenende gewesen war, sie setzte sich wieder ins Auto, wo die Heizung noch funktionierte. Sie stellte den Rückspiegel so ein, dass sie Lichter von hinten sehen konnte, und schaute dann nach vorne, falls jemand von vorne kommen würde.

Während sie über die gescheiterte Autogrammstunde nachdachte, das kleine Veröffentlichungs Mix-Up und ihre kürzlichen Schwierigkeiten, zweigeplatzte Reifen mitten auf der Straße zu haben, sah sie plötzlich Lichter von vorne. Sie hatte gerade erst sieben Minuten gewartet und schätzte sich glücklich.

Sie machte die Tür auf und das Innenlicht kam zu den bereits blinkenden Warnlichtern hinzu. Sie trat heraus, blieb nahe beim Auto und winkte den sich nähernden LKW heran. Sie war sofort erleichtert, als sie sah, dass er anhielt. Er fuhr auf ihre Spur und parkte direkt vor ihr. Der Fahrer machte sein Warnblinklicht an und stieg aus.

“Hi”, sagte der etwa vierzigjährige Mann, der aus dem Truck stieg.

“Hi” antwortete Delores. Sie ging auf ihn zu, immer noch sauer über die Situation einem Fremden ausgeliefert zu sein, der so spät nachts angehalten hatte, um ihr zu helfen.

“Probleme mit dem Auto?”, fragte er.

“Tonnen davon”, sagte Delores und zeigte auf ihre Reifen. “Zwei geplatzte Reifen gleichzeitig. Können Sie das glauben?”

“Oh, das ist schrecklich”, erwiderte er. “Haben Sie Triple A oder eine Werkstatt oder so angerufen?”

“Kein Empfang”, sagte sie. Sie fügte fast hinzu “Ich bin nicht von hier”, aber entschied sich dann dagegen.

“Sie können meins benutzen”, sagte er. “Ich habe meistens mindestens zwei Balken hier draußen.”

Er machte einen Schritt nach vorne und griff in seine Tasche für sein Handy.

Nur, es war kein Handy, was er rauszog. Sie war verwirrt bei dem, was sie sah. Es machte keinen Sinn. Sie konnte nicht herausfinden, was es war und -

Plötzlich kam es auf ihr Gesicht zu, in schneller Geschwindigkeit. Ein Bruchteil einer Sekunde, bevor sie getroffen wurde, sah sie die Form und den Glanz von dem, was er über seine Finger gleiten ließ.

Einen Schlagring.

Sie hörte das Geräusch, als er ihre Stirn traf, fühlte einen Moment des Schmerzes und dann einen Moment später knickten ihre Knie ein und sie spürte, wie sie auf die harte Straße fiel. Das letzte, was sie mitbekam, war, wie der Mann sich schon fast sorgend zu ihr herunterbeugte, seine Taschenlampe schien in ihre Augen, bevor die Welt um sie herum schwarz wurde.




KAPITEL EINS


Mackenzie White stand unter einem schwarzen Schirm und beobachtete, wie der Sarg in die Erde herabgelassen wurde, während der Regen sich in einen stetigen Regenguss verwandelte. Das Weinen der Besucher wurde fast von den Regentropfen, die auf den Friedhofboden und die nahen Grabsteine fielen, übertönt.

Sie schaute mit einer schmerzvollen Traurigkeit zu, als ihr alter Partner, seine letzten Momente in der Welt der Lebenden verbrachte.

Der Sarg wurde auf den Stahlläufern, auf denen er die ganze Zeit während der Messe gelegen hatte, ins Grab gelassen, während die, die Bryers am Nächsten waren, danebengestanden hatten. Die Trauergesellschaft hatte sich nach den letzten Worten des Pastors fast vollständig aufgelöst, aber die engsten Angehörigen waren noch da.

Mackenzie stand an der Seite, zwei Reihen weiter. Ihr fiel ein, dass obwohl sie und Bryers ihre Leben mehrmals in die Hände des anderen gelegt hatten, sie ihn doch nicht so gut gekannt hatte. Das wurde unterstrichen von der Tatsache, dass sie keine Ahnung hatte, wer die Menschen waren, die zurückblieben, um zu sehen, wie er in die Erde hinabgelassen wurde. Da war ein Mann, der in seinen Dreißigern zu sein schien und zwei Frauen, die sich zusammen unter eine schwarze Plane drängten und noch einen letzten Moment mit ihm erlebten.

Als Mackenzie sich umdrehte, bemerkte sie eine ältere Frau, die eine Reihe dahinter stand und ihren eigenen Schirm hielt. Sie war ganz in schwarz gekleidet und sah recht nett aus, wie sie da im Regen stand. Ihr Haar war komplett grau, in einen Dutt gebunden, aber sie sah irgendwie jung aus. Mackenzie nickte ihr zu, als sie an ihr vorbeiging.

“Kannten Sie Jimmy?”, fragte die Frau plötzlich.

Jimmy?

Sie brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass die Frau über Bryers sprach. Mackenzie hatte seinen Vornamen nur ein oder zwei Mal gehört. Für sie war er einfach immer nur Bryers gewesen.

Vielleicht waren wir doch nicht so eng, wie ich gedacht hatte.

“Ja”, antwortete Mackenzie. “Wir haben zusammengearbeitet. Was ist mit Ihnen?”

“Ex-Frau”, sagte sie. Mit einem zittrigen Seufzen fügte sie hinzu: “Er war so ein guter Mann.”

Ex-Frau? Gott, ich hatte ihn wirklich nicht gekannt. Aber dunkel erinnerte sie sich an ein Gespräch während einer ihrer langen Fahrten, als er erwähnt hatte, bereits verheiratet gewesen zu sein.

“Ja, war er”, sagte Mackenzie.

Sie wollte der Frau davon erzählen, wie Bryers sie in ihrer Karriere angeleitet und wie er ihr das Leben gerettet hatte. Aber sie dachte, das es einen Grund dafür gab, warum die Frau sich selbst distanziert hatte, anstatt sich zu den drei kauernden Gestalten unter der Plane zu gesellen.

“Standen Sie ihm nahe?”, fragte die Ex.

Ich dachte, das wäre so, sagte Mackenzie und schaute mit Reue auf die Grabesstätte. Ihre Antwort fiel dennoch einfacher aus. “Nicht so.”

Sie drehte sich von der Frau mit einem bekümmerten Lächeln weg und ging zu ihrem Auto. Sie dachte an Bryers … sein trockenes Lächeln, die Art wie er selten gelacht hatte, aber wenn, dann war es schon fast explosiv gewesen. Sie dachte dann daran, wie die Arbeit jetzt sein würde. Sicher, das war egoistisch, aber sie konnte nicht anders und fragte sich, wie sich ihr Arbeitsumfeld jetzt verändern wurde, jetzt wo ihr Partner und der Mann, der sie unter seine Fittiche genommen hatte, tot war. Würde sie einen neuen Partner bekommen? Würde sich ihre Position ändern und sie wieder hinter einem Schreibtisch sitzen?

Gott, hör auf an dich selbst zu denken, dachte sie.

Der Regen tropfte auf den Schirm. Es war so laut, dass Mackenzie fast ihr Handy in ihrer Jackentasche überhört hätte.

Sie fummelte es aus ihrer Tasche, schloss die Autotür auf, legte den Schirm weg und setzte sich hinein, weg von dem Regen.

“White hier!”

“White, hier ist McGrath. Sind Sie noch auf der Beerdigung?”

“Ich gehe gerade”, antwortete sie.

“Es tut mir wirklich leid mit Bryers. Er war ein guter Mann. Und ein verdammt guter Agent.”

“Ja, das war er”, sagte Mackenzie.

Aber als sie durch den Regen auf das Grab zurückschaute, hatte sie das Gefühl, Bryers überhaupt nicht gekannt zu haben.

“Ich hasse es zu unterbrechen, aber ich brauche Sie hier. Können Sie in mein Büro kommen?”

Sie fühlte wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. Es hörte sich ernst an.

“Was ist los?”, fragte sie.

Er machte eine Pause, als wenn er überlegte es ihr zu sagen, dann sagte er endlich:

“Ein neuer Fall”.



***



Als sie vor McGraths Büro ankam, sah Mackenzie Lee Harrison, der im Wartebereich saß. Sie erinnerte sich an ihn, als ein Agent, der ihr als zeitweiliger Partner zugeteilt worden war, als Bryers krank geworden war. Sie hatten sich über die letzten Wochen kennengelernt, aber hatten noch nicht die Gelegenheit gehabt, miteinander zu arbeiten. Er schien ein ganz netter Agent zu sein – vielleicht ein wenig zu vorsichtig für ihren Geschmack.

“Hat er dich auch angerufen?”, fragte Mackenzie.

“Ja”, sagte er. “Es scheint, das wir unseren ersten Fall zusammen bekommen. Ich dachte, ich warte auf dich, bevor ich anklopfe.”

Mackenzie war sich nicht sicher, ob er das aus Respekt ihr gegenüber gemacht hatte oder aus Angst vor McGrath. Egal wie, sie dachte, dass es eine gute Entscheidung gewesen war.

Sie klopfte an die Tür und wurde von einem kurzen “Kommen Sie rein” von der anderen Seite begrüßt. Sie winkte Harrison heran und sie gingen zusammen hinein. McGrath saß hinter seinem Tisch und tippte etwas auf seinem Laptop. Zwei Aktenordner lagen auf der linken Seite, als wenn sie nur darauf warteten, angefordert zu werden.

“Setzten Sie sich, Agenten”, sagte er.

Mackenzie und Harrison nahmen jeder auf einem Stuhl vor McGraths Tisch Platz. Mackenzie sah, dass Harrison ganz steif saß und seine Augen ganz weit waren … nicht unbedingt vor Angst, aber sicherlich war er ziemlich aufgeregt.

“Wir haben einen Fall im ländlichen Iowa”, begann er. “Da Sie dort aufgewachsen sind, dachte ich, dass Sie sich gut dafür eignen, White.”

Sie räusperte sich, peinlich berührt.

“Ich bin in Nebraska aufgewachsen, Sir”, korrigierte sie ihn.

“Ist doch dasselbe oder”, fragte er.

Sie schüttelte den Kopf, diejenigen die nicht aus dem Mittelwesten kamen würden das nie verstehen.

Iowa dachte sie. Sicherlich war das nicht Nebraska, aber es war nah genug und der reine Gedanke dort hinzugehen, beunruhigte sie. Sie wusste, dass sie keinen Grund hatte, den Ort zu fürchten; immerhin hatte sie es nach Quantico geschafft und etwas aus sich gemacht. Sie hatte ihren Traum von einer führenden Rolle beim FBI erreicht. Warum beunruhigte sie der Gedanke für einen Fall dorthin zurückzukehren?

Weil alles Schlechte in deinem Leben da draußen ist, dachte sie. Deine Kindheit, deine alten Kollegen, die Umstände des Tod deines Vaters…

“Es gibt eine Reihe an Frauen, die verschwunden sind”, fuhr McGrath fort. “Und so wie es scheint, werden sie direkt von der Straße entführt, auf diesen einsamen langen Strecken auf dem Highway. Die letzte wurde letzte Nacht entführt. Ihr Auto wurde an der Straßenseite gefunden, mit zwei geplatzten Reifen. Es gab eine große Menge an Glas auf der Straße und daher nimmt die einheimische Polizei an, dass es Fremdeinwirkung war.

Er schob einen der Ordner zu Mackenzie und sie schaute herein. Es gab mehrere Fotos des Autos, besonders von den Reifen. Sie sah auch, dass der Abschnitt der Straße wirklich isoliert war, nur umgeben von hohen Bäumen auf beiden Seiten. Eines der Fotos zeigte auch den Inhalt des Autos des letzten Opfers. Innen lag noch ein Mantel, eine kleine Werkzeugkiste, die an der Seite verschraubt war und eine Kiste mit Büchern.

“Was ist mit den Büchern?”, fragte Mackenzie.

“Das letzte Opfer war Autorin. Delores Manning. Google sagt mir, dass sie ihr zweites Buch veröffentlicht hat. Eine dieser kitschigen Romanzen. Sie ist keine so bekannte Autorin, wir sollten also kein Problem mit der Presse bekommen … bis jetzt. Die Straße wurde gesperrt und Umleitungen wurden von der Verkehrspolizei aufgestellt. Also, White ich will, dass Sie so schnell wie möglich dort hingehen. Ländlich oder nicht, der Staat will die Straße natürlich nicht für so lange schließen.”

McGrath wandte sich dann an Harrison.

“Agent Harrison, ich möchte, dass Sie etwas verstehen. Agent White hat Verbindungen in den Mittelwesten, es versteht sich also von selbst, das sie für den Fall zuständig ist. Auch wenn ich Sie als ihren Partner eingeteilt habe, möchte ich, dass Sie hier bleiben. Ich möchte Sie hier im Hauptbüro, im Hintergrund arbeitend haben. Wenn Agent White mit einem Nachforschungsauftrag anruft, dann möchte ich, dass Sie das übernehmen. Nicht nur das, sondern Delores Manning hat auch einen Agent und Pressesprecher und all das. Wenn das also nicht schnell abgewickelt wird, dann wird die Presse davon Wind bekommen. Ich möchte das Sie sich darum kümmern. Halten Sie die Dinge ruhig hier im Hauptbüro, wenn die Kacke am Dampfen ist. Nichts für ungut, aber ich will einen erfahrenen Agenten dafür haben.”

Harrison nickte, aber die Enttäuschung in seinen Augen war nicht zu übersehen. “Nichts für ungut Sir. Ich freue mich zu helfen, wann immer ich kann.”

Oh nein, dachte Mackenzie. Auch noch ein Arschkriecher.

“Ich mache das also alleine?”, fragte Mackenzie.

McGrath grinste sie an und schüttelte den Kopf. Es war schon fast eine verspielte Art von Geste, die ihr zeigte, dass sie einen langen Weg mit McGrath hinter sich hatte, seit ihrem ersten merkwürdigen und grenzwertig feindlichen Meeting.

“Auf keinen Fall schicke ich Sie da alleine hin”, sagte er. “Ich habe Agent Ellington dazu geholt, um mit Ihnen zu arbeiten.”

“Oh”, sagte sie ein wenig überwältigt.

Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Es gab eine merkwürdige Art von Chemie zwischen ihr und Ellington – seitdem sie sich das erste Mal getroffen hatten, als sie als Detektivin draußen im ländlichen Nebraska arbeitete. Sie hatte es genossen mit ihm für einen kurzen Zeitraum zusammenzuarbeiten, aber jetzt waren die Dinge anders … naja das würde für einen interessanten Fall sorgen, immerhin. Aber es gab nichts, worum sie sich Sorgen machen müsste. Sie hatte Vertrauen, dass sie leicht ihre persönlichen Gefühle die sie für ihn hatte, von den kollegialen trennen konnte.

“Darf ich fragen warum?”, fragte Mackenzie.

“Er hat schon einmal kurz mit den einheimischen Agenten dort zusammengearbeitet, wie Sie wissen. Er hat auch eine beeindruckende Bilanz, wenn es um Fälle mit vermissten Personen geht. Warum?”

“War nur eine Frage, Sir”, sagte sie und erinnerte sich an das erste Mal als sie und Ellington sich getroffen hatten, als er dort hingekommen war, um ihr mit dem Scarecrow Killer Fall zu helfen, an dem sie für die Polizei dort arbeitete. “Hat er … naja, hat er darum gebeten, mit mir daran zu arbeiten?”

“Nein”, sagte McGrath. “Es ist einfach nur, dass Sie beide perfekt für diesen Fall sind – er mit seinen Verbindungen und Sie mit Ihrer Vergangenheit.”

McGrath stand auf, um das Gespräch zu beenden. “Sie sollten in ein paar Minuten E-Mails mit Ihren Flugdaten erhalten”, sagte McGrath. “Ich glaube, Sie fliegen gegen 11.55 Uhr.”

“Aber das ist ja in eineinhalb Stunden”, sagte sie.

“Dann schlage ich vor, dass Sie sich bewegen.”

Sie ging schnell aus dem Büro und schaute nur einmal zurück und sah Agent Harrison, der immer noch auf seinem Stuhl saß wie ein verlorener Welpe, nicht sicher, was er tun oder wohin er gehen sollte. Aber sie hatte keine Zeit sich über seine potenziell verletzten Gefühle zu sorgen. Sie musste zusehen, wie sie packen und in weniger als 90 Minuten zum Flughafen kommen sollte.

Und zu allerletzt musste sie noch herausfinden, warum sie den Gedanken mit Ellington an einem Fall zu arbeiten, so fürchtete.




KAPITEL ZWEI


Mackenzie kam laufend am Flughafen an und erreichte gerade noch so ihr Gate. Sie eilte ins Flugzeug, fünf Minuten nachdem der Flug mit dem Boarding begonnen hatte und schlenderte den Gang entlang, ein wenig außer Atem, frustriert und ein wenig neben der Spur. Sie fragte sich kurz, ob Ellington rechtzeitig angekommen war, aber um ehrlich zu sein, war sie einfach nur froh, den Flug nicht verpasst zu haben. Ellington war ein großer Junge, er konnte auf sich selbst aufpassen.

Ihre Frage wurde beantwortet, als sie ihren Sitz fand. Ellington war bereits an Bord und saß bequem in seinem Sitz neben ihr. Er lächelte sie von seinem Platz neben dem Fenster an und winkte ihr zu. Sie schüttelte ihren Kopf und seufzte schwer.

“Schlechter Tag?”, fragte er.

“Naja, es begann mit einer Beerdigung und dann einem Meeting mit McGrath”, antwortete Mackenzie. “Dann muste ich nach Hause rennen, eine Tasche packen und dann durch Dulles rennen, um den Flieger zu erwischen. Und es ist noch nicht einmal Mittag.”

“Die Dinge können also nur besser werden”, witzelte Ellington.

Sie schob ihr Handgepäck in das Fach über ihnen und sagte: “Wir werden ja sehen. Sag mal, hat das FBI keine Privatflugzeuge?”

“Ja, aber nur für sehr zeitempfindliche Fälle. Und für Superstar Angestellte. Dieser Fall ist nicht zeitempfindlich und wir sind garantiert keine Star Angestellten.”

Als sie endlich saß, nahm sie sich einen Moment Zeit zum Entspannen. Sie schielte zu Ellington und sah, dass er durch einen Ordner blätterte, der genauso wie der aussah, den sie in McGraths Büro gesehen hatte.

“Was hältst du von dem Fall?”, fragte Ellington.

“Ich glaube, es ist zu früh, um zu spekulieren”, sagte sie.

Er rollte mit den Augen und runzelte verspielt die Stirn. “Du musst doch einen ersten Gedanken gehabt haben. Was ist der?”

Obwohl sie ihre Gedanken nicht preisgeben wollte, die sich dann am Ende als falsch herausstellten, schätzte sie die Mühe direkt auf den Punkt zu kommen. Es zeigte sich, dass er tatsächlich der harte Arbeiter und engagierte Mitarbeiter war, als den McGrath ihn angepriesen hatte – dieselbe Art von Mitarbeiter, wie sie gehofft hatte.

“Ich glaube, die Tatsache, dass man diese Verschwundene nennt und nicht Ermordete gibt uns ein wenig Hoffnung”, sagte sie. “Aber wenn man bedenkt, dass die Opfer alle von der Landstraße entführt wurden, dann sagt mir das auch, dass der Mann ein Einheimischer ist, der die Lage der Straßen kennt. Er könnte die Frauen entführen und sie dann töten, ihre Körper irgendwo im Wald verstecken oder an irgendwelchen Verstecken, die nur er kennt.”

“Hast du dich schon eingelesen?” fragte er und nickte auf den Ordner.

“Nein. Ich hatte noch keine Zeit.”

“Dann mal zu”, sagte Ellington und überreichte ihr den Ordner.

Mackenzie las die knappen Informationen, während die Stewardessen die Sicherheitsanweisungen durchgingen. Sie las immer noch, als das Flugzeug in Richtung Des Moines abhob. Es gab nicht viel Informationen in dem Ordner, aber genug für Mackenzie, um eine Herangehensweise zu erstellen, die sie ausführen würden, sobald sie ankamen.

Delores Manning war die dritte Frau, die in den letzten 9 Tagen als vermisst gemeldet worden war. Die erste Frau war eine Einheimische, die von ihrer Tochter als vermisst gemeldet worden war. Naomi Nyles, siebenundvierzig Jahre alt, ebenfalls von der Straße entführt. Die Zweite war eine Frau aus Des Moines namens Crystal Hall. Sie hatte einen knappen Eintrag, hauptsächlich Gemischtes aus ihrer Jugend, aber nichts Wichtiges. Als sie entführt worden war, hatte sie eine einheimische Viehzucht in der Gegend besucht. Der erste Fall hatte keine Anzeichen von Fremdeinwirkung gezeigt – nur ein verlassenes Auto an der Seite der Straße. Das zweite verlassene Auto war ein kleiner Pick up Truck, mit einem geplatzten Reifen. Der Wagen wurde inmitten des Wechselns des Reifens entdeckt, der Wagenheber noch unter der Radachse und der Plattfuß an die Seite des Wagens gelehnt.

Alle drei Fälle waren nachts passiert, so zwischen 22.00 Uhr und 3.00 Uhr morgens. Bis jetzt, neun Tage nach der ersten Entführung, gab es keinen einzigen Beweis und absolut keine Hinweise.

Wie sie es immer tat, las Mackenzie die Information mehrere Male, um sie zu speichern. Das war nicht schwer in diesem Fall, denn es gab nicht viel zum Aufnehmen. Sie ging zurück zu den Fotos der ländlichen Umgebung – die Nebenstraßen, die sich durch die Wälder wie eine riesige Schlange wanden und nirgendwo hinführten.

Sie erlaubte sich selbst, sich in die Gedanken des Mörders zu versetzen, der die Straßen und die Nacht als Deckung benutze. Er musste geduldig sein. Und wegen der Dunkelheit musste er daran gewöhnt sein, alleine zu sein. Die Dunkelheit machte ihm keine Angst. Vielleicht bevorzugte er es sogar im Dunkel zu arbeiten, nicht nur wegen der Deckung, auch wegen der Einsamkeit und Isolation. Dieser Mann war wahrscheinlich ein Einzelgänger. Er entführte die Frauen von der Straße, augenscheinlich in verschiedenen Stresssituationen. Autoreparatur, geplatzte Reifen. Das bedeutete, er machte das wahrscheinlich nicht wegen des Tötens. Er wollte einfach Frauen haben. Aber warum?

Und was ist mit dem letzten Opfer, Delores Manning? Vielleicht war sie eine Einheimische mit einer Vergangenheit in dieser Gegend, dachte Mackenzie. Entweder das oder sie war sehr mutig, diese Straßen zu so einer Zeit zu befahren … Mir ist es egal, wie gut eine Abkürzung ist, das ist wirklich leichtsinnig.

Sie hoffte, dass das der Fall war. Sie hoffte, die Frau war mutig. Denn Mut, egal wie inszeniert, half Menschen oft mit angespannten Situationen umzugehen. Es war mehr als nur ein Ehrenzeichen, sondern eine tiefe psychologische Eigenschaft, die Menschen half, die Lage zu meistern. Sie versuchte, sich Delores Manning vorzustellen, die aufsteigende Autorin, die diese Straßen nachts befuhr. Mutig oder nicht, es war einfach kein schönes Bild.

Als Mackenzie fertig war, übergab sie den Ordner wieder Ellington. Sie schaute an ihm vorbei und auf das Fenster, hinter dem weiße Wolken vorbeischwebten. Sie schloss ihre Augen für einen Moment und ließ sich dort hinbringen, nicht nach Iowa, sondern ins benachbarte Nebraska. Ein Ort, wo es offenes Land und überragende Wälder gab, anstelle von Verkehr und hohen Gebäuden. Sie vermisste es nicht, fand aber den Gedanken dort hin zurückzukehren und wenn es nur für die Arbeit war, ganz aufregend, auf eine Art, die sie nicht ganz verstand.

“White?”

Sie öffnete ihre Augen bei dem Klang ihres Namens. Sie drehte sich zu Ellington, ein wenig peinlich berührt, dass er sie dabei erwischte hatte, wie sie träumte. “Ja?”

“Du warst kurz weg. Geht’s dir gut?”

“Ja”, antwortete sie.

Und das beste, sie war wirklich okay. Die ersten sechs Stunden des Tages waren körperlich und emotional anstrengend gewesen, aber jetzt wo sie saß, in der Luft festgehalten und mit einem unwahrscheinlichen zeitweiligen Partner, fühlte sie sich okay.

“Darf ich dich was fragen”, sagte Mackenzie.

“Raus damit.”

“Hast du darum gebeten, mit mir zusammenzuarbeiten?”

Ellington antwortete nicht gleich. Sie konnte es hinter seiner Stirn arbeiten sehen, bevor er antwortete und fragte sich, ob er vielleicht einen Grund hatte sie anzulügen.

“Naja, ich habe von dem Fall gehört, und wie du weißt, habe ich bereits vorher schon einmal mit dem Büro in Omaha gearbeitet. Und weil es das nächste Büro zu unserem Ziel in Iowa ist, habe ich meine Bewerbung in den Ring geworfen. Als er fragte, ob es mir was ausmachen würde, mit dir an dem Fall zu arbeiten, habe ich es nicht abgelehnt.”

Sie nickte, sie fühlte sich schon fast schuldig und fragte sich, ob er noch andere Gründe dafür hatte, diesen Job zu wollen. Während sie ein paar Gefühle für ihn hatte (egal ob streng körperlich oder irgendwie emotional, sie war sich nie sicher), hatte er ihr nie einen Grund gegeben anzunehmen, dass er das gleiche fühlte. Es war einfach zu leicht sich daran zu erinnern, wie sie, als sie ihn zum ersten Mal getroffen hatte, auf ihn zugegangen war und er sie abgewiesen hatte.

Hoffen wir einfach, dass er all das vergessen hat, dachte sie. Ich bin jetzt anders, er ist viel zu beschäftigt sich mit mir zu beschäftigen und wir arbeiten jetzt zusammen. Schnee von gestern.

“Und bei dir?” fragte sie. Was sind deine ursprünglichen Gedanken?”

“Ich glaube nicht, dass er die Frauen umbringen will”, meinte Ellington. “Keine Hinweise, keine Angaben und wie du glaube ich, dass es ein Einheimischer sein muss, der das macht. Ich glaube, er sammelt sie irgendwie…. Für was auch immer, ich will nicht spekulieren. Aber das macht mir Sorgen, wenn ich richtig liege.”

Es machte Mackenzie ebenfalls Sorgen. Wenn es jemanden gab, da draußen, der Frauen kidnappte, würde er eventuell bald mit leeren Händen dastehen und vielleicht auch an Interesse verlieren … was bedeutete, er müsste früher oder später aufhören. Und obwohl das theoretisch gut war, bedeutete es auch, das diese Fährte kalt werden würde, ohne weitere Tatorte, die zu möglichen Beweisen führen könnten.

“Ich glaube, dass du Recht mit dem Sammeln hast”, meinte sie. “Er holt sie in einer verletzlichen Situation – während sie mit Autos oder geplatzten Reifen umgehen. Das bedeutet, er schleicht sich an, anstatt sich direkt zu zeigen. Er ist irgendwie schüchtern.”

Er grinste und sagte: “Huh. Das ist eine gute Beobachtung.”

Sein Grinsen verwandelte sich in ein Lächeln, von dem sie sich abwenden musste, wissend, dass sie die Gewohnheit hatten, sich immer ein wenig zu lange in die Augen zu schauen. Stattdessen wandte sie ihre Augen wieder dem blauen Himmel und den Wolken zu, während der Mittelwesten unter ihnen zum Vorschein kam.



***



Mit sehr wenig Gepäck zwischen ihnen, bahnten Mackenzie und Ellington sich problemlos ihren Weg durch den Flughafen. Am Ende des Fluges, hatte Ellington Mackenzie darüber informiert, dass bereits Pläne gemacht wurden (wahrscheinlich während sie in ihre Wohnung gerannt war und dann zum Flughafen). Sie und Ellington sollten zwei einheimische Agenten treffen und mit ihnen daran arbeiten, den Fall so schnell wie möglich zu lösen. Da sie nicht auf ihr Gepäck warten mussten, konnten sie sich ohne Probleme sofort mit den beiden Agenten treffen.

Sie trafen sich in einem der zahlreichen Starbucks am Flughafen. Sie ließ Ellington vorgehen, weil es offensichtlich war, das McGrath ihn als die führende Rolle in dem Fall vorgesehen hatte. Warum sonst hatte er Ellington wissen lassen, wo sie die Agenten treffen sollten? Warum sonst hatte Ellington eine Vorwarnung bekommen, mit viel Zeit um gemütlich seinen Flug zu erreichen?

Die zwei Agenten waren leicht zu erkennen. Mackenzie seufzte innerlich, als sie sah, dass beides Männer waren. Einer von ihnen sah jedoch aus, als wenn er neu war. Auf keinen Fall war der Mann älter als vierundzwanzig. Sein Partner sah dagegen abgehärtet und älter aus – wahrscheinlich schon an die fünfzig.

Ellington ging geradewegs auf sie zu und Mackenzie folgte ihm. Keiner der Agenten stand auf, aber der ältere bot Ellington seine Hand, als sie sich dem Tisch näherten.

“Agenten Heideman und Thorsson, stimmts?” fragte Ellington.

“Erwischt”, sagte der ältere Mann. “Ich bin Thorsson und mein Partner hier ist Heideman.”

“Nett euch kennenzulernen”, sagte Ellington. “ich bin Special Agent Ellington und das ist mein Partner Agent White.”

Sie schüttelten sich alle die Hände auf eine Art, die schon fast ermüdend für Mackenzie erschien, seitdem sie dieses Amt übernommen hatte. Es war schon fast eine Formalität, eine merkwürdige Sache, die man machen musste, um die Aufgabe zu bekommen. Als Heideman ihr die Hand schüttelte, bemerkte sie, dass sein Griff schwach und schweißig war. Er sah nicht nervös aus, aber ein wenig schüchtern oder introvertiert.

“Wie weit draußen ist der Tatort?”, fragte Ellington.

“Der nähste ist ungefähr eine Stunde entfernt”, erwiderte Thorsson. “Die anderen befinden sich innerhalb von zehn oder fünfzehn Minuten voneinander entfernt.”

“Gab es irgendwelche Neuigkeiten seit heute Morgen?” fragte Mackenzie.

“Keine”, antwortete Thorsson. “Das ist einer der Gründe, warum wir euch gerufen haben. Dieser Mann hat bis jetzt drei Frauen entführt und wir können einfach keinen einzigen Beweis finden. Es ist so schlimm geworden, dass der Staat darüber nachdenkt, Kameras auf dem Highway zu nutzen. Das Problem daran ist, dass man nicht einfach hundertzwanzig Kilometer Straße mit Kameras bewachen kann.”

“Technisch wäre das möglich”, sagte Heidemann. “Aber das wären Tonnen von Kameras und ein großer Aufwand. Also sehen das manche Leute auf Staatsebene nur als die letzte Möglichkeit.”

“Können wir los und uns den ersten Tatort anschauen?”, fragte Ellington.

“Sicherlich”, antwortete Thorsson. “Braucht ihr nicht zuerst Hotels und so?”

“Nein”, sagte Mackenzie. “Lasst uns an die Arbeit gehen. Wenn ihr sagt, das es so eine große Strecke gibt, die abgedeckt werden muss, dann dürfen wir keine Zeit verschwenden.”

Als Thorsson und Heideman aufstanden, warf Ellington ihr einen merkwürdigen Blick zu. Sie wusste nicht, ob er von ihrer Ansage so schnell wie möglich zum ersten Tatort zu gehen beeindruckt war oder ob er es amüsant fand, dass sie ihm nicht ganz die Führung hier überlassen wollte. Sie hoffte, dass er nicht merkte, dass der Gedanke daran irgendwo in die Nähe eines Hotels mit Ellington zu kommen, zu viele Emotionen auf einmal in ihr hochkommen liessen.

Sie verließen Starbucks alle in einer Reihe hintereinander. Mackenzie war leicht berührt, dass Ellington auf sie wartete, um sicherzugehen, das sie nicht die Letzte war.

“Wisst ihr”, sagte Thorsson und blickte über die Schulter hinüber, “ich bin froh, dass ihr gleich dort hin wollt. Es herrscht eine schlechte Stimmung in der ganzen Angelegenheit. Ihr könnt es fühlen, wenn ihr mit der einheimischen Polizei sprecht und es beginnt schon, auf uns abzufärben.”

“Welche Art von Stimmung?”, erkundigte sich Mackenzie.

Thorsson und Heideman teilten einen bedeutungsvollen Blick miteinander, bevor Thorssons Schulter ein wenig sank und er antwortete: “Als wenn es nicht passieren würde. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es gibt keinen einzigen Hinweis. Der Mann ist wie ein Geist.”

“Wir können hier hoffentlich helfen”, sagte Ellington.

“Ich hoffe”, antwortete Thorsson. “Denn im Moment ist das allgmeine Gefühl von allen die an dem Fall arbeiten, das wir den Typ nie finden werden.”




KAPITEL DREI


Mackenzie war eher überrascht,dass das einheimische Büro Thorsson und Heideman mit einem Suburban ausgestattet hatte. Nach ihrer eigenen Klapperkiste und den Mietautos, mit denen sie in den letzten Monaten gefahren war, fühlte sie, dass sie jetzt stilgerecht fuhr, während sie mit Ellington hinten saß. Als sie nach einer Stunde und zehn Minuten am ersten Tatort ankamen, war sie dennoch schon fast froh endlich aussteigen zu können. Sie war nicht an solche Vergünstigungen in ihrer Position gewöhnt und sie fühlte sich ein wenig unwohl.

Thorsson parkte am Rand der State Route 14, eine zweispurige Straße, die sich durch die Wälder des ländlichen Iowa wand. Die Straße war gesäumt mit Bäumen an beiden Seiten. Während der wenigen Meilen die sie auf der Straße gefahren waren, hatte Mackenzie ein paar kleine Nebenstraßen gesehen, die lang vergessen schien, abgesperrt durch eine dünne Schnur und zwei Pfosten auf jeder Seite der Pfade. Außer diesen wenigen Unterbrechungen gab es nichts weiter als Bäume.

Thorsson und Heideman führten sie an ein paar einheimischen Polizisten vorbei, die flüchtig winkten, als sie vorbeigingen. Ganz vorne in Reihe zwei der geparkten Polizeiwagen stand ein kleiner roter Subaru. Die zwei Vorderreifen waren komplett platt.

“Wie sieht’s hier mit Polizeikräften aus?”, fragte Mackenzie.

“Klein”, antwortete Thorsson. “Die kleinste Stadt hier ist ein kleiner Ort namens Bent Creek. Die Bevölkerung beträgt ca. neunhundert Menschen. Die Polizeikraft besteht aus einem Sheriff – der dort hinten mit zwei anderen Männern steht – zwei Vertreter und sieben Beamten. Sie hatten ein paar Anzugträger von Des Moines hier, aber als wir kamen sind sie zurückgetreten. Es ist jetzt das Problem des FBI’s. Die Art von Sache.”

“Mit anderen Worten, ihr seit also froh, das wir hier sind?”, fragte Ellington.

“Oh, absolut”, sagte Thorsson.

Sie erreichten das Auto und versammelten sich für einen Moment in einem Kreis. Mackenzie schaute zurück auf die Beamten. Nur einer von ihnen schien wirklich daran interessiert zu sein, was die FBI-Agenten dort taten. Soweit sie das betraf, war das in Ordnung. Sie hatte ihren gerechten Anteil an der Einmischung von Kleinstadtpolizeibeamten, die die Dinge schwerer machten, als sie sein mussten, gehabt. Es wäre schön zu arbeiten, ohne um die Gefühle und Egos der einheimischen Polizeibeamten herumtänzeln zu müssen.

“Wurde das Auto bereits auf Fingerabdrücke untersucht?”, fragte Mackenzie.

“Ja, heute früh”, antwortete Heideman. “Bitte.”

Mackenzie öffnete die Beifahrertür. Ein kurzer Blick hinein, sagte ihr, dass während das Auto nach Fingerabdrücken untersucht worden war, nichts entfernt oder als Beweis gekennzeichnet wurde. Ein Handy lag immer noch auf dem Beifahrersitz. Eine Packung Kaugummi lag auf ein paar verstreuten und gefalteten Papierstücken auf der Mittelkonsole.

“Das ist das Auto der Autorin, korrekt?”, fragte Mackenzie.

“Das stimmt”, antwortete Thorsson. “Delores Manning.”

Mackenzie überprüfte weiterhin das Auto. Sie fand Mannings Sonnenbrille, ein fast leeres Adressbuch, ein paar Kopien des The Tin House auf dem Rücksitz verstreut und Wechselgeld hier und da. Der Kofferraum bot nur eine Kiste mit Büchern. Es gab achtzehn Kopien eines Buches, genannt Love Blocked von Delores Manning.

“Wurde auch hier hinten alles nach Fingerabdrücken untersucht?”, fragte Mackenzie.

“Nein, ich glaube nicht”, antwortete Heiemann. “Das ist nur eine Kiste mit Büchern, stimmts?”

“Ja, aber da fehlen einige.”

“Sie kam von einer Autogrammstunde”, sagte Thorsson. “Wahrscheinlich hat sie ein paar verkauft oder verschenkt.”

Es war nicht wert, deswegen zu diskutieren, also ließ sie es bleiben. Trotzdem blätterte Mackenzie durch zwei der Bücher. Sie waren beide von Manning auf der Titelseite signiert worden.

Sie legte die Bücher zurück in die Kiste und begann dann die Straße abzusuchen. Sie ging bis zum Rand, suchte nach irgendwelchen Zeichen, wo etwas vielleicht aufgestellt wurde, das die Reifen zum Platzen gebracht hatte. Sie schaute zu Ellington hinüber und war erfreut zu sehen, dass er sich bereits die Reifen anschaute. Von da, wo sie stand, konnte sie die glitzernden Scherben des Glases sehen, das immer noch aus den Reifen hervorstach.

Es lag noch mehr Glas auf der Straße. Das wenige Sonnenlicht das es durch die Baumzweige schaffte, spiegelte sich in einer Art darin, die schaurig-schön war. Sie ging hinüber und kniete sich hin, um besser sehen zu können.

Es war offensichtlich, dass das Glas hier absichtlich hingelegt worden war. Es war hauptsächlich in der Nähe der gebrochenen gelben Linie in der Mitte der Straße gelegt worden. Es war hier und da verteilt wie Sand, aber die größte Menge war verteilt worden, um sicherzugehen, dass alle, die hier entlangfuhren, direkt darüber fuhren. Ein paar größere Scherben waren auf der Straße liegen geblieben. Das Auto hatte diese offensichtlich verpasst, da sie nicht in krümelähnliche Stücke zerbrochen waren. Sie hob eine dieser größeren Stücke auf und untersuchte sie.

Das Glas war auf den ersten Blick dunkel, aber als Mackenzie näher hinschaute, sah sie, dass es schwarz angemalt wurde. Damit es nicht von den Autolichtern erfasst wurde, dachte sie. Jemand der nachts fuhr, würde Glas in den Scheinwerfern sehen, aber nicht wenn sie schwarz waren.

Sie wählte ein paar Stücke aus den Scherben aus und kratzte mit ihren Fingernägeln an ein paar größeren Stücken. Das Glas darunter hatte zwei verschiedene Farben; das meiste war durchsichtig, aber einige davon hatten einen leichten Grünton dabei. Es war viel zu dick, um zu einer Flasche oder einem gewöhnlichen Krug zu gehören. Es hatte die Dicke von etwas, das ein Töpfer machen würde. Ein wenig davon schien leicht mehr als zweieinhalb Zentimeter dick und ein Zentimeter in der Breite zu sein, nachdem es zerbrochen wurde und dann von Delores Mannings Auto zerfahren wurde.

“Ist jemandem aufgefallen, dass das Glas angesprüht wurde?” fragte sie.

Entlang der Straße schauten sich die Beamten einander verwirrt an. Sogar Thorsson und Heideman schauten sich fragend an.

“Das ist ein Nein”, sagte Thorsson.

“Hat jemand das eingetütet und analysiert?”, fragte Mackenzie.

“Eingetütet, ja”, antwortete Thorsson. “Analysiert nicht. Aber ein Team ist da dran. Wir sollten in wenigen Stunden Antworten haben. Ich denke, sie hätten uns wahrscheinlich noch Bescheid gesagt, wegen der Sprühfarbe.”

“Und dieses Glas war nicht an den anderen Tatorten, ist das korrekt?”

“Das stimmt.”

Mackenzie stand wieder auf, schaute das Glas an, während sie begann, sich ein Bild des Verdächtigen auszumalen, nachm den sie suchten.

Kein Glas an den vorherigen Tatorten, dachte sie. Das bedeutet, das der Verdächtige sich dieses Opfer zielgerichtet ausgesucht hat. Warum? Vielleicht waren die ersten beiden Entführungen nur Zufall gewesen. Vielleicht war der Verdächtigte einfach nur zur rechten Zeit am rechten Ort. Und wenn das der Fall war, ist er definitiv ein Einheimischer, ein Landmörder, kein Stadtmörder. Aber er ist schlau und berechnend. Er verübt seine Taten nicht nur aus einem Bauchgefühl heraus.

Ellington kam herüber und inspizierte das Glas selber. Ohne sie anzuschauen fragte er: “Irgendwelche erste Gedanken?”

“Ein paar!”

“Welche zum Beispiel?”

“Er ist ein ländlicher Typ. Wahrscheinlich ein Einheimischer, wie wir dachten. Ich glaube auch, das dies hier geplant war. Die geplatzten Reifen … er hat es mit Absicht gemacht. Wenn das Glas nicht an anderen Tatorten war, dann hat er es nur dieses Mal ausgelegt. Das lässt mich glauben, dass er keine Kontrolle über die anderen beiden hatte. Das war einfach nur Glück von seiner Seite. Aber dieses Mal… dieses Mal musste er daran arbeiten.”

“Glaubst du, es lohnt sich mit der Familie zu sprechen?”, fragte Ellington.

Sie war sich nicht sicher, ob er sie auf merkwürdige Weise ausfragte, so wie Bryers es einmal getan hatte oder ob er wirklich interessiert an ihrer Methodologie und Herangehensweise war.

“Das könnte der schnellste Weg sein, um Antworten zu bekommen für den Moment”, antwortete sie. “Auch wenn das nichts bringt, wir haben die Aufgabe erledigt”.

“Das hört sich an, wie ein Roboter der spricht”, sagte Ellington mit einem Lächeln.

Mackenzie ignorierte ihn und ging hinüber zum Auto, wo Thorsson und Heideman sie beobachtet hatten.

“Wissen wir wo Delores Manning lebt?”, fragte sie.

“Ja, sie lebt in Buffalo, New York”, antwortet Thorsson. “Aber sie hat Familie in der Nähe von Sigourney.”

“Das ist auch in Iowa, richtig?”

“Das stimmt”, sagte Thorsson. “Ihre Mutter lebt zehn Minuten außerhalb der Stadt. Der Vater ist verstorben. Es hat sie noch niemand über ihr Verschwinden informiert. Von dem was wir sagen können, ist sie erst seit sechsundzwanzig Stunden oder so verschwunden. Wir können es nicht bestätigen, aber wir fragen uns, ob sie bei ihrer Familie war, wo sie so nah war, wegen ihrer Autogrammstunde in Cedar Rapids.”

“Ich denke, sie sollten informiert werden”, meinte Mackenzie.

“Glaube ich auch”, pflichtete Ellington ihnen bei.

“Dann seit meine Gäste”, kicherte Thorsson. “Sigourney ist ca. eine Stunde und fünfzehn Minuten entfernt. Wir wären gern dabei” fügte er sarkastisch hinzu. “aber das gehört nicht zu unseren Aufgaben.”

Während er das sagte, kam einer der Polizisten hinzu. Das Abzeichen, das er trug, sagte aus, dass er ein Sheriff der Gegend war.

“Braucht ihr uns noch für etwas?”, fragte er.

“Nein”, sagte Ellington. “Vielleicht noch einen Namen eines angenehmen Hotels hier in der Gegend.”

“Es gibt nur eins in Bent Creek”, antwortete der Sheriff. “Das ist das Einzige, welches ich wirklich empfehlen kann.”

“Naja, dann werden wir deine Empfehlung ausprobieren. Und wir brauchen auch eine Autovermietung in Bent Creek.”

“Ich kann euch helfen”, sagte der Sheriff und ließ es dabei.

Mit einem leichten Gefühl vertrieben worden zu sein, ging Mackenzie zurück zum Suburban und nahm auf dem Rücksitz Platz. Als die drei anderen Agenten kamen, begann Mackenzie bereits über diese kleinen Pfade an der State Route 14 nachzudenken. Wem gehörte das Grundstück? Wo führten die Straßen hin? Während sie nach Bent Creek fuhren, schien die Landstraße mehr und mehr Fragen in Mackenzie aufzuwerfen, einige drängend und andere weniger drängend. Sie sammelte sie alle, während sie über das zerbrochene Glas auf der Straße nachdachte. Sie versuchte sich jemanden vorzustellen, der Glas anmalte mit der klaren Absicht das Auto von jemanden zum Halten zu zwingen.

Das sprach von mehr als nur Absicht. Es zeigte sorgfältiges Planen und Kenntnisse über den Verkehr entlang der State Route 14 zur Abendzeit.

Unser Mann ist klug auf gefährliche Weise, dachte sie. Er ist auch ein Planer und scheint nur Frauen zu wollen.

Sie begann ein Profil für solch einen Verdächtigen zusammenzustellen und sofort begann sie ein Gefühl an Druck zu spüren. … sowie das Bedürfnis schnell voranzukommen. Sie spürte, dass er sich irgendwo hier innerhalb dieses kleinen ländlichen Lochs an Bäumen und verwundeten Straßen befand und mehr Glas zerbrach und es mit Farbe ansprühte.

Und dabei plante, ein weiteres Opfer zu fangen.




KAPITEL VIER


Delores Manning dachte an ihre Mutter, als sie ihre Augen öffnete. Ihre Mutter, die in einem abstoßenden Wohnwagenpark lebte, direkt außerhalb von Sigourney. Die Frau war sehr stolz, sehr stur. Dolores wollte sie nach ihrer Autogrammstunde in Cedar Rapids besuchen. Sie hatte gerade einen Vertrag für eine Dreier Reihe mit ihrem aktuellen Verleger unterschrieben. Delores hatte einen Scheck für 7,000$ ausgeschrieben, sie hoffte, dass ihre Mutter diesen annehmen und ihn klug einsetzen würde. Vielleicht war es ein wenig versnobt, aber Delores schämte sich, dass ihre Mutter von der Wohlfahrt lebte, dass sie Essenskarten brauchte, um im Lebensmittelladen einkaufen zu gehen. Das war so seit ihr Vater gestorben war und –

Die dunklen Gedanken an ihre Mutter wichen ab, als ihre Augen sich an die Dunkelheit in der sie sich befand, gewöhnt hatten. Sie saß mit ihrem Rücken gegen etwas Hartem und schon fast kaltem gelehnt. Langsam stand sie auf. Als sie das tat schlug ihr Kopf an etwas, das sich genauso anfühlte, wie die Oberfläche an ihrem Rücken.

Verwirrt richtete sie sich auf und konnte ihre Arme nicht so weit ausstrecken. Als die Panik in ihr hochkroch, erkannten ihre Augen, das geringe Lichtstrahlen in die Dunkelheit fielen. Direkt vor ihr gab es drei rechteckige Lichtstäbe. Die Lichtstäbe alleine ließen sie ihre Situation erkennen.

Sie war in einer Art Container … sie war sich sicher, dass er aus Stahl oder aus einer anderen Art Material gemacht war. Der Container war nicht mehr als ein Meter zwanzig hoch, sie konnte nicht ganz stehen. Er schien nicht tiefer als ein Meter zwanzig zu sein, mit derselben Breite. Sie begann flach zu atmen und fühlte sich sofort klaustrophobisch.

Sie drückte sich selbst gegen die Vorderwand des Containers und atmete frische Luft durch die rechteckigen Latten ein. Jede Latte war kaum fünfzehn Zentimeter hoch und vielleicht sieben Zentimeter breit-

Als sie die Luft durch ihre Nase zog, entdeckte sie einen erdigen Geruch und etwas Süßes, dennoch Unangenehmes.

Irgendwo weiter weg, so schwach, dass es vielleicht in einer anderen Welt sein könnte, dachte sie, dass sie eine Art quietschendes Geräusch gehört hatte. Maschinen? Vielleicht eine Art Tier? Ja, ein Tier … aber sie hatte keine Ahnung was für eins. Schweine vielleicht?

Ihr Atem hatte sich normalisiert, sie machte einen Schritt zurück in ihrer gebeugten Position und spähte durch die Bretter.

Draußen sah sie etwas, das aussah wie das Innere einer Scheune oder ein anderes altes Holzgebäude. Vielleicht sechs Meter vor ihr, konnte sie die Tür zur Scheune sehen. Trübes Licht fiel durch den verzogenen Rahmen. Obwohl sie nicht viel sehen konnte, sah sie genug, um abschätzen zu können, dass sie wahrscheinlich in ernsthaften Schwierigkeiten steckte.

Es war offensichtlich, durch die Kante der verschraubten Tür, konnte sie gerade so durch die Bretter des Containers blicken. Sie wimmerte und drückte gegen die Vorderseite des Containers. Es gab nicht nach … es gab nur ein knarrendes Geräusch.

Sie fühlte wieder Panik in sich aufsteigen, sie wusste, dass sie das wenige an Logik und Ruhe, das sie noch besaß, nutzen musste. Sie ließ ihre Hände entlang der Container Türseite gleiten. Sie hoffte Scharniere zu finden, vielleicht etwas mit Schrauben oder Riegeln, an denen sie arbeiten konnte. Sie war nicht sehr stark, aber wenn wenigstens eine Schraube locker oder krumm wäre…

Wieder gab es nichts. Sie versuchte dasselbe auf der Rückseite und fand dort ebenfalls nichts.

In einem Akt von absoluter Hilflosigkeit, trat sie so hart gegen die Tür, wie sie konnte. Als das auch nichts brachte, ging sie wieder ins Hintere des Containers und begann zu rennen, um ihre rechte Schulter dagegen zu werfen. Alles, was es brachte, war das sie zurückprallte und hinfiel. Sie schlug sich ihren Kopf an der Containerwand an und fiel hart auf ihren Hintern.

Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf, aber sie wusste nicht, ob das gut wäre. Sie konnte sich leicht an den Mann aus dem Lkw auf der Straße erinnern und wie er sie attacktiert hatte. Wollte Sie wirklich das er zu ihr rauskam?

Nein, das wollte sie nicht. Denke nach, sagte sie zu sich selbst. Nutze dein kreatives Gehirn und überlege, wie du hier raus kommst.

Aber ihr fiel nichts ein. Sie konnte den Schrei, der herauskam unterdrücken, aber ihre Tränen konnte sie nicht zurückhalten. Sie trat gegen die Vordertür des Containers und fiel dann in die hintere Ecke. Sie weinte so leise sie konnte, bewegte sich vor und zurück in sitzender Position und schaute auf die Strahlen des staubigen Lichts, das durch die Bretter schien.

Im Augenblick war das alles, was ihr einfiel, was sie tun könnte.




KAPITEL FÜNF


Mackenzie gefiel die Tatsache nicht, dass ihr Geist ein Dutzend von Klischee Stereotypen hervorbrachte, als sie und Ellington den Sigourney Oaks Wohnwagenpark betraten. Die Wohnwagen waren alle staubig und sahen aus, als wenn sie in ihren letzten Zügen standen. Die Autos, die vor ihnen parkten, waren alle in derselben Verfassung. Im abgestorbenen Garten von einem der Wohnwagen, an denen sie vorbeikamen, saßen zwei Männer ohne Shirt auf Gartenstühlen. Eine Kühltasche mit Bier lag zwischen ihnen, sowie mehrere leere und zerdrückte Dosen … um 16.35 Uhr nachmittags.

Das Zuhause von Tammy Manning, Delores Manning’s Mutter lag direkt inmitten des Wohnwagenparks. Ellington parkte das Mietauto hinter einem alten Chevy Pick-up. Das Mietauto sah besser als die Autos im Park aus, aber auch nicht zu sehr. Die Auswahl bei Smith Brothers Autoverleih war mager gewesen und am Ende hatten sie einen 2008 Ford Fusion gewählt, der dringend einen Anstrich und ein neues paar Reifen brauchte.

Als sie die wackeligen Vorderstufen der Tür erklommen, sah Mackenzie sich schnell den Ort an. Ein paar Kids rollten mit ein paar Autos im Dreck herum. Ein Kind lief blind, mit den Augen auf das Handy starrend herum, ihr Bauch schaute aus dem dreckigen T-Shirt, das sie trug hervor. Ein alter Mann zwei Wohnwagen weiter, lag auf dem Boden und schaute unter einen Rasenmäher mit einem Schraubenschlüssel in seiner Hand und Öl auf seinen Hosen.

Ellington klopfe an die Tür und diese wurde sofort geöffnet. Die Frau, die an die Tür kam, war auf einfache Art schön. Sie sah aus, als wenn sie in den Fünfzigern wäre und die grauen Strähnen in ihrem ansonsten schwarzen Haar standen auf eine Art heraus, die fast schon dekorativ, als ein Alterszeichen waren. Sie sah müde aus, aber der Geruch, der von ihrem Atem kam, als sie fragte “Wer sind Sie?”, ließ Mackenzie sicher darauf schließen, das sie getrunken hatte.

Ellington antwortete, versicherte sich aber, dass er nicht vor Mackenzie trat, als er das machte. “Ich bin Agent Ellington und das ist Agentin White, vom FBI”, sagte er.

“FBI?”, fragte sie. “Warum denn das?”

“Sind Sie Tammy Manning?”, fragte er.

“Das bin ich”, antwortete sie.

“Können wir hereinkommen?”, fragte Ellington.

Tammy schaute sie auf eine Art an, die nicht verdächtig war, aber etwas ungläubig. Sie nickte und trat zurück, um sie hereinzulassen. In dem Moment, als sie eintraten, wurden sie von Zigarettenrauch umhüllt. Die Luft war voll damit. Eine einzelne Zigarette brannte in einem Aschenbecher mit Zigarettenleichen auf einem alten Kaffeetisch.

Eine weitere Frau saß auf der Couch auf der gegenüberliegenden Seite des Kaffeetischs. Sie sah ein wenig unbehaglich aus. Mackenzie dachte, dass sie ein wenig angewidert aussah, wie sie dort saß.

“Wenn Sie Besuch haben”, sagte Mackenzie “sollten wir vielleicht draußen sprechen.”

“Sie ist kein Besuch”, antwortete Tammy. “Das ist meine Tochter Rita.”

“Hi”, sagte Rita, und stand auf, um ihnen die Hand zu reichen.

Es war offensichtlich, dass sie Delores Manning’s jüngere Schwester war, ungefähr drei oder vier Jahre jünger. Sie sah dem Foto von Delores, das Mackenzie auf dem Cover von Love Blocked gesehen hatte, sehr ähnlich.

“Oh, ich verstehe, sagte Ellington. “Gut, vielleicht ist es ganz gut, dass Sie auch hier sind, Rita.”

“Warum?”, fragte Tammy und ließ sich neben ihre jüngere Tochter fallen. Sie nahm die Zigarette aus dem Aschenbecher und nahm einen tiefen Zug.

“Delores Manning’s Auto wurde letzte Nacht verlassen mit zwei platten Reifen auf der State Route 14 gefunden. Niemand hat sie seitdem gesehen oder von ihr gehört. Nicht ihr Agent, nicht ihre Freunde, niemand. Wir hoffen, dass Sie vielleicht wissen wo sie ist.”

Bevor Ellington fertig war, hatte Mackenzie die Antwort von dem Blick des Schock’s auf Rita Manning’s Gesicht bekommen.

“Oh mein Gott”, sagte Rita. “Sind Sie sicher, dass es ihr Auto war?”

“Wir sind sicher”, erwiderte Ellington. “Es war vollständig, mit einer halben Kiste ihres neusten Buches auf dem Rücksitz. Sie kam gerade von einer Autogrammstunde in Cedar Rapids.”

“Ja”, sagte Rita. “Da war sie … wahrscheinlich auf dem Weg dahin. Das war der Plan. Als sie bis Mitternacht nicht da war, dachte ich, dass sie sich dazu entschieden hat, irgendwo in einem Motel zu übernachten.”

“Hatte Sie Pläne, hierzubleiben?” fragte Mackenzie. Sie schaute Tammy an, als sie das fragte, aber Tammy schien mehr an dem Genuss ihrer Zigarette interessiert zu sein.

“So ungefähr”, erwiderte Tammy. “Sie rief mich letzte Woche an und sagte, dass sie in Cedar Rapids sein würde. Sie sagte, sie wollte vorbeikommen und ich sagte ihr, dass das in Ordnung sei. Ich sagte Rita Bescheid und sie kam gestern direkt nach dem Mittagessen vorbei. Eine Überraschung.”

“Ich bin extra von Texas A und M hierhergefahren”, sagte Rita.

“Wann haben Sie das letzte Mal mit Delores gesprochen?”, fragte Ellington Rita.

“Vor drei Wochen. Wir stehen normalerweise gut miteinander in Verbindung.”

“Wie ging es ihr, als Sie das letzte Mal miteinander gesprochen haben?”, fragte Mackenzie.

“Oh, sie war auf Wolke Sieben. Sie hatte gerade einen Vertrag unterschrieben für die Herausgabe von weiteren drei Büchern bei ihrem Verleger. Wir hatten Pläne gemacht auszugehen, wenn sie das nächste Mal in Texas wäre.”

“Sie sind Studentin, nehme ich an?”, erkundigte sich Ellington.

“Ja. Senior Studentin.”

“Frau Manning”, sagte Mackenzie und versicherte sich, dass die Mutter wusste, dass sie angesprochen wurde und nicht die Tochter, “wenn ich das so sagen darf, scheint Ihnen das nicht viel auszumachen.”

Sie zuckte mit den Schultern und bließ einen Mund voll Rauch aus und schüttete die Asche in den überfüllten Aschenbecher. “Ich nehme an, jemand vom FBI weiß mehr darüber als ich, wie ich mich bei so etwas fühlen soll?”

“Das habe ich nicht gesagt”, sagte Mackenzie.

“Ok … wir sprechen hier über Delores. Sie hat einen Kopf auf ihren Schultern. Ich bin mir sicher, dass Sie den ADAC gerufen hat, als die Reifen geplatzt sind. Sie ist wahrscheinlich schon auf dem halben Weg nach New York. Geld verdienen, durch das Land reisen. Wenn sie irgendwie in Schwierigkeiten wäre, hätte sie angerufen.”

“Sie wäre sich also nicht zu schade, um Sie um Hilfe zu bitten?”

Tammy dachte tatsächlich eine Minute darüber nach. “Wahrscheinlich nicht. Sie würde Hilfe rufen und dann ein Fass aufmachen, wenn ich auch nur eine Frage stelle. So ist sie eben.”

Der Ärger in ihrer Stimme war fast so dick, wie der Rauch in der Luft in dem engen Wohnwagen.

“Sie haben also keine Ahnung, wo sie sein kann”, fragte Ellington.

“Keine. Wo immer sie ist, sie hat keine Lust mich anzurufen und es mir zu sagen. Aber das ist keine große Überraschung. Sie erzählt mir nie viel.”

“Verstehe”, sagte Ellington. Er schaute sich stirnrunzelnd im Zimmer um. Mackenzie sah, dass er dasselbe dachte wie sie: Das war eine verschwendete Stunde und zehn Minuten Fahrt.

Mackenzie schaute Rita an, die ein wenig angesäuert schien, mangels der Hilfe von Tammy. “Wir haben die Bent Creek Polizei darauf angesetzt, sowie Agenten aus zwei verschiedenen Büros. Bis jetzt wissen wir, dass sie ungefähr neunundzwanzig Stunden vermisst wird. Wir melden uns, sobald wir irgendetwas finden.”

Rita nickte und murmelte leise “Danke.”

Sowohl Mackenzie als auch Ellington machten eine kurze Pause, um Tammy die Gelegenheit zu geben, etwas hinzuzufügen. Als sie nichts weiter tat, als sich eine weitere Zigarette anzuzünden und nach der Fernbedienung auf dem Kaffeetisch zu greifen, ging Mackenzie zur Tür.

Als sie draußen war, atmete sie tief die frische Luft ein und ging direkt zum Auto. Sie öffnete bereits die Fahrertür, als Ellington endlich die Treppen herunter kam.

“Bist du okay?”, fragte er, als er sich dem Auto näherte.

“Mir geht’s gut”, antwortete sie. “Ich kann nur Menschen nicht ausstehen, die sich keine Sorgen um die Sicherheit ihres eigenen Fleisch und Blut machen.”

Sie wollte gerade ins Auto steigen, als sich die Vordertür von Tammy Manning’s Wohnwagen öffnete. Sie beobachteten, wie Rita die Stufen in einem schnellen Trab herunterkam. Sie kam zum Auto und ließ ein zitterndes Seufzen hören.

“Oh mein Gott, es tut mir so leid”, sagte sie. Mackenzie sah, das Rita jetzt leichter zu atmen schien, jetzt wo sie draußen war. “Die Dinge zwischen Mom und Delores waren nicht so gut, seit Dad gestorben ist. Und als Delores diese tolle gut situierte Autorin wurde, hat Mom sich von irgendetwas etwas daran angegriffen gefühlt.”

“Sie müssen Ihre persönlichen Probleme nicht erklären”, sagte Ellington. “Wir sehen das ab und zu.”

“Seien Sie ehrlich mit mir … diese Sache mit Delores … glauben Sie, sie wird gefunden werden? Glauben Sie dass sie irgendwo tot rumliegt?”

“Dafür ist es zu früh, um das zu sagen”, sagte Mackenzie.

“War es … naja war es irgendwie Fremdeinwirkung?”

Mackenzie erinnerte sich an das angesprühte Glas. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie immer noch einige der schwarzen Splitter unter ihren Fingernägeln hatte. Aber es war zu früh, in den Ereignissen, um solche Informationen an die Familienmitglieder weiterzugeben – nicht bevor sie mehr Information gewinnen konnten.

“Das können wir nicht mit Sicherheit sagen”, sagte sie.

Rita nickte. “Ok, danke, dass Sie uns Bescheid gesagt haben. Wenn Sie etwas herausfinden, rufen Sie mich direkt an. Vergessen Sie meine Mutter. Ich weiß nicht, was ihr Problem ist. Sie ist einfach … ich weiß nicht. Eine alternde Frau, die ein schweres Leben hatte und sich nicht darum kümmert, selbst wieder aufzustehen.”

Sie gab ihnen ihre Nummer und ging dann langsam wieder die Treppen hoch. Sie winkte ihnen schnell zu, als Ellington aus der Parkplücke fuhr und durch den Wohnwagenpark zurückfuhr.

“Was denkst du?”, fragte Ellington. “War das eine verschwendete Fahrt?”

“Nein. Ich glaube wir wissen jetzt genug über Delores, um zu wissen, dass sie angerufen hätte, wenn sie ihre Pläne geändert hätte. Und sie hätte anrufen können”

“Woher weißt du das so sicher?”

“Ich weiß es nicht sicher. Aber von dem was ich von Tammy und Rita gehört habe, hatte Delores versucht sich mit ihrer Familie wieder enger zu verbinden. Rita sagte, es gäbe ein zerrütteltes Verhältnis. Ich glaube nicht, das Delores es was ausgemacht hätte anzurufen und zu fragen, ob sie vorbeikommen könnte, wenn es keine Hoffnung für eine Versöhnung gegeben hätte. Und wenn das der Fall ist, dann hätte sie sicherlich angerufen, wenn ihre Pläne sich geändert hatten.”

“Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert.”

“Das bezweifel ich. Tochter und Mütter … wenn sie zerstritten sind … dann ist das schwierig. Delores hätte nicht angerufen, nur um dann einen Rückzieher zu machen.”

“Du analysierst das wie eine Psychiaterin”, meinte Ellington. “Das ist beeindruckend.”

Mackenzie nahm das Kompliment kaum wahr. Sie dachte über ihre eigene Mutter nach – eine Frau, mit der sie lange nicht mehr gesprochen hatte. Es war einfach eine Beziehung zu strapazieren, die so wichtig für das Leben einer Frau war. Sie wusste alles über Mütter, die ihre Kinder im Stich ließen, sie konnte sich also Delores Mutter vorstellen.

Sie fragte sich, ob Delores Manning in ihrer verweifelten Lage an ihre Mutter dachte. Natürlich nur, wenn Delores Manning noch am Leben war.




KAPITEL SECHS


Mackenzie wusste, dass das nächste FBI Büro für Bent Creek in Omaha, Nebraska war. Sie dachte, dass eine Rückkehr nach Nebraska in einer offiziellen Funktion ein wenig einschüchternd war, aber gleichzeitig auch passend. Trotzdem war sie erleichtert, als Heideman anrief, um sie wissen zu lassen, das die aktuelle Basis des Einsatzes das Bent Creek Polizeipräsidium war.

Sie und Ellington kamen dort nach sechs am Abend an. Als sie mit Ellington zur Tür ging, kam das Gefühl zurück, als Frau im Strafbereich im mittleren Westen zu arbeiten. Es war die fast frauenverachtende Art wie einige Männer in Uniform sie anschauten. Die andere Kleidung und der Titel hatten offensichtlich nichts gebracht. Männer würden sie immer noch als zweite Klasse sehen.

Der einzige Unterschied jetzt war, dass es ihr egal war, ob sie jemanden beleidigte oder deren Gefühle verletzte. Sie war des Jobs wegen hier, um einem kleinen und unerfahrenen Polizeiteam zu helfen, die herauszufinden versuchten, wer Frauen von den Nebenstraßen entführte. Sie würde nicht auf dieselbe Art behandelt werden, wie das letzte Mal, als sie im Mittelwesten als Detektivin für die Nebraska Staatspolizei arbeitete.

Sie merkte schnell, sobald sie die Station betrat, das ein Teil ihrer Annahmen falsch gewesen waren. Vielleicht hatten die Veränderung des Titels und Status wirklich etwas zu bedeuten. Als sie zum ersten Konferenzraum geführt wurden, sah sie, dass die einheimische Polizei chinesisches Essen für sie bestellt hatte. Es stand auf einer kleinen Kaffeebar im hinteren Teil des Zimmers, zusammen mit ein paar zwei Liter Flaschen Getränke und Snacks.

Thorsson und Heideman genossen bereits das Abendessen und schaufelten sich portionsweise Lo mein Nudeln und Orangenhühnchen auf ihre Teller. Ellington gab ihr ein was soll man machen? Art von Schulterzucken und ging ebenfalls zum Tisch. Sie tat dasselbe, während ein paar andere Menschen in und aus dem Raum gingen. Während sie mit einer Portion Sesam Hühnchen und einem Krabbenrangun am Konferenztisch saß, näherte sich einer der Beamten, die sie am Straßenrand an der State Route 14 gesehen hatte und gab ihr seine Hand. Wieder sah sie sein Abzeichen und erkannte ihn als den Sheriff.

“Agentin White, stimmts?” fragte er.

“Das stimmt.”

“Nett, Sie kennenzulernen. Ich bin Sheriff Bateman. Ich hörte, Sie und Ihr Partner waren in Sigourney, um mit der Mutter des kürzlichen verschwunden Opfers zu sprechen. Irgendwelche Ergebnisse?”

“Nichts. Nur eine potenzielle Quelle an Informationen die man von der Liste streichen kann. Und eine ganz gute Bestätigung, dass wir es nicht mit dem Fall einer Tochter zu tun haben, die einfach entschieden hat, ihre Mutter nicht anzurufen, als sich ihre Pläne geändert hat.”

Wirklich davon enttäuscht nickte Bateman und ging nach vorne im Raum wo zwei Beamte in einem Gespräch verwickelt waren.

Als Ellington sich neben Mackenzie setzte, schauten sie beide nach vorne. Ein Mann der sich vorher als Deputy Wickline vorgestellt hatte, legte Bilder und Ausdrücke auf eine Schreibtafel mit Magneten. Eine weitere Beamtin – die einzige andere Frau im Zimmer – schrieb eine Reihe an Notizen auf die andere Seite der Tafel.

“Sieht aus, als wenn sie hier den Laden fest im Griff haben”, sagte Ellington.

Sie hatte dasselbe gedacht. Sie hatte angenommen dies hier wär ein schlampig zusammengesetzter Zirkus wie bei der Nebraska Staats Polizei, als sie dort gearbeitet hatte. Aber bis jetzt war sie beeindruckt wie die Bent Creek Polizei die Dinge organisierte.

Wenige Minuten später begann Sheriff Batemann mit den beiden Beamten an der Tafel und drängte die zwei männlichen Beamten davon weg. Die Frau blieb im Hintergrund und nahm am Tisch platz. Batemann schloss die Tür und ging nach vorne. Er sah sich um, sah die vier FBI-Agenten und die drei übrig gebliebenen Beamten im Zimmer an.

“Wir haben Abendessen bestellt, weil wir nicht wissen, wie lange wir hier sein werden”, sagte er. “Wir haben normalerweise nicht so viel Büro Präsenz in Bent Creek, das ist also neu für mich. Also bitte Agenten, lassen Sie mich wissen, wenn wir etwas tun können, um Ihnen die Dinge zu erleichtern. Im Moment übergebe ich Ihnen das Wort, Agenten.”

Er setzte sich und Ellington und Thorsson wechselten einen schnellen, verwirrten Blick. Thorsson grinste und gestikulierte nach vorne in den Raum und übergab damit die Verantwortung an die Agenten aus DC.

Ellington stupste Mackenzie leicht unter dem Tisch an, als er sagte: “Ja, Agentin White wird uns die Informationen überbringen, die wir bis jetzt haben, sowie auch jegliche aktuellen Theorien vorstellen, die wir haben.”

Sie wusste, das er versuchte sie zu necken, in dem er sie in’s kalte Wasser warf, auf eine Art, die ihr nichts ausmachte. Tatsächlich wollte ein kleiner egoistischer Teil von ihr, vorne im Raum stehen. Vielleicht war es eine mädchenhafte Revanche Fantasie, zurück in diese Gegend des Landes zu kommen, und eine Konferenz zu leiten, auf eine Art, die man ihr in Nebraska nie erlaubt hatte. Egal aus welchem Grund, sie ging nach vorne und warf einen schnellen Blick auf die Tafel, die dort aufgebaut worden war.

“Die Arbeit, die Ihre Beamten hier getan haben”, sagte sie und zeigte auf die Tafel, “erzählt mir die Geschichte eigentlich schon. Das erste Opfer ist eine Einwohnerin von Bent Creek. Naomi Nyles, siebenundvierzig Jahre alt. Sie wurde von ihrer Tochter vermisst gemeldet und wurde zuletzt vor zwei Wochen gesehen. Ihr Auto wurde am Straßenrand gefunden, in keinem offensichtlichen Zustand des Verfalls. Ich glaube, die Beamten hier waren in der Lage, das Auto zu bergen und es hier her zu bringen.”

“Das ist korrekt”, sagte Deputy Wickline. “Das Auto ist allerdings noch auf dem Abschlepphof.“

“Die zweite vermisste Person war die sechsundzwanzigjährige Crystal Hall. Ihr Arbeitgeber ist Wrangler Beef in Des Moines und sie haben bestätigt, dass sie auf eine Viehfarm außerhalb von Bent Creek geschickt wurde. Der Eigentümer der Farm bestätigt, dass Crysal tatsächlich für das geplante Meeting da war und das Grundstück nach fünf Uhr am Nachmittag verlassen hat. Ihre Kreditkartenabrechnung zeigt, dass sie im Bent Creek Subway um fünf Uhr fünfundzwanzig zu Abend gegessen hat.” Sie zeigte dahin, wo einer der hilfsbereiten Beamten diese Informationen bereits auf der Tafel vermerkt hatte.

“Die Frage, die sich stellt”, unterbrach Bateman “ist, wann sie entführt worden ist. Ihr Auto wurde erst gegen halb 2 Uhr am Morgen entdeckt. Da niemand ihr Auto bemerkt hat oder es zumindest gemeldet hat, sogar noch auf der State Route 14 heißt das, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass sie irgendwo in der Stadt war, bevor sie nach Hause gefahren ist. Ich bezweifele ernsthaft, dass jemand so dreist war, sie zwischen halb sieben und halb acht zu entführen. Und wenn sie so dreist sind…”

Er verstummte allmählich, als wenn ihm nicht gefallen würde, wie er den Satz zu Ende bringen müsste. Also nahm Mackenzie sich die Freiheit heraus und beendete den Satz für ihn.

“Das bedeutet, es müsste jemand sein, der mit der Gegend vertraut ist”, sagte sie. Besonders mit den Verkehrsmustern auf der State Route 14. Das Profil für diese Art von Mann passt nicht dazu, dass er so dreist ist. Er lauert in der Dunkelheit. Er schleicht sich an. Es gibt nichts über diesen Mann.”

Batemann nickte, seine Augen weit und ein Lächeln auf dem Gesicht. Sie hatte diesen Blick schon einmal gesehen. Es war der Blick eines Mannes, der nicht nur beeindruckt war von der Art, wie sie dachte, sondern es auch schätzte. Sie sah denselben Blick auf dem Gesicht der weiblichen Beamtin und bei einem übergewichtigen Mann am Ende des Tisches, der immer noch sein kostenloses Abendessen genoss. Deputy Wickline nickte bei ihrem Kommentar und machte sich Notizen auf einem Notizblock.

“Sheriff”, sagte Ellington “haben wir eine Ahnung von dem durchschnittlichen Verkehr, der zu der Zeit auf der Route herrscht?”

“Ein staatlich sanktionierter Verkehrsmonitor und ein Bericht von 2012 schätzten, dass zwischen sechs am Abend und Mitternacht im Durchschnitt achtzig Autos die State Route 14 befahren. Es ist wirklich keine sehr befahrene Straße. Aber bedenken Sie, dass nur die Autorin und Crystal Hall von der 14er entführt worden sind. Die erste vermisste Person wurde von der Landstraße 664 entführt.

“Und wie ist der Verkehr dort während dieser Tageszeit?”, fragte Mackenzie.

“Kaum Verkehr”, sagte Bateman. “Ich glaube, die Zahl lag um die zwanzig oder dreißig. Deputy Wickline, wissen Sie genaueres?”

“Hört sich gut an”, erwiderte Wickline.

“Und jetzt zur Autorin”, fuhr Mackenzie fort. “Delores Manning, zweiunddreißig. Sie lebt in Buffalo aber ihre Familie wohnt außerhalb von Sigourney. Ihre Reifen wurden von zerbrochenen Glasstücken auf der Straße zum Platzen gebracht. Das Glas ist recht dick und wurde schwarz angemalt, um zu vermeiden, dass es glänzt und vom Fernlicht angeleuchtet wird. Ihr Agent meldete sie eine halbe Stunde, nachdem ihr Auto von einem vorbeifahrenden Lastwagen gemeldet wurde, als vermisst. Agent Ellington und ich haben heute mit ihrer Mutter und Schwester gesprochen und sie konnten keine brauchbaren Hinweise geben. Tatsächlich scheint es keine brauchbaren Hinweise überhaupt bei all diesen Verschwundenen zu geben. Und leider, ist das alles was wir haben.”

“Danke, Agent White”, sagte Bateman. “Also was machen wir jetzt?”

Mackenzie grinste ein wenig und nickte auf das chinesische Essen auf dem Tisch. “Tja, es ist gut, dass Sie im Voraus geplant haben. Ich denke, am besten gehen wir alle ungelösten Fälle mit verschwundenen Personen, der letzten 10 Jahre in einem Radius von 100 Meilen durch.”

Niemand hielt dagegen, aber die Blicke auf den Gesichtern von Bateman, Wickline und den anderen Beamten sagten alles. Die weibliche Beamtin seufzte und hob pflichtbewusst ihre Hand. “Ich kann in die Ablage gehen und alles holen”, sagte sie.

“Gut, Roberts”, sagte Bateman. “Könnten Sie uns in einer Stunde Ergebnisse liefern? Holen Sie sich Hilfe von den Schreibtischleuten.”

Roberts stand auf und verließ den Konferenzraum. Mackenzie bemerkte, dass Bateman sie ein wenig länger, als die anderen Männer im Raum anschaute.

“Agentin White”, sagte Bateman. “Haben Sie irgendeine Idee, nach welcher Art von Verdächtigen wir suchen sollten? In einer eher kleinen Stadt wie Bent Creek können wir je schneller wir Menschen ausschließen, Sie umso schneller zu der Art von Mensch bringen, nach dem Sie suchen.”

“Ohne irgendwelche Hinweise, ist es schwer das genau zu bestimmen”, antwortet Mackenzie. “Aber bis jetzt, gibt es ein paar Dinge die wir vermuten können. Agent Ellington, würdest du den Part übernehmen?”

Er lächelte sie an, während er in eine Frühlingsrolle biss. “Mach doch bitte weiter, du machst das gut.”

Es war ein merkwürdiges Hin- und her zwischen ihnen, sie hoffte, es war nicht zu offensichtlich für die anderen im Raum. Sie hatte versucht Respekt zu zeigen – ihm zu zeigen, dass sie nicht versuchte, das hier alles alleine zu stemmen. Aber er hatte es mit einem Achselzucken abgewiesen. Im Moment schien es, als wenn er fast die Tatsache genoss, dass sie die Führung übernahm.

“Zuerst einmal”, sagte sie und tat ihr besten nicht den Faden zu verlieren, “ist der Verdächtige fast sicher ein Einheimischer. Seine Fähigkeit die Verkehrsmuster entlang dieser Nebenstraßen zu überprüfen, zeigen eine übermäßige Art an Geduld, das macht ihn ein wenig leichter zu profilieren. Wenn der Verdächtige sich so viel Mühe gemacht hat, diese Frauen zu entführen, dann werden vergangene Fälle die Entführung und Verschleppung enthalten zeigen, dass er diese Frauen nicht entführt, um sie zu töten. Wie ich gesagt habe, scheint er raffiniert zu sein. Alles was wir über ihn wissen – das Angreifen, wenn sie verletzlich sind, im Dunkeln und die augenscheinliche Planung der Tat – weisen auf einen Mann mit nicht gewalttägigen Neigungen hin. Also, wo wäre der Sinn dabei, eine Entführung so sorgfältig zu planen und dann das Opfer Minuten später zu töten? Das zeigt, dass er diese Frauen – ich habe keinen besseren Begriff dafür – sammelt.”

“Ja”, sagte Roberts die weibliche Beamtin. “Aber für was genau sammelt er sie?”

“Es ist vermutlich schrecklich anzunehmen, dass es eine Sex Sache ist?”, fragte Deputy Wickline.

“Nein, überhaupt nicht”, antwortete Mackenzie. “Tatsache ist, wenn unser Verdächtiger schüchtern ist, dann ist das ein weiteres Merkmal für unser Profil. Schüchterne Männer, die Frauen auf solch einer Art nachstellen, sind normalerweise zu schüchtern oder anderweitig sozial belastet, um Frauen zu erobern. Das ist normalerweise bei Vergewaltigern der Fall, die alles tun was sie können, um den Frauen nicht wehzutun.”

Sie bekam ein paar weitere bewundernde Blicke aus dem Raum. Aber wenn man das Thema bedachte, was sie diskutierten, dann konnte sie das nicht schätzen.

“Aber wir können nicht sicher sein?”, fragte Bateman.

“Nein”, sagte Mackenzie. “und da liegt der Druck bei uns. Das ist nicht einfach ein Mörder, bei dem wir hoffen können, das er nicht noch einmal zuschlägt. Dieser Mann ist psychotisch und gefährlich. Je länger wir brauchen, um ihn zu finden, umso länger kann er, was immer er will mit diesen Frauen machen.”




KAPITEL SIEBEN


Voll mit chinesischem Essen und einer Fülle an Informationen über die drei Verschwundenen, verließen Mackenzie und Ellington um 09:15 Uhr die Polizeistation von Bent Creek. Das einzige Motel in der Stadt – ein Motel 6, das aussah, als wenn es seit den 80ern nicht mehr gestrichen, dekoriert oder zweimal angesehen wurde - war fünf Minuten entfernt. Es war nicht allzu überraschend, zwei freie Zimmer zu finden, die sie für die Nacht gebucht hatten.

Als sie das Büro verließen und in die Nacht hinaustraten, sah sich Mackenzie auf dem Parkplatz um. Bent Creek war wirklich eine sehr kleine Stadt. Es war so klein, dass die Geschäftsinhaber anscheinend zusammenarbeiteten, um Platz wirkungsvoll zu nutzen. Das war offensichtlich bei der Tatsache, das sich eine kleine Bar auf der anderen Seite des Hotelparkplatzes befand. Es machte Sinn, dachte Mackenzie. Jeder, der in Bent Creek in einem Motel übernachten musste, brauchte wahrscheinlich einen Drink.

Sie würde garantiert einen brauchen.

Ellington schlug ihr auf den Rücken und deutete in die Richtung. “Die Getränke gehen auf mich”, sagte er. Sie begann den trockenen Humor und die Grundstimmung, die zwischen ihnen existierte, zu genießen. Sie wussten beide, dass es eine sich verändernde Befangenheit zwischen ihnen gab, aber die war begraben. Um diese zu begraben, hatten sie eine zaghafte Freundschaft basierend auf ihren Jobs aufgebaut – Jobs, die erforderten, dass sie logisch dachten und die Dinge mit einer sachlichen Einstellung angingen. Bis jetzt funktionierte das gut.

Sie begleitete ihn, sie überquerten den Parkplatz und betraten die Bar – ganz originell Bent Creek Bar genannt – der Glanz der Nacht wurde von einer rauchigen und nasskalten Sorte von Dämmerung ersetzt, die nur in kleinen Städten und verrufenen Kneipen existierte. Ein alter Travis Tritt Song tönte aus einer staubigen Jukebox in einer Ecke, während sie sich ans Ende der Bar setzten. Sie bestellten beide Bier und als wenn dieser Barbesuch das Stichwort gewesen wäre, ging Ellington direkt zurück in den Arbeitsmodus.

“Ich glaube, das diese Nebenstraßen der State Road 14 einen Blick wert sind”, sagte er.

“Ganz meine Meinung”, sagte sie.”Ich finde es merkwürdig, dass es in keinem der umfangreichen Notizen erwähnt wurde, die die Polizei an der Tafel hatte.”

“Vielleicht kennen Sie die Geografie des Ortes besser als wir”, meinte Ellington. “Alles was wir wissen, ist, dass sie einfach Nebenstraßen sind, die nirgendwo hinführen. Hast du einen Grund dafür, warum du sie nicht gefragt hast, als du die Konferenz geleitet hast?”

“Hätte ich fast”, sagte sie. “Aber sie haben alles so schön zusammengestellt … Ich wollte ihnen nicht auf die Füße treten. Diese ganze Sache mit einem beteiligten Polizeidepartment, das für uns arbeitet, ist neu für mich. Ich werde mir das morgen ansehen. Wenn es wichtig oder entscheidend gewesen wäre, hätten sie es entweder schon überprüft oder hätten es zumindest uns gegenüber erwähnt.”

Ellington nickte und nahm einen Schluck von seinem Bier. “Mist, das hätte ich beinahe vergessen”, sagte er. “Es tut mir so leid mit Bryers. Ich habe nur selten mit ihm gearbeitet und das war nicht so eng. Aber er schien ein sehr netter Mann gewesen zu sein. Ein toller Agent, von dem was ich höre.”

“Ja, er war schon recht super”, antwortete Mackenzie.

“Ich weiß nicht, ob du das hören willst”, fuhr Ellington fort, “aber es gab ein wenig Unstimmigkeiten, dich mit ihm zusammenzutun, als du neu gekommen bist. Bryers war heiße Ware. Eine der Besten. Aber als ihm die Idee zugetragen worden war, war er voll dafür. Ich glaube, in seinem Inneren wollte er immer ein Mentor sein. Und ich glaube, er war ein guter Mentor in seinem ersten Versuch.”

“Danke”, antwortete sie. “Aber ich fühle mich noch nicht so, als hätte ich mich schon bewiesen.”

“Warum nicht?”

“Naja, … ich weiß nicht. Vielleicht kommt es, wenn ich einen Fall abwickle, ohne das McGrath sauer auf mich ist, wegen dem einem oder anderen Detail.”

“Er macht das nur, weil er so viel von dir erwartet. Du kamst hinzu wie ein Zünder am Dynamit der schon angezündet war.”

“Hat er mich deswegen jetzt dir zugeteilt?”

“Nein. Ich glaube, er wollte mich dabei haben, wegen meinen Verbindungen zm Omaha Büro. Und unter uns gesagt, er will, dass du an diesem Fall Erfolg hast. Er will, dass du einen Volltreffer landest. Mit mir zusammen, hast du keine Chance auf einen deiner Alleingänge zurückzugreifen, für die du so bekannt bist.”

Sie wollte nicht streiten, aber sie wusste, dass er recht hatte. Stattdessen trank sie etwas von ihrem Bier. Die Jukebox spielte jetzt Bryan Adams und irgendwie bestellte sie ihr zweites Bier.

“Also, erzähl mal”, sagte Mackenzie “Wenn ich nicht mit dir hier wäre, wie würdest du das ganze Händeln? Wie würdest du es angehen?”

“So wie du. Eng mit dem Polizeidepartment zusammenarbeiten und versuchen Freundschaft zu schließen. Notizen machen, Theorien aufstellen.”

“Und hast du welche?” fragte sie.

“Keine, die du nicht schon im Konferenzraum vorgestellt hast. Ich glaube, wir sind da an etwas dran …. Hinsichtlich dieses Typs, als ein Sammler von irgendwas. Ein schüchterner Einzelgänger. Ich bin mir ziemlich sicher dabei, wenn ich sage, er holt sich diese Frauen nicht, um sie einfach zu töten. Ich glaube, du hast bei allen Punkten recht.”

“Die Sache die mir nahe geht, ist an all die anderen Dinge zu denken, warum er Frauen entführen und sammeln sollte”, sagte Mackenzie.

“Hast du bemerkt, dass Sheriff Bateman die ganze Zeit eine weibliche Beamtin im Raum hatte?”, fragte Ellington.

“Ja, Roberts. Ich nehme an, um die Gespräche auf die Tatsache zu konzentrieren und nicht auf Spekulationen. Spekulationen hinsichtlich warum der Verdächtige Frauen entführt. Über Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch zu sprechen ist leichter, wenn keine Frau dabei ist.”

“Stören dich solche Sachen?”, fragte Ellington.

“Früher schon. Jetzt bin ich leider schon fast abgestumpft dabei. Es macht mir nichts mehr aus.“ Das war nicht hundertprozentig wahr, aber sie wollte nicht das Ellington dass wusste. Die Wahrheit war, das es oftmals Dinge wie diese waren, die sie zur Höchstleistung antrieben.

“Nervt, oder?”, fragte er. “Das ein Teil von dir schon fast taub bei Dingen wie diesen wird?”

“Ja, das stimmt”, antwortete sie. Sie versteckte sich für einen Moment hinter ihrem Bier, ein wenig geschockt, dass Ellington solch einen Schritt gemacht hatte. Es war ein kleiner Schritt für ihn, aber es zeigte auch einen Grad an Verletzlichkeit.

Sie trank ihr Bier aus und schob es ans Ende der Bar. Als der Barkeeper kam, winkte sie ab. “Schon okay”, sagte sie. Dann drehte sie sich zu Ellington und sagte: “Du hast gesagt, du zahlst, oder?”

“Ja, schon kapiert. Warte eine Sekunde und ich bringe dich auf dein Zimmer.”

Die leichte Aufregung, die sie bei seinem Kommentar spürte, war peinlich. Um dies aufzuhalten, bevor sie es überhaupt in Betracht zog, schüttelte sie ihren Kopf. “Nicht nötig”, sagte sie. “Ich kann auf mich selbst aufpassen.”

“Ich weiß, dass du das kannst”, sagte er und schob sein eigenes leeres Glas ans Ende der Bar.

“Noch eins für mich”, sagte er zum Barkeeper.

Mackenzie winkte ihm zu, als sie ging. Während sie über den Parkplatz ging, konnte ein kleiner und begieriger Teil in ihr nicht anders, als sich zu fragen, was gewesen wäre, wenn Ellington sie ins Motel begleitet hätte. Sie dachte an die Unsicherheit, die sie erwartet hätte, wenn die Türen geschlossen und die Vorhänge zugezogen wären.



***



Es dauerte weniger als zwanzig Minuten bis ihre Lust langsam verebbte. Wie immer nutzte sie die Arbeit, um sich von solchen Gelüsten abzulenken. Sie öffnete ihren Laptop und ging direkt in ihre E-Mails. Dort fand sie mehrere E-Mails, die ihr während des ganzen Tages von der Bent Creek Polizeistation zugeschickt worden waren – eine weitere Art, wie sie sie begannen zu verwöhnen.

Sie hatten Karten der Gegend bereitgestellt, die einzigen vier vermissten Personen in der Gegend in den letzten zehn Jahren, die Verkehrsanalyse vom Staat Iowa im Jahr 2012 und sogar eine Liste von allen Festnahmen der letzten fünf Jahre, die Verbrecher mit einer Vorgeschichte beinhalteten. Mackenzie sah alles durch und nahm sich ein wenig extra Zeit für die Fälle der vermissten vier Personen.

Zwei von ihnen waren wohl Ausreisser und nach dem Lesen des Berichts, stimmte Mackenzie zu. Sie konnten beide als Vorlage für angst geplagte Teenager benutzt werden, die keine Lust mehr auf ein Kleinstadtleben hatten und früher von Zuhause ausgezogen sind, als die Eltern es sich gewünscht hatten. Eine von ihnen war ein vierzehnjähriges Mädchen, die ihre Familie vor zwei Jahren kontaktiert hatte, um sie wissen zu lassen, das sie recht komfortabel in Los Angeles wohnte.

Die anderen zwei waren ein wenig schwerer zu verstehen. Ein Fall beinhaltete einen zehnjährigen Jungen, der von einem Kirchenspielplatz entführt worden war. Er wurde bereits seit drei Stunden vermisst, bevor überhaupt jemand etwas gesagt hatte. Einheimische Tratschtanten nahmen an, dass die Oma ihn mitgenommen hatte, wegen der komplizierten Familiensituation. Das Familiendrama, plus das Alter und Geschlecht des Opfers ließen Mackenzie zweifeln, dass es eine Verbindung mit den aktuellen Entführungen gab.

Der vierte Fall war ein wenig vielversprechender, aber immer noch ein wenig dünn. Das erste Alarmzeichen war, dass es einen Autounfall beinhaltete. Im Jahr 2009 waren Sam und Vicky McCauley während eines Schneesturms von der Straße abgekommen. Als die Polizei und die Ambulanz kamen, war Sam schon fast leblos und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Er hatte darum gebeten zu wissen, wie es seiner Frau ging. Man wusste, dass Vicki McCauley aus dem Auto geschleudert wurde, aber ihr Körper wurde nie gefunden.

Mackenzie sah sich den Bericht zwei mal an und konnte keine Beschreibung dafür finden, warum das Auto von der Straße abgekommen war. Der Begriff eisige Straße wurde mehrere Male benutzt und obwohl das ein guter Grund war, dachte Mackenzie, es könnte eine gute Idee sein, ein wenig tiefer zu bohren. Sie ging die Berichte mehrere Male durch und las dann Delores Mannings Bericht erneut. Die Tatsache, dass es ebenfalls eine Art Autounfall war, schien die einzige Verbindung zwischen diesen beiden zu sein.

Dann schaltete sie um, und versuchte die aktuellen drei Opfer in diese Szenarien einzubringen. Es war fast unmöglich. Die zwei unglösten Fälle wurden als Ausreisser geführt und da beide weiblich waren, liess es zu viele Optionen offen. Noch mehr, die drei aktuellen Opfer wurden aus ihren Autos entführt. Vielleicht weil, auf der Straße liegenzubleiben häufig vorkam. Das war zu weit hergeholt. Es passte einfach nicht.

Dieser Mann will keine Ausreisser oder problembringende Teenies, die in die Welt hinausstürmen, um eine Reaktion von Mama und Papa zu provozieren. Er suchte Frauen. Frauen, die aus welchem Grund auch immer, nachts in ihren Autos saßen. Vielleicht hatte er die Hoffnung erkannt, die ein zufällig auftauchender Fremder bei Menschen erweckte – insbesondere bei Frauen.

Die Kehrseite, war die Tatsache, dass sie wusste, dass die meisten Frauen das Schlimmste befürchteten, wenn ein fremder Mann auf der Straße auftauchte. Besonders wenn ihre Autos kaputt waren und es dunkel war.

Vielleicht kannten sie ihn, dann…

Das schien auch weit hergeholt. Von den Informationen, die sie von Tammy und Rita Manning gesammelt hatte, kannte Delores niemanden in Bent Creek.

Sie ging zurück zum McCauley’s Fall, hauptsächlich weil es der einzige war, der eine geringe Ähnlichkeit aufwies. Sie zog ihre E-Mails hervor und öffnete die neuste Mail von der Bent Creek Polizei. Sie drückte auf antworten und schrieb:

Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich frage mich, ob ich auch ein paar andere Dinge so schnell wie möglich erfahren könnte. Ich bräuchte eine Liste der Familienmitglieder, die mit den McCauleys verwandt sind und die innerhalb eines fünfzig Meilen Radius wohnen, zusammen mit den Kontaktinformationen. Wenn Sie die Nummer von Delores Mannings Agent hätten, wäre das auch super.

Sie fühlte sich schon fast faul, die Information auf solche Art zu fordern. Aber wenn sie so mühelos Hilfe anboten, dann wollte sie die Bent Creek Polizei auch so viel sie konnte als Quelle nutzen. Mackenzie öffnete einen weiteren Ordner … einen Ordner, den sie weggesteckt und seit fast drei Wochen nicht mehr geöffnet hatte. Sie öffnete ihn, wühlte durch die Ordner und zog ein einziges Foto heraus.

Das war die Visitenkarte mit den Namen ihres Vaters auf der Rückseite. Auf der anderen Seite auf einem anderen Foto stand ein Geschäftsname in Grossbuchstaben: Barker Antiques: Alte oder neue seltene Sammlerstücke.

Und das wars. Sie wusste bereits, dass es so einen Ort nicht gab – zumindest nicht, dass sie oder das FBI das sagen könnten – das machte alles nur noch frustrierender. Sie schaute die Karte an und fühlte ein Stich in ihrem Herzen. Sie war zweieinhalb Stunden von dem Ort an dem ihr Vater starb entfernt und vielleicht drei Stunden davon entfernt, wo die Visitenkarte und das Foto gefunden worden waren – fast zwanzig Jahre nach dem Tod ihres Vaters.

Es war nicht ihr Fall … nicht wirklich. McGrath hatte ihr eine Art Erlaubnis unter der Hand gegeben zum Assistieren, wenn sie konnte, aber bis jetzt war der Fall kalt geblieben. Sie dachte an Kirk Peterson, der Detektiv, der die neuen Hinweise entdeckt hatte, die zur Wiederaufnahme des Fall ihres Vaters geführt hatten. Sie war nahe dran ihn anzurufen, aber bemerkte dann, das es fast Mitternacht war. Und außerdem, worüber sollten sie sprechen, außer über das Nicht voran kommen des aktuellen und des wieder eröffneten Falls?

Aber sie musste ihn anrufen. Vielleicht nach diesem Fall, wenn sie Peterson und dem Fall ihre volle Aufmerksamkeit geben konnte. Es war Zeit, dass sie diese verfluchte Vergangenheit los wurde. Sie machte sich bettfertig, putzte sich die Zähne und zog sich eine dünne Jogginghose an und ein T-Shirt. Bevor sie sich ins Bett legte, schaute sie noch einmal auf ihr Handy, falls spät noch Nachrichten gekommen waren.

Sie sah, dass ihre E-Mail Anfrage für Informationen von der Bent Creek Polizei bereits beantwortet wurde, sie wurde siebzehn Minuten nachdem sie sie abgeschickt hatte, beantwortet. Sie lud die Informationen in ihre Datei und machte sich einen geistigen Plan für den nächsten Tag. Dann erlaubte sie sich endlich die Lichter auszumachen und ins Bett zu gehen.

Sie mochte es nicht einen Tag zu beenden und die Lichter bei unbeantworteten Fragen auszumachen. Es war ein unruhiges Gefühl, an dass sie sich nicht gewöhnen konnte. Aber sie hatte sich längst daran gewöhnt, ein paar erholsame Stunden zu schlafen, während die Antworten auf ihre Fragen in der Dunkelheit der Nacht, bequem außerhalb ihrer Reichweite lauerten.




KAPITEL ACHT


Mackenzie hatte sich gerade angezogen, als jemand an die Tür ihres Motelzimmers klopfte. Sie schaute durch das Guckloch und sah Ellington dort stehen. Er hielt eine kleine Kartonschachtel mit zwei Kaffeebechern darauf in der Hand. Sie öffnete die Tür und ließ ihn hinein, nicht sicher, wie sie sich fühlte, dass er bereits vor ihr bereit für den Tag war. Jetzt sah es so aus, als wenn sie eine Art Wettbewerb in dem Bereich hätten.

“Störe ich die komplizierte Morgenroutine einer Frau die sich fertig macht?” witzelte er, während er die Kartonschachtel und die Kaffeebecher auf einen kleinen Tisch, neben ihrem fast gemachten Bett stellte.

“Nein, ich bin gerade fertig”, antwortete sie und nahm erfreut den Kaffee.

Ellington machte die Kartonschachtel auf und zum Vorschein kamen ein halbes Dutzend Donuts. “Ok, es ist ein Klischee”, sagte er. “Aber verdammt… gibt es was besseres als frische Donuts?”

Als Antwort nahm sie einen und biss hinein.

“Also, wie sieht der heutige Tag aus?”, fragte er.

“Warum fragst du mich?”

Er zuckte mit den Schultern und nahm seinen eigenen Donut. “Lass uns mal eins klar stellen, White. Ich weiß genug über dich, um zu wissen, dass du besser arbeitest, wenn du die Kontrolle hast. Das heißt nicht, dass du kein guter Backup oder Partner bist. Aber Fakten sind Fakten. Ich habe kein Problem damit, dass du hier die Dinge regelst. Ich will dich genauso wie McGrath glänzen sehen. Also wiederhole ich meine Frage: Was steht heute an?”

“Naja, ich hab mir die vermissten Personenfälle über die letzten zehn Jahre letzte Nacht angeschaut”, antwortete Mackenzie. Es gab nur einen Fall der es wert ist, überprüft zu werden – ein Autounfall während eines Schneesturms, wo eine Frau aus dem Auto geschleudert und ihr Körper nie gefunden wurde. Vicki McCauley.”

“Wie lange ist das her?”, fragte Ellington.

“Es passierte im Jahr 2009. Ich habe die Information von einem einzelnen Familienmitglied aus der Gegend bekommen und glaube, es lohnt sich vielleicht, sich das anzuschauen. Ich möchte auch Delores Mannings Agenten anrufen.

Vielleicht wissen sie persönliche Details über ihr Leben, die uns helfen könnten. Die Tatsache, das Manning Familie hier hatte, so nah an den Gegenden, wo das Verschwinden auftrat, lässt mich glauben, dass es sich vielleicht lohnt ihr persönliches Leben unter die Lupe zu nehmen.”

“Na dann, machen wir das”, sagte Ellington.





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Von Blacke Pierce, Bestseller Autorin von ONCE GONE (Ein Nummer 1 Bestseller mit über 80 Fünf Sterne Reviews) kommt Buch #4 aus der spannenden Mackenzie White Mysterie Reihe. In BEVOR ER NIMMT (ein Mackenzie White Mystery – Buch 4) bekommt die neu ernannte FBI Agentin Mackenzie White eine neuen, beunruhigenden Fall. Frauen werden im ländlichen Iowa vermisst und ein Muster stellt sich heraus. Es wird vermutet, dass ein Serienmörder sich mit ansteigender Geschwindigkeit austobt. Mit ihren mittelwesterlichen Wurzeln wird Mackenzie als perfektes Match dafür ausgewählt. Aber Mackenzie ist abgeneigt davon in den Mittleren Westen zurückzukehren, dieses Mal in eine schonungslose ländliche Umgebung, die sie zu sehr an ihre Kindheit erinnert, die Geister in ihrem Schrank. Sie sucht ebenfalls den Mörder ihres Vaters, mit Dunkelheit die sie überall auf diesem Trip begleitet. Tief eingetaucht in die Welt der Farmen, Silos, Schlachthäuser an langen Wegstrecken auf leeren Highways, fühlte Mackenzie sich, als wenn sie in die Tiefen ihrer Psyche fällt und in die Albträume, vor denen sie immer Angst gehabt hatte, sich ihnen zu stellen. Im tötlichen Katz-und Maus Spiel erkennt sie am Ende die Psychose des Mörders gegen den sie kämpft und erkennt, dass das Land ihrer Kindheit noch dunklere und verwickelte Horrorgeschichten enthält, als sie sich je hätte vorstellen können. Ein dunkler Psychothriller, BEVOR ER NIMMT ist Buch #4 in einer fesselnden neuen Reihe – mit einem liebenswerten neuen Charakter – der Sie bis spät abends lesen lässt. Buch #5 in der Mackenzie White Mystery Reihe wird schon bald verfügbar sein.

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