Книга - Die Schmiede Des Muts

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Die Schmiede Des Muts
Morgan Rice


Von Königen Und Zauberern #4
Eine action-geladene Fantasy-Geschichte, die den Fans von Morgan Rices vorherigen Büchern und den Liebhabern von Büchern wie THE INHERITANCE CYCLE von Christopher Paolini gefallen dürfte… Fans von Fantasy-Geschichten für junge Erwachsene werden dieses jüngste Werk von Rice verschlingen und um mehr betteln. The Wanderer, A Literary Journal (über Der Aufstand der Drachen) Die #1 Bestseller Serie mit über 400 fünf Sterne Reviews bei Amazon! DIE SCHMIEDE DES MUTS ist das vierte Buch von Morgan Rices epischer Bestsellerfantasyserie VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN (welche mit dem AUFSTAND DER DRACHEN beginnt. Dieses ist als kostenloser Download erhältlich! ) In der SCHMIEDE DES MUTS, kehrt Kyra langsam, von Kyles Liebe und seinen mysteriösen Kräften geheilt, von ihrem nahen Tod zurück. Als er sich für sie aufopfert, erlangt sie ihre Stärke wieder – aber nicht ohne einen Preis. Sie übt Druck auf Alva ihrer Abstammung wegen aus und er offenbart ihr schließlich alles über ihre Mutter. Kyra hat die Möglichkeit sich auf die Suche nach der Quelle ihrer Kräfte zu machen und muss eine wichtige Entscheidung treffen: Entweder ihr Training abzuschließen oder sich auf den Weg zu machen ihrem Vater zu helfen, der im Kerker der Hauptstadt vor sich hinvegetiert und auf seine Hinrichtung wartet. Auch Aidan, mit Motley an seiner Seite, bemüht sich darum seinen Vater zu befreien, gefangen in der gefährlichen Hauptstadt, während auf der anderen Seite des Königreichs Merk erstaunt ist, was er im Turm von Ur entdeckt. Der Turm ist umzingelt und er muss sich auf eine massive Troll Invasion vorbereiten und neben seinen Wächterkameraden kämpfen, um den wertvollsten Schatz Escalons zu verteidigen. Diedre muss sich einer vollständigen pandesischen Invasion in ihrer kampfbereiten Stadt Ur stellen. Als ihre kostbare Stadt um sie herum zerstört wird, muss sie sich entscheiden ob sie fliehen oder einen letzten heldenhaften Aufstand wagen soll. Alec, währenddessen, befindet sich mit seinem rätselhaftem neuen Freund auf dem Meer und segelt in ein Land, in dem er noch nie war. Ein Land, welches noch mysteriöser als sein neuer Freund ist. Hier lernt er schließlich alles über sein Schicksal – und über die letzte Hoffnung für Escalon. Mit seiner starken Atmosphäre und seinen komplexen Charakteren ist DIE SCHMIEDE DES MUTS, eine schwungvolle Saga von Rittern und Kriegern, von Königen und Adeligen, von Ehre und Mut, von Magie, Schicksal, Monstern und Drachen. Es ist eine Geschichte von Liebe und gebrochenen Herzen, von Enttäuschung, Ehrgeiz und Verrat. Es ist beste Fantasy, die uns in eine Welt einlädt, die für immer in uns leben wird, eine, die für alle Geschlechter und Altersgruppen geeignet ist. Buch #5 von KÖNIGEN UND ZAUBERERN wird bald veröffentlicht. Wenn Sie gedacht haben, dass es nach dem Ende der Serie DER RING DER ZAUBEREI keinen Grund zum Leben mehr gibt, haben Sie sich getäuscht. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN, hat Morgan Rice den verheißungsvollen Auftakt einer weiteren brillanten Serie veröffentlicht, die uns in eine Welt der Trolle und Drachen, voller Heldenmut, Ehre, Tapferkeit, Magie, und dem Glauben an das Schicksal eintauchen lässt. Morgan ist es wieder einmal gelungen starke Charaktere zu erschaffen, die wir nur zu gerne auf jeder Seite anfeuern… Wärmstens empfohlen für die Bibliothek aller Leser, die Fantasy-Geschichten lieben. Books and Movie Reviews, Roberto Mattos





Morgan Rice

Die Schmiede Des Muts (Von Königen und Zauberern—Buch 4)




Morgan Rice

Morgan Rice ist die 1 Besteller- und USA Today Bestseller-Autorin der 17 Bände umfassenden epischen Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI, der neuen #1 Bestseller Fantasy-Serie VON KÖNIGEN  UND ZAUBERERN, der #1 Bestseller-Serie DER WEG DER VAMPIRE (bestehend aus derzeit 11 Bänden) und der #1 Bestseller-Serie DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, eine post-apokalyptische Thriller-Serie. Morgans Bücher sind verfügbar als Hörbücher und Printeditionen und wurden bisher in mehr als 25 Sprachen übersetzt.

Morgan freut sich, von Ihnen zu hören, darum zögern Sie nicht und besuchen Sie www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com/), und melden Sie sich für den Email-Verteiler an. Erhalten Sie so Zugang zu kostenlosen Giveaways, der kostenlosen App und den neusten exklusiven Informationen. Folgen Sie Morgan auch auf Facebook und Twitter um nichts zu verpassen!



Ausgewählte Kommentare zu Morgan Rices Büchern

„Wenn Sie gedacht haben, dass es nach dem Ende der Serie DER RING DER ZAUBEREI keinen Grund mehr zum Leben gibt, haben Sie sich getäuscht. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN, hat Morgan Rice den verheißungsvollen Auftakt einer weiteren brillanten Serie veröffentlicht, die uns in eine Welt der Trolle und Drachen, voller Heldenmut, Ehre, Tapferkeit, Magie, und dem Glauben an das Schicksal eintauchen lässt. Morgan ist es wieder einmal gelungen starke Charaktere zu erschaffen, die wir nur zu gerne auf jeder Seite anfeuern… Wärmstens empfohlen für die Bibliothek aller Leser, die Fantasy-Geschichten lieben.“



    --Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

„DER AUFSTAND DER DRACHEN ist von Anfang an ein voller Erfolg…. Eine großartige Fantasy Geschichte… Sie beginnt, ganz wie es sein sollte, mit den Lebensqualen eines der Protagonisten und geht schön in einen weiteren Kreis von Rittern, Drachen, Magie, Monstern und Schicksal über… Das Buch beinhaltet alles, was zu einer guten Fantasy-Geschichte gehört, von Kriegern und Schlachten bis zu Konfrontationen der Protagonisten mit sich selbst… Empfohlen für alle, die gerne epische Fantasy mit starken, glaubwürdigen jungen Erwachsenen als Protagonisten mögen.“



    --Midwest Book Review, D. Donovan, eBook Reviewer

„Eine action-geladene Fantasy-Geschichte, die den Fans von Morgan Rices vorherigen Büchern und den Liebhabern von Büchern wie THE INHERITANCE CYCLE von Christopher Paolini gefallen dürfte… Fans von Fantasy-Geschichten für junge Erwachsene werden dieses jüngste Werk von Rice verschlingen und um mehr betteln.“



    --The Wanderer,A Literary Journal (über Der Aufstand der Drachen)

„Eine fantasievolle Fantasy-Geschichte, die Elemente von Mystik und Intrige in die Handlung einwebt. In Queste der Helden geht es um Mut und um das Erkennen des Sinns des Lebens, was zu Wachstum, Erwachsenwerden und Vortrefflichkeit führt… Für alle, die gehaltvolle Fantasy-Abenteuer suchen bieten die Hauptfiguren, ihre Waffen und die Handlung eine Reihe von Begegnungen, die sich auf Thors Entwicklung weg von einem verträumten Kind zu einem jungen Erwachsenen konzentrieren, bei denen er sich schier unlösbaren Aufgaben gegenüber findet… Das ist nur der Anfang von etwas, das verspricht, eine epische Serie für junge Erwachsene zu werden.”



    --Midwest Book Review (D. Donovan, eBook Reviewer)

„DER RING DER ZAUBEREI hat alle Zutaten die für sofortigen Erfolg nötig sind: Anschläge und Gegenanschläge, Mysterien, edle Ritter und blühende Beziehungen die sich mit gebrochenen Herzen, Täuschung und Betrug abwechseln. Die Geschichten werden sie über Stunden in ihrem Bann halten und sind für alle Altersstufen geeignet. Eine wunderbare Ergänzung für das Bücherregal eines jeden Liebhabers von Fantasy Geschichten.”



    --Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

„In diesem aktionsgeladenen ersten Buch der epischen Fantasy-Serie Der Ring der Zauberei (die 17 Bücher umfasst) stellt Rice den Lesern den 14-jährigen Thorgrin „Thor“ McLeod vor, dessen Traum es ist, sich der Silber-Legion anzuschließen, den Elite-Rittern, die dem König dienen. Rices Schreibstil ist solide und die Geschichte fasziniert.“



    --Publishers Weekly


VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (BAND #1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (BAND #2)

DAS GEWICHT DER EHRE (BAND#3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (BAND #4)



DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (BAND #1)

MARSCH DER KÖNIGE (BAND #2)

LOS DER DRACHEN (BAND #3)

RUF NACH EHRE (BAND #4)

SCHWUR DES RUHMS (BAND #5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT(BAND #6)

RITUS DER SCHWERTER (BAND #7)

GEWÄHR DER WAFFEN (BAND #8)

HIMMEL DER ZAUBER (BAND #9)

MEER DER SCHILDE (BAND #10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (BAND #11)

LAND DES FEUERS (BAND #12)

DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND #13)

DER EID DER BRÜDER (BAND #14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN(BAND #15)

DAS TOURNIER DER RITTER (BAND #16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (BAND #17)



DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1)

ARENA TWO –  ARENA ZWEI (BAND #2)



DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (BAND #1)

VERGÖTTERT (BAND #2)

VERRATEN (BAND #3)

BESTIMMT (BAND #4)

BEGEHRT (BAND #5)

VERMÄHLT (BAND #6)

GELOBT (BAND #7)

GEFUNDEN (BAND #8)

ERWECKT (BAND #9)

ERSEHNT (BAND #10)

BERUFEN (BAND #11)












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Copyright © 2015 by Morgan Rice

Alle Rechte vorbehalten. Mit den im U.S. Copyright Act von 1976 erlaubten Ausnahmen ist es nicht gestattet, jeglichen Teil dieser Publikation in jeglicher Form oder über jegliche Mittel ohne die vorherige Erlaubnis des Autors zu vervielfältigen, zu verteilen oder zu übertragen, oder in einer Datenbank oder einem Abrufsystem zu speichern.

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Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Figuren, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder ein Produkt der Phantasie des Autors oder werden im fiktionalen Sinne verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit existierenden Personen, tot oder lebendig, ist rein zufällig

Copyright für das Bild auf dem Umschlag by St. Nick, unter Lizenz von Shutterstock.com.

Aus dem Englischen von Maria Böttcher.


"Tapferkeit überragt Anzahl."

    Flavius Vegetius Renatus
    (4. Jahrhundert)






KAPITEL EINS


Eine Zelltür wurde krachend zugeschlagen und Duncan öffnete langsam seine Augen. Er wünschte, er hätte dies nicht getan. Sein Kopf pochte, ein Auge war geschlossen und er versuchte den tiefen Schlaf abzuschütteln. Ein scharfer Schmerz zog sich durch sein gutes Auge. Er lag auf kaltem, feuchten Stein. Er versuchte sich hinzusetzen, fühlte jedoch Eisen an seinen Händen und Knöcheln klirren und realisierte sofort: Fesseln. Er befand sich in einem Kerker.

Ein Gefangener.

Duncan öffnete seine Augen weiter, als er von weitem das Marschieren von Stiefeln hörte, welches von irgendwoher aus der Dunkelheit erklang. Er versuchte seine Zelle zu erkennen. Es war dunkel hier, die Steinwände waren nur schwach von Fackeln erleuchtet, die weit weg an den Wänden hingen. Zusätzlich drang ein wenig Sonnenlicht von einem Fenster herein, welches zu hoch war um hinauszuschauen.

Das fahle Licht schien in die Zelle, schlicht und alleine, so als ob es Kilometer entfernt wäre. Er hörte das Tropfen von Wasser und das Geräusch von Stiefeln. Er konnte die Konturen der Zelle kaum ausmachen. Sie war riesig, ihre Steinwände gebogen mit zu vielen dunklen Ecken, die in der Dunkelheit verschwanden.

Von seinen Jahren in der Hauptstadt wusste Duncan sofort, wo er sich befand: Im königlichen Kerker. Dies war der Ort an den sie die schlimmsten Kriminellen des Königreichs sendeten, die mächtigsten Feinde, die entweder hier drin verrotteten – oder auf ihre Hinrichtung warteten. Duncan hatte, als er noch dem König gedient hatte, bereits selbst viele Männer hier hinuntergebracht. Es war ein Ort, das wusste er zu gut, von dem Gefangene nicht wieder auftauchten.

Duncan versuchte sich zu bewegen, aber seine Fesseln gestatteten ihm dies nicht und schnitten in seine verletzten, blutenden Hand- und Fußgelenke. Aber das waren noch seine leichtesten Verletzungen; sein ganzer Körper tat weh und pochte. Alles schmerzte so sehr, dass sich kaum feststellen ließ, wo der Schmerz am Schlimmsten war. Es fühlte sich an, als ob er tausendmal geschlagen worden und von einer Armee aus Pferden überrannt worden wäre. Es tat weh zu atmen. Er schüttelte mit dem Kopf und versuchte den Schmerz abzuschütteln. Aber er ging nicht weg.

Als er seine Augen schloss, leckte er sich über seine rissigen Lippen und sah Erinnerungen vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen. Der Hinterhalt. War es gestern gewesen? Vor einer Woche? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Er war verraten worden, umzingelt, von den Versprechungen eines falschen Handels gelockt. Er hatte Tarnis vertraut und Tarnis war vor seinen Augen umgebracht worden.

Duncan erinnerte sich, wie die Männer, auf seinen Befehl hin, die Waffen fallen ließen; erinnerte sich daran wie er zurückgehalten wurde; und am Schlimmsten von Allem: Er erinnerte er sich an den Mord seiner Söhne.

Er schüttelte wieder und wieder mit dem Kopf und schrie vor Qualen auf. Duncan versuchte die Bilder aus seinem Kopf zu verbannen. Er saß da mit dem Kopf in den Händen und den Ellbogen auf den Knien und stöhnte bei diesen Gedanken. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein? Kavos hatte ihn gewarnt und er hatte ihn nicht beachtet, er war naiv und optimistisch gewesen, er hatte gedacht, dass es dieses Mal anders sein würde, dass man den Adligen vertrauen konnte. Und er hatte seine Männer direkt in eine Falle geführt, direkt in die Höhle der Schlangen.

Duncan hasste sich selbst dafür, mehr als er es ausdrücken konnte. Das Einzige, was er bereute war, dass er immer noch am Leben war, dass er nicht dort zusammen mit seinen Söhnen und mit all den anderen, die er enttäuscht hatte, gestorben war.

Die Schritte kamen näher. Duncan sah nach oben und blinzelte in die Dunkelheit. Langsam tauchte die Silhouette eines Mannes auf. Er blockierte das wenige einfallende Sonnenlicht und kam näher bis er nur noch ein paar Zentimeter entfernt war. Als das Gesicht des Mannes Form annahm, schreckte Duncan zurück, denn er erkannte ihn deutlich wieder. Der Mann, leicht erkennbar an seinem aristokratischen Gewand, trug das gleiche pompöse Kleid wie an dem Tag, als er Duncan um das Königtum gebeten hatte, als er versucht hatte seinen Vater zu verraten. Enis. Tarnis Sohn.

Enis kniete sich mit einem spöttischen, siegreichen Lächeln auf dem Gesicht vor Duncan. Seine lange vertikale Narbe zog sich über sein Ohr und war deutlich sichtbar, als er ihn mit hinterlistigen, hohlen Augen ansah. Duncan fühlte wie ihn eine Welle der Abscheu packte, ein brennendes Verlangen nach Rache. Er ballte seine Fäuste zusammen und wollte nach dem Jungen greifen und ihn mit seinen eigenen Händen in Stücke reißen, diesen Jungen der verantwortlich für den Tod seiner Söhne und für das Eingesperrt sein seiner Männer war. Diese Fesseln waren alles, was ihn auf dieser Welt davon abhielt ihn zu töten.

„Die Schmach des Eisens”, stellte Enis lächelnd fest. „Hier knie ich nun, nur Zentimeter von dir entfernt, und du hast keine Chance mich zu berühren.“

Duncan starrte zurück. Er wünschte, er könnte etwas sagen, aber er war noch zu geschwächt für Wörter. Sein Hals war zu trocken und seine Lippen zu ausgedörrt und er musste seine Kraft sparen. Er fragte sich, wie viele Tage vergangen waren, seit dem er zuletzt etwas getrunken hatte und wie lange er schon hier unten war. Dieses Wiesel war seiner Worte so oder so nicht wert.

Enis war aus einem bestimmten Grund hier unten; er wollte etwas. Duncan hatte keine falschen Illusionen: Er wusste, dass, egal was dieser Junge sagen würde, seine Hinrichtung nah war. Aber das war genau das, was Duncan wollte. Nun da seine Söhne tot und seine Männer eingesperrt waren, gab es nichts mehr für ihn in dieser Welt. Es gab keinen anderen Ausweg für seine Schuld.

„Ich bin neugierig“, sagte Enis mit seiner glatten Stimme. „Wie fühlt es sich an? Wie fühlt es sich an jeden verraten zu haben, den du kennst und liebst, jeden der dir vertraut hat?“

Duncan fühlte wie seine Wut aufkochte. Unfähig länger still zu bleiben, sammelte er irgendwie seine Kräfte, um zu sprechen.

„Ich habe niemanden verraten“, schaffte er es zu sagen, seine Stimme war rau und heißer.                                         „Hast du nicht?“ gab Enis scharf zurück, er genoss dies offensichtlich.

„Sie haben dir vertraut. Und du hast sie in den Hinterhalt geführt und umzingeln lassen. Du hast ihnen das Letzte genommen, was ihnen blieb: Ihren Stolz und ihre Ehre.“

Duncan wurde mit jedem Atemzug wütender.

„Nein“, sagte er endlich nach einer langen und schweren Stille. „Du bist der derjenige gewesen, der ihnen alles genommen hat. Ich habe deinem Vater vertraut und er vertraute dir.“

„Vertrauen“, lachte Enis. „Was für ein naives Konzept. Würdest du wirklich das Leben von Männern für Vertrauen hingeben?”

Er lachte wieder und Duncan kochte vor sich hin.

„Anführer vertrauen nicht”, fuhr er fort. „Anführer zweifeln. Das ist ihr Aufgabe, skeptisch, gegenüber der Hälfte ihrer Männer zu sein. Kommandanten beschützen Männer vor dem Krieg – aber Anführer müssen ihre Männer vor Enttäuschung beschützen. Du bist kein Anführer. Du hast versagt.“

Duncan nahm einen tiefen Atemzug. Ein Teil von ihm konnte nicht anders und spürte das Enis recht hatte, so sehr er es auch hasste das zuzugeben. Er hatte versagt und seine Männer im Stich gelassen. Es war das schlimmste Gefühl seines Lebens.

„Bist du deswegen gekommen?“ antworte Duncan endlich. „Um dich hämisch über deine Täuschung zu freuen?“

Der Junge lächelte ein hässliches, böses Lächeln.

„Du bis nun mein Untertan“, antwortete er. „Ich bin dein neuer König. Ich kann überall da hingehen, wo ich möchte, zu jedem Zeitpunkt und aus jedem Grund oder auch aus gar keinem Grund. Vielleicht gefällt es mir einfach dich anzugucken, wie du so da liegst, hier im Kerker, so gebrochen und klein.“

Duncan atmete und jeder Atemzug tat weh, er war kaum in der Lage seine Wut zu zügeln. Er wollte diesem Mann mehr schaden als jedem anderen, den er in seinem Leben getroffen hatte.

„Sag mir“, sagte Duncan und versuchte ihn zu verletzen. „Wie fühlte es sich an deinen Vater zu ermorden?“

Enis Ausdruck wurde hart.

„Nicht so gut, wie es sich anfühlen wird, wenn ich dich am Galgen sterben sehen werde“, antwortete er.

„Dann tu es jetzt“, sagte Duncan und meinte es so.

Enis lächelte und schüttelte den Kopf.

„Es wird nicht so leicht für dich werden“, antwortete er. „Ich will dich zuerst leiden sehen. Ich will, dass du zuerst siehst was aus deinem geliebten Land geworden ist. Deine Söhne sind tot. Deine Kommandanten sind tot. Anvin und Durge und all deine Männer am südlichen Tor sind tot. Millionen von Pandesier sind in unser Land eingefallen.“

Duncans Herz sank bei den Worten des Jungen ab. Ein Teil von ihm fragte sich, ob dies ein Trick war, aber er fühlte dennoch, dass all dies stimmte. Er fühlte wie er mit jedem weiteren Wort tiefer in den Boden sank.

„All deine Männer sind eingesperrt und Ur wird vom Meer aus bombardiert. So, du siehst nun, du hast kläglich versagt. Escalon ist schlimmer dran, als je zuvor und dem Einzigen, dem du die Schuld daran geben kannst, bist du selbst.“

Duncan zitterte vor Wut.

„Und wie lange wird es dauern“, fragte Duncan, „bis der große Unterdrücker sich dir zuwendet? Denkst du wirklich, dass du frei sein wirst, dass du Pandesias Zorn entkommst? Dass sie dir erlauben werden König zu sein? Und zu regieren, so wie es dein Vater einst tat?“

Enis lächelte resolut.

„Ich weiß, dass sie das tun werden“, sagt er.

Er lehnte sich näher zu ihm, so nah, dass Duncan seinen schlechten Atem riechen konnte.

„Ich habe ihnen einen Handel vorgeschlagen. Einen sehr speziellen Handel, um meine Macht zu sichern, einen Handel, der zu groß war, um ihn abzulehnen.“

Duncan traute sich nicht zu fragen, was es war, doch Enis lächelte bereits breit und lehnte sich näher zu ihm.

„Deine Tochter“, flüsterte er.

Duncans Augen öffneten sich weit.

„Dachtest du wirklich du könntest ihren Aufenthaltsort vor mir geheim halten?“ presste Enis hervor. „Gerade in diesem Moment wird sie von Pandesiern umzingelt. Und dieses Geschenk wird meine Macht sichern.”

Duncans Fesseln klirrten, ihr Echo hallte von den Wänden wieder, als er mit aller Macht versuchte sich zu befreien und anzugreifen. Er wurde von einer Verzweiflung erfüllt, die größer war als er ertragen konnte.

„Warum bist du gekommen?“ fragte Duncan, er fühlte sich viel älter und seine Stimme brach. „Was willst du von mir?“

Enis grinste. Er war lange still, dann seufzte er.

„Ich glaube, dass mein Vater etwas von dir wollte“, sagte er langsam. „Er hätte dich nicht rufen lassen und dir diesen Handel vorgeschlagen, aber er hat es getan. Er hat dir einen großen Sieg mit den Pandesiern versprochen – und im Gegenzug, hätte er etwas verlangt. Was? Was ist es? Welches Geheimnis versteckte er?“

Duncan starrte zurück, resolut, es interessierte ihn nicht mehr.

„Dein Vater hat sich etwas gewünscht“, sagte er und  mit seinen Worten rieb er Salz in die Wunde. „Etwas Ehrenvolles und Heiliges. Etwas, bei dem er nur mir vertraute. Nicht seinem eigenen Sohn. Und ich weiß nun warum.”

Enis grinste höhnisch und wurde rot.

„Wenn meine Männer für etwas gestorben sind“, fuhr Duncan weiter fort, „dann war es für Ehre und Vertrauen – etwas, was ich nie brechen würde. Und deswegen, wirst du es nie erfahren.“

Enis Gesicht verdunkelte sich und Duncan genoss es ihn wütend zu sehen.

„Du würdest immer noch das Geheimnis meines toten Vaters hüten, der Mann der dich und all deine Männer verraten hat?“

„Du hast mich verraten“, korrigierte ihn Duncan, „nicht er. Er war ein guter Mann, der einmal einen Fehler gemacht hat. Du auf der anderen Seite bist nichts. Du bist nur ein Schatten deines Vaters.“

Enis machte ein böses Gesicht. Er richtete sich langsam zu seiner vollen Größe auf, lehnte sich nach vorne und spie neben Duncan aus.

„Du wirst mir sagen, was er wollte“, beharrte er. „Was – oder wen er – versuchte zu verstecken. Wenn du dies tust, könnte ich gnädig sein und dich einfach freilassen. Wenn nicht, werde ich dich nicht nur persönlich zum Galgen begleiten, sondern ich werde auch dafür sorgen, dass du den grausamsten vorstellbaren Tod stirbst. Es ist deine Wahl und es gibt kein Zurück. Denk gut nach, Duncan.“

Enis drehte sich um und wollte gehen, aber Duncan stieß hervor.

„Du kannst meine Antwort schon jetzt haben, wenn du möchtest“, antwortete Duncan.

Enis drehte sich, mit einem befriedigten Ausdruck auf dem Gesicht, um.

„Ich wähle den Tod“, antwortete er und schaffte es zum ersten Mal zu lächeln. „Denn der Tod ist nichts im Vergleich zu Ehre.“




KAPITEL ZWEI


Diedre wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie in der Schmiede arbeitete. Sie setzte sich plötzlich auf, aufgeschreckt von einem donnernden Geräusch. Das Geräusch war anders, ein Geräusch, welches sie nervös machte und welches sogar noch lauter als all das Schlagen der Hämmer auf die Ambosse war. Auch alle Männer und Frauen um sie herum hielten inne, legten ihre unfertigen Waffen zur Seite und schauten verblüfft drein.

Es ertönte wieder. Es hörte sich an wie Donner, der vom Wind getragen wurde, so als ob die Substanz der Erde auseinandergerissen wurde.

Und dann wieder.

Dann begann Diedre zu verstehen, was es war: Eisenglocken, die geläutet wurden. Das Geräusch ertönte wieder und wieder und hallte durch die Stadt. Ihr Herz zog sich vor Angst zusammen. Es waren Glocken der Warnung, der Gefahr.

Glocken des Krieges.

In der Schmiede von Ur sprang einer nach dem anderen vom Tisch auf und rannte hinaus. Sie alle waren begierig zu sehen, was passierte. Diedre war eine der Ersten unter ihnen, begleitet von ihren Mädchen, von Marco und seinen Freunden. Sie liefen  nach draußen und in die Straßen, die voll von besorgten Bürgern waren, die sich alle auf den Weg zum Kanal machten, um einen besseren Blick erhaschen zu können. Diedre suchte alles ab und erwartete ihre Stadt bereits von Schiffen und Soldaten überrannt zu sehen. Aber das war nicht der Fall.

Verwundert, rannte sie in Richtung des riesigen Wachturms, der am Rand des Meeres des Leidens stand, um so einen besseren Blick erhaschen zu können.

„Diedre!”

Sie drehte sich um und sah auch ihren Vater und seine Männer in Richtung des Wachturms laufen, auch sie waren begierig darauf einen Blick aufs offene Meer zu werfen. Alle vier Türme läuteten hektisch. Dies war noch nie passiert, es war so als ob der Tod selbst sich der Stadt annäherte.

Diedre rannte neben ihrem Vater entlang, sie bogen in verschiedenen Straßen ab und liefen einige Steintreppen hoch, bis sie endlich oben auf der Stadtmauer am Rand des Meeres ankamen. Sie blieb dort neben ihm stehen, verblüfft von dem Ausblick, der sich vor ihr ausbreitete.

Es war als ob der schlimmste Albtraum wahr geworden wäre. Es war ein Ausblick, von dem sie sich wünschte, sie hätte ihn in ihrem ganzen Leben nicht sehen müssen: Das ganze Meer bis zum Horizont war schwarz. Die schwarzen Schiffe Pandesias lagen so nah beieinander, dass sie das Wasser und – so schien es – die ganze Welt bedeckten. Am schlimmsten war, dass sie auf dem Weg in ihre Stadt waren.

Diedre stand wie erstarrt da und schaute auf den kommenden Tod. Es gab keine Möglichkeit, sich gegen eine Flotte dieser Größe zu verteidigen, nicht mit ihren kläglichen Ketten und nicht mit ihren Schwertern. Wenn die ersten Schiffe den Kanal erreichten, könnten sie sie vielleicht in einen Engpass führen und verlangsamen. Sie könnten hunderte, vielleicht sogar tausende von Soldaten umbringen.

Aber nicht die Millionen, die sie hier vor sich sah.

Diedre fühlte wie ihr Herz entzwei gerissen wurde, als sie sich zu ihrem Vater und seinen Soldaten umdrehte. Sie sah die gleiche Panik in ihren Gesichtern. Ihr Vater setzte vor seinen Männern ein mutiges Gesicht auf, aber sie kannte ihn. Sie konnte den Fatalismus in seinen Augen, das Licht aus ihnen verschwinden, sehen. Alle von ihnen schauten auf ihren Tod und auf den ihrer alten und großen Stadt.

Neben ihr blickten auch Marco und seine Freunde voller Schrecken drein. Allerdings war gleichzeitig auch Entschlossenheit auf ihren Gesichtern zu sehen, keiner von ihnen, das musste man ihnen zu Gute halten drehte sich um und rannte davon. Sie suchte das Meer nach einem Zeichen von Alec ab, aber sie war verwundert, dass sie ihn nirgendswo sah. Sie fragte sich, wohin er wohl gegangen war. Er wäre doch nicht geflohen?

Diedre blieb stehen wo sie war und umfasste den Griff ihres Schwertes fester. Sie wusste, dass der Tod für alle in Ur kam – sie hatte ihn nur nicht so früh erwartet. Sie hatte jedoch genug davon wegzulaufen. Ihr Vater drehte sich zu ihr um und umfasste drängend ihre Schultern.

„Du musst die Stadt verlassen“, forderte er.

Diedre sah die väterliche Liebe in seinen Augen und es berührte sie.

„Meine Männer werden dich begleiten“, fügte er hinzu. „Sie können dich weit weg von hier bringen. Geh nun! Und erinnere dich an mich.“

Diedre wischte sie eine Träne aus den Augen, als sie ihren Vater so voller Liebe auf sie hinabstarren sah. Sie schüttelte mit dem Kopf und wischte seine Hände von sich.

„Nein, Vater“, sagte sie. „Das ist meine Stadt und ich werde an deiner– “

Bevor sie den Satz beenden konnte, durchschnitt eine höllische Explosion die Luft. Zuerst war sie verwundert und dachte es wäre eine weitere Glocke, aber dann realisierte sie–Kanonenfeuer. Nicht nur das Feuer von einer Kanone, sondern von hunderten.

Allein nur die Schockwellen ließen Diedre taumeln und stießen mit solcher Kraft durch die Substanz der Atmosphäre, dass es sich anfühlte, als ob ihre Ohren entzwei gerissen wurden. Dann ertönte das hohe Pfeifen der Kanonenkugeln. Während sie aufs Meer schaute, fühlte sie, wie sie eine Welle von Panik durchströmte, als sie hunderte von riesigen Kanonenkugeln, wie Eisenkessel am Himmel, in hohem Bogen in Richtung ihrer geliebten Stadt fliegen sah.

Dann folgte ein weiteres Geräusch, noch schlimmer als das davor: Das Geräusch von Eisen, welches in Stein einschlug. Die ganze Luft polterte von einer Explosion nach der anderen. Diedre taumelte und fiel zu Boden. Um sie herum wurden die großartigen Gebäude Urs, architektonische Meisterstücke, Monumente, die seit tausenden von Jahren existierten zerstört. Diese Steingebäude, drei Meter dick: Kirchen, Wachtürme, Befestigungsanlagen und Zinnen – all das, wurde zu ihrem Schrecken zerbombt. Sie zerbröckelten vor ihren Augen.

Eine Lawine aus Schutt türmte sich auf, als ein Gebäude nach dem anderen zu Boden fiel.

Es machte sie krank zuzusehen. Als Diedre auf den Boden fiel, sah sie einen dreißig Meter hohen Turm auf die Seite fallen. Sie konnte nichts anderes tun, als zu beobachten, wie hunderte Menschen nach oben schauten und vor Angst schrien, als die Steinwände über ihnen zusammenbrachen.

Dann erfolgte eine weitere Explosion.

Und noch eine.

Und noch eine.

Um sie herum explodierten immer mehr Gebäude und fielen zusammen. Tausende von Menschen wurden unter massiven Wolken aus Staub und Schutt begraben. Felsbrocken rollten wie Kieselsteine durch die Stadt während Gebäude ineinander und bröckelnd zu Boden fielen. Und es kamen immer noch mehr Kanonenkugeln nach, die ein schönes Gebäude nach dem anderen zerstörten und die einst so majestätische Stadt in einen Berg aus Schutt verwandelten.

Diedre kam schließlich auf die Füße. Sie sah benommen nach oben, es klingelte in ihren Ohren und zwischen den Staubwolken konnte sie Straßen voller toter Körper und Ströme aus Blut erkennen. Es war, als ob die gesamte Stadt auf einmal ausgelöscht worden war. Sie sah zum Meer und bemerkte die weiteren tausend Schiffe, die darauf warteten anzugreifen und sie realisierte, dass ihre gesamte Planung ein Witz gewesen war.

Ur war bereits zerstört und die Schiffe hatten noch nicht mal die Küste erreicht. Was sollten all diese Waffen, all diese Ketten und Spitzen jetzt bringen?

Diedre hörte ein Stöhnen und sah einen von den mutigen Männern ihres Vaters, einen Mann, den sie einst sehr geliebt hatte, tot auf dem Boden, dreißig Zentimeter von ihr entfernt, liegen. Er war von einem Brocken, der sonst auf ihr gelandet wäre, wäre sie nicht gestolpert und gefallen, erschlagen worden. Sie ging zu ihm hinüber, um ihm zu helfen – als die Luft plötzlich von der nächsten Runde Kanonenkugeln erschüttert wurde.

Und noch einer.

Das Pfeifen ertönte, dann folgten weitere Explosionen und weitere Gebäude stürzten zusammen. Der Schutt wuchs höher und mehr Menschen starben. Sie wurde wieder von ihren Füßen gerissen und eine Steinwand brach neben ihr zusammen, die sie nur knapp verpasste.

Dann gab es auf einmal eine Pause des Feuerns und Diedre richtete sich auf. Eine Wand aus Schutt blockierte nun ihre Sicht aufs Meer, dennoch hatte sie bereits gespürt, dass die Pandesier nah waren und an den Strand kamen. Deswegen hatte das Befeuern aufgehört. Riesige Staubwolken hingen in der Luft und in der seltsamen Stille hörte man nichts außer dem Stöhnen der Verletzten. Sie schaute nach hinten und hörte Marco neben ihr aufschreien. Mit Not versuchte er den Körper einer seiner Freunde aus dem Schutt zu ziehen. Diedre sah nach unten und bemerkte, dass der Junge bereits tot war, erschlagen von einer Wand, die einst zu einem Tempel gehörte.

Sie drehte sich um, als sie sich an ihre Mädchen erinnerte und war am Boden zerstört, als sie auch einige von ihnen tot zerquetscht am Boden liegen sah. Aber drei waren noch am Leben, die ohne Erfolg versuchten die anderen zu retten.

Es ertönte ein Ruf der Pandesier, die mit den Füßen bereits den Strand betraten und Ur angriffen. Diedre dachte über das Angebot ihres Vaters nach, dass seine Männer sie noch von hier fortbringen konnten. Sie wusste, wenn sie bliebe, bedeutete das ihren Tod— aber das wollte sie. Sie würde nicht davonlaufen.

Neben ihr erschien ihr Vater aus dem Schutt. Er hatte eine Schnittwunde auf der Stirn. Er zog furchtlos sein Schwert und führte seine Männer Richtung des Schutthaufens zum Angriff. Er war, wie sie stolz feststellte auf dem Weg den Feind zu bekämpfen. Es würde nun ein Kampf zu Fuß sein. Hunderte von Männern rannten hinter ihm und stürzten Richtung Kampf und es erfüllte sie mit Stolz.

Sie folgte ihnen, zog ihr Schwert und kletterte über die riesigen Felsbrocken vor sich. Sie war dazu bereit an seiner Seite zu kämpfen. Als sie auf dem Gipfel ankam, blieb sie verwundert beim Anblick vor ihr stehen: Tausende von pandesischen Soldaten, in ihrer gelben und blauen Rüstung, erfüllten den Strand und griffen den Schutthügel an. Diese Männer waren gut ausgebildet, gut bewaffnet und ausgeruht—im Gegensatz zu den Männern ihres Vaters, die nur ein paar hundert Mann stark, mit groben Waffen bestückt und bereits alle verwundet waren.

Es würde, das wusste sie, ein Gemetzel werden.

Und doch drehte sich ihr Vater nicht um. Sie war nie stolzer auf ihn gewesen als in diesem Moment. Da stand er, so stolz mit seinen Männern um sich herum und bereit nach vorne zu stürzen und dem Feind zu begegnen, auch wenn es den sicheren Tod bedeutete. Er war für sie die wahre Verkörperung von Ehre.

Kurz bevor er hinablief, drehte er sich um und sah Diedre mit einem Blick voller Liebe an. Es lag ein Abschied in seinen Augen, so als ob er wüsste, dass er sie nie wieder sehen würde. Diedre war verwirrt – sie hatte ihr Schwert in ihrer Hand und war bereit mit ihm zusammen anzugreifen. Warum würde er also jetzt Abschied von ihr nehmen?

Sie fühlte auf einmal wie sie starke Hände von hinten packten, fühlte wie sie nach hinten gerissen wurde und als sie sich umdrehte, sah sie, dass zwei vertraute Kommandanten ihres Vaters sie gepackt hatten. Eine Gruppe seiner Männer schnappte sich die drei verbliebenen Mädchen und Marco und seine Freunde. Sie protestierte und schlug um sich, aber es hatte keinen Sinn.

„Lasst mich gehen!“ schrie sie.

Sie ignorierten ihre Proteste und trugen sie, offensichtlich auf Befehl ihres Vaters hin, fort. Sie erhaschte einen letzten Blick auf ihren Vater, bevor er mit seinen Männern auf die andere Seite des Schutts hinablief und einen lauten Kriegsschrei ausstieß.

„Vater!“ weinte sie.

Sie fühlte sich zerrissen. Nun, als sie ihren Vater wirklich wieder verehrte und ihn wieder liebte, wurde er ihr wieder genommen. Sie wollte verzweifelt mit ihm zusammen sein. Aber er war bereits weg.

Diedre wurde in ein kleines Boot geworfen und die Männer begannen sofort den Kanal hinunter, in die entgegengesetzte Richtung des Meeres zu rudern. Das Boot bog wieder und wieder ab, es schnitt durch die Kanäle und in Richtung eines versteckten Eingangs, der sich an einer der Kanalwände abzeichnete. Vor ihnen lag ein flacher Steinbogen und Diedre erkannte sofort wohin sie fuhren: Zum unterirdischen Fluss. Es war eine starke Strömung auf der anderen Seite der Mauer und er würde sie weit weg von der Stadt bringen. Sie würden viele Kilometer entfernt von hier, sicher auf dem Land, auftauchen.

Alle Mädchen drehten sich um, als ob sie sich fragten was sie tun sollten. Diedre kam zu einer sofortigen Entscheidung. Sie tat so, als ob sie den Plan hinnehmen würde, so dass sie alle gemeinsam gehen würden. Sie wollte, dass all ihre Mädchen entkamen und frei von diesem Ort waren.

Diedre wartete bis zum letzten Moment und kurz bevor sie in den Tunnel hineinfuhren, sprang sie vom Boot und landete in den Gewässern des Kanals. Zu ihrer Überraschung sah Marco was sie tat und sprang ebenfalls. Damit waren es nun die beiden, die im Kanal schwammen.

„Diedre!“ schrien die Männer ihres Vaters.

Sie drehten sich um und wollten sie ergreifen – aber es war zu spät. Sie hatte den perfekten Zeitpunkt gewählt und sie waren bereits in den starken Strömungen des Flusses gefangen, der das Boot bereits forttrug.

Diedre und Marco drehten sich um und schwammen schnell zu einem verlassenen Boot und kletterten hinauf. Sie saßen dort, nass tropfend und sahen einander an. Beide atmeten schwer. Sie waren erschöpft.

Diedre drehte sich um und sah nach hinten, dahin, wo sie hergekommen waren, in das Herz von Ur, dort wo sie die Seite ihres Vaters verlassen hatte. Da würde sie hingehen, da und nirgendswo anders hin, auch wenn das ihren Tod bedeutete.




KAPITEL DREI


Merk stand am Eingang der versteckten Kammer, hoch oben im Turm von Ur. Pult, der Verräter, lag tot zu seinen Füßen und Merk schaute in das glänzende Licht. Die Tür war halb angelehnt und er konnte nicht glauben, was er dort sah.

Da war sie, die heilige Kammer auf dem meist bewachten Stockwerk. Der eine und einzige Raum nur dafür erbaut das Flammenschwert zu bewachen. In die Türen waren Zeichen mit einem Schwert geschnitzt und auch die Steinwände hatten das Schwertabzeichen eingraviert. Es war dieser Raum, und nur dieser Raum alleine, in den der Verräter gewollt hatte, um das heiligste Relikt des Königreichs zu stehlen. Wenn Merk ihn nicht gefangen und umgebracht hätte, wer wüsste dann, wo sich das Schwert jetzt befände?

Merk betrachtete den Raum. Er hatte sanfte Steinwände, war rund und als er in das strahlende Licht schaute, begann er in der Mitte des Raumes eine goldene Plattform auszumachen. Darunter befand sich eine brennende Fackel und darüber eine Stahlhalterung, die dafür gemacht war das Schwert zu halten. Und doch als er dorthin blickte verstand er nicht, was er dort sah.

Die Halterung war leer.

Er blinzelte und versuchte zu verstehen. Hatte der Dieb das Schwert bereits gestohlen? Nein, der Mann lag tot zu seinen Füßen. Das konnte nur eins bedeuten.

Dieser Turm, der heilige Turm von Ur, war ein Köder. Alles davon – der Raum, der Turm – all das war ein Köder. Das Flammenschwert befand sich nicht hier. Es war nie hier gewesen.

Und wenn es nicht hier war, wo konnte es dann sein?

Merk war entsetzt  und zu erschrocken, um sich zu bewegen. Er dachte an all die Legenden zurück, die sich um das Feuerschwert drehten. Er erinnerte sich daran, dass zwei Türme genannt wurden, der Turm von Ur im nordwestlichen Winkel des Königreichs und der Turm von Kos im Südosten. Jeder befand sich auf der exakt entgegengesetzten Seite des Königreichs. Jeder der beiden glich den anderen aus. Er wusste, dass nur einer von ihnen das Schwert beherbergte. Und doch hatte Merk immer vermutet, dass dieser Turm, der Turm von Ur, der Richtige war.

Jeder in diesem Königreich vermutete das und alle pilgerten zu diesem Turm – sogar die Legenden selbst deuteten immer auf Ur als den einen Turm hin. Denn nach allem befand sich Ur auf dem Festland, nicht weit entfernt von der Hauptstadt und nahe einer alten, großartigen Stadt – während Kos am Ende des Teufelsfinger, einer abgelegenen Gegend mit keiner Bedeutung und weit weg von Allem, lag.

Es musste also in Kos sein.

Merk stand dort geschockt und dann dämmerte es ihm langsam: Er war der Einzige im Königreich, der den wahren Aufenthaltsort des Schwertes kannte. Merk wusste nicht, welche Geheimnisse, welche Schätze dieser Turm von Ur hielt, wenn er überhaupt welche barg, aber er wusste nun sicher, dass das Flammenschwert nicht dazu gehörte. Er fühlte sich ernüchtert. Er hatte erfahren, was er nicht hätte erfahren sollen: Dass er und all die anderen Soldaten hier nichts bewachten. Es war ein Wissen, was die anderen Wächter nicht erfahren sollten – denn dies würde sie natürlich demotivieren. Denn wer würde schon gerne nach allem einen leeren Turm bewachen?

Nun als Merk die Wahrheit wusste spürte er den brennenden Wunsch zu fliehen, nach Kos zu fliehen und das Schwert zu beschützen. Denn warum sollte er hier bleiben und leere Mauern beschützen?

Merk war ein einfacher Mann und hasste Rätsel über alles und das alles bereitete ihm schwere Kopfschmerzen, denn es brachte mehr Fragen als Antworten auf. Wer wusste noch davon? fragte sich Merk. Die Wächter? Sicherlich wussten einige von ihnen Bescheid. Wenn sie es wussten, wie konnten sie diese Disziplin aufbringen ihre Tage damit zu verbringen eine Täuschung zu bewachen? War das alles Teil ihres Trainings? Ihrer heiligen Aufgabe?

Nun, da er Bescheid wusste, was sollte er jetzt tun? Natürlich konnte er es den anderen nicht sagen. Sie demoralisieren. Sie würden ihm vielleicht nicht mal Glauben schenken und denken er hätte das Schwert gestohlen.

Und was sollte er mit dem toten Körper des Verräters tun? Und wenn dieser Verräter das Schwert stehlen wollte, war da noch jemand? Hatte er alleine gehandelt? Warum wollte er es überhaupt stehlen? Wohin würde er es bringen?

Als er so da stand und versuchte das alles zu verstehen, stellten sich ihm auf einmal die Haare zu Berge. Glocken läuteten so laut, nur Zentimeter von seinem Kopf entfernt und hörten sich an, als ob sie sich direkt in diesem Raum befänden. Sie waren so plötzlich und so dringend erklungen, dass er nicht verstand woher sie kamen – bis er realisierte, dass der Glockenturm sich oben auf dem Dach nur einige Zentimeter von seinem Kopf entfernt befand. Der Raum erbebte von ihrem unablässigen Schlagen und er konnte nicht klar denken. Denn nach allem implizierte ihr drängendes Schlagen, dass ein Notfall vorlag. Es waren Glocken des Krieges.

Merk hörte hektische Bewegungen von allen Seiten des Turmes losbrechen. Er merkte, wie entfernt Krawall ertönte, als ob sich die gesamte innere Belegschaft des Turmes in Bewegung setzte. Er musste wissen, was vor sich ging; er konnte später zu diesem Dilemma zurückkehren.

Merk zog den toten Körper aus dem Weg, schlug die Tür fest zu und entfernte sich schnell vom heiligen Raum. Er lief in die Halle und sah dutzende von Kriegern die Treppe hinauflaufen, alle mit ihren Schwertern in der Hand. Als erstes fragte er sich, ob sie wegen ihm gekommen waren, aber als er dann hochsah, sah er weitere Männer die Treppen hochlaufen und realisierte, dass sie alle aufs Dach liefen.

Merk begleitete sie und beeilte sich die Treppen hochzulaufen. Er platzte aufs Dach, inmitten des betäubenden Läutens der Glocken. Er stürzte zum Rand des Turmes und spähte hinaus – und war erstaunt von dem, was er vor sich sah. Sein Herz sank ab, als er aus der Entfernung sah, dass das Meer des Leidens schwarz war, bedeckt von einer Million von Schiffen, die auf die Stadt von Ur zu segelten.

Die Flotte schien nicht direkt auf den Turm von Ur, der einen guten Tagesritt vom Norden der Stadt entfernt war, zuzusegeln. Da keine direkte Gefahr für sie bestand, fragte sich Merk, warum diese Glocken so drängend läuteten.

Dann sah er, dass sich die anderen Krieger in die entgegengesetzte Richtung drehten. Auch er drehte sich um und dann sah er es: Da, aus den Wäldern tauchte eine Trollbande auf. Und dieser Bande folgten weitere Trolle. Und weitere.

Es ertönte ein lautes Rascheln, gefolgt von einem Brüllen und auf einmal stürzten hunderte von Trollen aus dem Wald. Sie schrien und griffen mit ihren hoch erhobenen Hellebarden und Blut in ihren Augen an. Ihr Anführer stand an der Front, ein Troll, bekannt als Vesuvius, ein groteskes Biest, das zwei Hellebarden in der Hand hielt. Sein Gesicht war voller Blut. Sie alle liefen auf den Turm zu.

Merk realisierte sofort, dass dies keine normale Troll Attacke war. Es erschien, als ob die gesamte Nation Mardas gekommen war. Wie hatten sie es durch die Flammen geschafft? fragte er sich. Sie waren offensichtlich alle gekommen, um nach dem Schwert zu suchen, um damit die Flammen zu verkleinern. Ironisch, dachte Merk, wenn man bedachte, dass das Schwert nicht hier war.

Der Turm, realisierte Merk, konnte einem solchen Angriff nicht standhalten. Es war vorbei.

Merk fühlte ein Gefühl von Furcht und stählte sich selbst für den letzten Kampf seines Lebens. Er war umzingelt. Alle Männer um ihn herum umfassten ihrer Schwerter und sahen in Panik nach unten.

„MÄNNER!“ schrie Vicor, Merks Kommandant. „NEHMT EURE POSITIONEN EIN!“

Die Krieger nahmen ihre Positionen auf den Zinnen ein und Merk schloss sich ihnen sofort an. Er rannte zum Rand, nahm sich einen Bogen und Köcher, so wie die anderen neben ihm, zielte und feuerte.

Merk war zufrieden, als er sah wie einer seiner Pfeile die Brust eines Trolls durchbohrte; zu Merks Überraschung lief das Biest dennoch weiter, selbst mit einem Pfeil in seinem Rücken. Merk feuerte wieder auf ihn und der Pfeil landete in seinem Nacken – und dennoch, zu Merks Erschrecken, lief er weiter. Er feuerte ein drittes Mal, traf den Troll in den Kopf und dieses Mal fiel der Troll zu Boden.

Er realisierte, dass diese Trolle keine gewöhnlichen Gegner waren und nicht so einfach wie Männer sterben würden. Ihre Chancen standen damit noch schrecklicher. Dennoch feuerte er wieder und wieder und tötete so viele Trolle wie er konnte. Auch von den anderen Soldaten regneten Pfeile hinab, schwärzten den Himmel, ließen viele Trolle taumeln und fallen und verstopften den Weg für die anderen.

Zu viele brachen dennoch durch. Sie erreichten schon bald die Turmmauern, erhoben ihre Hellebarden und schlugen sie gegen die goldenen Türen. Sie versuchten sie einzuschlagen. Merk konnte die Vibrationen unter seinen Füßen spüren und das machte ihn nervös.

Das Klingen von Metall lag in der Luft, als die Nation von Trollen unerlässlich gegen die Tore schlug. Irgendwie, sah Merk, hielten die Tore. Selbst mit hunderten von Trollen, die dagegen schlugen, hielten die Türen wie magisch. Sie bogen sich nicht und dellten nicht mal ein.

„FELSBROCKEN!“ schrie Vicor.

Merk sah wie die Soldaten zu einem Hügel aus Felsbrocken, der am Rand aufgereiht lag liefen und schloss sich ihnen an. Alle packten mit an und versuchten ihn gemeinsam hochzuheben. Er und zehn andere schafften es zusammen, ihn hochzuheben und ihn Richtung Mauervorsprung zu schieben. Merk stöhnte und ächzte unter dem Einsatz, hob ihn mit all seiner Macht an und drückte den Felsen dann endlich mit einem lauten Schrei über den Rand.

Merk lehnte sich mit den anderen nach vorne und sah zu wie der Steinbrocken nach unten fiel und durch die Luft pfiff.

Die Trolle schauten nach oben – aber es war bereits zu spät. Er zerquetschte eine Gruppe von ihnen, plättete sie und hinterließ einen großen Krater in der Erde neben der Turmmauer. Merk half den anderen Soldaten, als sie Felsbrocken von allen Seiten über den Rand stemmten und somit hunderte von Trollen umbrachten. Die Erde wurde von den Explosionen erschüttert.

Doch immer noch erschien ein endloser Strom von Trollen aus den Wäldern. Merk sah, dass sie keine Felsbrocken mehr hatten; und auch keine Pfeile mehr und die Trolle zeigten kein Zeichen von Verlangsamung.

Merk fühlte auf einmal, wie etwas an seinem Ohr vorbeipfiff, er drehte sich um und sah wie ein Speer an ihm vorbeizischte. Er sah verdutzt nach unten und beobachtete wie die Trolle Speere aufnahmen und sie nach oben auf die Zinnen warfen. Er war erstaunt, er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie über solche Stärke verfügten und so weit werfen konnten.

Vesuvius führte sie an, einen goldenen Speer erhoben und warf diesen gerade in die Luft und Merk sah geschockt wie der Speer das Dach des Turmes erreichte und ihn gerade so verpasste, da er sich gerade noch ducken konnte. Er hörte ein Stöhnen, drehte sich um und sah, dass seine Soldatenkameraden nicht so viel Glück gehabt hatten. Einige von ihnen lagen auf ihren Rücken, von Speeren erstochen, Blut lief aus ihren Mündern.

Was noch verstörender war, war ein neues, rumpelndes Geräusch. Auf einmal wurde aus dem Wald ein eiserner Rammbock auf einem Karren mit hölzernen Rädern gerollt. Das Trollvolk teilte sich als der Rammbock nach vorne gerollt wurde. Von Vesuvius angeführt, platzierten sie ihn direkt vor dem Tor.

„SPEERE!“ schrie Vicor.

Merk rannte mit den anderen nach vorne zum Speerhaufen und wusste als er sich einen schnappte, dass dies ihre letzte Verteidigungslinie war. Es schien, dass die Zeiten verzweifelt waren. Er nahm sich einen Speer, zielte und schleuderte ihn nach unten auf Vesuvius.

Aber Vesuvius war schneller als er aussah und duckte sich im letzten Moment. Merks Speer erwischte dagegen einen anderen Troll im Oberschenkel, ließ ihn stolpern und verlangsamte das Annähern des Rammbocks. Seine Soldatenkameraden warfen Speere und töteten die Trolle, die den Rammbock schoben und stoppten so den Fortschritt.

Als diese Trolle fielen, erschienen dennoch hunderte weitere aus dem Wald und ersetzten diese. Schon bald rollte die Rampe wieder nach vorne. Es waren einfach zu viele von ihnen – und sie waren alle entbehrlich. Das war nicht die Art wie Menschen kämpften. Das war ein Volk aus Monstern.

Merk griff nach einem weiteren Speer, als er entsetzt feststellte, dass keiner mehr übrig war. Im selben Moment erreichte der Rammbock die Tore des Turms. Mehrere Trolle legten Holzplanken über den Burggraben und formten eine Brücke.

„VORWÄRTS!“ schrie Vesuvius von weit unten, seine Stimme war tief und rau.

Die Gruppe aus Trollen griff an und schob die Rampe vorwärts. Einen Moment später rammte es so schwer gegen die Tore, dass Merk die Vibration bis hier oben spüren konnte. Das Beben lief durch seine Knöchel und tat ihm bis in die Knochen weh.

Es ertönte wieder und wieder und wieder, der ganze Turm erzitterte und ließ ihn und die anderen taumeln. Er landete auf seinen Händen und Knien auf einem Körper. Es war der Körper eines Wächterkameraden, der bereits tot war.

Merk hörte ein pfeifendes Geräusch, fühlte eine Welle von Wind und Hitze und als er nach oben sah, verstand er nicht was er sah: Über ihm flogen brennende Felsbrocken. Explosionen ertönten überall neben ihm, als die Felsbrocken auf dem Dach landeten. Merk hockte sich hin und schaute über den Rand. Er erkannte dutzende von Katapulten, die von unten hochgefeuert wurden. Überall neben ihm starben seine Männer.

Ein weiterer brennender Steinbrocken landete neben Merk und tötete zwei Wächter. Männer, die er angefangen hatte zu mögen und als sich die Flammen ausbreiteten, konnte er die Hitze an seinem Rücken spüren. Merk schaute sich um und sah, dass fast alle Männer tot waren und ihm nicht mehr viel übrig blieb, als auf den Tod zu warten.

Jetzt oder nie. Merk fasste einen Entschluss. Er würde so nicht untergehen und auf dem Dach eines Turmes auf den Tod warten. Er würde mutig sterben, ohne Angst und den Gegner mit einem Dolch in seiner Hand angreifen, von Angesicht zu Angesicht und dabei so viele Kreaturen wie er konnte töten.

Merk ließ einen lauten Schrei ertönen und ergriff eines der Seile, welches am Turm befestigt war und sprang über den Rand. Er ließ sich mit voller Geschwindigkeit in Richtung der Trolle hinabgleiten. Er war bereit seinem Schicksal zu begegnen.




KAPITEL VIER


Kyra blinzelte in den Himmel, die Welt bewegte sich über ihr. Es war der schönste Himmel, den sie je gesehen hatte, dunkellila mit weißen Wolken, die über ihren Kopf zogen. Der Himmel wurde noch von den letzten Strahlen des weitschweifigen Sonnenlichts erhellt. Sie fühlte wie sie sich hin und her bewegte und hörte das sanfte Schwappen von Wasser um sich herum. Sie hatte noch nie ein so tiefes Gefühl von Frieden empfunden.

Sie lag auf ihrem Rücken und als sie zur Seite schaute war sie überrascht als sie sah, dass sie inmitten eines riesigen Meeres auf einem hölzernen Floß weit weg von jeglicher Küste trieb. Riesige, rollende Wellen hoben ihr Floß sanft nach oben und nach unten. Es fühlte sich an, als ob sie zum Horizont abdriftete, in eine andere Welt, in ein anderes Leben. In ein Leben voller Frieden. Zum ersten Mal in ihrem Leben, machte sie sich keine Gedanken mehr um ihre Welt; sie fühlte sich in der Umarmung des Universums geborgen, so als ob sie endlich ihre Abwehr fallen lassen könnte und beschützt vor allem Schlechten wäre.

Kyra fühlte, dass noch jemand auf dem Boot anwesend war, sie setzte sich hin und war verwundert, als sie eine Frau dort sitzen sah. Eine Frau, die ein weißes Gewand. Sie war eingehüllt von Licht und hatte langes, goldenes Haar und überraschend blauen Augen. Sie war die schönste Frau, die Kyra jemals gesehen hatte.

Kyra fühlte wie sie ein Schock durchfuhr, denn sie war sich sicher, dass dies ihre Mutter war.

„Kyra, mein Schatz“, sagte die Frau.

Die Frau lächelte auf sie mit einem so süßen Lächeln hinab, dass es Kyras Seele erfüllte. Sie sah zurück und fühlte ein noch tieferes Gefühl von Frieden. Die Stimme klang in ihr wieder und ließ sie in Frieden mit der Welt sein.

„Mutter“, antwortete sie.

Ihre Mutter streckte ihre Hand aus, sie war fast durchscheinend und Kyra holte aus und ergriff sie. Das Gefühl ihrer Haut war elektrisierend und als Kyra die Hand ihrer Mutter in ihrer eigenen Hand hielt, hatte sie das Gefühl, dass ihre eigene Seele erneuert wurde.

„Ich habe dich beobachtet“, sagte sie. „Und ich bin stolz auf dich. Stolzer als du jemals wissen wirst.“

Kyra versuchte sich zu konzentrieren, aber als sie die Wärme der Umarmung ihrer Mutter spürte, hatte sie das Gefühl sie würde diese Welt verlassen.

„Sterbe ich, Mutter?”

Ihre Mutter schaute zurück, ihre Augen glühten und sie umfasste ihre Hand fester.

„Es ist deine Zeit, Kyra“, sagte sie. „Und dennoch hat dein Mut dein Schicksal geändert. Dein Mut – und meine Liebe.“

Kyra blinzelte verwirrt zurück.

„Werden wir jetzt nicht zusammen sein?“

Ihre Mutter lächelte sie an und Kyra fühlte wie ihre Mutter sie langsam los ließ. Kyra bekam Angst, als sie wusste, dass ihre Mutter ging, dass sie für immer gehen würde. Sie versuchte sie festzuhalten, aber sie zog ihre Hand weg und legte dagegen ihre Hand auf Kyras Bauch. Kyra fühlte ein intensives Gefühl von Liebe, das sie durchflutete und heilte. Langsam fühlte sie sich wieder erneuert.

„Ich werde dich nicht sterben lassen“, sagte ihre Mutter. „Meine Liebe zu dir ist stärker als das Schicksal.“

Auf einmal verschwand ihre Mutter.

An ihrem Platz stand nun ein schöner Junge und starrte sie mit glänzend grauen Augen und langem geraden Haar hypnotisierend an. Sie konnte die Liebe in seinem Blick erkennen.

„Auch ich werde dich nicht sterben lassen, Kyra“, antwortete er.

Er lehnte sich nach vorne, legte eine Handfläche auf ihren Bauch, auf denselben Platz, wo die Hand ihrer Mutter gelegen hatte. Sie fühlte eine noch intensivere Hitze durch ihren Körper fließen. Sie sah ein weißes Licht und spürte die Hitze immer stärker und als sie merkte wie sie wieder zurück ins Leben kam, konnte sie kaum atmen.

„Wer bist du?“ fragte sie, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Sie ging in der Hitze und im Licht unter und konnte nicht anders als ihre Augen zu schließen.

Wer bist du? echote es in ihrem Kopf wieder.

Kyra öffnete ihre Augen langsam und fühlte ein intensives Gefühl von Frieden und Ruhe. Sie sah sich um und erwarte immer noch den Ozean, das Wasser und den Himmel zu sehen.

Stattdessen hörte sie das allgegenwärtige Zirpen von Insekten. Sie drehte sich verwirrt um und sah, dass sie sich im Wald befand. Sie lag auf einer Lichtung und fühlte eine intensive Hitze in ihrem Magen rotieren, dort wo sie erstochen worden war. Sie schaute nach unten und sah eine Hand dort liegen. Benommen blickte sie nach oben in diese schönen, grauen Augen, die so intensiv auf sie hinunterschauten und aussahen als ob sie glühten.

Kyle.

Er kniete an ihrer Seite, eine Hand auf ihrer Stirn und als er sie berührte fühlte Kyra wie ihre Wunde langsam heilte. Sie fühlte wie sie selbst wieder in diese Welt zurückkehrte, als ob er sie zurückwünschte. Hatte ihre Mutter sie wirklich besucht? War es echt gewesen? Sie fühlte, dass sie hätte sterben sollen und dennoch hatte sich ihr Schicksal irgendwie verändert. Es erschien, als ob ihre Mutter eingegriffen hatte. Und Kyle. Ihre Liebe hatte sie zurück gebracht. Und wie ihre Mutter sagte, auch ihr eigener Mut.

Kyra leckte sich über die Lippen, sie war noch zu schwach um sich aufzusetzen. Sie wollte Kyle danken, aber ihre Kehle war zu trocken und die Worte wollten nicht kommen.

„Schhh“, sagte er und sah wie sie um Kraft rang, lehnte sich nach vorne und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Bin ich gestorben?“ schaffte sie endlich zu fragen.

Nach einer langen Stille antwortete er mit einer weichen, jedoch kraftvollen Stimme.

„Du bist zurückgekommen“, sagte er. „Ich konnte dich nicht gehen lassen.“

Es war ein seltsames Gefühl in seine Augen zu blicken, es war, als ob sie ihn schon immer gekannt hatte. Sie ergriff sein Handgelenk und drückte voller Dankbarkeit zu. Es gab so viel, was sie ihm mitteilen wollte. Sie wollte ihn fragen, warum er sein Leben für sie riskiert hatte; warum er sich so sehr um sie kümmerte; warum er sich aufopferte, um sie zu retten. Sie fühlte, dass er wirklich ein großes Opfer für sie eingegangen war, ein Opfer, das ihm irgendwie wehtun würde.

Aber vor allem, wollte sie ihn wissen lassen, was sie gerade fühlte.

Ich liebe dich, wollte sie sagen.

Aber die Worte wollten nicht hinaus. Im Gegenteil, eine riesige Welle von Erschöpfung übermannte sie und als sie ihre Augen schloss, hatte sie keine Wahl als dieser zu unterliegen. Sie fühlte wie sie tiefer und tiefer in den Schlaf versank, die Welt um sie herum raste und sie fragte sich ob sie wieder starb. War sie nur für einen kurzen Moment zurückgebracht worden? War sie nur noch einmal zurückgekommen, um sich von Kyle zu verabschieden?

Und als sie endlich tiefer Schlaf übermannte, hätte sie schwören können, dass sie einige letzte Worte hörte, bevor sie tief einschlief.

„Ich liebe dich auch.“




KAPITEL FÜNF


Der Babydrache flog voller Qualen. Jeder Schlag seiner Flügel war mit viel Kraft verbunden und er kämpfte darum in der Luft zu bleiben. Er flog schon seit Stunden über die Landschaft Escalons. Er fühlte sich alleine und verloren in dieser grausamen Welt in die er geboren worden war. Bilder seines sterbenden Vaters blitzten durch seinen Kopf, als er dort lag und sich seine großen Augen schlossen, zu Tode gestochen von all diesen menschlichen Soldaten. Seinen Vater, den er nie kennenlernen konnte, außer in diesem einen Moment im glorreichen Kampf; sein Vater, der gestorben war, um ihn zu retten.

Der Babydrache fühlte den Tod seines Vaters, als ob es sein eigener wäre und mit jedem Schlag seiner Flügel fühlte er sich mehr und mehr schuldig. Wenn es nicht wegen ihm gewesen wäre, wäre sein Vater jetzt vielleicht noch am Leben.

Der Drache flog weiter, zerrissen vor Trauer und Reue und von der Idee, dass er niemals die Chance haben würde seinen Vater kennenzulernen. Er dankte ihm für seine selbstlose Tat des Mutes und dafür, dass er ihm das Leben gerettet hatte. Aber ein Teil von ihm, wollte nicht mehr leben.

Ein anderer Teil jedoch war von Wut erfüllt und begierig darauf diese Männer umzubringen, seinen Vatter zu rächen und das Land unter ihm zu zerstören. Er wusste nicht, wo er sich genau befand, aber er fühlte instinktiv, dass er Meere von seinem Heimatland entfernt war. Sein Instinkt drängte ihn dazu wieder nach Hause zu fliegen; dennoch wusste er nicht wo sein Zuhause war.

Das Baby flog ohne Ziel, es war so verloren in der Welt und spie Flammen über Baumgipfel und auf alles, was er finden konnte. Schon bald verließ ihn sein Feuer wieder und kurz danach bemerkte er, wie er immer niedriger und niedriger flog. Mit jedem Flügelschlag sank er tiefer. Er versuchte hochzufliegen, aber merkte voller Panik, dass er nicht mehr die Kraft dazu hatte. Er versuchte den Baumwipfel zu vermeiden, aber seine Flügel hoben ihn nicht mehr weit genug nach oben und so klatschte er direkt dagegen, sein gesamter Körper brannte von den Wunden, die noch nicht verheilt waren.

Voller Qual prallte er von den Bäumen ab und flog weiter. Blut tröpfelte hinab, wie Regentropfen. Er war schwach vor Hunger, von seinen Wunden, von den tausenden Speeren und Stößen, die er abbekommen hatte. Er wollte weiter fliegen, ein Ziel zum Zerstören finden, aber er fühlte wie sich seine Augen schlossen, sie wurden zu schwer für ihn. Er fühlte wie er immer wieder sein Bewusstsein verlor und wiedererlangte.

Der Drache wusste, dass er starb. Auf eine Art war es eine Erleichterung; er würde bald seinen Vater wiedertreffen. Er erwachte beim Geräusch der knisternden Blätter und dem Krachen der Äste, als er durch die Baumwipfel nach unten fiel. Endlich öffnete er seine Augen. Sein Blickfeld war verschleiert von einer grünen Welt. Er war nicht mehr länger in der Lage seinen Flug zu kontrollieren und so fühlte er wie er durch die Äste fiel. Jeder Schlag tat ihm nur noch mehr weh.

Hoch oben in einem Baum, gefangen zwischen Ästen und zu schwach, sich zu befreien, kam er auf einmal zum Stehen. Er hing dort, unbeweglich voller Schmerzen. Er konnte sich nicht bewegen, jeder Atemzug schmerzte mehr als der Nächste. Er war sich sicher, dass er hier oben, gefangen in den Bäumen, sterben würde.

Einer der Äste gab plötzlich mit einem lauten Schnappen nach und der Drache stürzte hinab. Er purzelte von einem Ende über das andere und fiel gut fünfzehn Meter nach unten, bis er schließlich auf den Boden knallte.

Er lag da, fühlte all seine Rippen brechen und atmete Blut. Er schlug langsam mit einem Flügel, aber er konnte nicht viel mehr tun.

Er spürte, wie ihn die Kraft verließ und es fühlte sich unfair und verfrüht an. Er wusste, dass er ein Schicksal hatte, aber er verstand nicht, welches es war. Es erschien ihm zu kurz und zu grausam in diese Welt geboren zu werden, nur um den Tod seines Vaters miterleben und dann selber sterben zu müssen. Vielleicht war so das Leben: Grausam und unfair.

In dem Moment, als sich seine Augen zum letzten Mal schlossen, war sein Geist mit einem letzten Gedanken erfüllt: Vater, warte auf mich. Ich werde dich bald wiedersehen.




KAPITEL SECHS


Alec stand auf dem Deck und umfasste die Reling des schlanken schwarzen Schiffs und beobachte wie schon seit Tagen das Meer. Er sah, wie die riesigen Wellen nach vorne und nach hinten rollten und ihr kleines Segelschiff hochhoben. Er beobachtete, wie sich der Schaum unter dem Laderaum brach und sie mit einer Geschwindigkeit durchs Wasser schossen, wie es Alec vorher noch nie erlebt hatte. Ihr Schiff neigte sich, als sich die Segel mit Wind füllten, die Stürme waren stark und regelmäßig. Alec studierte das Schiff mit den Augen eines Handwerkers und fragte sich woraus es gemacht war; offensichtlich war es aus einem ungewöhnlichen, schlanken Material, welches er zuvor noch nie gesehen hatte und welches ihnen erlaubte diese Geschwindigkeit Tag und Nacht beizubehalten und hinein in die Dunkelheit und vorbei an der pandesischen Flotte, aus dem Meer des Leidens in das Meer der Tränen zu segeln.

Alec erinnerte er sich daran, was für eine grauenvolle Reise das gewesen war. Eine Reise über Tage und Nächte, immer mit gehissten Segeln, mit langen Nächte auf dem schwarzen Meer, die von feindlichen Geräuschen wie dem Knacken des Schiffes und exotischen Kreaturen, die hochsprangen und hin und her flatterten gefüllt waren. Mehr als einmal war er erwacht und hatte bemerkt, wie eine leuchtende Schlange versuchte an Bord zu gelangen und sah dann, wie der Mann mit dem er reiste diese mit seinem Stiefel wegkickte.

Am rätselhaftesten jedoch war, mehr noch als das exotische Leben des Meers, Sovos, der Mann am Steuer des Schiffes. Es war der Mann, der Alec in der Schmiede aufgesucht, ihn auf dieses Schiff gebracht hatte und der nun mit ihm an einen verlassenen Ort fuhr. Ein Mann von dem Alec sich fragte ob es verrückt sei ihm zu vertrauen.

Aber bisher hatte Sovos Alec das Leben gerettet. Alec erinnerte sich, als sie bereits auf dem offenen Meer waren, wie er zurück auf Ur geblickt und Qualen verspürt hatte. Er hatte sich so hilflos gefühlt, als er sah wie sich die pandesische Flotte annäherte.

Vom Horizont aus hatte er gesehen, wie Kanonenkugeln durch die Luft krachten und hatte das entfernte Rumpeln der Einschläge gehört. Er hatte das Zusammenbrechen der Gebäude gesehen, Gebäude, in denen er sich noch Stunden zuvor befunden hatte. Er hatte versucht vom Schiff zu gelangen, um ihnen allen zu helfen, aber da war er schon zu weit weg gewesen. Er hatte darauf beharrt, dass Sovos umdrehte, aber sein Bitten war auf taube Ohren gestoßen.

Alec zerriss es bei dem Gedanken an all seine Freunde dort, vor allem an Marco und Diedre. Er schloss seine Augen und versuchte die Bilder abzuschütteln. Seine Brust zog sich zusammen, denn er wusste, er hatte sie alle im Stich gelassen.

Das Einzige, was Alec Motivation gab und ihn von seiner Niedergeschlagenheit ablenkte, war das Gefühl, dass er irgendwo anders gebraucht wurde. Sovos hatte immer wieder darauf beharrt, dass er ein bestimmtes Schicksal hatte und es nutzen konnte die Pandesier von einem anderen Ort aus zu zerstören. Sovos hatte ihm gesagt, dass sein Tod mit den anderen zusammen niemandem geholfen hätte. Doch er hoffte dennoch, dass Marco und Diedre überlebt hatten und er immer noch rechtzeitig zu ihnen zurückkehren konnte, um wieder mit ihnen vereint zu sein.

Alec war so neugierig gewesen wo sie hingingen und hatte Sovos mit Fragen bombardiert, doch dieser war hartnäckig still geblieben und hatte Tag und Nacht am Steuer mit dem Rücken zu Alec gestanden. Er hatte niemals, soweit Alec das sagen konnte, geschlafen oder gegessen. Er stand nur da und betrachtete das Meer in seinen großen Lederstiefeln und seinem schwarzen Ledermantel. Er hatte seine scharlachroten Seiden über die Schulter drapiert und trug einen Umhang mit seltsamen Abzeichen. Der kurze braune Bar und seine glitzernden grünen Augen mit denen er unablässig auf die Wellen starrte als ob eins mit ihnen wäre, machten sein Erscheinen nur noch mysteriöser.

Alec sah auf das ungewohnte Meer der Tränen mit seiner hellblauen Farbe hinaus und wollte endlich erfahren, wohin er gebracht wurde. Er konnte die Stille nicht mehr ertragen und drehte sich verzweifelt zu Sovos um.

„Warum ich?” fragte Alec, brach die Stille und versuchte es wieder. Diesmal war er allerdings entschlossen eine Antwort zu bekommen. „Warum suchtest du genau mich aus dieser großen Stadt aus? Warum bin ich derjenige gewesen, der überlebte? Du hättest hundert andere Menschen, die wichtiger sind als ich retten können.“

Alec wartete, aber Sovos blieb still. Er hatte den Rücken zu ihm gedreht und studierte das Meer.

Alec versuchte es mit einem anderen Weg.

„Wohin gehen wir?“ fragte er wieder. „Und warum kann dieses Schiff so schnell segeln? Woraus ist es gemacht?“

Alec beobachtete den Rücken des Mannes. Minuten vergingen.

Schließlich schüttelte der Mann den Kopf, er stand immer noch mit dem Rücken zu ihm.

„Du gehst dahin, wo du hingehörst, dahin wo du sein sollst. Ich habe dich ausgesucht, weil wir dich brauchen und keinen anderen.“

Alec war verwundert.

„Mich für was zu brauchen?“ presste Alec hervor.

„Pandesia zu zerstören.“

„Warum ich?” fragte Alec. „Wie kann ich schon helfen?”

„Alles wird klar, wenn wir erst einmal ankommen“, antwortete Sovos.

„Wo ankommen?“ presste Alec frustriert hervor. „Meine Freunde sind in Escalon. Menschen, die ich liebe. Ein Mädchen.“

„Das tut mir leid“, seufzte Sovos, „aber dort ist niemand mehr. Alles, was du einmal geliebt und gekannt hast, ist verschwunden.“

Es kam eine lange Stille auf und nur das Pfeifen des Windes war zu hören. Alec betete, dass er Unrecht hatte – aber im Inneren spürte er, dass Sovos Recht hatte. Wie konnte sich das Leben nur so schnell ändern? fragte er sich.

„Dennoch bist du am Leben“, fuhr Sovos fort, „und das ist ein wertvolles Geschenk. Verschwende es nicht. Du kannst vielen anderen helfen, wenn du den Test bestehst.“

Alec zog die Brauen zusammen.

„Was für einen Test?“

Sovos drehte sich endlich um und sah ihn mit stechenden Augen an.

„Wenn du der Richtige bist“, sagt er, „wird unsere Bestimmung auf deinen Schultern liegen; wenn nicht, werden wir keine Verwendung für dich haben.“

Alec versuchte zu verstehen.

„Wir segeln nun seit Tagen und sind nirgendswohin gekommen“, beobachtete Alex. „Nur weiter aufs Meer hinaus. Ich kann nicht mal mehr Escalon sehen.“

Der Mann lächelte.

„Und was glaubst du wohin wir gehen?” fragte er.

Alec zuckte mit den Schultern.

„Es scheint, dass wir nach Nordosten segeln. Vielleicht in Richtung Marda.“

Alec beobachtete den Horizont verärgert.

Schließlich antwortete Sovos.

„Wie falsch du liegst, du junger Mensch“, antwortete er.  „Wie falsch.“

Sovos drehte sich zum Steuer um, als eine starke Windböe aufkam und das Boot Richtung Schaumkronen treiben ließ. Alec sah darüber hinaus und war verblüfft, als er zum ersten Mal eine Form am Horizont ausmachen konnte.

In der Weite tauchte langsam eine Landmasse auf. Sie fing an Form anzunehmen. Das Land schien zu funkeln, als ob es aus Diamanten gemacht war. Alec hob eine Hand zu seinen Augen und spähte hinaus und fragte sich, was dies wohl sein könnte. Welche Insel lag hier inmitten im Nirgendwo? Er durchstöberte sein Gehirn, aber konnte sich an kein Land auf der Landkarte erinnern. War dies ein Land von dem er noch nie gehört hatte?

„Was ist das?“ fragte Alec eilig und spähte nach draußen.

Sovos drehte sich und zum ersten Mal seit Alec ihn getroffen hatte lächelte er breit.

„Willkommen“, sagte er „auf den verlorenen Inseln, mein Freund.“




KAPITEL SIEBEN


Aidan war an einen Pfosten gebunden und nicht in der Lage sich zu bewegen. Er beobachtete seinen Vater, der einige Zentimeter vor ihm kniete und neben dem pandesische Soldaten standen. Sie erhoben ihre Schwerter hoch über seinen Kopf.

„NEIN!“ schrie Aidan.

Er versuchte sich loszureißen und nach vorne zu stürzen, um seinem Vater zu helfen, aber egal wie sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht bewegen, die Seile schnitten in seine Hand- und Fußgelenke. Er war gezwungen zuzusehen, wie sein Vater dort kniete und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er sah sich hilfesuchend um.

„Aidan!“ schrie sein Vater und streckte seine Hand nach ihm aus.

„Vater!“ schrie Aidan zurück.

Die Klinge fiel nach unten und einen Moment später wurde Aidans Gesicht mit Blut bedeckt, als sie seinem Vater den Kopf abhackten.

„NEIN!“ schrie Aidan und fühlte, wie sein eigenes Leben vor ihm zusammenbrach und wie er in ein schwarzes Loch fiel.

Aidan erwachte schreckartig, keuchend und in kaltem Schweiß gebadet. Er setzte sich in der Dunkelheit senkrecht hin, er hatte Mühe sich zu erinnern wo er sich befand.

„Vater!“ schrie Aidan immer noch im Halbschlaf und drehte sich suchend nach ihm um. Er hatte immer noch das dringende Bedürfnis ihn zu retten. Er sah in jede Richtung und fühlte etwas in seinem Gesicht, seinen Haaren und auf seinem ganzen Körper und er realisierte, dass er kaum atmen konnte. Er streckte seine Arme aus und zog etwas Leichtes und Langes von seinen Haaren. Er realisierte, dass er in einem Heuhaufen, wenn nicht fast schon darin begraben lag. Er schüttelte das Heu schnell ab, bevor er sich hinsetzte.

Es war dunkel hier, nur das schwache Leuchten einer Fackel schien durch die Lamellen. Er realisierte dann, dass er auf der Rückfläche eines Wagens lag. Neben ihm ertönte ein Rascheln und als er hinübersah, war er erleichtert, als Fynn neben ihm auftauchte. Der riesige Hund sprang neben ihm auf den Wagen und leckte über sein Gesicht und Aidan umarmte ihn.

Aidan atmete schwer und war mit seinem Traum immer noch völlig überfordert. Es hatte sich zu echt angefühlt. War sein Vater wirklich umgebracht worden? Er versuchte sich daran zu erinnern, wann er ihn zu letzten Mal gesehen hatte. Es war im königlichen Hof gewesen. Er war in einen Hinterhalt gelaufen und umzingelt worden. Er erinnert sich wie er helfen wollte und wie er von Motley in die Dichte der Nacht gebracht worden war. Er erinnerte sich, wie Motley ihn auf diesen Wagen packte und sie durch die Hinterstraßen von Andros ritten, um so schnell wie möglich davon zu kommen.

Das erklärte also den Karren. Aber wo waren sie hingefahren? Wo hatte Motley ihn hingebracht? Eine Tür wurde geöffnet und der wage Schein einer Fackel erhellte den dunklen Raum. Aidan war schließlich in der Lage zu sehen wo er war: In einem kleinen Steinraum mit einer niedrigen, gebogenen Decke, was wie eine kleine Hütte oder Kneipe aussah. Er blickte nach oben und sah wie Motley im Eingang stand und vom Fackelschein umgeben war.

„Schrei weiter so herum und die Pandesier werden uns finden“, warnte Motley.

Motley drehte sich herum und ging zu dem gut erleuchteten Raum zurück. Aidan sprang schnell vom Wagen und folgte mit Fynn an seiner Seite. Als Aidan den hellen Raum betrat, schloss Motley schnell die dicke Eichentür und verriegelte sie mehrmals.

Aidan sah sich um und als sich seine Augen ans Licht gewöhnten, erkannte er familiäre Gesichter: Motleys Freunde.

Die Schauspieler. All die Unterhaltungskünstler von der Straße. Sie waren alle hier und versteckten sich in dem mit Brettern vernagelten, fensterlosen Pub. All diese einst so festlichen Gesichter waren nun grimmig und düster.

„Die Pandesier sind überall“, sagte Motley zu Aidan. „Sprich leise.“

Aidan stellte peinlich berührt fest, dass er geschrien hatte.

„Es tut mir leid“, sagte er. „Ich hatte einen Albtraum.“

„Wir alle haben Albträume“, antwortete Motley.

„Wir leben in einem“, fügte ein anderer Schauspieler mit bedrücktem Gesicht hinzu.

„Wo sind wir?“ fragte Aidan und sah sich verwirrt um.

„In einer Kneipe“, antworte Motley, „am entferntesten Ende von Andros. Wir sind noch in der Hauptstadt und verstecken uns. Die Pandesier patrouillieren draußen. Sie sind bereits mehrere Male vorbeigelaufen, aber sie sind nicht reingekommen – und das werden sie auch nicht solange du ruhig bleibst. Wir sind hier sicher.“

„Für den Moment“, sagte einer seiner Freunde skeptisch.

Aidan hatte das drängende Gefühl seinem Vater zu helfen und versuchte sich zu erinnern.

„Mein Vater“, sagte er. „Ist er…tot?“

Motley schüttelte mit dem Kopf.

„Ich weiß es nicht. Er wurde mitgenommen. Das war das Letzte, was ich von ihm gesehen habe.”

Aidan fühlte ein Gefühl von Ärger hochkommen.

„Du hast mich weggeschleppt!“ sagte er wütend, „Das hättest du nicht tun sollen. Ich hätte ihm geholfen!“

Motley kratzte sich am Kinn.

„Und wie hättest du das hinbekommen?“

Aidan zuckte mit den Schultern und zermarterte sich sein Hirn.

„Ich weiß es nicht“, antwortete er. „Irgendwie.“

Motley nickte.

„Du hättest es versucht”, stimmte er ihm zu. „Und du wärst dann jetzt auch tot.“

„Ist er dann also tot?“ fragte Aidan und fühlte wie sich sein Herz zusammenzog.

Motley zuckte mit den Achseln.

„Nicht, als wir aufbrachen“, sagte Motley. „Ich weiß es nicht. Wir haben keine Freunde mehr, keine Spione mehr in der Stadt – sie wurde von den Pandesiern übernommen. Alle Männer deines Vaters sind im Gefängnis. Wir sind, befürchte ich, von Pandesias Gnade abhängig.“

Aidan ballte die Fäuste zusammen, als er daran dachte wie sein Vater in einer Gefängniszelle vor sich hinvegetierte.

„Ich muss ihn retten“, sagte Aidan und war mit einem Gefühl von Bestimmtheit erfüllt. „Ich kann ihn da nicht sitzen lassen. Ich muss sofort hier weg.“

Aidan sprang auf die Beine, beeilte sich zur Tür zur kommen und begann die Riegel zur Seite zu schieben, bis Motley sich über ihm aufrichtete und seinen Fuß vor die Tür stellte, bevor Aidan sie öffnen konnte.

„Geh jetzt“, sagte Motley, „und du wirst uns alle umbringen.“

Aidan schaute Motley an und sah zum ersten Mal einen ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht und er wusste, dass er Recht hatte. Er hatte nun ein neues Gefühl von Dankbarkeit und Respekt für ihn; denn nach allem hatte er ihm wirklich das Leben gerettet. Aidan würde immer dankbar dafür sein. Dennoch hatte er im gleichen Moment das brennende Verlangen seinen Vater zu retten und wusste, dass jede Sekunde zählte.

„Du sagtest es würde einen anderen Weg geben“, sagte Aidan und erinnerte sich. „Einen anderen Weg, um ihn zu retten.“

Motley nickte.

„Das habe ich“, gab Motley zu.

„Waren das dann also nur leere Worte?“ fragte Aidan.

Motley seufzte.

„Was schlägst du vor?“ fragte er verärgert. „Dein Vater sitzt im Herzen der Hauptstadt, im königlichen Kerker von einer gesamten pandesischen Armee bewacht. Sollen wir einfach rüber gehen und an die Tür klopfen?“

Aidan stand dort und versuchte sich etwas auszudenken. Er wusste, dass es eine beängstigende Aufgabe war.

„Es muss Männer geben, die uns helfen können?“ fragte Aidan.

„Wer?“ fragte einer der Schauspieler. „All die Männer, die deinem Vater loyal waren sind zusammen mit ihm eingesperrt.“

„Nicht alle“, antwortete Aidan. „Ich bin sicher, dass einige seiner Männer nicht dort waren. Was ist mit den Kriegsherren, die loyal außerhalb der Stadt zu ihm sind?”

„Vielleicht.“ zuckte Motley. „Aber wo sind die jetzt?”

Aidan war wütend und verzweifelt und fühlte sich, als ob er selbst im Gefängnis saß.

„Wir können nicht einfach hier sitzen und nichts machen“, entfuhr es Aidan. „Wenn ihr mir nicht helft, werde ich alleine gehen. Es ist mir egal ob ich sterbe. Ich kann nicht einfach hier sitzen, während mein Vater im Gefängnis ist. Und meine Brüder…“ sagte Aidan, erinnerte sich und begann dann zu weinen. Er wurde von seinen Emotionen überwältigt, als er sich den Mord an seinen zwei Brüdern in Erinnerung rief.

„Ich habe nun niemanden mehr“, sagte er.

Dann schüttelte er mit dem Kopf. Er erinnerte sich an seine Schwester, an Kyra und betete mit allem was er hatte, dass sie sicher war. Denn nach allem, war sie das Einzige, das ihm noch blieb.

Als Aidan beschämt weinte, kam Fynn zu ihm und ruhte seinen Kopf gegen sein Bein. Er hörte schwere Fußstapfen auf dem knartschenden, hölzernen Dielenboden und dann fühlte er eine große, fleischige Hand auf seiner Schulter.

Er schaute nach oben und sah wie Motley mitleidig auf ihn hinabschaute.

„Falsch“, sagte Motley. „Du hast uns. Wir sind nun deine Familie.”

Motley drehte sich um, zeigte auf den Raum und Aidan sah all die Schauspieler und Unternehmenskünstler ernst zurückschauen, Dutzende von ihnen hatten Verständnis in ihren Augen und nickten ihm zustimmend zu. Er realisierte, auch wenn sie keine Krieger waren, waren sie doch gutherzige Menschen. Er erlangte neuen Respekt für sie.

„Danke“, sagte Aidan. „Aber ihr seid alles Schauspieler. Was ich brauche sind Krieger. Ihr könnt mir nicht helfen meinen Vater wieder zurückzubekommen.“

Motley hatte auf einmal einen Blick in seinen Augen, so als ob ihm eine Idee dämmerte und er grinste breit.

„Wie falsch du doch liegst, junger Aidan“, antwortete er.

Aidan sah, wie Motleys Augen glühten und er wusste, dass er an etwas dachte.

„Krieger haben eine bestimmte Fähigkeit“, sagte Motley, „doch Entertainer haben ihre eigenen. Krieger können mit Stärke gewinnen – aber Unterhaltungskünstler können mit anderen Mitteln gewinnen, mit mächtigeren Mitteln.“

„Ich verstehe nicht“, sagte Aidan verwirrt. „Du kannst ja meinen Vater nicht aus der Zelle rausspielen.“

Motley lachte laut auf.

„Ehrlich gesagt“, antwortete er, „ich glaube ich kann das.”

Aidan sah ihn verblüfft an.

„Was meinst du?“ fragte er.

Motley kratzte sich am Kinn und seine Augen bewegten sich, er war offensichtlich dabei einen Plan auszubrüten.

„Krieger haben jetzt kein Recht mehr frei in der Hauptstadt umherzulaufen – oder sich dem Stadtzentrum auch nur anzunähern. Jedoch haben Unterhaltungskünstler keine Einschränkungen.“

„Warum sollte Pandesia Unterhaltungskünstler ins Stadtzentrum lassen?“ fragte Aidan.

Motley lächelte und schüttelte den Kopf.

„Du weißt immer noch nicht, wie die Welt funktioniert, Junge“, antwortete Motley. „Krieger sind immer nur an begrenzten Orten und zu begrenzten Zeiten erlaubt. Aber Entertainer – sind immer und überall erlaubt. Jeder braucht Unterhaltung zu jeder Zeit und die Pandesier genauso wie die Escalonier. Denn ein gelangweilter Soldat ist ein gefährlicher Soldat und auf jeder Seite des Königreichs muss die Ordnung bewahrt werden. Unterhaltung war schon immer der Schlüssel Truppen glücklich zu halten und so die Armee zu kontrollieren.“

Motley lächelte,

„Du siehst nun, junger Aidan“, sagte er, „es sind nicht die Kommandanten, die die Schlüssel zur Armee halten, sondern wir. Bloß alte Unterhaltungskünstler. Menschen der Klasse, die du so verachtest. Wir erheben uns über den Kampf und schneiden durch die feindlichen Linien. Es interessiert niemanden, was für eine Rüstung ich trage – es interessiert sie nur, wie gut meine Geschichten sind. Und ich habe gute Geschichten, Junge, bessere als du jemals hören wirst.“

Motley drehte sich in den Raum und dröhnte:

„Wir alle werden ein Stück spielen! Alle von uns!“

Alle Schauspieler im Raum fingen auf einmal an zu schreien, ihre Gesichter erhellten sich, sie erhoben sich auf ihre Füße und Hoffnung kehrte in ihre Augen zurück.

„Wir werden das Stück im Herzen der Stadt spielen! Es soll die beste Unterhaltung werden, die diese Pandesier bisher erlebt haben! Und noch wichtiger, die größte Ablenkung. Wenn die Zeit gekommen ist, wenn die Stadt in unserer Hand und von unserer herausragenden Vorstellung in Bann gezogen ist, werden wir handeln. Und wir werden einen Weg finden deinen Vater zu befreien.“

Die Männer jubelten Aidan zu und zum ersten Mal beschlich ihn das warme, neue Gefühl des Optimismus.

„Denkst du wirklich, dass das klappen wird?“ fragte Aidan.

Motley lächelte.

„Es sind bereits“, sagte er, „verrücktere Dinge passiert, mein Junge.“




KAPITEL ACHT


Duncan versuchte den Schmerz auszublenden, als er immer wieder einnickte und aus dem Schlaf erwachte. Er lag gegen die Steinwand gelehnt, seine Fesseln schnitten in seine Hand- und Fußgelenke und hielten ihn wach. Mehr als alles andere sehnte er sich nach Wasser. Seine Kehle was so ausgetrocknet, dass er nicht schlucken konnte und so rau, dass jeder Atemzug wehtat.

Er konnte sich nicht erinnern wie viele Tage vergangen waren seit er einen Schluck Wasser genommen hatte und er fühlte sich so schwach vor Hunger, dass er sich kaum bewegen konnte. Er wusste, dass er hier vor sich hinvegetierte und wenn der Hinrichter nicht bald wegen ihm kommen würde, ihn der Hunger umbringen würde.

Duncan erlangte und verlor wieder das Bewusstsein, so wie schon seit Tagen. Der Schmerz überwältigte ihn und wurde ein Teil von ihm. Er hatte kurze Rückblicke in seine Jugend, dachte an seine Zeit, die er auf den offenen Feldern verbracht hatte, auf Trainingsplätzen, und auf Schlachtfeldern. Er hatte Erinnerungen an die ersten Kämpfe, an Tage, die vorbeistrichen, als Escalon noch frei war und in voller Blüte stand. Diese wurden jedoch immer wieder mit den Bildern der Gesichter seiner beiden toten Jungen unterbrochen, die vor ihm auftauchten und vor ihm rumspukten. Er wurde von der Qual entzwei gerissen und schüttelte erfolglos den Kopf, um dies alles zu vertreiben.

Duncan dachte an seinen letzten verbliebenen Sohn, Aidan, und hoffte, dass dieser sicher in Volis war und die Pandesier es noch nicht erreicht hatten. Dann drehten sich seine Gedanken um Kyra. Er erinnerte sich daran, als sie noch ein junges Mädchen war, an den Stolz, den er verspürt hatte sie großzuziehen. Er dachte an ihre Reise durch Escalon und fragte sich ob sie Ur erreicht und ihren Onkel getroffen hatte und ob sie jetzt gerade sicher war. Sie war ein Teil von ihm, der einzige wichtige Teil, der jetzt zählte und ihre Sicherheit bedeutete ihm mehr als lebendig zu sein. Würde er sie jemals wiedersehen? fragte er sich. Er sehnte sich danach sie jetzt zu sehen, im gleichen Moment wollte er aber auch, dass sie so weit weg wie möglich von hier und sicher vor Allem war.

Die Zellentür wurde aufgeschlagen und Duncan sah verwundert nach oben, als er in die Dunkelheit spähte. Stiefel marschierten in der Dunkelheit und er hörte auf die Gangart. Duncan konnte nun sagen, dass es nicht Enis Stiefel waren. In der Dunkelheit hatte sich sein Gehörsinn verbessert.

Als sich der Soldat näherte, vermutete Duncan, dass er gekommen war, um ihn zu foltern oder zu töten. Duncan war bereit. Sie konnten mit ihm machen, was sie wollten – er war bereits von innen gestorben.

Duncan öffnete seine Augen, so schwer sie auch waren und sah mit so viel Würde wie er aufbringen konnte nach oben. Dort sah er geschockt in das Gesicht des Mannes, den er am meisten verachtete: Bant von Baris. Der Verräter. Der Mann, der seine zwei Söhne getötet hatte.

Duncan sah ihn finster an, als Bant mit einem zufriedenen Lächeln nach vorne trat und sich vor ihn kniete. Er fragte sich, was diese Kreatur hier tat.

„Jetzt bis du wohl nicht mehr so mächtig, Duncan, he?“ fragte Bant nur einige Zentimeter von ihm entfernt. Er stand dort, die Hände auf den Hüften, klein, untersetzt mit schmalen Lippen, Knopfaugen und einem von Pocken vernarbten Gesicht.

Duncan versuchte nach vorne zu greifen, er wollte ihn auseinanderreißen – aber seine Ketten hielten ihn zurück.

„Du wirst für meine Söhne bezahlen“, sagte Duncan würgend, sein Hals war so trocken, dass er die Worte nicht mit der Gehässigkeit hervorbrachte, wie er es sich gewünscht hatte.

Bant lachte. Es war ein kurzes und grobes Geräusch.

„Werde ich?“ spottete er. „Du wirst deinen letzten Atemzug hier unten nehmen und sterben. Ich habe deine Söhne getötet und ich kann auch dich töten, wenn ich das möchte. Ich habe nun die Unterstützung von Pandesia, nachdem ich meine Loyalität gezeigt habe. Aber ich werde dich nicht töten. Das wäre zu nett. Ich lasse dich lieber dahinsiechen.”

Duncan fühlte wie kalte Wut in ihm hochkochte.

„Und warum bist du dann gekommen?“

Bant wurde dunkel.

„Ich kann aus jedem Grund kommen, den ich möchte“, schrie er, „oder auch aus gar keinem Grund. Ich kann einfach kommen, um dich anzugucken. Dich anzustarren. Die Früchte meines Sieges zu sehen.“

Er seufzte.

„Und doch kommt es vor; ich habe einen Grund dich zu besuchen. Da ist etwas, was ich mir von dir wünsche. Und es gibt eine Sache, die ich dir geben werde.“

Duncan guckte ihn skeptisch an.

„Deine Freiheit“, fügte Bant hinzu.

Duncan beobachtete ihn fragend.

„Und warum solltest du das tun?“ fragte er.

Bant seufzte.

„Siehst du Duncan“, sagte er, „du und ich wir sind nicht so verschieden. Wir sind beide Krieger. Ehrlich gesagt bist du sogar ein Mann, den ich immer respektiert habe. Deine Söhne hatten es verdient zu sterben – sie waren rücksichtslose Wichtigtuer. Aber du“, sagte er, „dich habe ich immer respektiert. Du solltest nicht hier unten sein.“

Er machte eine Pause und beobachtete ihn.

„So, hier ist nun das, was ich tun werde“, fuhr er weiter fort. „Du wirst öffentlich dein Verbrechen gegen unsere Nation zugeben und alle Bürger Andros ermahnen den pandesischen Regeln zu folgen. Wenn du das tust, dann werde ich dafür sorgen, dass Pandesia dich frei lässt.“

Duncan saß dort, so wütend, dass er nicht wusste, was er sagen sollte.

„Bist du nun eine Puppe der Pandesier?“ fragte Duncan endlich kochend. „Versuchst du sie zu beeindrucken? Ihnen zu zeigen, dass du mich liefern kannst?“

Bant lächelte höhnisch.

„Tu es, Duncan“, antwortete er. „Du bist hier unten für niemand von Nutzen und am wenigsten dir selbst. Sag dem großen Ra das, was er hören will, gib zu was du getan hast und schaff Frieden für die Stadt. Unser Hauptstadt braucht jetzt Frieden und du bist der Einzige, der ihn schaffen kann.“

Duncan nahm weitere tiefe Atemzüge bis er endlich genügend Kraft gesammelt hatte, um zu sprechen.

„Niemals“, antwortete er.

Bant sah finster drein.

„Nicht für meine Freiheit“, fuhr Duncan weiter fort, „nicht für mein Leben und für keinen Preis.“ Duncan starrte ihn an und lächelte zufrieden, als er sah wie Bant rot wurde und fügte dann abschließend hinzu: „Aber sei dir einer Sache sicher: Falls ich jemals hier raus kommen werde, wird mein Schwert einen Platz in deinem Herzen finden.“

Nach einer langen, benommenen Stille, stand Bant auf, sah Duncan böse an und schüttelte mit dem Kopf.


„Leb noch ein paar Tage für mich weiter“, sagte er, „so dass ich hier sein und bei deiner Hinrichtung zusehen kann




KAPITEL NEUN


Diedre rudert mit ihrer ganzen Kraft. Neben ihr saß Marco, die beiden glitten schnell durch den Kanal und waren auf dem Weg zurück Richtung Meer, wo sie zuletzt ihren Vater gesehen hatten. Diedres Herz war zerrissen vor Sorge, als sie sich daran erinnerte wie sie ihren Vater zuletzt gesehen hatte. Sie rief sich sein mutiges Angreifen gegen die pandesische Armee auch entgegen dieser unüberwindbaren Überzahl ins Gedächtnis. Sie schloss die Augen und schüttelte das Bild ab, ruderte noch schneller und betete, dass er noch nicht tot war. Das Einzige, was sie wollte war rechtzeitig zu ihm zurückzukommen und ihn zu retten – oder falls das nicht ginge, zumindest die Möglichkeit haben an seiner Seite zu sterben.

Neben ihr, ruderte Marco ebenso schnell und sie sah voller Dankbarkeit und mit vielen Fragen zu ihm hinüber.

„Warum?“ fragte sie.

Er drehte sich um und sah sie an.

„Warum hast du mich begleitet?“ presste sie hervor.

Er sah sie still an und sah dann wieder weg.

„Du hättest mit den anderen weggehen können“, fügte sie hinzu. „Aber du hast es dir anders überlegt. Du hast dir ausgesucht mit mir zu kommen.“

Er sah geradeaus nach vorne, immer noch angestrengt rudernd. Er ruderte schon fast wütend.

„Weil dich mein Freund sehr bewundert hat“, sagte Marco. „Und das ist genug Grund für mich.“

Diedre ruderte schneller, sie fuhren durch den sich windenden Kanal und ihre Gedanken schweiften zu Alec. Sie war so enttäuscht von ihm. Er hatte sie alle im Stich gelassen, hatte Ur vor der Invasion mit diesem seltsamen Fremden verlassen. Warum? fragte sie sich nur. Er war dem Kampf und der Schmiede so ergeben gewesen und sie war sicher gewesen, dass er der Letzte war, der in einer solchen Zeit fliehen würde. Dennoch hatte er es getan, dann als sie ihn am meisten gebraucht hatten.

Es brachte Diedre dazu ihre Gefühle für Alec zu überprüfen, den sie nach allem kaum kannte – und es machte ihre Gefühle für seinen Freund Marco stärker, der sich für sie aufgeopfert hatte. Sie fühlte bereits eine starke Verbindung zu ihm. Als die Kanonenkugeln wieder über ihre Köpfe pfiffen und die Gebäude neben ihnen explodierten und zusammenfielen, fragte sich Diedre ob Marco wirklich wusste, worauf er sich da eingelassen hatte. Wusste er, als er sich ihr und der Rückkehr ins Herz des Chaos anschloss, dass es kein Zurück geben würde?

„Wir rudern Richtung Tod, das weißt du“, sagte sie. „Mein Vater und seine Männer befinden sich an diesem Strand, hinter der Wand aus Schutt und ich versuche ihn zu finden und an seiner Seite zu kämpfen.“

Marco nickte.

„Denkst du, dass ich in diese Stadt zurückgekehrt bin um zu leben?“ fragte er. „Wenn ich hätte fliehen wollen, habe ich meine Chance gehabt.“

Zufrieden und von seiner Stärke berührt, ruderte Diedre weiter. Die beiden glitten schweigsam weiter, wichen runterfallendem Schutt aus und näherten sich der Küste.

Endlich bogen sie an einer Ecke ab und entfernt konnte sie den Schuttwall ausmachen. Dort hatte sie ihren Vater zuletzt gesehen – und kurz dahinter sah sie die ganzen schwarzen Schiffe. Sie wusste, dass sich auf der anderen Seite des Trümmerhaufens der Strand befand an dem ihr Vater gegen die Pandesier kämpfte und sie ruderte so schnell sie konnte, Schweiß lief ihr vom Gesicht und sie war besorgt, ob sie ihn rechtzeitig erreichen würden. Sie hörte die Kampfgeräusche, Geräusche von Männern, die ächzten und sie betete, dass es noch nicht zu spät war.

Das Boot hatte noch nicht ganz den Rand des Kanals erreicht, als sie schon hinaussprang. Marco war hinter hier und sie rannten auf die Wand zu. Sie kletterte über massive Felsbrocken, schrammte ihre Ellbogen und Knie auf, aber sie scherte sich nicht darum. Außer Atem kletterte und kletterte sie, sie rutschte über Steine und dachte nur an ihren Vater. Daran, dass sie die andere Seite erreichen musste und sie konnte kaum verstehen, dass die Schutthügel einst die großen Türme von Ur gewesen waren.

Sie sah über ihre Schulter, als sie Schreie hörte. Sie betrachtete die Stadt mit einem umschweifenden Blick von hier oben und war schockiert, als sie die Hälfte der Stadt in Ruinen liegen sah. Gebäude waren zusammengebrochen, Berge aus Schutt lagen auf den Straßen, die Luft war von riesigen Staubwolken erfüllt. Sie sah die Menschen Urs in jede Richtung um ihre Leben rennen.

Sie drehte sich herum und kletterte weiter, ging in die andere Richtung aus der die Menschen kamen, denn sie wollte den Kampf willkommen heißen – und nicht davor wegrennen. Sie erreichte endlich den Gipfel des Steinhaufens und als sie hinaus spähte blieb ihr Herz stehen. Sie stand da, wie erstarrt und war nicht in der Lage sich zu bewegen. Das hatte sie überhaupt nicht erwartet.

Diedre hatte erwartet, dass unten ein großer Kampf tobte und sie ihren Vater mutig mit all seinen Männern um ihn herum kämpfen sehen würde. Sie hatte erwartet da hinunter zu rennen und ihn zu begleiten, ihn zu retten und an seiner Seite zu kämpfen.

Aber im Gegenteil, nachdem sie das alles gesehen hatte, wollte sie sich nur noch zusammenrollen und sterben.

Da lag ihr Vater, mit dem Gesicht nach unten, im Sand, bedeckt von einer Blutlache. Er hatte ein Beil im Rücken.

Tot.

Um ihn herum lagen dutzende von Soldaten, auch sie waren alle tot. Tausende von pandesischen Soldaten liefen aus den Schiffen, wie Ameisen verteilten sie sich und bedeckten den kompletten Strand. Sie stachen auf jeden Körper ein, um sicherzustellen, dass er auch wirklich tot war. Einige gingen auf den Körper ihres Vaters zu, andere näherten sich dem Schutthaufen und kamen genau in ihre Richtung.

Diedre sah nach unten und hörte ein Geräusch. Einige Pandesier hatten den Schuttwall bereits erreicht und waren dabei die Felsen hochzuklettern. Sie waren noch zehn Meter entfernt und kamen direkt in ihre Richtung.

Diedre war von Verzweiflung, Angst und Wut erfüllt. Sie trat nach vorne und schleuderte ihren Speer auf den ersten Pandesier, den sie hochklettern sah. Er sah nach oben und war offensichtlich nicht darauf vorbereitet gewesen jemanden oben auf der Mauer zu sehen, jemanden der verrückt genug war sich einer einfallenden Armee zu stellen. Diedres Speer durchbohrte seine Brust. Er fiel die Felsen hinab und nahm einige Soldaten auf dem Weg mit sich.

Die anderen Soldaten versammelten sich und ein Dutzend von ihnen erhoben ihre Speere und warfen sie in ihre Richtung. Es passierte zu schnell und Diedre stand dort wehrlos, sie wollte durchbohrt werden, sie war bereit zu sterben. Sie war zu spät gekommen – ihr Vater lag tot dort unten und sie wollte nun, übermannt von Schuld, mit ihm sterben.

„Diedre!“ schrie eine Stimme.

Diedre hörte Marco neben sich und einen Moment später spürte sie, wie er sie packte und sie nach unten auf die andere Seite des Schuttberges zog. Speere zischten an ihrem Kopf vorbei, genau dort, wo sie gestanden hatte und verpassten sie nur um Millimeter. Sie taumelte nach hinten, und stolperte mit Marco den Schuttberg hinab.

Sie fühlte einen schrecklichen Schmerz, als die beiden kopfüber nach unten purzelten, die Steine zertrümmerten ihre Rippen und zerkratzten ihren gesamten Körper, dann schlugen sie endlich auf dem Boden auf.

Diedre lag dort für einen Moment und hatte Mühe zu atmen. Der Wind war ihr aus den Segeln genommen worden und sie fragte sich, ob sie tot sei. Sie realisierte schwach, dass  ihr Marco gerade das Leben gerettet hatte.

Marco erholte sich schnell, ergriff sie und zog sie nach oben auf die Füße. Sie rannten gemeinsam stolpernd vorwärts.  Ihr Körper schmerzte. Sie liefen von der Schuttwand weg und zurück in die Straßen von Ur.





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Eine action-geladene Fantasy-Geschichte, die den Fans von Morgan Rices vorherigen Büchern und den Liebhabern von Büchern wie THE INHERITANCE CYCLE von Christopher Paolini gefallen dürfte… Fans von Fantasy-Geschichten für junge Erwachsene werden dieses jüngste Werk von Rice verschlingen und um mehr betteln. The Wanderer, A Literary Journal (über Der Aufstand der Drachen) Die #1 Bestseller Serie mit über 400 fünf Sterne Reviews bei Amazon! DIE SCHMIEDE DES MUTS ist das vierte Buch von Morgan Rices epischer Bestsellerfantasyserie VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN (welche mit dem AUFSTAND DER DRACHEN beginnt. Dieses ist als kostenloser Download erhältlich! ) In der SCHMIEDE DES MUTS, kehrt Kyra langsam, von Kyles Liebe und seinen mysteriösen Kräften geheilt, von ihrem nahen Tod zurück. Als er sich für sie aufopfert, erlangt sie ihre Stärke wieder – aber nicht ohne einen Preis. Sie übt Druck auf Alva ihrer Abstammung wegen aus und er offenbart ihr schließlich alles über ihre Mutter. Kyra hat die Möglichkeit sich auf die Suche nach der Quelle ihrer Kräfte zu machen und muss eine wichtige Entscheidung treffen: Entweder ihr Training abzuschließen oder sich auf den Weg zu machen ihrem Vater zu helfen, der im Kerker der Hauptstadt vor sich hinvegetiert und auf seine Hinrichtung wartet. Auch Aidan, mit Motley an seiner Seite, bemüht sich darum seinen Vater zu befreien, gefangen in der gefährlichen Hauptstadt, während auf der anderen Seite des Königreichs Merk erstaunt ist, was er im Turm von Ur entdeckt. Der Turm ist umzingelt und er muss sich auf eine massive Troll Invasion vorbereiten und neben seinen Wächterkameraden kämpfen, um den wertvollsten Schatz Escalons zu verteidigen. Diedre muss sich einer vollständigen pandesischen Invasion in ihrer kampfbereiten Stadt Ur stellen. Als ihre kostbare Stadt um sie herum zerstört wird, muss sie sich entscheiden ob sie fliehen oder einen letzten heldenhaften Aufstand wagen soll. Alec, währenddessen, befindet sich mit seinem rätselhaftem neuen Freund auf dem Meer und segelt in ein Land, in dem er noch nie war. Ein Land, welches noch mysteriöser als sein neuer Freund ist. Hier lernt er schließlich alles über sein Schicksal – und über die letzte Hoffnung für Escalon. Mit seiner starken Atmosphäre und seinen komplexen Charakteren ist DIE SCHMIEDE DES MUTS, eine schwungvolle Saga von Rittern und Kriegern, von Königen und Adeligen, von Ehre und Mut, von Magie, Schicksal, Monstern und Drachen. Es ist eine Geschichte von Liebe und gebrochenen Herzen, von Enttäuschung, Ehrgeiz und Verrat. Es ist beste Fantasy, die uns in eine Welt einlädt, die für immer in uns leben wird, eine, die für alle Geschlechter und Altersgruppen geeignet ist. Buch #5 von KÖNIGEN UND ZAUBERERN wird bald veröffentlicht. Wenn Sie gedacht haben, dass es nach dem Ende der Serie DER RING DER ZAUBEREI keinen Grund zum Leben mehr gibt, haben Sie sich getäuscht. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN, hat Morgan Rice den verheißungsvollen Auftakt einer weiteren brillanten Serie veröffentlicht, die uns in eine Welt der Trolle und Drachen, voller Heldenmut, Ehre, Tapferkeit, Magie, und dem Glauben an das Schicksal eintauchen lässt. Morgan ist es wieder einmal gelungen starke Charaktere zu erschaffen, die wir nur zu gerne auf jeder Seite anfeuern… Wärmstens empfohlen für die Bibliothek aller Leser, die Fantasy-Geschichten lieben. Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

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