Книга - Ein Händedruck für Thronerben

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Ein Händedruck für Thronerben
Morgan Rice


Ein Thron für Schwestern #8
Morgan Rices Vorstellungskraft ist grenzenlos. In einer weiteren Reihe, die genauso unterhaltsam wie die vorherige scheint, erzählt uns EIN THRON FÜR SCHWESTERN die Geschichte von zwei Schwestern (Sophia und Kate), Waisen die darum kämpfen in der grausamen und anstregenden Welt des Waisenhauses zu überleben. Ein sofortiger Erfolg. Books and Movie Reviews (Roberto Mattos) Die neue #1 Bestseller Epic Fantasiereihe von Morgan Rice! In EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBINNEN (Ein Thron für Schwestern – Buch acht) treffen Sophia, Kate und Lucas endlich ihre Eltern. Wer sind sie? Warum leben sie im Exil?Und welche geheimnisvolle Nachricht halten sie für sie über ihre Identitäten bereit?Währendessen verwüstet der Krähenmeister Ashton. Stonehome ist in Gefahr und Sebastian muss einen Weg finden, um Violet in Sicherheit zu bringen. Werden Sophia, Kate und Lucas rechtzeitig zurückkehren um sie zu retten?Werden sie alle zurückkehren?EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBINNEN (Ein Thron für Schwestern – Buch acht) ist Buch #7 in einer schillernden neuen Fantasy-Serie voller Liebe, Herzschmerz, Tragik, Action, Abenteuer, Magie, Schwertern, Hexerei, Drachen, Schicksal und herzzerreissender Spannung. Ein fesselndes Buch, voller Charaktere, in die Sie sich verlieben werden, und eine Welt, die Sie nie vergessen werden. Buch #9 in dieser Reihe wird schon bald veröffentlicht werden.







EIN HÄNDEDRUCK

FÜR THRONERBINNEN



(EIN THRON FÜR SCHWESTERN – BUCH 8)



MORGAN RICE


Morgan Rice



Morgan Rice ist #1 Bestseller und der Bestseller Author von USA Today der epischen Fantasy-Reihe THE SORCERER’S RING, die aus siebzehn Büchern besteht; von der #1 Bestseller Reihe THE VAMPIRE JOURNALS, die aus zwölf Büchern besteht; der #1 Bestseller Reihe THE SURVIVAL TRILOGY, ein postapokalyptischer Thriller, der aus drei Büchern besteht, die epische Fantasie Reihe KINGS AND SORCERERS, die aus sechs Büchern besteht; der epischen Fantasie Reihe OF CROWNS AND GLORY, die aus 8 Büchern besteht; und die neue epische Fantasie Reihe EIN TRHON FÜR SCHWESTERN, die aus acht Büchern besteht (fortlaufend).., der neuen Science Fiction Reihe DIE INVASIONS CHRONIKEN, die aus vier Büchern besteht; und der neuen Fantasy Reihe OLIVER BLUE AND THE SCHOOL FOR SEERS, bestehend aus drei Büchern (fortlaufend).

Morgan hört gerne von Ihnen, schauen Sie also gerne einmal bei www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com) vorbei und melden Sie sich für die Mailingliste an. Erhalten Sie ein kostenloses Buch, kostenlose Werbegeschenke, laden Sie sich eine kostenlose App herunter, erhalten Sie die neusten exklusiven Nachrichten, verbinden Sie sich bei Facebook und Twitter und bleiben Sie in Kontakt!


Entscheiden Sie sich für Morgan Rice



“Wenn Sie glauben, dass es keinen Grund gibt, nach dem Ende der SORCERER’s SERIEN weiterzuleben, dann liegen sie falsch. In AUFSTIEG DES DRACHEN bietet Morgan Rice etwas, was eine weitere brilliante Reihe zu werden verspricht, sie zieht uns in eine Fantasie voll von Trolls und Drachen, mit Mut, Ehre, Werten, Magie und Glauben an das Schicksal. Morgan hat es wieder einmal geschafft eine starke Reihe an Charakteren zu erstellen, die uns auf jeder Seite begeistern … Empfohlen für die dauerhafte Bücherei von allen Lesern, die gut geschriebene Fantasy lieben.”

--Bücher und Filme Bewertung

Roberto Mattos



“Eine aktionsgeladene Fantasy die sicher die Fans von Morgen Rices vorherigen Novellen erfreuen wird, zusammen mit den Fans von Büchern wie THE INHERITANCE CYCLE von Christopher Paolini … Fans von junger Erwachsener Fiktion werden dieses neueste Werk von Rice verehren und noch mehr haben wollen.”

--The Wanderer, Ein Literatur Journal (in Bezug auf Rise of the Dragons)



“Eine inspirierte Fantasie, die die Elemente von Mystery und Intrigien in seine Hauptgeschichte bringt. A Quest of Heroes geht vor allem um Mut und darüber einen Sinn im Leben zu erkennen, der zu Wachstum, Reife und Exzellenz führt … Für diejenigen die gehaltreiche Fantasie Abenteuer suchen, die Protagonisten, Mittel und Aktionen bieten ein kräftiges Set an Zusammentreffen, die sich gut auf Thors Evolution von einem verträumten Kind in einen jungen Erwachsenen konzentriert, mit unmöglichen Überlebenschancen …Nur der Anfang von dem, was verspricht eine epische, junge Erwachsenereihe zu werden.”

--Midwest Book Review (D. Donovan, E-Book Bewerter)



“THE SORCERERS RING hat alle Zutaten für einen sofortigen Erfolg: Handlung, Gegenanschläge, Mystery, tapfere Ritter und blühende Beziehungen reichlich versehen mit gebrochenen Herzen, Enttäuschung und Betrug. Das unterhält Sie für Stunden und befriedigt alle Altersstufen. Empfohlen für die Bücherei von allen Fantasy Lesern.”

--Bücher und Film Bewertungen, Robert Mattos



“In diesem aktionsgeladenen ersten Buch in der epischen Fantasie Sorcerers Ring Reihe (im Moment 14 Bücher), stellt Rice seinen Lesern die 14-jährige Thorgrin “Thor” Mc Leod vor, dessen Traum es ist, die Silver Legion, der Elite Ritter beizutreten, die dem König dienen … Rice’s Schrifstil ist solide und die Voraussetzung faszinierend.”

--Publishers Weekly


Bücher von Morgan Rice



OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER

DIE ZAUBERFABRIK (Buch #1)

DIE KUGEL VON KANDRA (Buch #2)

DIE OBSIDIANE (Buch #3)



DIE INVASION CHRONIKEN

ÜBERMITTLUNG (Buch #1)

ANKUNFT (Buch #2)

AUFSTIEG (Buch #3)

RÜCKKEHR (Buch #4)



EIN THRON FÜR SCHWESTERN

EIN THRON FÜR SCHWESTERN (Buch #1)

EIN GERICHT FÜR DIEBE (Buch #2)

EIN LIED FÜR WAISEN (Buch #3)

EIN KLAGELIED FÜR PRINZEN (Buch #4)

EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (Buch #5)

EIN KUSS FÜR KÖNIGINNEN (Buch #6)

EINE KRONE FÜR MÖDERINNEN (Buch# 7)

EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBINNEN (Buch #8)



FÜR RUHM UND KRONE

SLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (Buch 1)

SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (Buch 2)

RITTER, THRONFOLGER, PRINZ (Buch 3)

REBELL, SCHACHFIGUR, KÖNIG (Buch 4)

SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (Buch 5)

HELD, VERRÄTER, TOCHTER (Buch 6)

HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (Buch 7)

SIEGER, BESIEGTER, SOHN (Buch 8)



VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (Buch 1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (Buch 2)

DAS GEWICHT DER EHRE (Buch 3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (Buch 4)

EIN REICH DER SCHATTEN (Buch 5)

DIE NACHT DER VERWEGENEN (Buch 6)



DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (Buch 1)

MARSCH DER KÖNIGE (Buch 2)

FESTMAHL DER DRACHEN (Buch 3)

KAMPF DER EHRE (Buch 4)

SCHWUR DES RUHMS (Buch 5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT (Buch 6)

RITUS DER SCHWERTER (Buch 7)

GEWÄHR DER WAFFEN (Buch 8)

HIMMEL DER ZAUBER (Buch 9)

MEER DER SCHILDE (Buch 10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (Buch 11)

LAND DES FEUERS (Buch 12)

DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (Buch 13)

DER EID DER BRÜDER (Buch 14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN (Buch 15)

DAS TOURNIER DER RITTER (Buch 16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (Buch 17)



DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (Buch 1)

ARENA ZWEI (Buch 2)

ARENA DREI (Buch 3)



GEFALLENE VAMPIRE

VOR DEM MORGENGRAUEN (Buch 1)



DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (Buch 1)

VERGÖTTERT (Buch 2)

VERRATEN (Buch 3)

BESTIMMT (Buch 4)

BEGEHRT (Buch 5)

VERMÄHLT (Buch 6)

GELOBT (Buch 7)

GEFUNDEN (Buch 8)

ERWECKT (Buch 9)

ERSEHNT (Buch 10)

BERUFEN (Buch 11)

BESESSEN (Buch 12)


Wussten Sie, dass ich mehrere Reihen geschrieben habe? Wenn Sie noch nicht alle meine Reihen gelesen haben, klicken Sie auf das Bild darunter, um eine Reihe herunterzuladen!






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Copyright © 2017 durch Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Außer wie im US-amerikanischen Urheberrechtsgesetz von 1976 erlaubt, darf kein Teil dieser Veröffentlichung in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen werden oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem ohne die vorherige Genehmigung des Autors gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Genuss lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch für eine andere Person freigeben möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger eine zusätzliche Kopie. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht für Ihre Verwendung erworben wurde, geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dieses Buch ist reine Fiktion. Namen, Charaktere, Geschäfte, Organisationen, Orte, Ereignisse und Ereignisse sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen lebenden oder toten Personen ist völlig zufällig.


INHALTE



KAPITEL EINS (#u8ca8d565-37e2-5585-b467-9a723dc35460)

KAPITEL ZWEI (#u5a54aa83-4c61-57e7-a0f5-d7899ac09755)

KAPITEL DREI (#uefb7b136-ddc9-502e-8cc5-1cbc208ffc93)

KAPITEL VIER (#u53f2ddb2-5af0-515a-b191-ed25c72795d4)

KAPITEL FÜNF (#ue51eff3e-91cc-59f7-9f33-2b6359ab9d72)

KAPITEL SECHS (#u24bec513-307c-5163-988b-ad39bbdf4aa4)

KAPITEL SIEBEN (#u26f413c5-ad48-56a7-aa92-ae777b6c50b1)

KAPITEL ACHT (#u375854b6-2228-5827-9591-4783a18694fe)

KAPITEL NEUN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ELF (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWÖLF (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNDUNZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNDDREIßIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDVIERZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG (#litres_trial_promo)




KAPITEL EINS


Der Krähenmeister schaute sich Ashton an und lächelte bei dem Gedanken daran, wie es langsam seinem Namen gleich kam. Rauchwolken stiegen aus den Abschnitten auf, wo seine Männer mit Feuer aufräumten, aus den Gießereien, die sogar jetzt noch mehr Waffen herstellten, aus dem Feuer, dass seine Männer gefressen hatte und Markierungen in die Gefangenen gebrannt hatte und wo Eisen geheizt wurde, für die Qual von denen die versuchten, sich gegen sie zu stellen.

„Kommt zu mir“, sagte er und streckte einen Arm aus. „Zeigt es mir.“

Krähen stiegen vom Himmel herab, landeten auf dem ausgestreckten Arm dieses großen Mantels, ihre Krallen krallten sich in das Fleisch darunter und ihre krächzenden Stimmen erfüllten die Luft um ihn herum. Jede Krähe, die landete, brachte die Anblicke und Geräusche und Gerüche einer Stadt mit, die in Schutt lag und jedes Bild verwandelte das Lächeln des Krähenmeisters in ein steifes Grinsen.

Die erste Krähe zeigte ihm die Ruinen der Außenbezirke, wo hungernde Kinder vor anderen hungernden, älteren Kindern davonliefen, die Messer und Schläger in ihren schmutzigen Fäusten hielten. Die Gebäude waren Trümmer, zersplittertes Holz und zerbrochene Steine lagen in Haufen herum, an denen seine Krähen auf der Suche nach den Körpern darunter pickten. Der Krähenmeister fühlte die Momente, wenn sie sie fanden und sie fraßen, Tropfen von verloren gegangenen Leben flossen durch ihn durch.

Mehr Macht kam von den Galgen und dem Richtrad, den Pfählen und den Käfigen. Eine ganze Bataillon seiner Truppen arbeitete daran, zwangen Verbrecher hinein und fast jeder in Ashton war ein Verbrecher unter dem Gesetz der neuen Armee. Es gab ein Krachen der Musketen, während Soldaten ihre Gewehre an den Verurteilten ausprobierten und immer wieder Krähen, die sich auf die Gefallenen stürzten.

Noch mehr kamen von Stellen, wo die übrig gebliebenen Menschen der Stadt im Dreck arbeiteten, gezwungen zu schleppen und zu schmieden, zu wühlen und zu bauen. Es gab keine Zeit für Pausen und noch weniger zum Schlafen. Diejenigen, die fielen, wurden geschlagen, bis sie aufstanden und diejenigen, die nicht aufstanden, wurden Essen für seine Tiere.

„Mehr“, sagte er, weil sein Hunger immer präsent war. Die Krähen forderten mehr und er musste sie füttern. Seine Wörter hallten durch die Stadt, durch die Kehlen von Tausenden von Vögeln. „Bring uns mehr.“

Er brauchte es nicht nur für den Hunger. Seine Gedanken flackerten, suchten Krähe über Krähe, breiteten sich über der Stadt aus und ließen ihn den Rest des Landes sehen.

Er sah Felder und Städte, der Fortschritt seiner Armeen und die Stellen, wo die Menschen des Königreichs ihr eigenes bauen wollten.

“Soll ich dich jetzt oder später zerstören”, fragte er sich. Jetzt würde eine Rebellion leicht abzuwehren sein. Später, wenn sie noch mehr Anhänger rekrutiert hätten, wäre der schnelle Tod noch viel besser für sie. Die Macht wäre so viel besser.

Eine weitere Krähe zeigte ihm den Grund, warum er Macht brauchte. Stonehome lag unter ihm, sicher innerhalb der langen Mauer, die es umgab, die hohen Steine, die in Abständen gesetzt wurden, dienten als Anker für die Mauer, die von denen im Inneren hochgezogen wurde. Der Krähenmeister konnte noch mehr Menschen dort unten sehen, mehr als überhaupt an so einen Ort passten, zumindest die Hälfte... oder mehr von denen, die aus Ashton geflohen waren und den König Sebastian und ….

Selbst von hier oben konnte man das helle Licht des Kindes unmöglich ignorieren. Sophia Danses Tochter leuchtete mit der Art von Macht, die die Sonne zum Explodieren bringen könnte und das könnte vielleicht sogar ausreichend sein, um die Krähen zu sättigen. Mit der Art von Macht würde ein Mann vielleicht unsterblich werden, ganz ohne den Drang noch mehr zu töten, ohne die weitere Verbreitung von schwarzen Flügeln.

Er hat vielleicht genug Macht, um alles zu nehmen.

Er kam wieder in seinen Körper zurück und drehte sich zu seinen Helfern, die ein wenig entfernt warteten. Mehrere seiner Kapitäne standen bei ihnen und sahen so nervös aus, wie all seine Anhänger es mit der Zeit wurden.

“Was für ein Fortschritt gab es hier?“, fragte er, und hörte das Krächzen und Raspeln seiner eigenen Stimme. Es wurde immer schlimmer, wenn er zu viel Zeit in den Gedanken seiner Vögel verbracht hatte. Er zeigte wahllos auf einen der Kapitäne und nahm an, dass sie andererseits ihre Zeit damit verbringen würden, zu streiten, wer der Erste oder der Letzte sein sollte.

„Meine Männer werden weiterhin nach Nachzüglern suchen“, sagte der Mann. „Die Menschen leben weiterhin in den überfüllten Orten und Slums wie Ratten, aber –“

„Nächster“, sagte der Krähenmeister und schnitt ihm das Wort ab.

“Unsere Kontrolle über das umliegende Land ist fast vollständig”, sagte ein weiterer Kapitän. „Die neuen Gesetze wurden angewandt und wir haben damit begonnen –“

„Nächster“, sagte der Krähenmeister.

„Da ist ein Adliger, der sich selbst zum König ernannt hat und –“

„Glauben Sie, ich weiß das nicht“, fragte er und Ärger stieg in ihm auf. „Wir werden uns um alles kümmern, aber das ist nicht relevant.“

„Verzeihung mein Lord“, sagte einer seiner Helfer, „aber was wollen Sie von uns hören?“

„Ich will etwas von dem Fortschritt des Angriffs von Stonehome hören. Ich will hören, dass Sie eine Lösung gefunden haben für diese verdammenswürdige Mauer, die sie hochgezogen haben.“

„Wir haben Ingenieure geschickt, die versuchen ihre Mauer zu untergraben“, sagte der Helfer.

Der Krähenmeister schaute zu dem Mann hinüber. „Und?“

“Und sie wurden bei den Streifzügen von den Menschen dort geschlachtet. Es gab Nebel und –”

„Und als er sich verzogen hatte, waren sie tot. Ja, ja”, sagte der Krähenmeister gereizt. „Was noch?“

„Kanonen funktionieren nicht bei der Mauer“, sagte einer seiner Kapitäne. „Auch keine Art von körperlichem Überfall.“

“Erzählt mir nicht, was nicht geht”, sagte der Krähenmeister. „Ich weiß, dass meine Armee nicht da durchkommen kann.“

„Wir suchen nach jemandem der vielleicht eine Lösung hat“, erwiderte ein Helfer. „Aber sie weigern sich, sich zu stellen, selbst mit dem Versprechen auf Reichtum.“

Natürlich taten sie das. Jeder, der diese Art von Wissen hatte, würde zweifellos auch ein wenig magisches Talent haben und so jemand, wäre zu allem bereit außer der neuen Armee zu helfen. Sie würden zu viel Angst davor haben, was danach mit ihnen passieren würde.

“Schaut euch alle Aufzeichnungen an”, sagte der Krähenmeister. „Ich brauche magische Werke. Ich will jeden Mann, der lesen kann, jeden Helfer, jeden Kapitän, der nicht aktiv kämpft, soll sich durch die Büchereien der Stadt arbeiten. Schreibt eine Belohnung aus. Jeder Mann oder jede Frau, die Informationen bringt hinsichtlich der Mauer, die Stonehome umgibt, wird geschont, wird Gold bekommen und einen Platz in meiner Armee, selbst wenn sie selbst Magie haben, selbst wenn sie Priester der maskierten Göttin sind oder Adlige oder sonst was. Findet mir eine Lösung und ich werde alles vergeben, ich muss dieses Kind haben!“

Er ging wieder zum Ashton Palast, der genauso verdreht und verändert war, wie der Rest der Stadt. Er kümmerte sich nicht über irgendwelche Löcher, die während des Kampfes in die Wand geschlagen worden waren oder um die Büros und Unterkünfte, die einst adlige Schlafzimmer übernommen hatten. Schreie kamen aus den Zimmern, als seine Vernehmungsbeamten an einem Diener arbeiteten, um herauszufinden, was er über die Stadt wusste. Der Krähenmeister zuckte die Schultern und ging weiter.

Er machte eine kurze Pause, während er an einem vergoldeten Spiegel vorbeiging, der Anblick seines Spiegelbilds weckte für einen kurzen Augenblick seine Aufmerksamkeit. Die hohe Figur, gewickelt in einen schwarzen Mantel und bedeckt mit Krähen, war dieselbe wie immer, aber was seine Aufmerksamkeit erreicht hatte, war das kleine rote Merkmal, das hell gegen die Blässe seiner Haut schimmerte.

Als er näher heranging, konnte man immer noch die Form der Hand des Kindes ausmachen, es war noch genauso rot, wie es nur Sekunden nach der Berührung der jungen Prinzessin Violet gewesen war. Das Brennen tat nicht mehr weh, außer er berührte es, aber es war eine Erinnerung daran, dass sie die Macht hatte, ihm wehzutun und diese konnte er nicht ignorieren.

„Mein Lord, mein Lord!“, rief ein Diener und rannte dem Krähenmeister in den Weg. Kurz überlegte er den Mann für die Unterbrechung zu töten, aber so ein dürftiger extra Hinweis auf Macht würde das nicht alles ausgleichen, was durch seinen Zugriff gerutscht war.

„Was ist los?“, fragte der Krähenmeister.

“Mein Lord, da ist ein Mann, der Sie sprechen will. Er sagt es ist dringend.“

Wieder kämpfte der Krähenmeister gegen den Drang ihn zu schlagen.

„Ich … dachte Sie wollen ihn vielleicht sehen, mein Lord“, sagte der Mann.

Der Krähenmeister zog sich hoch und starrte den Mann mit leblosen Augen an. „Okay. Gehen Sie voran. Und wenn ich das nicht interessant finde, werden Sie sich selbst in einem Käfig wiederfinden.”

Er sah den Mann schlucken. „Ja, mein Lord.“

Der Diener ging voran in den Ballsaal des Palastes, der ein Thronraum für seine Inbesitznahme geworden war. Die Spiegel dort waren weites gehend kaputt, spiegelten zerbrochene Fragmente der Menschen dort wieder. Die meisten standen an der Wand flankiert von Wachmännern der neuen Armee. Einer stand weiter vorne, mit rasiertem Kopf, gekleidet in dunkler Kleidung, seine Gedanken verschlossen mit der Art von Schutz die Macht versprach.

„Sie sind ein großes Risiko eingegangen, in dem Sie hergekommen sind“, sagte der Krähenmeister. „Sie sollten schnell sprechen, wer immer Sie sind.“

„Wer immer ich bin“, sagte der Mann. „Schauen Sie doch mal genau hin.“

Der Krähenmeister tat das und erkannte, mit wem er sprach. Er hatte das Gesicht schon einmal gesehen, obgleich mit Haaren und normalerweise auch nur für eine kurze Zeit, ehe seine Krähen getötet wurden.

“Endi Skyddar”, sagte er. “Sie sind ein noch größeres Risiko eingegangen, als ich dachte. Sie sollten schnell sprechen. Warum sollte ich Sie am Leben lassen?“

“Ich hörte, dass Sie ein Problem haben”, sagte Endi. „Sie haben ein Problem mit Magie, dass Sie nicht ergründen können. Ich habe mein eigenes Problem: Ich und meine Männer wissen nicht, wo wir hingehen sollen. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen.“

„Und wie können wir uns gegenseitig helfen?“, fragte der Krähenmeister. „Sie sind nicht Ihr Bruder Oli, der die Geschichte solcher Dinge kennt. Und Sie sind ein Skyddar, einer meiner Feinde.“

“Ich war ein Skyddar”, sagte Endi. „Jetzt habe ich keinen Namen mehr. Soweit ich weiß sind Geheimnisse und versteckte Dinge meine Sache. Es kann sein, dass ich von einem Mann gehört habe, der gebeten wurde, einen Rat in dieser magischen Angelegenheit zu geben. Es könnte sein, dass ich, als sich herausstellte, dass meine Cousins Macht hatten, nach Möglichkeiten suchte, solchen Dingen entgegenzuwirken.“

„Also was wollen Sie?“, fragte der Krähenmeister.

„Sie geben mir und meinen Männern einen Ehrenplatz in Ihrem Königreich und Ihrer Armee“, sagte Endi. „Im Gegenzug werde ich Ihnen ein Ritual verraten, dass die Mauern von Stonehome schwächen wird sowie jede weitere Magie, die sie Ihnen in den Weg stellen.“

Das würde dem Krähenmeister Zugang in die Stadt geben. Es würde ihm Sophias Tochter bringen. Mit so viel Macht in seinen Händen könnte er es sich leisten, großzügig zu sein. “Sehr gut”, sagte er. “Wir haben einen Deal. Wenn Sie scheitern, werde ich Sie und alle Ihre Männer töten.“




KAPITEL ZWEI


Sophia starrte auf die Stadt hinter der Tür, jenseits der normalen Räume der Welt. Sienne drückte sich gegen ihr Bein, während Lucas und Kate sie von beiden Seiten flankierten. Sophia wusste nicht, was sie von der Stadt halten sollte, die dort lag, auch wenn sie sie vorher schon in ihren Visionen gesehen hatte. Die Stadt strahlte, teilweise in Regenbogenfarben und in Gold in anderen Teilen. Die Menschen waren groß und elegant, sie liefen in hellen Kleidern gekleidet und in goldenen Anzügen von Kleidern durch die Straßen.

Es war alles wunderschön, aber nichts davon war das, was Sophia in dieser Stadt suchte. Nichts davon war der Grund, warum sie ihre Tochter, ihren Mann und ihr Königreich verlassen hatte, um über das Meer zu fahren und die Wüste zu durchqueren, vorbei an der Stadt Morgassa und hinaus in die Einöde. Sie musste ihre Eltern finden.

Und dann waren sie da.

Sie standen auf der Straße in einem freien Raum zwischen den anderen und schauten auf die Tür, durch die Sophia und die anderen gerade gegangen waren. Sie waren älter, als sie in ihrer Erinnerung aussahen, aber es war auch so viel Zeit seit dem vergangen, könnte es anders sein? Noch wichtiger, sie sahen immer noch wie ihre Eltern aus. Ihr Vater stützte sich jetzt auf einen Stock, aber er war immer noch groß und sah stark aus. Ihre Mutter hatte immer noch dasselbe rote Haar, auch wenn es jetzt graue Strähnen hatte und für Sophia sah sie immer noch wie die schönste Frau der Welt aus.

Sie rannte los, ohne darüber nachzudenken und war nicht überrascht, als sie merkte, dass Kate und Lucas mit ihr rannten. Ihre Arme schlossen sich um ihre Mutter und ihren Vater und die anderen kamen mit in die Umarmung, bis es sich anfühlte, als wenn sie alle eine große Masse inmitten auf der Straße wären.

„Wir haben euch gefunden“, sagte sie und konnte es kaum glauben. „Wir haben euch wirklich gefunden.“

„Das habt ihr mein Schatz“, erwiderte ihre Mutter und hielt sie fest. „Und ihr musstet so viel dafür durchmachen.“

„Ihr wisst davon?“, fragte Sophia und trat zurück.

„Ihr seid nicht die Einzigen in der Familie die Dinge sehen“, sagte ihre Mutter mit einem Lächeln. „Deswegen haben wir den Pfad für euch hinterlassen.“

Sophia konnte spüren, wie besorgt Kate war.

„Ihr habt all das gesehen, aber ihr wart nicht da?“, fragte Kate.

„Kate –“, begann Sophia, aber ihr Vater unterbrach sie, ehe sie weiter sprechen konnte.

„Wir wären da gewesen, wenn wir gekonnt hätten, Kate“, sagte er. „Ihr habt gelitten, ihr alle und wir hätten all das Leid sofort beendet, wenn wir gekonnt hätten. Wir hätten euch mitgenommen … wir hätten euch das perfekte Leben gegeben, wenn wir gekonnt hätten.“

„Warum konntet ihr nicht?“, fragte Sophia. Sie dachte an das Waisenhaus und an all das, was nach dem Angriff auf ihr Haus passiert war. „Warum habt ihr nicht?“

“Wir schulden euch eine Erklärung”, sagte ihre Mutter, “Und es gibt Dinge, die ich euch sagen muss, aber nicht hier auf der Straße. Kommt mit, ihr alle.“

Sie und ihr Vater gingen voran, die Menge teilte sich, wie als Respekt oder vielleicht so wie die Menge vor jemand Krankem zurückwich.

Sophia und die anderen folgten ihnen zu einem großen Haus mit Schnitzereien auf der Außenseite, die sich im Sonnenlicht zu kräuseln schien. Es gab keine Tür, als wenn Menschen hier keine Angst vor Dieben hätten, nur eine Art Vorhang, um den Wind abzuhalten.

Im Inneren führten ihre Eltern sie in ein Zimmer, dessen Boden eine größere Metallversion der Karte zu sein schien, der Sophia und die anderen gefolgt waren, um hier herzukommen. Die Linien glühten mit jedem Schritt, den sie auf dem Boden machten. Ein großer, niedriger Tisch stand in der Mitte des Zimmers mit Stühlen darum. Es gab einen Diwan, auf dem ihre Eltern zusammensaßen, einen Campingstuhl, den Kate ohne zu Zögern in Beschlag nahm, einen alt aussehenden geschnitzten Stuhl, den Lucas eine Weile anlächelte, ehe er sich mit gekreuzten Beinen darauf niederließ und ein tiefer, bequem aussehender Stuhl mit einem Läufer davor, auf den sich Sienne zusammenrollte und darauf wartete, dass Sophia sich setzte.

Sie tat es und eine große Frau in derselben leuchtenden Kleidung kam aus einer Seitentür und brachte Essen und Wasser. Wieder hatte Sophia das Gefühl, dass das Essen extra für jeden von ihnen gemacht worden war. Lucas bekam eine Art Fisch, Kate einen herzhaften Eintopf. Sophia ein leichtes Essen, dass sie an die Dinge erinnerte, die im Palast von Ashton zubereitet worden waren.

„Es ist, als wenn ihr uns besser kennt, als wir uns selbst“, sagte Sophia. Ein schrecklicher Gedanke kam ihr. „Das ist echt oder? Es ist kein Fiebertraum, bei dem wir alle beim Nachtisch sterben? Das ist keine Art neuer Test?”

“Keins von beiden”, versicherte ihre Mutter ihr. “Wir hätten euch nicht mal dem ersten Test unterzogen, außer dass die Tür das gefordert hat. Wir leben hier, aber wir kontrollieren diesen Ort nicht.“

Wir mussten auf dieselbe Art durch diese blöde Tür”, erzählte ihr Vater. „Für mich hörte sich der Wachmann wie mein alter Tutor Valensis an.“

„Wir sollten wählen, wer von uns sterben soll“, erwiderte Kate.

Ihr Vater nickte. „Die verlorene Stadt lässt niemanden zu, der die Liebe nicht an erste Stelle stellt.“

“Zumindest nicht durch die Tür”, fügte ihre Mutter hinzu. „Und ihr werdet bemerkt haben, dass euer Vater nicht gesagt hat, wie lange wir in diesem verdammten Gefängnissen waren, ehe wir uns entschieden haben. Aber das ist sicher nicht, was ihr von uns hören wollt. Wir sollten euch sagen, warum wir euch nicht geholt haben.“

„Wir konnten nicht“, erklärte ihr Vater.

„Weil die Witwe euch getötet hätte, wenn ihr irgendwo hingegangen wärt?“, fragt Lucas.

“Ja”, erwiderte ihre Mutter, “aber nicht so, wie ihr denkt. In dieser Nacht … sie hat so viele Menschen getötet, aber sie hat etwas noch viel Schlimmeres mit uns getan. Sie hat versucht die Verbindung zu durchbrechen, die uns zu dem macht, was wir sind. Sie versuchte, unsere Verbindung zum Land zu vergiften. Sie versuchte die Sache zu zerstören, die uns zu dem macht, was wir sind.“

„Das habe ich gefühlt“, gab Sophia zu. „Es ist, als wenn … ich kann alles im Land berühren und ich kann Macht daraus ziehen, wenn ich es brauche.“

Kate mischte sich ein. “Siobhan hatte einen alten Zauberer, der mir beigebracht hat, dass Magie sich vor allem darum dreht, Macht zu bewegen. Er hat mir beigebracht zu heilen, in dem ich den Menschen Macht gebe und zu töten, indem ich es stehle. Ich habe die Verbindung auch gefühlt. Auf einer großen Skala ist es dasselbe.“

“Es ist dasselbe und dennoch nicht dasselbe”, sagte ihr Vater. „Einige von denen die Magie haben, verstehen das und einige nutzen es, um ihr Leben zu verlängern. Eine alte Kreatur wie Siobhan hat Macht deswegen. Ein Ding wie der Krähenmeister hat Macht deswegen. Sie haben ihre Verbindung: Siobhan zu ihrem Brunnen, der Krähenmeister zu seinen Krähen. Für uns ist es anders: Wir sind mit unserem Land verbunden und unseren Menschen. Wir balancieren es aus und berühren es, aber wir müssen darauf achten, nicht zu viel davon zu nehmen und es nicht zu beschädigen.“

Sophia hatte das gespürt, als sie sich mit dem Land verbunden hatte: Sie hatte die Zerbrechlichkeit von dieser Verbindung gespürt und wie leicht es sein konnte, sie zu beschädigen.

„Ich verstehe das nicht“, sagte Lucas. „Wie kann die Witwe diese Verbindung vergiften, wenn sie keine Magie hat? Und warum hat das keine Wirkung auf uns?“

„Sie hat jemand anderen gehabt, der das getan hat“, sagte ihr Vater. „Es hat viel Zeit und Mühe gekostet ihn zu jagen und ihn dazu zu bringen, das, was er getan hatte, ungeschehen zu machen. Weswegen es euch nicht betrifft, ich glaube, es war nur auf uns gerichtet. Ich bin allen Göttern dankbar, dass sie euch nicht berührt haben.“

“Das erklärt trotzdem nicht, warum ihr uns nicht geholt habt”, sagte Kate.

„Oh Kate, mein liebstes Kind“, sagte ihre Mutter, stand auf und ging zu Kate, damit sie sie umarmen konnte. „Wir konnten euch nicht mitnehmen und dann haben wir euch so lange verloren. Selbst wir wussten nicht, wo ihr euch versteckt hattet, nicht nachdem ihr und eurer Kindermädchen es nicht zu den Freunden geschafft habt, die euch herausschmuggeln sollten.“

„Danach konnten wir nicht mehr zurückkommen“, sagte ihr Vater. „Je weiter wir von unserem Land entfernt waren, umso langsamer ist das Gift vorangeschritten. Es hat uns Zeit gegeben nach einem Gegenmittel zu suchen, aber es hieß, das wir euch nicht mehr holen konnten.“

„Und es gab noch mehr. Du hast die Zukunft gesehen Sophia. So wie du Lucas.“ Sie ließ es wie eine Erklärung klingen und keine Frage. „Ihr habt gesehen, was passiert, was passieren kann, was vielleicht passiert.“

“Siobhan hat über Möglichkeiten gesprochen”, sagte Kate.

Sophia sah ihre Mutter nicken.

„Möglichkeiten, die schon die kleinste Berührung betreffen“, sagte ihre Mutter. „Als Alfred und ich darüber gestritten haben, euch zu holen, habe ich … ich habe die Welt in Schutt und Asche gesehen, Land über Land stand in Flammen. Ich habe uns sterben sehen, ehe wir euch gefunden haben. Als wir uns entschieden hier zu bleiben, habe ich das Potenzial für eine Rückkehr zur Schönheit und Frieden gesehen. Ich habe dich gesehen, Sophia und ich habe hinter dir gesehen ...“

Sophia schluckte, als sie an ihre Tochter dachte, Violet und die Visionen, die sie über sie gehabt hatte. Sie hatte die Möglichkeit eines Zeitalters von beispiellosem Frieden und die Möglichkeit eines weitaus dunkleren gesehen. Sie hatte den Namen, den sie ihrer Tochter geben wollte, geändert, nur um das Zweite zu vermeiden. Konnte sie ihren Eltern Vorwürfe machen, dass sie ihr eigenes Schicksal abgewägt hatten?

“Ihr habt uns also einfach uns selbst überlassen”, fragte Kate herausfordernd, offenbar nicht gewillt, das zu verzeihen.

„Ich wünschte, ich hätte bei euch sein können“, sagte ihre Mutter. „Ich wünschte, ich hätte euch alles über Magie gezeigt, anstatt …. sie. Wir hatten so wenig Zeit und wir haben uns nicht getraut, die Stadt zu verlassen …“

„Damit die Witwe euch nicht findet?“, fragte Kate.

Es ist nicht feige einen Kampf zu vermeiden, Kate schickte Sophia ihr.

Es fühlt sich aber so an, gab Kate zurück.

“Es war nicht feige, Kate”, sagte ihre Mutter und Sophia lächelte bei dem Gedanken daran, dass ihre Mutter natürlich ihre Gaben teilte. „Es war der einzige Weg, dass wir euch sehen konnten. Diese Scheibe … das warten … glaubt ihr, ich wollte das tun, anstatt euch einfach nur zu holen und hier her zu bringen?“

„Warum seid ihr nicht gekommen, als Sophia und ich Nachrichten geschickt haben, dass wir euch suchen?“, fragte Kate. „Lucas ist gekommen.“

„Wir konnten nicht“, sagte ihr Vater. „Wir konnten die Stadt nicht verlassen.“

„Warum nicht?“, fragte Sophia.

„Das Gift“, sagte er. “Hier an so einem Ort, abgeschnitten von der Welt, war der einzige Weg, um die Wirkungen auseichend zu schwächen, um euch zu sehen. Es war der einzige Weg euch all die Dinge zu erzählen, die ihr wissen musstet.“

Sophia schluckte bei dem Gedanken daran, dass ihre Eltern nicht nur vor dem Königreich fliehen mussten, sondern auch von der Welt, um zu überleben. Dann kamen die Worte ihres Vaters in ihre Gedanken.

„Warte, du hast gesagt, dass das Gift hier langsamer wirkt. Es hat nicht aufgehört?“

„Nein, mein Schatz“, sagte ihre Mutter. „Das Gift ist noch in uns und arbeitet immer noch daran uns zu töten. Sogar der kurze Moment der Verbindung mit der Welt durch das Tor beschleunigt es. Ich wünschte … ich wünsche mir so viele Dinge, aber es gibt keine Zeit für all das. Euer Vater und ich … wir sterben.“




KAPITEL DREI


Sebastian versuchte seinen Frust zu verstecken, während er mit Asha und Vincente sprach. Natürlich war es nicht einfach, wenn beide seine Gedanken lesen konnten.

„Die Flüchtlinge können nicht für immer in den Zelten bleiben“, sagte er.

„Es ist nicht für immer“, erwiderte Vincente. „Nur solange die Armee die uns bedroht noch da ist.“

„Und wenn es ihnen nicht gefällt“, sagte Asha, „dann können sie auch zurückgehen und sich ihnen stellen. Sie sind nicht diejenigen, die eine Mauer um Stonehome bilden. Sie sind nicht diejenigen, die Angreifer jagen. Sie sollten dankbar sein.“

Dankbar, in Zelten festzustecken. Dankbar, ihre Häuser verloren zu haben und ihre Liebsten. Dankbar, dass sie nach Hilfe fragen mussten.

„Das meinte ich nicht“, sagte Asha und wieder war es offensichtlich, dass sie seine Gedanken gelesen hatte.

Sebastian schaute hinüber, wo Emeline mit Cora saß, die seine Tochter Violet in ihrem Arm hielt. Cora schien glücklich mit ihr und Sebastian war froh darüber, denn er hatte gesehen wie verletzt sie nach dem Tod von Adam gewesen war.

„Emeline kannst du mir helfen?“, fragte er. „Asha liest meine Gedanken.“

Emeline kam hinüber und warf Stonehomes Co-Anführerin einen unfreundlichen Blick zu. Sebastian fühlte, wie sich etwas wie eine Hülle um seine Gedanken legte und er nahm an, dass sie Asha blockiert hatte.

„Ich könnte den Block durchbrechen“, sagte Asha.

Emeline lächelte streng. “Nein, kannst du nicht, und wenn du Manieren hast, dann würde es auch keinen Grund dafür geben.”

„Warum sollten Menschen ihre Gedanken verstecken, wenn sie nichts Falsches denken?“, entgegnete Asha, aber sie hörte sich an, als wenn sie das nicht ehrlich meinte.

„Wir werden Plätze für die Menschen finden“, sagte Vincente. „Sie sind unser König Sebastian.“

Asha sah ihn überrascht an und Sebastian spürte, dass die beiden gedanklich ein Gespräch führten. Emeline belieferte ihn mit dem Inhalt.

“Asha besteht darauf, dass Sophia ihre Königin ist, aber du bist der Sohn der Witwe und sie kann dir nicht folgen. Sie sagte, dass sie beide wissen, dass Violet ihre echte Königin ist.“

Emeline grinste, als Asha zu ihr hinüberschaute.

„Ich werde mich nicht schämen“, sagte Asha. „Prinzessin Violet ist eine von uns. Sie gehört hier her und sie wird eine tolle Königin sein.“

„Eines Tages“, stimmte Sebastian zu. Ihm gefiel die Art nicht, wie Asha das gesagt hatte. Sie hatte es klingen lassen, als wenn er und Sophia nicht wichtig wären, als wenn sie nur nötig gewesen waren, um Violet auf die Welt zu bringen.

“Sebastian ist unser König”, sagte Vincente laut. „Sophia ist unsere Königin und Stonehome unterstützt die Krone. Sie werden eine Welt kreieren, in der wir leben können, Asha.“

„Sie haben nicht einmal eine Welt in der sie leben können“, sagte Asha und zeigte auf die Zelte. „Wir haben sie gerettet, aber sie beschweren sich. „Wir haben nur Zelte. Warum gibt es nicht mehr Essen? Was wenn sie meine Gedanken lesen? Wir haben uns übernommen, um sie zu beschützen und sie fragen sich, wann wir sie ansprechen.“

„Es wird ein wenig dauern, Asha“, sagte Emeline. „Es wird nur –“

Sebastian sah, wie sie an Ort und Stelle erstarrte, ihre Augen waren unkonzentriert und schauten an ihm vorbei. Sebastian wusste, was das hieß: sie sah etwas, was weit hinter den Mauern der versteckten Stadt lag.

„Was ist los?“, fragte Sebastian, als er sah, wie Emeline sich wieder zurück zu sich selbst blinzelte. „Was hast du gesehen Emeline?“

“Es ist hier nicht sicher”, sagte Emeline. „Ich habe … ich habe Mauern fallen sehen. Ich habe gesehen, wie die neue Armee hier hereingebrochen ist.“

„Unmöglich“, sagte Vincente. „Die Mauer ist nicht zu durchbrechen. Wir haben den Feind letztes Mal leicht abgewehrt.”

“Ich habe es gesehen”, beharrte Emeline. Als sie sich auf Sebastian konzentrierte, konnte er sehen, wie ernst es ihr damit war. „Wir müssen Violet hier herausbringen.“

Sebastian zuckte zusammen, aber er konnte ihr nur zustimmen. Wenn der Krähenmeister nach Stonehome gelangte, dann mussten sie Violet hier herausbringen. Sie mussten alle hier raus.

“Aber Sie können Violet nicht mitnehmen”, sagte Asha. „Sie ist eine von uns!“

Sebastian drehte sich überrascht von der plötzlichen beschützenden Note zu ihr um. „Violet ist meine Tochter“, sagte er. „Und ich werde sie keiner Gefahr aussetzen.“

Er sah, wie Asha ihren Kopf schüttelte. „Sie ist nicht in Gefahr. Vincente hat recht. Niemand kann in Stonehome hereinkommen.“

“Ich habe es kommen sehen!”, entgegnete Emeline.

„Wo können wir sie hinbringen“, fragte Sebastian. Wenn sie es zur Küste schafften, dann könnten sie vielleicht bis nach Ishjemme kommen, aber das würde bedeuten, das Königreich zu verlassen, das sie gerade gewonnen hatten. Sie würden es verlieren, noch ehe Sophia zurückkam.

„Es gibt kaum einen Ort, der so stark ist wie dieser hier“, sagte Vincente. „Der einzige Ort, der stärker war, war Monthys damals als die Verteidigung noch stand, aber Monthys ist gefallen.“

“Was heißt, dass die Feinde jetzt nicht da sind”, meinte Emeline.

„Es wäre dennoch nicht stark genug“, sagte Vincente. „In den Tagen vor dem Bürgerkrieg hatte es Schichten von Magie und Steinen, aber jetzt …“

Sebastian hatte von Sophia gehört, wie es jetzt aussah, kaputt schon fast eine Ruine. Ulf und Frig hatten versucht es wieder aufzubauen, aber sie waren jetzt tot, getötet vom Krähenmeister. Die neue Armee hatte es wahrscheinlich nicht beachtet, aber daran als einen sicheren Ort zu denken, wäre verrückt.

“Monthys wird Menschen anziehen”, sagte Emeline. „Und die Knoten der magischen Verteidigungen werden noch da sein. Sie können reaktiviert werden.“

„Wir haben magische Verteidigung hier“, bestand Asha darauf. „Violet ist der Hauptgrund, warum wir euch erlaubt haben hierherzukommen.“

„Nicht der einzige Hauptgrund“, sagte Vincente.

Asha warf ihm einen scharfen Blick zu und Sebastian spürte, dass dies ein Streitthema zwischen ihnen war. Er war mehr daran interessiert, was Asha gesagt hatte.

„Ihr habt die Flüchtlinge nur wegen meiner Tochter aufgenommen? Wegen einer kurzen Vision, die ihr gesehen habt“

Asha schien trotzig. „Nicht nur wegen dem, was ich gesehen habe. Alle die Einblicke in die Zukunft haben, haben die künftige Königin gesehen. Das können Sie nicht abstreiten.“

“Meine Tochter wird ihre eigene Zukunft wählen”, sagte Sebastian. „Ich werde alles tun, um sie in Sicherheit zu halten und um ihr diese Wahlen zu ermöglichen. Ich werde dafür kämpfen, wenn ich muss. Vergess das nicht Asha.“

“Wir sind keine Feinde”, sagte Vincente. „Wir sind –“

Sebastian erfuhr nicht, was genau sie waren, denn in dem Moment erklangen Glocken, die signalisierten, dass etwas hinter der Mauer der Stadt passierte.

„Wir müssen gehen“, sagte Emeline. „Es kommt.“

„Wir sind hier sicher“, beharrte Asha. „Das ist nur ein Plan, um Prinzessin Violet von ihren Menschen wegzulocken.“

Sebastian ignorierte das und rannte zu den Mauern von Stonehome. Die Mauer, welche die Einwohner aufgestellt hatten, war immer noch da, gehalten von den Bemühungen der Bewohner, die im Steinkreis im Zentrum standen.

Eine Bataillon der neuen Armee stand vor der Stadt, die Kanonen waren auf sie gerichtet, die Kavallerie hatte sich wie ein Netz ausgebreitet. Sebastian war jedoch mehr an der Person interessiert, die nach vorne trat. Er erkannte den Krähenmeister sofort. Der Mann mit dem rasierten Kopf, der neben ihm stand, war schwerer zu identifizieren, aber er stand fast so da, als wäre er dem Krähenmeister ebenbürtig.

„Das ist Endi“, sagte Emeline. „Sophias Cousin.“

„Der, der uns betrogen hat, in dem er die halbe Invasionsflotte mitgenommen hat“, fragte Sebastian. Er hatte die Geschichten gehört, selbst wenn er den Mann nie getroffen hatte.

„Das ist er“, sagte Emeline.

“Was macht er beim Krähenmeister?”, fragte Sebastian.

„Jedenfalls nichts Gutes“, antwortete Emeline. „Sebastian, wir müssen hier raus.“

Neben ihnen stellten sich die Krieger von Stonehome und diejenigen der Flüchtlinge die kämpfen konnten an Ort und Stelle auf. Sie taten das mit einem überraschenden Sinn an Selbstbewusstsein, aber dann dachte Sebastian, waren sie noch hinter der Mauer. Solange sie hielt, mussten sie keine Angst haben. Sie waren sicher.

Warum hatte Emeline die Zerstörung gesehen?

Sebastian stand dort und versuchte Selbstbewusstsein zu zeigen, auch wenn er am liebsten weggelaufen wäre. In Sophias Abwesenheit war er der Herrscher dieses Königreichs und er musste Stärke bieten, aus der alle anderen zehren konnten. Wenn er Angst zeigte, würde es eine Panik geben.

Langsam begann Endi um die Grenze von Stonehome herumzugehen, er hielt alle paar Meter an, um etwas zu tun, dass Zutaten zu enthalten schien, die von einigen Dienern getragen wurden. Er machte Markierungen mit einem goldenen Stab, dabei las er aus einem Buch.

„Kann ihn jemand mit einer Muskete treffen?“, fragte Sebastian.

„Aus der Entfernung?“, fragte Vincente. Er lud seine eigene. „Unwahrscheinlich, aber wir können es versuchen.“

Stonehomes andere Krieger begannen, ihre Waffen vorzubereiten. Es schien ewig zu dauern, bis sie fertig waren.

“Feuer!” , schrie Vincente und eine Salve an Schüssen feuerte durch die Hitze. Niemand kam auch nur nahe an Endi heran. „Er ist zu weit weg. Vielleicht kann eine Kanone das schaffen.“

Sebastian konnte sehen, dass das nicht funktionieren würde. Endi bewegte sich viel zu schnell, als eine Kanone zielen konnte und der Gedanke daran einen Mann mit einer Artilleriewaffe zu treffen war sowieso lächerlich. Sie konnten nicht mal einen Überfall machen, um das aufzuhalten, denn das würde bedeuten sie müssten die Mauer öffnen.

Alles, was sie tun konnten, war zu warten.

Sebastian sah zu wie Endi, Sophias Cousin um Stonehome herumging. Er hatte fast einmal den Kreis abgelaufen. Irgendwie hatte Sebastian das Gefühl, das sie ihn aufhalten mussten, ehe er den Kreis ganz abgelaufen war. Kraft würde nicht funktionieren, aber vielleicht Vernunft.

“Endi”, rief er. “Endi hier ist Sebastian, Sophias Mann.”

Er sah Endi innehalten und herüberschauen.

„Ich weiß, wer du bist“, schrie er zurück.

„Es wäre einfacher mit dir zu reden, wenn du näherkommen könntest.“

„Es wäre auch einfacher mich dann zu erschießen“, erwiderte Endi. „Und du hast bereits gezeigt, dass du gewillt bist, das zu tun.“

„Was machst du Endi“, fragte Sebastian. „Du bist der Cousin meiner Frau. Meine Tochter trägt dein Blut. Du solltest nicht dem Feind helfen.“

Endi sah ihn lange an. „Wenn Familie das Einzige wäre, was zählt, wärst du mit deiner gestorben und meine hätte mich nicht verstoßen.“

“Aber du hilfst dem Krähenmeister!”, rief Sebastian. „Du weißt, wie teuflisch er ist. Er hat Ishjemme angegriffen und deine Familie und deine Freunde!“

„Er hat zumindest Platz für mich!“, schrie Endi zurück und brachte den goldenen Stab in einer letzten Markierungsgeste herunter. Er schien dabei Wörter zu flüstern und fast so schnell wie eine Schlange drehte er sich um, stach den ersten Diener und dann einen Zweiten nieder, ihr Blut verteilte sich auf dem Boden.

Linien der Macht flossen an den Stellen entlang, an denen er gegangen war und sie entzündeten ein tiefes blutrot. Energie schien sich in der Luft darüber zu winden und für einen Moment dachte Sebastian, dass er die Schreie der Sterbenden hinter den Grenzen des Dorfes hören konnte. Er hörte die Schreie hinter ihm und drehte sich um und sah Menschen aus dem Steinkreis im Herzen von Stonehome torkeln, ihre Köpfe schmerzverzerrt. Einer fiel auf sein Gesicht und stand nicht mehr auf.

Sebastian schaute gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie die Mauer um das Dorf zu flackern begann und fiel, sie schimmerte einen Moment in der Luft, ehe sie in sich zerfiel. Hörner und Trompeten erklangen über das Heideland, hallten wieder, als sie Befehle gaben. Das Rumpeln der Pferde und das Stampfen der Füße kamen hinzu.

Sebastian sah wie die neue Armee vorwärts kam und jetzt gab es nichts mehr, was sie noch aufhalten konnte.




KAPITEL VIER


“Ihr sterbt?”, fragte Sophia und konnte es nicht glauben. Der Schock davon durchfuhr sie heiß und kalt, sie wollte etwas tun, irgendwas, anstatt es zu glauben. Selbst als Sienne sich gegen ihre Hand presste, brachte die Anwesenheit der Waldkatze nicht die Realität zurück.

„Ihr könnt nicht sterben“, sagte Kate. „Nicht so. Nicht nach alldem was wir durch gemacht haben. So sollte es nicht sein.“

Sophia konnte ihre Sorge hören und die Tränen, die sich in den Augen ihrer Schwester bildeten. Das war schon fast ein genauso großer Schock wie alles andere, weil Kate nie weinte. Sie wurde wütend, damit sie nicht weinen musste.

“Weint nicht meine Schätze”, sagte ihre Mutter und streckte ihre Arme aus. Sophia stand auf, um zu ihr zu gehen und sah, wie Kate dasselbe machte. „Das ist schon lange so.“

„Aber wir haben euch gerade erst gefunden“, sagte Sophia, als wenn das einen Unterschied machte. Sie wusste jetzt, dass die Welt nicht so funktionierte, aber sie sollte es. Sie sollte es wirklich.

„Ihr habt uns dennoch gefunden“, sagte ihr Vater von der Seite. „Wir haben die Chance wieder eine Familie zu sein, wenn auch nur kurze Zeit.“

Sophia sah ihn zusammenzucken, seine Hand ging zu seiner Brust. Erst als er das tat, verstand sie, wie kurz die Zeit sein konnte.

“Kann man nichts dagegen tun?”, fragte Lucas. Sophia konnte sehen, wie er versuchte, seine Gefühle zu verstecken. Das gefiel ihr nicht; sie wollte, dass ihr Bruder hier war, und nicht nur die Hülle von ihm.

„Es musst etwas geben“, stimmte Kate zu. „Wenn ich noch meine Kräfte hätte, könnte ich euch heilen. Wenn ich sie nicht verloren hätte …“

„Dann gehörest du immer noch zu einem der uralten Dinge unseres Landes“, sagte ihre Mutter. „Das ist nicht deine Schuld, Kate.“

„Nein, es ist die Schuld der Witwe“, keifte Kate. „Sie und ihre Anhänger. Sie ist tot, aber die Anhänger leben immer noch. Ich werde jeden Einzelnen von ihnen finden.“

„Kate“, sagte Sophia sanft. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sauer zu werden.“

“Warum bist du nicht wütend?”, entgegnete Kate. „Was ist der Sinn, wenn man all diese Macht hat, und wir unsere Eltern nicht zurückbekommen? Warum müssen wir die ganze Zeit so viele Opfer bringen?“

Sophia konnte sehen, dass Kate nicht nur an ihre Eltern dachte, sondern an all die anderen Dinge, die in ihrem Leben passiert waren, all der Schmerz, all das Leid.

„Wir müssen, weil es manchmal das Schicksal von uns fordert“, erwiderte ihre Mutter. „Ich weiß, du hast Einblicke in das bekommen, was kommen wird Sophia und du auch Lucas. Ich habe es mein ganzes Leben gesehen. Eine Zeit mit großer Macht in der Welt liegt vor uns. Ich habe einen Krieg gesehen, und wie sich der Krieg entwickelt, wird das Schicksal der Welt bestimmen.“

„Wir haben die Witwe geschlagen“, sagte Sophia.

“Und jetzt steht die neue Armee an eurem Hafen”, sagte ihre Mutter. „Der Krähenmeister verfolgt sie und tötet dabei.“ Sie drehte sich zu Kate. „Es tut mir leid, mein Schatz, aber Will ist tot.“

Sophia fühlte die Welle an Trauer und Schmerz, die von ihrer Schwester kam wie eine Artilleriebombe. Sie ging zu Kate, um sie zu umarmen, aber ihre Schwester zog sich zurück, sie ließ sich von Sophia nicht anfassen.

„Nein, das kann nicht sein, das kann nicht stimmen“, sagte sie. „Will … er kann nicht …“

„Ich habe es gesehen“, sagte ihre Mutter. “Ich habe davon geträumt, wie Ashton fällt und ich habe den Moment gesehen, in dem er sein Leben gelassen hat, damit andere flüchten können. Er hat Sebastians Leben gerettet, und ihn mit Violet weitergeschickt. Er hat die Kanone in die Luft gejagt, die er zur Verteidigung hatte und der Krähenmeister hat gerade so überlebt.“

Sophia erwartete, dass ihre Schwester zusammenbrach. Nicht mal Kate konnte so lange so stark sein. Sie berührte vorsichtig ihre Gedanken, aber fand nur eine Mauer aus Wut, so kalt, dass es ihre Gedanken bei der Berührung verbrannte. Kate schien ewig dort zu stehen, ehe sie wieder sprach.

„Wie töte ich ihn?“

Diese Worte hatten die Art von Anspannung, die von der Wut dahinter kam.

„Das ist ein dunkler Weg, Kate“, sagte ihre Mutter.

„Es ist das, was von Anfang an hätte passieren sollen“, erwiderte Kate.

Sophia sah, wie ihre Eltern sich anschauten.

„Es gibt Dinge, auf die ihr drei euch vorbereiten müsst, auf den Kampf der kommen wird“, sagte ihr Vater.

„Das ist mir egal“, antwortete Kate. „Alles was ich will, ist sicherzugehen, dass dieses Ding, das für Wills Tod verantwortlich ist, stirbt!“

„Du brauchst deine Macht dafür“, sagte ihre Mutter. „Die Wege dorthin gibt es noch, aber sie sind kaputt.“

Sophia legte eine Hand auf die Schulter ihrer Schwester. Dieses Mal, ließ Kate es zu.

„Wir werden einen Weg finden, um ihn zu töten“, sagte sie. „Auch ohne deine Kräfte, du bist immer noch meine Schwester, du bist –“

„Wenn ich meine vollen Kräfte hätte, wäre Will nicht tot“, erwiderte Kate. Sophia sah, wie sie zu ihrer Mutter hinüberschaute. „Wie bekomme ich sie zurück?“

“Es gibt einen Ort”, sagte ihre Mutter. Sie beugte ihren Kopf. „Und es passt zum Rest, was ich gesehen habe. Wenn du das wirklich tun willst …“

Sophia wusste, es gab nicht mal eine Wahl.

„Wir wollen das“, sagte sie. „Wir werden Kate helfen, ihre Kräfte zurückzubekommen. Wir werden den Krähenmeister überwältigen.“

Sie sah, wie ihr Vater den Kopf schüttelte. „Das ist eine Sache, die ihr nicht zusammen machen könnt. Es gibt zu viel zu tun und zu wenig Zeit dafür. Die Welt hängt jetzt von den Aufgaben ab, die jeder von euch hat.“

„Welche Aufgaben?“, fragte Sophia.

Sie sah ihre Mutter eine Grimasse schneiden, ehe sie weitersprach, sie setzte sich hin und schloss ihre Augen. „Das Gift wird stärker. Ich hatte … vergessen, dass es so weh tut.“

“Wir müssen das tun”, sagte ihr Vater. Er stellte sich neben ihr und nahm ihre Hand. Sobald sie sich berührten, bekam Sophia eine Vision.

Sie sah Monthys, das alte Anwesen, das sich über das Land unter den Bergen ausbreitete. Sie sah es, wie sie es noch nie gesehen hatte, schimmernde Kraftschichten waren darum geschlungen, in Netzschichten, die so kompliziert wie mächtig waren. Sie schienen ein Netzwerk zu bilden, entworfen, um das zu beschützen was darin lag und um sich mit dem Land zu verbinden. Dennoch fehlten Stücke in dem Netzwerk. Dumpfe Punkte standen heraus und ohne diese Punkte war Monthys nichts weiter als eine Ruine. Symbole schwebten über fünf Stellen, und als Sophia sie ansah, verstand sie, was jedes davon bedeutete.

Stein, Eis, Feuer, Schatten, Tatkraft, die Stimme ihrer Mutter flüsterte ihr zu. Einige der Ältesten mit Magie glaubten, dass dies die Dinge waren, aus denen die Welt gemacht wurde, und haben jedem ein zu Hause in der Welt gegeben.

„Stonehome und Ishjemme?“, riet Sophia laut.

Und andere Orte, sagte die Stimme ihres Vaters und kam zu der von ihrer Mutter hinzu. Jede hält ein Herz, eine Quelle der Macht. Morgassa hat den Ort des Feuers gehalten, ehe seine Herrscher entschieden, dass das Herz zu wertvoll war, um in einer Wüste hinterlassen zu werden. Du wirst es zurückholen Sophia und es nutzen, um Dinge wieder aufzubauen.

Der Ill Ysbryd ist ein merkwürdiger Ort, schickte ihre Mutter. Die Dinge sind echt und nicht echt. Lucas muss das Herz zurückholen. Er wird es nur mit Hilfe schaffen, aber ihr müsst genug Vertrauen in ihn haben, um ihn alleine gehen zu lassen.

Der Ort Si ist noch gefährlicher, schickte ihr Vater. Ich mache mir Sorgen um deine Schwester. Sie wird finden, was sie haben will, aber was dann?

Die Vision zerbrach oder zumindest nahm Sophia an, dass sie das tat. Es war schwer zu sagen, weil die Magie immer noch im Raum herumzuwirbeln schien. Sie sah die Außenlinien der Welt unter sich aufleuchten, so wie die Scheibe die Lucas mitgebracht hatte. Sie glühten mit Macht und fünf Lichtpunkte schienen sich durch den Boden zu brennen und standen gegen den Rest des Raumes ab.

Sophia stand auf und starrte sie an. Sie konnte eins ausmachen dass hell in ihrem Königreich glühte. Ein weiterer stand in der Nähe, an der Stelle, wo sie wusste, dass Ishjemme lag. Ein Dritter befand sich in der Nähe der Mitte der Karte, es zentrierte ganz klar die Stelle, wo es stand. Zwei weitere standen heraus: Einer auf einer Insel, die von Korallenriffen umgeben war, ein anderer in einer Stadt auf einem Hügel inmitten einer weiten Ebene. Nichts schien es in einem Umkreis von hundert Meilen zu geben, außer einem Fluss der da durchfloss.

“Sie sind so weit weg”, sagte Sophia.

Lucas nickte. „Deswegen können wir nicht zusammengehen. Ich werde zu dem Ort mit der Tatkraft gehen und das Herz suchen. Ich werde nicht scheitern.“

„Und ich werde dort hingehen“, sagte Kate und kniete sich hin, um mit dem Finger auf Si zu stoßen. „Wenn es das hat, was es braucht, um den Krähenmeister zu töten, dann werde ich es schaffen und ich werde dieses Herzding ebenfalls zurückbringen.“

„Und ich muss König Akar von Morgassa überzeugen“, sagte Sophia. Es schien keine schwierige Aufgabe, zumindest, bis sie daran dachte, wie er versucht hatte, sie alle von diesem vergessenen Ort fernzuhalten. Auch die Karawane, die er geschickt hatte, um sie zu führen, hätte sie irgendwo anders hingeführt. So gesehen schien es vielleicht schwieriger, als Sophia gedacht hatte.

„Du schaffst das schon“, sagte Lucas. “Wir werden es schaffen.”

“Ich werde jeden töten, der versucht mich aufzuhalten”, sagte Kate mit harten Augen.

“Kate—“, begann Sophia, aber ihre Schwester schüttelte ihren Kopf.

“Nein. Ich brauche das. Ich muss wütend sein, weil wenn ich nicht mehr wütend bin, dann ist nichts mehr übrig. Ich werde das tun. Ich werde alles tun, was nötig ist. Außerdem hört es sich nicht so an, als wenn es irgendwas Nettes gibt, das in dem „Ort der Schatten“ lebt, oder?”

„Ich denke nicht“, sagte Sophia. Sie schaute ihre Eltern an und hoffte auf einen weiteren Rat oder vielleicht ein wenig Hilfe dabei, Kate zu überzeugen, dass es eine bessere Art gab, all das zu tun, auch ohne Gewalt.

Ihre Eltern saßen auf dem Sofa, das sie teilten, ganz still mit geschlossenen Augen, während die Magie um sie herum arbeitete. Sophia spürte, wie ihr Atem stockte und sie ging zu ihnen, und berührte die Schulter ihrer Mutter und schüttelte sie.

„Mutter, kannst du mich hören? Mutter, Vater“

Sie waren viel zu still. Sogar ihre Brust hob und senkte sich nicht mehr. Die Haut ihrer Mutter fühlte sich kalt bei der Berührung an, die Wärme wich davon zusammen mit der Magie. Wie viel hatten sie in den letzten Zauber gelegt? Genauer gesagt, wie viel von dem Gift konnte als Verbindung zu ihnen verwendet werden? Sie hatten ihnen gezeigt, wo sie hingehen sollten, aber dabei … dabei hatten sie sich selbst offen zu allem gelassen, was sie so lange ausgeschlossen hatten.

Ihre Eltern waren tot.




KAPITEL FÜNF


Die neue Armee stürmte nach vorne und Sebastian wusste, dass es keinen Weg gab, um sie mit Stonehomes Mauer zurückzuhalten. Sie hatten es nicht in Ashton geschafft oder in irgendeiner der anderen Städte des Königreichs, also warum würden sie es hier schaffen in einem Dorf mit nur ein paar Tausend Einwohnern?

„Weil wir müssen“, sagte Asha und zog ihr Schwert und eine Pistole. „Wir müssen dagegenhalten oder Violet wird niemals wachsen, um das zu werden, was wir in ihr gesehen haben.“

Sebastian ignorierte den Teil, wo sie anscheinend schon wieder seine Gedanken gelesen hatte. Es reichte, dass sie bereit war, zu helfen und dass sie da war, als die erste Welle der Soldaten hereinstürmte.

Musketen und Pistolen erklangen bei der ersten Ladung und wurden langsamer als Männer fielen, die durch den Hagel von Bleischrot und Pfeilen niedergesteckt wurden. Es war dennoch nicht ausreichend, es könnte nie genug sein, wenn es keine Zeit gab, in der man nachladen konnte. Ein paar der Krieger konnten zum zweiten Mal schießen, mit Ersatzwaffen oder nur, weil sie es einfach irgendwie geschafft hatten, nachzuladen aber die Feinde kamen weiter auf sie zu auch, wenn ihre Kameraden fielen, sie zielten auf die Mauer, welche das Dorf umgab.

Sebastian machte sein Schwert bereit und trat nach vorne, um sich dem Feind entgegenzustellen, der wegen seiner Tochter kam. Er stieß das Schwert in die Kehle des ersten Mannes, der näher kam, dann zielte er mit einem Rückhandschlag auf einen Zweiten.

Er schnitt Männer nieder und es kamen immer mehr, selbst als er versuchte an einen Weg zu denken, wie er die Menschen, die um ihn herum standen retten konnte. Er sah die Krieger von Stonehome Seite an Seite mit den Flüchtlingen stehen, die kämpfen konnten. Sie schlugen ohne irgendeine Art von Plan zu, sie hielten nur dagegen. Es gab keine Zeit für Feinsinn oder Strategie, nur die Notwendigkeit hier zu stehen und zu kämpfen.

Er fühlte eine Hand auf seinem Arm und drehte sich mit erhobenem Schwert um, nur um Emeline mitten im Kampf zu finden.

„Wir müssen zu Violet!“, schrie sie über das Krachen der Schwerter und das Knacken der Magie, die bei dem Kampf benutzt wurde, hinweg. Um Sebastian herum nutzten Stonehomes Krieger Macht, die sie ein Dutzend Mal mehr gefährlicher machte, als jeden einzelnen Soldaten: Einige von ihnen bewegten sich schneller als jede normale Person es geschafft hätte, einige warfen Dinge mit unglaublicher Stärke, während einer Flammen auf die Kleider seiner Gegner warf.

Selbst mit all den Möglichkeiten ihrer Magie, selbst wenn sie so schnell wie Gedanken koordinieren konnten und jeden Feind spüren konnten, der auf sie zukam, gab es dennoch so wenig das sie tun konnten im Angesicht der reinen Anzahl, die auf sie zukam.

Sebastian sah einen Krieger fallen, er wurde heruntergezogen, als die Menge der Menschen um ihn herum bedeutete, dass er nirgendwo mehr ausweichen konnte. Er versuchte dort hinzulaufen, um zu helfen, aber Emelines Hand berührte wieder seinen Arm.

„Du kannst hier nichts tun Sebastian“, sagte sie. „Die Verteidiger brauchen dich nicht, aber deine Tochter schon.“

Sebastian schluckte. Er hatte keine Wahl, nicht mit seiner Tochter in Gefahr. Er musste sie in Sicherheit bringen.

“Wo ist sie?”, fragte er.

„Cora ist mit ihr ins Haus gegangen“, sagte Emeline. „Beeil dich, ehe der ganze Ort hier überrannt wird.“

Sie liefen auf die kleine Hütte zu, rannten an der Gewalt vorbei. Sebastian sah ein paar Soldaten, die einen der Flüchtlinge angriffen, und schnitt ihn mit seinem Schwert nieder, aber er hörte nicht auf. Es gab jedoch keine Zeit mehr für irgendwas, außer zu laufen. Wenn sie nicht bald zu Violet kamen, würde es zu spät sein.

Er sah ein Quartett Soldaten, die sich um die offene Tür der Hütte versammelt hatten und eine Kampfansage brüllten, als sie nach vorne stürmten. Einer der Männer drehte sich zu ihm, als Sebastian seine Kehle mit seinem Schwert durchschnitt. Ein weiterer erstarrte mit seinem erhobenen Schwert und Sebastian stieß sein Schwert durch die Brust des Mannes, zog es heraus, als es dort feststeckte, und warf sich auf einen Dritten. Sebastian warf ihn zu Boden, zog einen Dolch aus seiner Scheide, um ihn aus nächster Nähe zu benutzten und stach zu, während er den Mann mit der anderen Hand am Handgelenk festhielt. Als der Soldat schlaff wurde, sah er auf und sah den Letzten von ihnen mit erhobenem Schwert über ihm ragen. Asha kam von der Seite und Schwerter schnitten in sein Fleisch, alles war schon fast zu schnell um es zu verfolgen.

“Du hattest recht”, sagte sie. „Wir müssen Prinzessin Violet hier rausbringen.“

Sebastian starrte sie an, während sie da stand. Er war sich nicht sicher, ob Asha wirklich diejenige war, die er sich für diesen Moment an seiner Seite ausgesucht hätte.

„Dann bist du ein Idiot“, sagte sie als Antwort auf seine Gedanken. „Ich habe genauso wie jeder andere hier gekämpft und ich werde sie mit meinem Leben beschützen. Ihr Überleben ist alles, was wichtig ist.“

Sebastian nahm an, dass es ihr ernst war und auf jeden Fall war jetzt nicht die Zeit für einen Streit. An den Mauern konnte er Vincente sehen, der versuchte eine Verteidigung aufzustellen, aber die Frauen und Männer dort verloren mit jedem Schritt den Boden.

Sie rannten in die Hütte und fanden einen weiteren toten Soldaten auf dem Boden, Cora stand mit einem Schwert in der Hand über ihn gebeugt und mit Violet im Arm, die sie in eine Schlaufe gewickelt hatte.

„Gut gemacht“, sagte Asha zu ihr und schien zum ersten Mal beeindruckt von ihr.

“Wir müssen hier raus”, sagte Cora und schien sich nicht um den toten Mann zu ihren Füßen zu kümmern. Violet war überraschend ruhig und kaute an einem Stück Stoff, das in Milch getaucht war.

„Wie denn?“, fragte Sebastian laut, während er aus dem Fenster der Hütte schaute, und versuchte eine Lücke in den Kämpfen zu finden, durch die sie laufen konnten. Wenn sie es zu den Pferden schafften, dann könnten sie es ins Moor schaffen, aber auf jeder Seite waren Soldaten und Sebastian konnte die Krähen sehen, die sich dort versammelten, zweifellos suchten sie nach einem Zeichen von Violet.

Noch schlimmer, Sebastian sah den Moment, als der Krähenmeister auf die Mauer trat. Stonehomes Krieger rannten auf ihn zu und er schnitt einfach durch sie hindurch, drehte und wandte sich, schickte seine Krähen in ihre Gesichter, schnitt mit seinem Duellschwert. Überall um ihn herum standen Männer und er schien immer zu wissen, in welche Richtung er sich drehen musste. Noch schlimmer, mit der Menge an Toten in der Luft war seine Stärke erschreckend. Ein Mann trat ihm in den Weg und wurde durch einen Schlag in zwei geschnitten. Ein weiterer wurde weggetreten, sein Brustkorb wurde zerschmettert.

Vincente war auf einmal da und der Krähenmeister duckte sich noch rechtzeitig, um die Soldaten hinter ihm den bellenden Ruf seiner Donnerbüchse spüren zu lassen. Vincentes langes Schlachtermesser war längst nicht so gewandt, wie der Degen des Krähenmeisters, aber er bewegte es beständig und hielt ihn auf Abstand. Asha sah aus, als wenn sie ihm helfen wollte, aber stattdessen sah Sebastian, wie ihre Augen bei dem Anblick des Steinkreises aufleuchteten.

„Wenn wir dorthin gelangen, kann ich uns rausbringen.“

„Asha“, sagte Emeline. „Das wird nicht funktionieren. Der Fluch den Endi gelegt hat –“

„Ich will nicht in dem Kreis stehen“, sagte sie. „Wir brauchen das Steinherz in seinem Kern. Helft mir einfach. Ich werde Vincente nicht umsonst sterben lassen.“

Sie rannte aus der Hütte und rannte auf den Kreis zu und stach Feinde nieder während sie rannte. Emeline rannte mit ihr und Sebastian fluchte leise.

“Komm”, sagte er zu Cora. „Wenn Asha einen Weg hinaus kennt, dann müssen wir den gehen.“

Sie rannten hinter Asha und Emeline her zum Kreis. Sobald sie flohen, begannen die Krähen über ihnen zu krächzen und Sebastian sah sich um und sah die Augen des Krähenmeisters auf sie ruhen. Der Mangel an Aufmerksamkeit kostete den General der Neuen Armee einen Schnitt von Vincentes Klinge, aber diese schloss sich fast sofort wieder, dank der Macht die durch ihn lief. Beide kämpften weiter, aber wie lange würde ihr Duell noch andauern, wenn Soldaten sich von allen Seiten näherten?

Die Antwort kam in nur wenigen Sekunden. Der Krähenmeister ließ eine Lücke und Vincente schlug wieder zu, aber sein schweres Schwert stach in das Fleisch eines anderen Mannes und der Krähenmeister lächelte grausam, ehe er wieder und wieder zu schlug, mit seinem Schwert und einem langen Dolch.

„Lauft in den Kreis“, schrie Sebastian Cora zu und Gott sei Dank gehorchte sie ihm, während er sich drehte und sein eigenes Schwert richtete und auf den Krähenmeister wartete. Der andere Mann sprang nach vorne, der Mantel flackerte im Wind wie Flügel, seine Schwerter waren wie Scherenhände ausgestreckt. Sebastian wusste, er konnte nicht länger als Sekunden gegen so etwas überleben, aber selbst Sekunden würden irgendwie ausreichen, um sein Kind entkommen zu lassen.

Der Krähenmeister kam näher und Sebastian hob sein Schwert … und dann erhob sich der Nebel.

Er fiel in einer dicken Welle über das Dorf, die Sebastian nur zu gut kannte. Darin konnte man nicht sagen, was in welcher Richtung lag. Er machte einen Schritt zur Seite, wich dem Schlag des Krähenmeisters aus und dann waren sie beide verloren, verschwunden im Nebel.

Sebastian lief blind durch den Nebel nicht sicher, ob er nach dem Feind suchte oder nach seinem Kind oder nach etwas anderem. Er dachte, er sah zwei Schatten im Nebel, aber niemand kam zu ihm. Niemand fand seinen Weg zu ihm.

Eine Hand legte sich auf seinen Arm und Sebastian schnellte herum, bereit zu töten.

„Ich bin es“, sagte Emeline. „Ich bin es, Sebastian. Hier lang!“

Sie ging durch den Nebel voran, zu einer Stelle, wo Cora und Asha bereits auf zwei Pferden saßen. Cora hielt Violet, während Asha etwas in ihrer Faust hielt; etwas das glühte. Sie öffnete kurz ihre Hand und gab einen perfekt kugelförmigen Stein frei, der mit Sigille über Sigille geschnitzt war, jedes flackerte über die Oberfläche.

„Das kann sie nicht machen“, sagte Emeline. Bewunderung und Angst wetteiferten um die Kontrolle in ihre Stimme.

„Sie kann nicht die ganze Nebelbarriere an Ort und Stelle halten, wenn der Krähenmeister daran zieht, nicht ohne den ganzen Kreis.“

“Schaut mir zu …”, schaffte Asha es zwischen zusammengebissenen Zähnen zu sagen. „Steine sind nur zum Fassen und fokussieren, da… das ist … einfach!“

Es sah nicht einfach für Sebastian aus. Wenn überhaupt sah es aus, als wenn die Bemühungen davon langsam durch sie brannten und sie von innen auffraßen.

„Ich werde mit Cora reiten und uns dagegen schützen, dass wir mit unseren Gedanken gefunden werden“, sagte Emeline. „Sebastian nickte und saß auf. Draußen im Nebel konnte er noch die Schreie und die Geräusche der Gewalt hören, aber sie schienen jetzt irgendwie weiter weg, verteilt und nicht real.

„Ich werde uns einen Weg da durch bahnen“, sagte Emeline von vorne. “Reitet genau da, wo ich sage, und haltet nicht an!”

Sebastian brauchte die Warnung nicht. Im Nebel hatte er keine Hoffnung den Weg zu finden, ohne in die Feinde zu laufen, während Emeline vielleicht in der Lage war einen Weg zwischen den Soldaten und der Mauer zu finden, die sie vor den Krallen des Krähenmeisters schützen.

Zusammen bewegten sie sich schnell und ruhig, als wenn ihre Pferde sie führen würden, ritten sie hinaus in den Nebel.




KAPITEL SECHS


Sebastian führte sein Pferd durch den Nebel, folgte Emeline, Cora und Violet, jeder Schritt, den die Kreaturen machten, hallte in der Stille wieder. Vorher hatte es den plötzlichen, gewalttätigen Schrecken des Kampfes gegeben, aber jetzt drängte eine andere Art von Angst in ihm - die Angst, der Ungewissheit.

Er wusste nicht, wo seine Feinde waren. Er wusste nicht, wie viele von ihnen jetzt hinter ihnen her waren. Emeline ritt voran, nutzte ihre Macht, um die Männer der neuen Armee herauszusuchen, aber Sebastian konnte nicht wissen, ob einige von ihnen trotzdem durchkamen und sie aus dem Nichts angriffen.

„Vertrau ihr“, murmelte Asha hinter ihm. „Emeline wird uns da durchführen.“

Sebastian konnte die Anspannung in ihrer Stimme hören. Ein Blick zurück zeigte den Schweiß auf ihrer Stirn, ihre Hand war eng um das Steinherz geschlungen, dass sie aus Stonehome mitgenommen hatte.

“Gehts dir gut?”, fragte Sebastian sie. Er war sich nicht sicher, was passieren würde, wenn Asha ihre Konzentration verlor und der Nebel um sie herum sich lichtete. Wenn der Krähenmeister sie jetzt sah …

„Ich werde ihn halten“, versprach Asha ihm. Sebastian machte es nicht einmal was aus, dass sie seine Gedanken gelesen hatte. „Um sie in Sicherheit zu halten, werde ich aushalten.“

Sie – Violet, seine Tochter. Sie war jetzt ruhig bei Cora, gurgelte ein wenig, aber sie weinte nicht oder reagierte auf die Gewalt um sie herum. Sebastian würde alles tun, um sie in Sicherheit zu halten, aber er musste zugeben, dass er es überraschend fand, dass jemand wie Asha dasselbe tun würde.

„Mit all dem, zu dem sie bestimmt ist?“, fragte Asha. „Ich werde alles tun, was ich kann, um sie zu schützen. Ich würde sterben, um sie in Sicherheit zu halten.“

Sebastian hasste den Gedanken, dass alle daran glaubten, dass seine Tochter ein Schicksal hatte, bei dem sie keine Wahl hatte. Die Tatsache, dass Asha so viel geben würde, um Violet zu schützen, war jedoch schwer zu hinterfragen.

Sie gingen weiter und der Nebel verdunkelte alles um sie herum. Sebastian konnte Cora und Emeline vor sich sehen, aber die anderen in Stonehome waren nur Schatten im Nebel, die Geräusche des Kampfes waren durch den Nebel verstummt, die Schreie und das Krachen von Metall auf Metall hatte sich auf etwas Entferntes und Unwirkliches reduziert.

Dann wurde es auf einmal wieder echt, als zwei Männer in ihre Nähe stolperten. Beide waren Soldaten der neuen Armee, gekleidet in ihren ockerfarbenen Uniformen, voll mit dem Blut der Menschen, die sie bereits getötet hatten. Sie starrten zu ihm und den anderen und versuchten zu erkennen, was sie gerade gefunden hatten.

Sebastian reagierte, ohne nachzudenken, er schwang sein Schwert auf den Ersten von ihnen. Asha und Emeline mussten sich konzentrieren, während Cora Violet hielt. So blieb nur noch er übrig. Er schlug nach dem ihm am nächsten stehenden Mann und erwischte ihn, noch ehe dieser sein Schwert heben konnte. Er spürte wie das Stahl durch das Fleisch des Mannes schnitt, es schnitt durch sein Schlüsselbein und es gab ein Quietschen, als die Luft aus seinen Lungen wich. Blut spritze und der Mann fiel, er zog Sebastian dabei fast das Schwert aus der Hand.

Der zweite Mann schaffte es eine Muskete zu heben, während Sebastian freikam und diese auf sich gerichtet sah. Er warf sich selbst vom Pferd, hörte das Krachen der Waffe, das durch den Nebel hallte, auf eine Art, die den Raum zu erfüllen schien.

Er spürte den Einschlag auf dem Boden und für einen Moment wurde Sebastian sein Schwert aus der Hand gerissen. Er rollte weg und der Soldat, der ihn angriff, stieß mit einem Bajonett nach unten. Sebastian trat aus und erwischte den Mann am Knie, dann fiel er ebenfalls, kämpfte und schlug mit dem Ellbogen bis er freikam. Er griff nach dem Schwert auf dem Boden und spürte den Tritt des Soldaten, der ihn kurz innehalten ließ.

“Der Krähenmeister wird mich belohnen, wenn ich ihm euch alle bringe”, sagte der Soldat. Er hob seine Muskete, hob sein Bajonett über Sebastian. „Und das Beste ist, dass es ihm egal ist, ob ihr tot oder lebendig seid.“

Sebastian holte zu einem weiteren Schlag aus und fühlte seine Hand eng um den Griff. Er stieß blind nach oben und fühlte, wie es durch Fleisch glitt. Der Soldat, der dort stand, schaute nach unten auf die Klinge, die in seinem Torso steckte, dann fiel er nach hinten. Sebastian kämpfte sich wieder auf die Beine.

„Beeil dich!“, rief Emeline. “Sie kommen näher. Sie müssen den Kampf gehört haben.”

Sebastian zog sich wieder aufs Pferd und ritt weiter.

„Wir müssen uns beeilen“, sagte Emeline. „Bleibt nahe zusammen.“

Sebastian sah, wie sie ihr Pferd vorantrieb und jetzt musste er schnell reiten, um mit den Drehungen und Wendungen, die sie nahm mitzuhalten. Emeline hatte den Vorteil zu wissen, wo die Gedanken der neuen Armee waren; er konnte ihr nur folgen und all seine reiterischen Fähigkeiten einsetzen, die ihm eingebläut worden waren, seit er alt genug war, um auf einem Pferd zu sitzen.

Die Steinmauer von Stonehome lag vor ihnen und Sebastian sah Emeline und Coras Pferd darüber springen, die Hufe streiften die Spitze.

„Haltet an!“, rief Sebastian Asha zu, ehe sie alle darüber sprangen. Sein Pferd sprang und Sebastian spürte, wie es Steine von der Mauer fegte, dann musste er um die Kontrolle ringen, als es auf den Boden kam und in dem Graben dahinter nach Halt suchte.

Irgendwie schaffte es das Pferd sein Gleichgewicht wieder zu erlangen und dann waren sie draußen im Moor hinter dem Dorf.

“Langsam jetzt”, rief Emeline vor Sebastian. Es dauerte einen Moment oder zwei, bis sie in Sichtweite kam. „Cora, halte Violet ruhig.“

Sie hörten auf zu rennen und schlichen stattdessen und das Schlimmste war, dass Sebastian nicht einmal sehen konnte, warum. Er wusste, dass es dort Soldaten geben musste, die den Weg bewachten oder vielleicht noch nach ihnen suchten, aber er wusste nicht, wo sie waren. Alles, was er tun konnte, war sein Schwert bereit zu halten und zu hoffen, dass keiner der Schatten die sie im Nebel sahen, zu ihnen sah.

Wie lange würden sie noch so weiterlaufen? Stunden vielleicht? Es war unmöglich zu sagen, wenn der Nebel sogar die Sonne ausblendete und die Spannung, die Sebastian fühlte, streckte sich jeden Moment in etwas, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte. Sie ritten mit ihren Pferden durch das Gebiet, was einmal das Herz der Linien der neuen Armee sein musste, hinaus ins Moor immer einen Schritt weiter.

„Er bekämpft es“, sagte Asha hinter Sebastian. „Seine Vögel versuchen … den Nebel … beiseitezuschieben.“

Sie hörte sich wie jemand an, der versuchte, eine Tür gegen eine Armee geschlossen zu halten.

„Du musst weitermachen“, sagte Sebastian. „Kann ich irgendetwas tun, um zu helfen?“

Asha lachte. „Nein, du kannst nichts tun. Aber ich werde es weiterhalten … für sie.“

Sie sagte nichts weiter, während Sebastian hinter ihr ritt. Sie hielt ihn einfach nur mit einer Hand an der Hüfte fest und das glühende Herz ausgestreckt in der anderen. Als ihr Griff an seiner Taille schwächer wurde, nahm Sebastian sie am Arm, hielt sie an Ort und Stelle, während ihr Pferd durch das Moor trabte.

Nach einer weiteren Stunde, als sie um ein Stück Torf herumritten, das zu weich war, um ihr Gewicht zu halten, stürzte Asha vom Sattel. Sebastian hielt an und ging zu ihr, während Emeline und Cora vor ihnen ebenfalls abstiegen und mit Violet zu ihm kamen. Sebastian kniete neben Asha, bot ihr einen Schluck Wasser aus seiner Wasserflasche. Sie reagierte kaum.

„Wir sind noch nicht … da“, murmelte sie.

„Du hast mehr als genug getan“, sagte Sebastian. „Wir sind sicher dank dir.“

„Violet … ist …“

Sie schweifte ab und Sebastian sah den Moment, als das Steinherz von Stonehome matt wurde. Er fühlte ihre Halsschlagader, aber es gab keinen Puls mehr, während um sie herum der Nebel immer dünner wurde, als die Macht von Asha wich.

“Sie ist tot”, sagte Sebastian und war nicht in der Lage Mitleid für jemanden zu empfinden, der so viel Wut und Hass in sich hatte, wie Asha, aber er konnte Dankbarkeit und Respekt für alles empfinden, was sie getan hatte.

„Das kann nicht sein“, sagte Emeline. „Asha würde nicht so viel von sich selbst in einen Stein stecken, dass es sie tötet. Sie würde nicht alles für uns aufgeben. Für niemanden.“

Sebastian schaute zu seiner Tochter und wusste, dass das nicht stimmte. Asha hatte alles gegeben, um sicherzugehen, dass Violet in Sicherheit sein würde. Sie hatte sich selbst zu einer leeren Hülle gebrannt, um die Magie die sie brauchten, um seine Tochter zu schützen aufrecht zu erhalten und all das für etwas, was sie in einer Vision gesehen hatte. Sebastian wusste nicht, ob das bewundernswert oder einfach nur schrecklich war.

“Sie hat Menschen wie uns gehasst”, sagte Cora, “aber sie hat ihr Leben für uns gegeben.”

„Ich hoffe einfach, dass das ausreicht“, sagte Sebastian, als der Nebel sich lichtete. Sie waren jetzt weit genug von Stonehome entfernt, sodass er keine Anzeichen mehr von den Männern des Krähenmeisters sah, aber er wusste, wie wenig das bedeutete, wenn jeder Vogel am Himmel ihm berichten konnte.

„Ich kann das sicherstellen“, sagte Emeline und griff nach dem Stein. „Wenn Asha das kann, dann kann ich –“

Sebastian sah Coras Hand sich über ihr Handgelenk legen. „Mach das nicht. Nicht wenn dich das tötet.“

Sebastian konnte nur zustimmen. “Wenn ich gewusst hätte, das Asha weitermacht, bis es sie tötet, hätte ich sie auch aufgehalten. So wie es ist, ist es zu gefährlich.“

Er riskierte es nicht, den Stein mit den bloßen Fingern anzufassen. Stattdessen nahm er einen Beutel von seinem Gürtel und schob ihn hinein und schloss ihn von der Welt aus. Er war viel zu mächtig, um ihn für den Krähenmeister zu hinterlassen.

“Sollen wir sie begraben?”, fragte Cora mit einer leicht zittrigen Stimme und hielt Violet eng an sich gedrückt, als wenn sie das Baby vor dem Anblick der Leiche beschützen wollte.

„Es ist keine Zeit dafür“, erwiderte Sebastian und hasste, dass er das sagen musste. Er wollte Asha nicht den Krähen überlassen. Er schaute zum Torfmoor hinüber. “Emeline hilf mir mal.”

Er hörte Emeline seufzen. “Das scheint kein respektvolles Ende zu sein.”

„Es ist besser, als wenn die Krähen ihre Macht fressen“, erwiderte Sebastian. „Und ich denke, im Moment wollte sie dass wir den schnellsten Weg nehmen. Zu flüchten ist der beste Weg, um sie zu ehren.“

Emeline nickte bei all dem. „Wahrscheinlich hast du recht.“

Beide hoben Ashas Körper hoch und legten ihn auf das weiche Torfmoor und schauten zu, wie ihr totes Gewicht sie herunterzog. Sebastian wartete, bis sie ganz aus dem Blickfeld verschwunden war und dachte an die Zeiten, in denen sie geholfen hatte, Ashton zu retten und wie viel er ihr schuldete, weil sie jetzt seine Tochter gerettet hatte.

„Wir müssen gehen“, sagte Emeline schließlich. „Ich halte uns immerhin vor der Magie versteckt aber das wird nicht gegen die Krähen oder die Soldaten helfen. Wir müssen uns beeilen.“

Sebastian nickte. „Auf nach Monthys.“

“Nach Monthys”, stimmte Emeline zu.

Sebastian war sich nicht sicher, was sie dort finden würden, sobald sie dort ankämen. Er hoffte einfach nur, dass es etwas, irgendwas war, dass sie den Krähenmeister überleben lassen ließen.




KAPITEL SIEBEN


Sophia wusste nicht, was sie tun sollte oder was sie sagen sollte. Sie hatte so lange nach ihren Eltern gesucht und hatte sie in kurzer Zeit gefunden und für immer verloren. Sie konnte Kate und Lucas sehen, die vor Schreck erstarrt waren, keiner von ihnen bewegte sich oder gab irgendein Anzeichen, dass sie eine Ahnung hatten, was sie tun sollten.

Die Trauer kam langsam, als wenn es so lange gedauert hätte, zu begreifen, was hier passiert war.

„Ich kann nicht …“, sagte Kate neben ihr. „Ich weiß nicht, was wir tun sollen.“

„Ich weiß“, sagte Sophia und hielt sie fest.

Lucas kam zu ihnen und zum ersten Mal, seit sie ihn kennengelernt hatte, sah Sophia Tränen über seine Wangen rollen.

“Wenn ich mich nicht auf die Suche gemacht hätte, wäre nichts von dem passiert“, sagte er. „Das Gift wäre nicht hier hereingekommen.“

„Aber dann hätten wir sie nie getroffen oder dich“, sagte Sophia. Sie konnte sich das nicht vorstellen. Eine Welt, in der sie nie ihren Bruder getroffen hätte, schien für sie unvorstellbar.

Dennoch konnte sie spüren, was ihr Bruder und ihre Schwester fühlten. In ihrer Trauer kam aller Schutz, den sie normalerweise um sich selbst gelegt hatten herunter und all ihre Trauer verband sich, in einem Wirrwarr, der Kates Wut hielt, Lucas Sinn für Geheimnisse und ihre eigenen Wünsche, dass sie ihre Eltern Jahre vorher kennengelernt hätte. Über all dem gab es eine tiefe Welle an Traurigkeit, die die Welt zu erfüllen schien, während sie dort standen.

Sie standen immer noch dort, als Personen in Regenbogenseide in das Haus ihrer Eltern traten und dorthin gingen, wo sie immer noch gegeneinander gelehnt saßen.

„Wer sind sie?“, fragte Sophia. Kate war direkter und stellte sich zwischen sie und ihre Eltern.

„Wir wollen niemandem wehtun“, sagte eine Frau. Sie war kleiner als Sophia, mit dunklem Haar und leicht gebräunter Haut. „Ich bin Aia. Lady Christina und Lord Alfred haben diesen Moment vorausgesehen und haben Vorkehrungen getroffen. Wenn ihr mehr Zeit hier braucht, werden wir warten, aber wir sollen euch sagen …“ Sie machte eine Pause. „Ich soll euch sagen, dass sie euch sehr lieben, aber das eure Aufgabe nicht warten kann, auch nicht auf Trauer. Sie glauben … sie haben an euch geglaubt und –“ Sie hielt inne, als Kates Schwert aus seiner Hülle sprang.

“Kate”, sagte Sophia sanft. “Ich bin auch verletzt, aber sie versucht nur zu sagen, was unsere Eltern nicht sagen konnten.”

„Ich will das nicht hören“, gab Kate zurück. Sophia konnte spüren, wie sehr sie in diesem Moment verletzt war, aber sie sah Kate sich zurückziehen, sich gerade hinstellen und sich vorbereiten. „Alles klar. Lasst uns das tun. Je eher wir anfangen, umso eher kann ich den Dreckskerl töten, der für all das verantwortlich ist.“

Sie wird wütend, damit sie nichts spüren muss, schickte Lucas zu Sophia.

Sophia wünschte sich, es wäre so einfach. Sie nahm an, dass Kate wütend wurde, weil im Haus der Herrenlosen jegliche Gefühle eine Schwäche waren, die ausgenutzt wurden.

Wut füllte die Lücken, in denen es keine anderen Dinge gab.

„Es wurden Vorkehrungen für euch getroffen“, sagte Aia. „Wenn ihr wirklich bereit seid zu gehen –“

„Sind wir“, erwiderte Kate in einem Ton, der keine Unstimmigkeiten zuließ:

Ein Teil von Sophia wünschte sich, sie könnte bleiben und an der Beerdigung oder dem Andenken oder was immer es gab teilnehmen, aber sie wusste, dass Kate nicht bleiben würde. Die Nachricht ihrer Eltern hatte es so klingen lassen, als wenn es keine Zeit gäbe. Was immer in der Welt da draußen passierte, es schien, dass sie schnell handeln mussten, egal was sie fühlten.

Die Beerdigung für eure Eltern wird eine Angelegenheit von großer Ehre sein, schickte Aia zu Sophia und überraschte sie damit.

„Du hast Magie?“, fragte Sophia.

“Natürlich”, sagte sie. “Das ist die vergessene Stadt. Bitte folgt mir alle zum Tor.”

Sie drehte sich um und Sophia lief ihr nach, Sienne lief neben ihr. Sophia fuhr mit der Hand durch das Fell der Waldkatze und versuchte das Schluchzen zurückzuhalten, das sie sogar jetzt noch zu überwältigen schien. Sie musste stark sein für ihre Schwester, für ihren Bruder, für die Welt.

Denke einfach daran, dass wir auch für dich da sind, schickte Lucas ihr.

„Nicht mehr lange“, sagte Sophia und das tat fast genauso weh, wie der Verlust ihrer Eltern. Sie waren endlich zusammenkommen, um sich auf diese Reise in die vergessene Stadt zu begeben und jetzt mussten sie sich trennen, um drei Steinherzen zu finden.

Sophia folgte Aia durch die Stadt zu der Stelle, wo das Tor stand.

Menschenmassen säumten den Weg und sie sahen verhalten aus, als wenn sie die Nachrichten von dem Tod ihrer Eltern gehört hatten. Sie standen mit gesenkten Köpfen vor der Prozession und alles, was Sophia tun konnte, war weiterzugehen.

„Zumindest können wir zusammen nach Morgassa zurückgehen“, sagte Lucas.

Aia schüttelte ihren Kopf. „Das Tor wird uns dorthin bringen, wo wir hinmüssen. Es gibt keinen Grund es aufzuhalten.”

Lucas Hand auf Sophias Schulter war das Einzige, was sie vom Weinen abhielt. Das hieß, dass sie einen Moment brauchte, um zu erkennen, was Aia gerade gesagt hatte.

„Uns?“, fragte Sophia.

Aia nickte und eine Reihe von Personen traten aus der Menge hervor. Es gab elf von ihnen Männer und Frauen, alle trugen Waffen, die merkwürdig altmodisch aussahen und die golden in der Sonne schienen. Die Waffen bedeckten jeden Zentimeter an ihnen und sie trugen ein merkwürdiges Sortiment von Waffen, als wenn jeder die genommen hatte, mit der er am besten umgehen konnte. Es gab Speere und gebogene Schwerter, gerade Klingen, Wurfmesser und Metallstäbe, aber seltsamerweise keine Musketen oder Bögen.

Einer kam mit einem weiteren Set goldener Waffen nach vorne und Aia befestigte jedes Stück an seinem Platz, bis sie genauso schwer bewaffnet war, wie der Rest, ein Doppelendspeer lag jetzt in ihrer Hand.

“Eure Eltern haben uns gesagt, was in der Welt passiert”, sagte Aia. „Es gibt Menschen, die argumentieren, dass uns das nicht betrifft, aber manche Ereignisse sind so groß, dass sie sich auch hier durchsetzen.“

Sie sagte es laut genug, sodass Sophia annahm, es war an diejenigen gerichtet, die immer noch von der Menge aus zuschauten.

Aia verbeugte sich. „Wir zwölf sind die Stärksten aus der vergessenen Stadt. Wir sind Krieger und wir haben Magie. Wir stehen euch zur Verfügung, Sophia. Wir werden alles tun, was nötig ist, um euch zu beschützen.“

Sophia war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Zu viel war passiert, zu schnell.

Aia legte ihr eine Hand auf ihre Schulter. „Du musst nichts sagen. Sag einfach deinen Geschwistern Auf Wiedersehen. Ich werde das Tor vorbereiten.“

Sophia drehte sich zu Lucas und Kate.

„Ich … ich hatte so was nicht erwartet“, sagte sie. „Ich will euch beide nicht verlieren, nicht jetzt.“

„So ist das eben“, sagte Kate. „Die Welt trennt uns immer und immer wieder.“

„Aber wir werden uns wieder finden“, versprach Lucas. „Ich habe euch beide gefunden; das kann ich wieder tun. Ich werde zu dem Ort gehen, wo die Seele ist und Kate, du wirst deine Stärke an dem Ort der Schatten wiedererlangen. Wir werden das schaffen.“

Er umarmte Sophia, dann Kate und hielt sie beide lange fest.

„Das Tor ist für dich vorbereitet“, sagte Aia und Lucas trat darauf zu. Sophia spürte seine Nervosität und seine Trauer und seinen Drang alles zu tun, was von ihm verlangt wurde. Dann trat er hindurch und war weg.

„Es wird gleich für dich fertig sein“, sagte Aia zu Kate. Kate antwortete nicht.

“Kate”, sagte Sophia und nahm den Arm ihrer Schwester. “Geht‘s dir gut?”

“Nein, mir geht’s nicht gut”, sagte Kate. “Meine Eltern sind tot und Will ist tot und jetzt müssen wir auf irgendeine dumme Suche gehen, um das große teuflische Ding aufzuhalten, dass das ganze Königreich töten könnte und ich möchte nur das es aufhört!“

„Du musst das nicht tun“, sagte Sophia. „Du kannst hier bleiben oder mit mir mitgehen oder –“

“Nein”, sagte Kate und schüttelte ihren Kopf. „Ich muss das tun. Ich will nützlich sein und es gibt Menschen, die ich dafür töten werde, für das was sie getan haben!“

Sie schaute zu Aia hinüber und wartete darauf, dass sie nickte, ehe sie durch die Tür ging.

So blieb nur noch Sophia übrig.

„Das Tor wird uns nach Morgassa bringen“, sagte Aia. „Wenn du bereit bist, gehen wir und suchen das Feuersteinherz, welches aus unserer Stadt gestohlen wurde.“

Bereit. Wann würde sie bereit sein, den Ort zu verlassen, an dem ihre Eltern gestorben waren? Wann würde sie bereit sein all das zu tun? Seitdem alles angefangen hatte, hatte es sich angefühlt, als hätte sie Schwierigkeiten gehabt, mitzukommen. Der einzige Weg, um zurück zu ihrem Kind zu kommen, war jedoch das hier zu beenden. Sie musste den Stein in Morgassa finden, nur um die Dinge für ihre Tochter sicher zu machen.

Sie schaute Sienne an. “ Bist du bereit?”, fragte sie die Waldkatze, die ohne zu antworten, um ihre Beine strich. „Ich denke, ich bin bereit.“

Sie trat vor das Tor. Durch das Tor konnte sie eine Szene sehen, die sie als den Markplatz von Morgassa erkannte. Sie konnte sogar die bekannten Züge von High Merchant N’Ka in einer Ecke ausmachen, der mit einer Auswahl von unbedeutenderen Händlern und Trägern sprach.

„Wir werden folgen, sobald du durchtrittst“, versprach Aia.

Sophia stand noch einen Moment da und trat dann durch das Tor in das Sonnenlicht von Morgassa. Dutzende von Augenpaaren drehten sich in ihre Richtung. Sienne lief neben ihr und zog noch mehr Blicke auf sich. Es war einfach den Moment zu erkennen, als ein Dutzend Krieger in goldener Uniform hinter ihr herkamen, denn alle starrten Sophia bewundernd an.

Sie schaute sich um und sah, wie das Tor verschwand, der Bogen schimmerte wie eine Fata Morgana und verschwand schließlich. Sophia hatte das fast erwartet. Es machte nichts. Was wichtig war, war, dass sie schnell zu ihrer Tochter zurückkam.

Zuerst jedoch musste sie das Steinherz finden.

Sophia lief über den Marktplatz und folgte einem bekannten Set an Gedanken, bis sie High Merchant N’Ka wieder gefunden hatte. Er steckte eilig ein paar Münzen in die Tasche und schaute sich um, als wenn er versuchte zu berechnen, wie schnell er hier rauskam.

„High Merchant N’Ka“, sagte Sophia, „es ist schön, Sie wiederzusehen.“

„Ebenfalls Königin Sophia“, sagte er mit einem Lächeln bei dem er nicht einmal versuchte es echt aussehen zu lassen.

„Besonders gut, weil ich Ihre Hilfe brauche“, fuhr Sophia fort. „Ich muss König Akar sehen. Sofort.“




KAPITEL ACHT


Sophia vermutete, dass obwohl High Merchant N'Kas hastige Worte an die Palastwächter möglicherweise eine Rolle dabei gespielt hatten, dass sie für ihr Gefolge schnell zur Seite traten, dies wahrscheinlich eher mit den goldgepanzerten Gestalten zu tun hatte, die mit ihr gingen. Mit jedem Schritt, den sie machte, starrten Diener sie und die anderen an, als wenn sie sich fragten, was los war und ihr Getuschel folgte jeder ihrer Schritte.

„Sie haben die Legenden der Krieger der vergessenen Stadt gehört“, murmelte Aia. „Sie glauben, dass unsere Ankunft Freiheit für sie bedeutet und den Fall von König Aka.“

„Ich bin nicht hier, um einen Kampf zu beginnen“, sagte Sophia. Ihre Finger streiften Siennes Fell.

„Wir werden uns verteidigen, wenn wir angegriffen werden, aber das ist nicht der richtige Ort für mehr.“

Einige von ihnen glauben, dass dies hier eine Vorhersage ist“, sagte Aia.

Sophia schüttelte ihren Kopf. “Was wir entscheiden ist immer noch wichtig. Komm N’Ka ist uns voraus.“

Sie liefen weiter durch den Palast, bis sie den Thronraum erreichten, den Sophia von ihrem letzten Besuch erkannte. Die Szene, die sie dort sah, ließ sie vor Schreck erstarren.

Leichen waren aufgespießt wurden, einigen waren erst vor Kurzem getötet worden, sodass Sophia noch ihre Bewegungen sah, die Menschen starben, während sie zusah. Sie konnten nicht einmal mehr nach Hilfe rufen, aber Sophia konnte ihre Bitten in ihren Gedanken hören, die jedoch langsam verschwanden, als das Leben aus ihnen wich. Das Schlimmste daran war, dass Sophia die Menschen dort erkannte. Sie hatte ihre Gesichter gesehen und ihre Gedanken auf der Reise durch die vergessene Stadt zuvor gespürt. Das machte keinen Sinn. Das war erst ein paar Stunden her.

Die Zeit vergeht hier anders, als auf der anderen Seite des Tors schickte Aia. Es ist mehr Zeit vergangen, als du glaubst.

Dennoch mussten sie sofort umgedreht sein, als sie erkannt hatten, dass sie und ihre Geschwister alleine weiter gezogen waren und ihre Belohnung dafür, dass sie zurückgekommen waren, war dies hier gewesen. So viele waren hier getötet worden und Sophia konnte Lani die Dolmetscherin sehen, die zwischen zwei Wachmännern stand und auf den nächsten Pfahl wartete. Sie schien einer der letzten Überlebenden zu sein.

König Akar saß inmitten all dem und schien die Grausamkeit davon zu genießen. Sophias Herz sank, als sie erkannte, wie falsch sie ihn eingeschätzt hatte.

„Sie haben mich ausgetrickst“, sagte sie, als sie nach vorne trat.

Sobald ihre Dutzenden Krieger in den Thronraum traten, kamen von allen Seiten Soldaten mit bewaffneten Speeren und Musketen in den Raum. Es mussten ungefähr dreißig von ihnen sein, leicht genug, um zwölf Krieger zu überwältigen.

König Aka sprach und Aia übersetzte neben Sophia.

„Ich habe das getan, um mein Königreich zu beschützen“, sagte King Akar. „Ich bin hier der König und du dachtest, du könntest einfach durch mein Land laufen und nehmen, was du willst?“

„Warum töten Sie all diese Menschen?“, fragte Sophia und zeigte auf die Leichengalerie, die überall im Thronraum zu sehen war. „Sie waren Ihre Untertanen.“

„Wie du sagst, sie waren meine Untertanen und sie sind gescheitert“, erklärte König Akar durch Aia.

„Sie sollten dich vom Herumlaufen abhalten und dir sicher die Ruinen unserer vergessenen Stadt zeigen und sichergehen, dass du nichts stielst.“

“Sie wollten uns nicht einmal die echte vergessene Stadt zeigen oder?”, fragte Sophia fordernd.

„Ich bin mir nicht, ob er weiß, wo das ist“, sagte Aia neben ihr. „Es war nicht der König, der das Steinherz von uns genommen hat. Vielleicht einer seiner Vorfahren. Er wollte euch eine Stelle zeigen, wo eine Händlerstadt vor unseren alten Toren gelegen hat, ich nehme an, sie hätten so getan, als wenn es echt wäre.“

„Was weißt du von unserem Königreich der vergessenen Stadt?“, fragte König Akar herausfordernd.

Sophia beantwortete das. „Aia und die anderen kommen dort her, von einem Ort an dem meine Eltern sich tatsächlich versteckt haben. Sie haben versucht mich mit jedem Schritt aufzuhalten König Akar. Sie haben versucht mir etwas zu verwehren, und mich umzuleiten und mich auszuspionieren. Ich wollte Ihnen das vergeben, da ich dachte, dass Sie sich wirklich um Ihr Königreich sorgen, aber das hier?“

Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Massaker zu. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie ein Herrscher das seinem eigenen Volk antun konnte und die Tatsache, dass er es hier in dieser Halle getan hatte, ließ es so aussehen, als wenn er es genossen hatte. Hatte ihn Sophia so falsch eingeschätzt?

König Akar sagte etwas, dass Aia innehalten ließ. „Ich bin der König hier, niemand steht über mir. Niemand anderes außer mir entscheidet über Leben oder Tod. Ich bin von den Göttern ernannt! Wer bist du, dass du über mich urteilst?“

Sophia machte eine Pause und versuchte diplomatisch dabei zu sein. Das war ein anderes Land mit anderen Gewohnheiten.

„Ich bin immer noch die Königin meines eigenen Königreichs“, sagte sie. „Ich würde es nicht mögen, wenn etwas anderes außer Freundschaft zwischen unseren Ländern liegt. Wir haben uns gegenseitig viel zu bieten.“

“Vielleicht”, erwiderte König Akar.

Es war nicht viel, aber es war zumindest ein Anfangspunkt.

„Und ich würde gerne, dass das aufhört, als eine Geste der Freundschaft“, sagte Sophia und wartete darauf, dass Aia es übersetzte. „Ihr Volk hat Sie nicht betrogen; meine Geschwister und ich sind weggelaufen. Wir sind schwer aufzuhalten.“

„Ich habe Geschichten gehört von Dingen, die du unterwegs getan hast“, sagte König Akar. „Sie scheinen fantasiereich. Du behauptest, du hast die vergessene Stadt gefunden?“

“Die echte vergessene Stadt”, sagte Sophia achtsam dessen, was Aia gesagt hatte.

„Und hast du deine Eltern gefunden?“, fragte er durch Aia.

Das brachte eine neue frische Welle an Schmerz. Es war alles noch nicht so lange her, die Wunden ihres Todes noch so frisch. Sophia wünschte sich, dass sie länger hätte bleiben können, um dabei zu sein, wenn man sie mit Ehre begrub.

Du ehrst sie, indem du hier bist, schickte Aia.

„Meine Eltern sind gestorben, als ich in der Stadt war“, sagte Sophia.

„Das tut mir leid zu hören“, sagte König Akar. Sophia zweifelte, dass er ehrlich war.

„Nicht ehe sie mir und meinen Geschwistern eine Aufgabe gegeben haben“, sagte Sophia. „Sie sagten, dass ein großer Feind kommt und um uns dagegen zu beschützten, müssen wir Steine aus fünf Häusern der Elemente sammeln. Die vergessene Stadt hat einmal das Steinherz des Feuers besessen, aber jetzt wurde mir gesagt, dass Sie es haben.“

König Akar sah einen Moment geschockt aus, dann griff er nach seiner Krone, unter den Diamanten dort, zog er einen rubinähnlichen Stein hervor. Er schien mit Szenen aus der Wüste geschnitzt zu sein, so kompliziert, dass Sophia annahm, dass jemand Stunden damit verbringen konnte, sie anzusehen und sie dennoch nicht alle sehen konnte.

Er und Aia hatten einen kurzen sprachlichen Austausch, den Sophia nicht verstand. König Akar lachte und stand auf. Er thronte über ihr und Sophia.

“Und woher soll ich wissen, dass diese Dutzend dass sind was sie sein sollen?” übersetzte Aia, als er sprach. „Ich glaube, es braucht nicht viel um eine Waffe Gold anzumalen. Ich soll den größten Schatz meines Königreichs deswegen weggeben?“

König Akar wurde ein paar Sekunden ruhig. Sophia suchte nach seinen Gedanken. Was sie sah, ließ ihre Hände zu Fäusten ballen. Dieser Mann, der wütend über die Vergangenheit war und stolz darauf, sein Königreich frei zu halten, dessen Königreich von dem Königreich der Witwe angegriffen wurde und auch von anderen. Gleichzeitig konnte man nicht leugnen, dass dies ein grausamer Mann war, der sein Volk mit eiserner Hand regierte. Er stellte sich vor, wie es sein würde, Sophia als Geisel zu nehmen, damit sie den Tötungen der anderen zu sah.

“Für die Freundschaft unser Königreiche”, sagte Sophia. „Ich bitte Sie nicht darum mir einen Rubin zu schenken; Ich bitte sie darum mitzumachen und uns dabei zu helfen abzuwehren, was kommt. Kommen Sie mit uns. Legen Sie den Stein dorthin, wo er sein sollte. Bringen Sie Ihre Armee mit und helfen Sie uns zu kämpfen.“

Er hielt einen Moment inne und dann sprach er in der Sprache des Königreichs der Witwe und brauchte den Übersetzer nicht.

„Du hast mich jetzt schon um zwei Dinge wegen unserer Freundschaft heute gebeten“, sagte er. „Ich werde dir eine Sache bewilligen. Im Gegenzug für Handelsrechte in deinem Königreich. Ich werde mit dir reisen und meinen Stein nutzen, wie er benutzt werden soll. Meine Menschen werden mich als der Held feiern, der ich bin.“

Sophias Moment des Hochgefühls war kurz in der Erinnerung daran, was die andere Sache war, um die sie ihn gebeten hatte.

“Ich habe Sie darum gebeten mit dem Töten aufzuhören und Lani zu verschonen“, sagte sie.

„Ist das der Name des Mädchens?“, fragte König Akar. Sie sah ihn zusammenzucken. „Sie hat ihren Auftrag nicht erfüllt. Du wirst hierbleiben und ihrer Hinrichtung zusehen und dann sind wir Verbündete, okay?“

Sophia konnte sehen, wie er ihrem Blick folgte. Sie schaute in seine Gedanken, sie konnte sehen, dass er darauf wartete, dass sie sich fügte oder dass sie zu weichherzig war und den Stein wegen einer Dienerin aufgab. Oder noch besser sie gäbe ihm eine Entschuldigung sie und ihre Männer zu ergreifen und sich auf seine dreißig hartgesottenen und trainierten königlichen Wächter zu verlassen. Wenn sie nicht in Trauer gewesen wäre, hätte Sophia vielleicht an einen unterschwelligen Weg gedacht. Sie hätte vielleicht einen Weg gefunden, den König mit Worten zu überzeugen oder mit Magie. Sie wäre vielleicht in der Lage gewesen, ihren eigenen Ekel an den Dingen, die er tun wollte, wenn sie und ihre Männer irgendeine Art von Widerstand boten, beiseitezulassen. Sie hätte vielleicht sogar die Tatsache ignorieren können, dass er das hier genoss.

“Ich werde Ihnen eine Chance geben”, sagte sie. Sie streckte ihm ihre Hand hin. „Hand auf den Stein. Lassen Sie Lani frei. Jetzt und Sie werden leben.”

Er lachte darüber, lachte lang und laut. “Ich werde es genießen, dich in Ketten zu halten.”

Sophia schaute auf Sienne. „Töte ihn.“

Die Waldkatze sprang mit einem Knurren nach vorne und Pfoten und Krallen rissen an dem Herrscher.

Die dreißig Männer, die ihn umgaben, gingen zum Angriff über, aber die Dutzenden goldbewaffneten Krieger kamen ihnen entgegen, schneller als jede normale Person es hätte tun können. Ihre Waffen sahen schwach und dekorativ aus, schwer und unhandlich, aber sie wehrten Musketenschüsse ab und ließen ihnen damit die Freiheit, den Schwertschlägen auszuweichen.





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Morgan Rices Vorstellungskraft ist grenzenlos. In einer weiteren Reihe, die genauso unterhaltsam wie die vorherige scheint, erzählt uns EIN THRON FÜR SCHWESTERN die Geschichte von zwei Schwestern (Sophia und Kate), Waisen die darum kämpfen in der grausamen und anstregenden Welt des Waisenhauses zu überleben. Ein sofortiger Erfolg. Books and Movie Reviews (Roberto Mattos) Die neue #1 Bestseller Epic Fantasiereihe von Morgan Rice! In EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBINNEN (Ein Thron für Schwestern – Buch acht) treffen Sophia, Kate und Lucas endlich ihre Eltern. Wer sind sie? Warum leben sie im Exil?Und welche geheimnisvolle Nachricht halten sie für sie über ihre Identitäten bereit?Währendessen verwüstet der Krähenmeister Ashton. Stonehome ist in Gefahr und Sebastian muss einen Weg finden, um Violet in Sicherheit zu bringen. Werden Sophia, Kate und Lucas rechtzeitig zurückkehren um sie zu retten?Werden sie alle zurückkehren?EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBINNEN (Ein Thron für Schwestern – Buch acht) ist Buch #7 in einer schillernden neuen Fantasy-Serie voller Liebe, Herzschmerz, Tragik, Action, Abenteuer, Magie, Schwertern, Hexerei, Drachen, Schicksal und herzzerreissender Spannung. Ein fesselndes Buch, voller Charaktere, in die Sie sich verlieben werden, und eine Welt, die Sie nie vergessen werden. Buch #9 in dieser Reihe wird schon bald veröffentlicht werden.

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