Книга - Ein Juwel für Könige

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Ein Juwel für Könige
Morgan Rice


Ein Thron für Schwestern #5
Morgan Rices Vorstellungskraft ist grenzenlos. In einer weiteren Reihe, die genauso unterhaltsam wie die vorherige scheint, erzählt uns EIN THRON FÜR SCHWESTERN die Geschichte von zwei Schwestern (Sophia und Kate), Waisen die darum kämpfen in der grausamen und anstregenden Welt des Waisenhauses zu überleben. Ein sofortiger Erfolg. Ich kann es kaum erwarten den zweiten und dritten Band zu lesen! Books and Movie Reviews (Roberto Mattos) Von #1 Bestseller Morgan Rice stammt eine unvergessliche neue Fantasyreihe. In EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (Ein Thron für Schwestern – Buch fünf) erhält Sophia 17 die Nachricht, dass Sebastian, ihre Liebe gefangengenommen wurde und getötet werden soll. Wird sie alles für ihre Liebe riskieren?Ihre Schwester Kate 15, kämpft damit der Macht der Hexe zu entkommen – aber es ist vielleicht zu stark. Kate sieht sich gezwungen den Preis für den Handel den sie gemacht hat, zu zahlen – und ein Leben zu leben, das ihr nicht gefällt. Die Königin ist wütend auf Lady D’Angelica, weil sie ihren Sohn Sebastian nicht für sich gewinnen konnte. Sie ist bereit sie mit der Eisenmaske zu bestrafen. Aber Lady D’Angelica hat ihre eigenen Pläne und sie wird nicht so leicht aufgeben. Cora und Emeline erreichen endlich Stonehome – und was sie dort finden, schockiert sie. Das Schockierenste davon ist Sophia und Kates Bruder, ein Mann der ihr Schicksal für immer verändern wird. Welche Geheimnisse hält er über ihre lang verlorenen Eltern bereit?EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (Ein Thron für Schwestern – Buch Fünf) ist das vierte Buch einer überwältigenden neuen Fantasiereihe, voll von Liebe, gebrochenem Herzen, Tragödie, Abenteuer, Magie, Schwertern, Hexen, Drachen, Schicksal und nervenaufreibende Spannung. Ein fesselndes Buch, gefüllt mit Charakteren die Sie faszinieren werden und eine Welt, die Sie niemals vergessen werden. Buch #6 in der Reihe wird bald veröffentlicht werden. starker Auftakt zu einer Reihe die eine Kombination aus lebhaften Protagonisten und herausfordernden Umständen hervorbringen wird, um nicht nur junge Erwachsene, sondern auch erwachsene Fantasy-Fans, die epische Geschichten von mächtigen Freundschaften und Gegnern suchen, gründlich zu fesseln. Midwest Book Review (Diane Donovan)







EIN JUWEL FÜR KÖNIGE



(EIN THRON FÜR SCHWESTERN-- BUCH 5)



MORGAN RICE


Morgan Rice



Morgan Rice ist #1 Bestseller und der Bestseller Author von USA Today der epischen Fantasy-Reihe DER RING DER ZAUBEREI, die aus siebzehn Büchern besteht; von der #1 Bestseller Reihe DER WEG DER VAMPIRE, die aus zwölf Büchern besteht; der #1 Bestseller Reihe DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, ein postapokalyptischer Thriller, der aus drei Büchern besteht, die epische Fantasie Reihe VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN, die aus sechs Büchern besteht; der epischen Fantasie Reihe FÜR RUHM UND KRONE, die aus 8 Büchern besteht; und die neue epische Fantasie Reihe EIN TRHON FÜR SCHWESTERN. Morgans Bücher sind in Audio und Druckausgabe und in 25 Sprachen übersetzt erhältlich.

Morgan hört gerne von Ihnen, schauen Sie also gerne einmal bei www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com) vorbei und melden Sie sich für die Mailingliste an. Erhalten Sie ein kostenloses Buch, kostenlose Werbegeschenke, laden Sie sich eine kostenlose App herunter, erhalten Sie die neusten exklusiven Nachrichten, verbinden Sie sich bei Facebook und Twitter und bleiben Sie in Kontakt!


Entscheiden Sie sich für Morgan Rice



“Wenn Sie glauben, dass es keinen Grund gibt, nach dem Ende der SORCERER’s SERIEN weiterzuleben, dann liegen sie falsch. In AUFSTIEG DES DRACHEN bietet Morgan Rice etwas, was eine weitere brilliante Reihe zu werden verspricht, sie zieht uns in eine Fantasie voll von Trolls und Drachen, mit Mut, Ehre, Werten, Magie und Glauben an das Schicksal. Morgan hat es wieder einmal geschafft eine starke Reihe an Charakteren zu erstellen, die uns auf jeder Seite begeistern … Empfohlen für die dauerhafte Bücherei von allen Lesern, die gut geschriebene Fantasy lieben.”

--Bücher und Filme Bewertung

Roberto Mattos



“Eine aktionsgeladene Fantasy die sicher die Fans von Morgen Rices vorherigen Novellen erfreuen wird, zusammen mit den Fans von Büchern wie THE INHERITANCE CYCLE von Christopher Paolini … Fans von junger Erwachsener Fiktion werden dieses neueste Werk von Rice verehren und noch mehr haben wollen.”

--The Wanderer, Ein Literatur Journal (in Bezug auf Rise of the Dragons)



“Eine inspirierte Fantasie, die die Elemente von Mystery und Intrigien in seine Hauptgeschichte bringt. A Quest of Heroes geht vor allem um Mut und darüber einen Sinn im Leben zu erkennen, der zu Wachstum, Reife und Exzellenz führt … Für diejenigen die gehaltreiche Fantasie Abenteuer suchen, die Protagonisten, Mittel und Aktionen bieten ein kräftiges Set an Zusammentreffen, die sich gut auf Thors Evolution von einem verträumten Kind in einen jungen Erwachsenen konzentriert, mit unmöglichen Überlebenschancen …Nur der Anfang von dem, was verspricht eine epische, junge Erwachsenereihe zu werden.”

--Midwest Book Review (D. Donovan, E-Book Bewerter)



“THE SORCERERS RING hat alle Zutaten für einen sofortigen Erfolg: Handlung, Gegenanschläge, Mystery, tapfere Ritter und blühende Beziehungen reichlich versehen mit gebrochenen Herzen, Enttäuschung und Betrug. Das unterhält Sie für Stunden und befriedigt alle Altersstufen. Empfohlen für die Bücherei von allen Fantasy Lesern.”

--Bücher und Film Bewertungen, Robert Mattos



“In diesem aktionsgeladenen ersten Buch in der epischen Fantasie Sorcerers Ring Reihe (im Moment 14 Bücher), stellt Rice seinen Lesern die 14-jährige Thorgrin “Thor” Mc Leod vor, dessen Traum es ist, die Silver Legion, der Elite Ritter beizutreten, die dem König dienen … Rice’s Schrifstil ist solide und die Voraussetzung faszinierend.”

--Publishers Weekly


Bücher von Morgan Rice



EIN THRON FÜR SCHWESTERN

EIN THRON FÜR SCHWESTERN (Buch #1)

EIN GERICHT FÜR DIEBE (Buch #2)

EIN LIED FÜR WAISEN (Buch #3)

EIN KLAGELIED FÜR PRINZEN (Buch #4)

EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (Buch #5)

EIN KUSS FÜR KÖNIGINNEN (Buch #6)



FÜR RUHM UND KRONE

SLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (Buch 1)

SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (Buch 2)

RITTER, THRONFOLGER, PRINZ (Buch 3)

REBELL, SCHACHFIGUR, KÖNIG (Buch 4)

SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (Buch 5)

HELD, VERRÄTER, TOCHTER (Buch 6)

HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (Buch 7)

SIEGER, BESIEGTER, SOHN (Buch 8)



VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (Buch 1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (Buch 2)

DAS GEWICHT DER EHRE (Buch 3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (Buch 4)

EIN REICH DER SCHATTEN (Buch 5)

DIE NACHT DER VERWEGENEN (Buch 6)



DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (Buch 1)

MARSCH DER KÖNIGE (Buch 2)

FESTMAHL DER DRACHEN (Buch 3)

KAMPF DER EHRE (Buch 4)

SCHWUR DES RUHMS (Buch 5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT (Buch 6)

RITUS DER SCHWERTER (Buch 7)

GEWÄHR DER WAFFEN (Buch 8)

HIMMEL DER ZAUBER (Buch 9)

MEER DER SCHILDE (Buch 10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (Buch 11)

LAND DES FEUERS (Buch 12)

DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (Buch 13)

DER EID DER BRÜDER (Buch 14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN (Buch 15)

DAS TOURNIER DER RITTER (Buch 16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (Buch 17)



DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (Buch 1)

ARENA ZWEI (Buch 2)

ARENA DREI (Buch 3)



GEFALLENE VAMPIRE

VOR DEM MORGENGRAUEN (Buch 1)



DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (Buch 1)

VERGÖTTERT (Buch 2)

VERRATEN (Buch 3)

BESTIMMT (Buch 4)

BEGEHRT (Buch 5)

VERMÄHLT (Buch 6)

GELOBT (Buch 7)

GEFUNDEN (Buch 8)

ERWECKT (Buch 9)

ERSEHNT (Buch 10)

BERUFEN (Buch 11)

BESESSEN (Buch 12)


Wussten Sie, dass ich mehrere Reihen geschrieben habe? Wenn Sie noch nicht alle meine Reihen gelesen haben, klicken Sie auf das Bild darunter, um eine Reihe herunterzuladen!






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Copyright © 2017 durch Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Außer wie im US-amerikanischen Urheberrechtsgesetz von 1976 erlaubt, darf kein Teil dieser Veröffentlichung in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen werden oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem ohne die vorherige Genehmigung des Autors gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Genuss lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch für eine andere Person freigeben möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger eine zusätzliche Kopie. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht für Ihre Verwendung erworben wurde, geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dieses Buch ist reine Fiktion. Namen, Charaktere, Geschäfte, Organisationen, Orte, Ereignisse und Ereignisse sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen lebenden oder toten Personen ist völlig zufällig.


INHALT



KAPITEL EINS (#u665a7739-7a77-5a19-903a-a260e5495b05)

KAPITEL ZWEI (#uf2044170-1e7c-5279-a2a7-e290bbe7010a)

KAPITEL DREI (#u314cb618-0c7f-506b-a57c-319247d28bf2)

KAPITEL VIER (#ulink_a87205ba-580d-5ef5-8210-c5d5f45598f0)

KAPITEL SECHS (#ud1a02578-960f-5640-ab96-d961be522a02)

KAPITEL SECHS (#ud006b039-f8f2-54dd-9b5d-4cd85fb0a52b)

KAPITEL SIEBEN (#u5a753cd0-e7d7-5e34-a4d3-960f4b144855)

KAPITEL ACHT (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ELF (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWÖLF (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIßIG (#litres_trial_promo)




KAPITEL EINS


Sophia starrte auf den jungen Mann vor sich, und obwohl sie wusste, dass sie alle Arten von Fragen stellen sollte, hieß das nicht, dass sie auch nur einen Moment daran zweifelte, wer er war. Die Berührungen seiner Gedanken mit ihren, waren denen von Kate zu ähnlich. Sein Anblick, wie er hier im Sonnenlicht stand, war zu vertraut.

Er war ihr Bruder. Er konnte auf keinen Fall irgendwas anderes sein. Es gab nur ein Problem dabei …

„Wie?“, fragte Sophia. “Wie kannst du mein Bruder sein? Ich … ich erinnere mich nicht an einen Bruder. Ich kenne nicht einmal deinen Namen.“

“Ich bin Lucas”, sagte er. Er trat leichtfüßig auf den Hafen, wo sie und Jan standen. Er bewegte sich mit der Weichheit eines Tänzers, die Holzbretter schienen unter jedem Schritt nachzugeben. „Und du bist Sophia.“

Sophia nickte. Dann umarmte sie ihn. Es schien so natürlich das zu tun, so offensichtlich. Sie hielt ihn fest, als wenn er in der dünnen Luft verschwinden würde, sobald sie ihn losließ. Dennoch musste sie sich zurückziehen, wenn auch nur, damit beide wieder atmen konnten.

„Ich habe deinen und Kates Namen erst vor einer Weile herausgefunden“, sagte er. Zu Sophias Überraschung rieb Sienne sich an seinen Beinen. Die Waldkatze lehnte sich eng an, ehe sie wieder zurück zu ihr kam. „Meine Lehrer haben es mir erzählt, als ich alt genug war. Als ich deine Nachricht bekommen habe, bin ich so schnell gekommen, wie ich konnte. Freunde in den Silk Ländern haben mir ein Schiff geliehen.“

Es hörte sich an, als wenn ihr Bruder mächtige Freunde hatte. Es beantwortete dennoch nicht ihre größte Frage.

„Wie kann ich einen Bruder haben?“, fragte sie. „Ich erinnere mich nicht an dich, ich habe keine Bilder irgendwo in Monthys gesehen.“

„Ich wurde … versteckt“, sagte Lucas. „Unsere Eltern wussten, dass ihr Frieden mit der Witwe brüchig war und einem Sohn nicht standhalten würde. Sie haben sich eine Geschichte ausgedacht, dass ich gestorben bin.“

Sophia fühlte, wie sie zu schwanken begann. Sie fühlte Jans Hand auf ihrem Arm, die Berührung ihres Cousins festigte sie.

“Geht‘s dir gut?”, fragte er. „Das Baby …“

Du bist schwanger? Wieder fühlte es sich anders an, als wenn jemand anderes mit einem Funken ihre Gedanken berührte. Es fühlte sich vertraut an. Es fühlte sich irgendwie richtig an. Es fühlte sich wie zu Hause an.

Bin ich, schickte Sophia mit einem Lächeln zurück. „Aber wir sollten jetzt laut reden.“

Sie wusste nicht, ob Jan gewusst hatte, dass ihr Bruder ähnliche Kräfte wie sie hatte, aber jetzt wusste er es. Es schien nur fair ihn davor zu warnen und ihm die Gelegenheit zu geben, seine Gedanken zu schützen.

„Und es gibt Dinge, die wir wissen sollten“, sagte Jan. Er hörte sich argwöhnisch an, im Gegensatz zu Sophia, vielleicht weil er nicht die Berührung der Gedanken gefühlt hatte. „Woher wissen wir, dass du der bist, der du sagst?“

„Du bist Jan Skyddar, Lars Skyddars Sohn?“, fragte Lucas. „Meine Lehrer haben mir alles von dir erzählt, aber sie haben mich auch gewarnt, nicht Kontakt mit dir aufzunehmen, ehe ich dazu bereit bin. Sie sagten, dass es gefährlich sein würde. Dass du mich nicht akzeptieren würdest. Vielleicht hatten sie recht.“

“Er ist mein Bruder, Jan”, sagte Sophia. Sie legte den Arm, den Jan nicht hielt, auf Lucas seinen Arm. „Ich kann seine Macht fühlen und … naja schau ihn doch an.“

„Aber es gibt keine Aufzeichnungen von ihm“, bestand Jan darauf. „Oli hätte es doch gesagt, wenn es einen Sohn bei den Danses gäbe. Er hat dich und Kate erwähnt.“

„Ein Teil meines Versteckens war es die Spuren von mir zu verwischen“, sagte Lucas. „Ich kann mir vorstellen, dass sie gesagt haben, dass ich als Baby gestorben bin. Ich mache dir also keine Vorwürfe, wenn du mir nicht glaubst.“

Sophia machte Jan ein wenig Vorwürfe, auch wenn sie es verstand. Sie wollte, dass das hier richtig war. Sie wollte, dass jeder ihren Bruder akzeptierte.

„Wir bringen ihn in die Burg“, sagte Sophia. „Wenn es jemand weiß, dann mein Onkel.“

Jan schien das zu akzeptieren und so gingen sie zurück durch Ishjemme, an den Holzhäusern vorbei und den Bäumen, die zwischen ihnen wuchsen. Für Sophia schien sich Lukas Anwesenheit irgendwie richtig anzufühlen, als ein Teil ihres Lebens, von dem sie nichts wusste und das fehlte und jetzt irgendwie wieder zurückgekehrt war.

„Wie alt bist du?“, fragte Sophia.

“Sechzehn”, antwortete er. Das machte ihn zum Mittelkind zwischen ihr und Kate, nicht zum Ältesten, aber er war der älteste Junge. Sophia konnte verstehen, wie das, die Dinge im Königreich der Witwe verschlimmern hätte können. Dennoch hatte Lucas Abtauchen sie nicht in Sicherheit gehalten, oder?

„Und du hast in den Silk Ländern gelebt?“, fragte Jan. Es hatte einen befragenden Ton dabei.

„Da und an ein paar anderen Orten auf den äußeren Inseln“, antwortete Lucas. Er schickte ein Bild zu Sophia von einem Haus, das groß aber flach war, die Zimmer waren von Seide geteilt, anstelle von soliden Wänden. „Ich dachte, es war normal von Lehrern großgezogen zu werden. War es bei euch genauso?“

„Nicht wirklich.“ Sophia zögerte einen Moment, dann schickte sie ein Bild vom Haus der Herrenlosen. Sie sah, wie Lucas seinen Kiefer zusammenkniff.

“Ich bringe sie um”, versprach er und vielleicht ließ die Stärke der Worte ihn bei Jan besser punkten, denn ihr Cousin nickte bei dem Gefühl zustimmend.

„Kate hat das schon erledigt“, versicherte Sophia ihm. „Sie wird dir gefallen.“

„So wie sich das anhört, hoffe ich wohl besser, dass sie mir gefällt“, antwortete er.

Sophia hatte keine Zweifel an dem Punkt. Lucas war ihr Bruder und Kate würde das genauso sehen, wie sie. Aber so wie es aussah, schienen die beiden auch gut zusammenzupassen. Sie wären nicht die entgegengesetzten Pole, die Kate und Sophia oftmals zu sein schienen.

“Wenn du dort aufgewachsen bist”, sagte Lucas, „wie kommst du dann hier her, Sophia?“

„Eine lange und komplizierte Geschichte“, versicherte ihm Sophia.

Ihr Bruder zuckte die Achseln. „Naja, es sieht aus, als wäre es ein langer Weg zurück in die Burg und ich würde es gerne wissen. Ich fühle mich, als wenn ich bereits so viel von eurem Leben verpasst habe.“

Sophia gab sich Mühe und versuchte alles ganz genau zu erklären, von der Flucht vom Haus der Herrenlosen, bis hin zum Hineinschmuggeln in den Palast, wie sie sich in Sebastian verliebt hatte, wie sie gehen musste, wie sie wieder gefangen genommen wurde …

„Das hört sich an, als wenn du viel durchgemacht hast“, sagte Lucas. „Und du hast noch gar nicht angefangen, mir zu erzählen, wie all das dich hier hergeführt hat.“

„Da war eine Künstlerin: Laurette van Klett.“

“Die, die dich gemalt hat, so komplett mit dem Zeichen der Leibeigenen?”, fragte Lucas. Er hörte sich an, als wenn er sie bereits in dieselbe Schublade gesteckt hatte, wie die anderen, die sie gequält hatten und das wollte Sophia nicht.

„Sie malt, was sie sieht“, antwortete Sophia. Die Künstlerin war eine Person auf ihrer Reise, der gegenüber sie keine Wut verspürte. „Und sie hat die Ähnlichkeit in den Gemälden zwischen mir und meiner Mutter gesehen. Ohne das hätte ich nicht gewusst, wo ich anfangen soll zu suchen.“

„Dann schulden wir ihr alle unseren Dank“, sagte Jan. „Was ist mit dir Lucas? Du hast vorhin Lehrer erwähnt. Was haben sie dich gelehrt? Was haben Sie dich gelehrt zu werden?”

Wieder hatte Sophia das Gefühl, dass ihr Cousin versuchte, sie vor ihrem Bruder zu schützen.

„Sie haben mir Sprachen und Politik beigebracht und mich gelehrt zu kämpfen und zumindest die Anfänge, wie wir die Gabe nutzen, die wir alle haben“, erklärte Lucas.

„Sie haben dir beigebracht, wie man sich als König verhält, der wartet?“, fragte Jan.

Jetzt konnte Sophia seine Sorge verstehen. Er dachte, dass Lucas hier war, um sie zur Seite zu stoßen. Ehrlich gesagt nahm sie an, dass ihr Cousin besorgter war, als sie selbst. Es war nicht so, als wenn sie darum gebeten hatte, die Nachfolgerin des Throns des Königreichs der Witwe zu werden.

„Du glaubst, ich bin hier, um den Thron zu beanspruchen?“, fragte Lucas. Er schüttelte seinen Kopf. „Sie haben mir beigebracht ein Adliger zu sein, so gut, wie sie konnten. Sie haben mir auch beigebracht, dass es nichts Wichtigeres als Familie gibt. Nichts ist wichtiger. Deswegen bin ich gekommen.“

Sophia konnte seine Ehrlichkeit fühlen, auch wenn Jan das nicht konnte. Es war ausreichend für sie – mehr als genug. Es half ihr, sich … sicher zu fühlen. Sie und Kate hatten sich so lange aufeinander verlassen. Jetzt gab es eine umfangreiche Schaar an Cousins und Cousinen, ihr Onkel … und einen Bruder. Sophia konnte nicht sagen, wie sehr sich das anfühlte, als wenn ihre Welt größer geworden war.

Das Einzige was es noch besser machen würde, wäre, wenn Sebastian da wäre. Die Abwesenheit fühlte sich wie ein Loch auf der Welt an, das nicht gefüllt werden konnte.

„Also“, sagte Lucas. „Der Vater deines Kindes ist der Sohn der Frau, die unsere Eltern töten wollte?“

“Glaubst du, das macht die Dinge noch schwieriger?“, wollte Sophia wissen.

Lucas zuckte halb die Schultern. „Kompliziert, ja. Zu kompliziert? Das musst du sagen. Warum ist er nicht hier?“

“Ich weiß es nicht”, gab Sophia zu. „Ich wünschte, er wäre hier.“

Sie kamen an der Burg an und gingen durch die Halle. Die Neuigkeiten von Lucas Ankunft waren ihnen schon vorausgeeilt, denn alle Cousins und Cousinen waren dort versammelt, sogar Rika, die einen Verband trug, der ihre Verletzung im Gesicht verbarg, die sie sich zugezogen hatte, als sie Sophia verteidigt hatte. Sophia ging zuerst zu ihr und nahm ihre Hände.

„Geht’s dir gut?“, fragte sie.

„Geht’s dir denn gut?“, entgegnete Rita. „Geht’s dem Baby gut?“

„Alles ist in Ordnung“, versicherte Sophia ihr. Sie schaute sich um. „Ist Kate da?“

Ulf schüttelte seinen Kopf. “Frig und ich haben sie heute noch nicht gesehen.”

Hans hustete. „Wir können nicht warten. Wir müssen hineingehen. Vater wartet.”

Er ließ es ernst klingen, aber dann konnte Sophia sich erinnern, wie es war, als sie hier angekommen war und wie zurückhaltend Menschen bei ihr gewesen waren. In Ishjemme waren sie vorsichtig damit Menschen als eine von ihnen zu bezeichnen. Sophia fühlte sich schon fast nervös, als sie dort stand und darauf wartete, dass die Tür sich öffnete, so wie das erste Mal, als sie ihr Erbe beansprucht hatte.

Lars Skyddar stand vor dem herzoglichen Stuhl und wartete mit ernstem Ausdruck auf sie, als wenn er bereit wäre, einen Botschafter zu empfangen. Sophia ließ ihre Hand mit der ihres Bruders verbunden, während sie nach vorne ging, auch wenn ihr das ein verwirrendes Stirnrunzeln von ihrem Onkel brachte.

„Onkel“, sagte Sophia, „das ist Lucas. Er ist derjenige, der aus den Silk Ländern gekommen ist. Er ist mein Bruder.“

„Ich habe ihr gesagt, dass das nicht möglich ist“, sagte Jan. „Das –“

Ihr Onkel hielt eine Hand hoch. “Da war ein Junge. Ich dachte … sie haben mir gesagt, sogar mir, dass er gestorben ist.”

Lucas machte einen Schritt nach vorne. “Ich bin nicht gestorben. Ich wurde versteckt.“

„In den Silk Ländern?“

„Mit Beamte Ko“, sagte Lucas.

Der Name schien schon ausreichend für Sophias Onkel zu sein. Er trat nach vorne und gab Lucas dieselbe erdrückende, allumfassende Umarmung, wie bei Sophia, als er sie erkannt hatte.

„Ich dachte, ich wäre schon damit gesegnet, dass meine Nichten wieder da sind“, sagte er. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich auch einen Neffen habe. Das müssen wir feiern!“

Es schien offensichtlich, dass es ein Bankett geben würde und genauso offensichtlich, dass keine Zeit war, eins vorzubereiten, was hieß, dass fast gleichzeitig Diener in fast jede Richtung rannten und versuchten, Dinge vorzubereiten. Es schien schon fast, als wenn Sophia und Lucas der ruhende Punkt im Herzen von all dem waren, sie standen dort, während sogar ihre Cousins herumrannten und versuchten Dinge vorzubereiten.

Ist das hier immer so chaotisch? fragte Lucas, während ein halbes Dutzend Diener mit Serviertellern vorbeiliefen. Nur wenn es ein neues Familienmitglied gibt, glaube ich, schickte Sophia zurück. Sie stand dort und fragte sich, ob sie die nächste Frage stellen wollte.

„Was immer es ist, frag einfach“, sagte Lucas. „Ich weiß, es muss viele Dinge geben, die du wissen willst.“

„Du sagtest, davor wurdest du von Lehrern großgezogen“, sagte Sophia. „Heißt das … ich meine, unsere Eltern sind nicht in den Silk Ländern?“

Lucas schüttelte seinen Kopf. „Ich konnte sie zumindest nicht finden. Ich habe sie immer gesucht, seitdem ich in einem gewissen Alter war.”

„Du hast sie auch gesucht? Deine Lehrer wussten nicht, wo sie sind?“, fragte Sophia. Sie seufzte. „Es tut mir leid. Es hört sich an, als wenn ich mich nicht freue einen Bruder bekommen zu haben. Ich freue mich aber, ich bin so froh, dass du hier bist.“

“Aber es wäre perfekt, wenn alle von uns hier wären?”, riet Lucas. „Ich verstehe, Sophia. Ich habe zwei Schwestern und Cousin und Cousinen gewonnen … aber ich bin gierig genug, um auch Eltern zu wollen.“

„Ich glaube nicht, dass das als Gier zählt“, sagte Sophia mit einem Lächeln.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht. Beamte Ko sagt, dass die Dinge so sind, wie sie sind und Schmerz kommt davon, sich etwas anderes zu wünschen. Um ehrlich zu sein, hat er das immer gesagt, während er Wein trank und mit den besten Ölen massiert wurde.“

„Weißt du irgendetwas über unsere Eltern und wo sie hingegangen sind?“, fragte Sophia.

Lucas nickte. „Ich weiß nicht, wo sie hingegangen sind“, sagte er. “Aber ich weiß, wie ich sie finden kann.”




KAPITEL ZWEI


Kate öffnete ihre Augen, als das blendende Licht verschwand, sie versuchte einen Sinn daran zu erkennen, wo sie war und was passiert war. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass sie sich ihren Weg durch ein Bild von Siobhans Brunnen gekämpft hatte und ihr Messer in einen Energieball gestoßen hatte, die sie als Lehrling an die Hexe gebunden hatte. Sie hatte die Verbindung getrennt. Sie hatte gewonnen.

Jetzt schien es, als wenn sie an der frischen Luft war, und Haxa’s Hütte oder die Höhlen, die dahinter lagen, waren nicht mehr in Sichtweite. Es sah nur ein wenig aus wie die Teile von Ishjemmes Landschaft, die sie gesehen hatte, aber die flachen Wiesen und Waldansätze hätten dort hinpassen können. Kate hoffte es. Die Alternative war, dass die Magie sie irgendwo hin versetzt hatte, wo sie sich nicht auskannte.

Trotz der Merkwürdigkeit an einem Ort zu sein, den sie nicht kannte, fühlte Kate sich zum ersten Mal nach langer Zeit frei. Sie hatte es getan. Sie hatte sich durch alles gekämpft, dass Siobhan und ihre eigenen Gedanken ihr in den Weg gestellt hatten und sie hatte sich von dem Griff der Hexe befreit. Daneben schien es nicht schwer zu sein, den Weg zurück nach Ishjemme zu finden.

Kate wählte eine zufällige Richtung und ging los, lief mit festen Schritten.

Sie wanderte und versuchte an etwas zu denken, was sie mit ihrer neu gewonnenen Freiheit machen könnte. Sie würde Sophia beschützen, natürlich. Der Teil war klar. Sie würde helfen, ihre kleine Nichte oder Neffen großzuziehen, wenn er oder sie da war. Vielleicht würde sie nach Will schauen können, obwohl der Krieg das schwierig machen würde. Und sie würde ihre Eltern finden. Ja, das schien eine gute Sache zu sein. Sophia konnte nicht durch die Welt wandern und sie suchen mit dem Voranschreiten ihrer Schwangerschaft, aber Kate konnte.

“Zuerst muss ich herausfinden, wo ich bin”, sagte sie zu sich selbst. Sie schaute sich um, aber es gab keine Zeichen, die sie erkannte. Es gab jedoch eine Frau, die ein wenig weiter weg auf dem Feld arbeitete und sich über einen Rechen beugte, während sie Unkraut jäte. Vielleicht könnte sie ihr helfen.

„Hallo!“, rief Kate.

Die Frau schaute hoch. Sie war alt, ihr Gesicht war gezeichnet von vielen Jahren Feldarbeit. Für sie sah Kate wahrscheinlich aus wie eine Art Banditin oder Diebin, so bewaffnet, wie sie war. Dennoch lächelte sie, als Kate sich näherte. Die Menschen waren freundlich in Ishjemme.

„Hallo, Liebes“, sagte sie. „Wie heißt du?“

“Ich bin Kate.” Und weil das nicht genug schien, und weil sie es jetzt sagen konnten, fügte sie hinzu „Kate Danse, Tochter von Alfred und Christina Danse.“

“Ein guter Name”, sagte die Frau. „Was machst du hier draußen?“

„Ich … weiß nicht“, gab Kate zu. „Ich habe mich ein wenig verlaufen. Ich hatte gehofft, dass Sie mir helfen können, die Richtung zu finden.“

„Natürlich“, antwortete die Frau. „Es ist mir eine Ehre, deinen Weg in meine Hände zu legen. Das machst du doch, oder?“

Das hörte sich merkwürdig an, aber Kate wusste nicht, wo sie hier waren. Vielleicht sprachen die Leute hier einfach so.

„Ja, ich denke schon“, erwiderte sie. „Ich versuche, den Weg nach Ishjemme zu finden.“

„Natürlich“, sagte die Frau. „Ich kenne alle Wege. Dennoch, ich glaube, eine Hand wäscht die andere.” Sie hievte den Rechen hoch. “Ich habe nicht mehr so viel Kraft. Gibst du mir deine Stärke, Kate?”

Wenn es das war, was sie zurückbringen konnte, würde Kate auf einem Dutzend Felder arbeiten. Es könnte nicht schwerer sein, als wie die Aufgabe das Haus der Herrenlosen in Brand zu setzen oder die tolle Arbeit in Thomas Schmiede.

„Ja“, sagte Kate und streckte ihre Hand nach dem Rechen aus.

Die andere Frau lachte und trat zurück und zog an dem Mantel, den sie trug. Er fiel herunter und damit schien sich alles zu ändern. Siobhan stand jetzt vor ihr und jetzt veränderte sich die Landschaft um sie herum, veränderte sich in etwas viel zu Bekanntes.

Sie war immer noch in dem Traumraum des Rituales.

Kate warf sich nach vorne, wissend, dass ihre einzige Chance darin lag, Siobhan zu töten, aber die Frau vom Brunnen war schneller. Sie warf ihren Mantel auf Kate und irgendwie wurde es zu einer Blase voller Kraft, dessen Wände Kate so eng wie in einer Gefängniszelle hielten.

„Das können Sie nicht machen“, schrie Kate. „Sie haben keine Macht mehr über mich!“

„Ich hatte keine Macht“, sagte Siobhan. „Aber du hast mir deinen Weg, deinen Namen und deine Stärke gegeben. Hier an diesem Ort, bedeuten diese Dinge etwas.“

Kate schlug ihre Faust gegen die Blasenwand. Sie hielt.

“Du möchtest diese Blase nicht öffnen, Kate“, sagte Siobhan. „Du bist jetzt weit entfernt vom Silberpfad.“

“Sie werden mich nicht noch einmal zwingen, Ihr Lehrling zu sein”, sagte Kate.“Sie werden mich nicht noch einmal zwingen, für Sie zu töten.“

„Oh, das ist vorbei“, sagte Siobhan. „Hätte ich gewusst, dass du mir so viel Ärger machst, dann hätte ich dich niemals zu meinem Lehrling gemacht, aber manche Dinge kann man nicht im Voraus sehen. Sogar ich nicht.“

„Wenn ich so viel Ärger mache, warum lassen Sie mich dann nicht gehen?“, probierte es Kate. Selbst als sie es sagte, wusste sie, dass es so nicht funktionieren würde. Stolz würde Siobhan wenn überhaupt zu noch mehr zwingen.

„Dich gehen lassen?“, sagte Siobhan. “Weißt du, was du getan hast, als du ein Schwert, dass ich mit meinen eigenen Runen geschmiedet habe in meinen Brunnen gestoßen hast? Als du unsere Verbindung getrennt hast, ohne dich um die Folgen zu kümmern?“

“Sie haben mir keine Wahl gelassen”, sagte Kate. „Sie –“

„Du hast das Herz meiner Macht zerstört“, sagte Siobhan. „So viel davon, ausgewischt in einer Sekunde, ich hatte kaum die Kraft das zu halten. Aber ich bin nicht ohne Kenntnisse, nicht ohne Wege zu überleben.“

Sie machte eine Geste und die Szene hinter der Blase schimmerte. Jetzt erkannte Kate das Innere von Haxas Hütte, auf jeder Oberfläche waren Runen und Figuren geschnitzt. Die Runenhexe saß auf einem Stuhl und schaute auf Kates Umriss. Sie hatte sie offensichtlich aus dem rituellen Raum tiefer in den Höhlen geschleppt oder getragen.

„Mein Brunnen hat mich versorgt“, sagte Siobhan. „Jetzt brauch ich ein Behältnis, um dasselbe zu tun. Und da scheint ein leeres zu sein.“

“Nein!”, rief Kate und schlug ihre Hand wieder gegen die Blase.

“Oh keine Sorge”, sagte Siobhan. „Ich werde nicht lange da sein. Nur lang genug, um deine Schwester zu töten, glaube ich.“

Kate wurde schon bei dem Gedanken eiskalt. „Warum? Warum wollen Sie Sophia töten? Nur um mich zu verletzen? Töten Sie mich stattdessen. Bitte.”

Siobhan betrachtete sie. “Du würdest wirklich dein Leben für deine Schwester geben, oder? Du tötest für sie. Du würdest für sie sterben. Und jetzt ist nichts davon ausreichend.”

“Bitte Siobhan. Ich flehe Sie an!” rief Kate.

„Wenn du das nicht möchtest, dann solltest du das tun, was ich fordere“, sagte Siobhan. „Mit deiner Hilfe hätte ich die Dinge auf den Weg bringen können, damit mein Zuhause sicherer wäre. Wo ich die Macht haben würde. Jetzt hast du mir das weggenommen und ich muss leben.“

Kate konnte immer noch nicht sehen, warum das hieß, dass Sophia sterben musste.

“Dann lebe in meinem Körper”, sagte sie. „Aber verletzte Sophia nicht. Du hast keinen Grund dazu.“

“Ich habe jeden Grund dazu”, sagte Siobhan. „Du glaubst, dich hinter der Maske der jüngeren Schwester einer Herrscherin zu verstecken ist ausreichend? Glaubst du, in einem einzigen menschlichen Leben zu sterben, ist genug? Deine Schwester bekommt ein Kind. Ein Kind, das regieren wird. Ich werde es als ungeborenes Kind formen. Ich werde sie töten und das Kind nehmen. Ich werde es nehmen und es großziehen. Ich werde alles werden, was ich sein muss.”

„Nein“, sagte Kate, als sie den ganzen Schrecken daran erkannte. „Nein.“

Siobhan lachte und es lag Grausamkeit darin. „Sie werden deinen Körper töten, wenn ich Sophia töte“, sagte sie. „Und du wirst hierbleiben, zwischen den Welten. Ich hoffe du genießt deine Freiheit ohne mich Lehrling.“

Sie murmelte Wörter und sie schien zu verschwimmen. Das Bild von Haxas Hütte jedoch nicht und Kate schrie, als sie ihren eigenen Körper einen Atemzug nehmen sah.

„Haxa, nein, das bin ich nicht“, schrie sie und versuchte dieselbe Botschaft mit ihrer Macht zu schicken. Nichts passierte.

Auf der anderen Seite dieses schmalen Grabens passierte jedoch viel. Siobhan keuchte mit ihren Lungen, öffnete ihre Augen und stand mit Kates Körper auf.

„Ruhig, Kate“, sagte Haxa und stand nicht auf. „Du hast eine lange Tortur hinter dir“

Kate beobachtete, wie sich ihr Körper unruhig um sie herum anfühlte, als ob sie versuchte herauszufinden, wo sie war. Für Haxa musste es so aussehen, als wenn Kate noch desorientiert von ihrem Erlebnis war, aber Kate konnte sehen, dass Siobhan ihre Glieder testete und probierte, was sie tun konnten und was nicht.

Endlich stand sie auf und erhob sich unsicher. Ihr erster Schritt war wackelig, aber der Zweite schon sicherer. Sie zog Kates Schwert und schwang damit durch die Luft, als wenn sie die Balance testen würde. Haxa sah ein wenig besorgt aus, aber wich nicht zurück. Wahrscheinlich dachte sie, dass war die Art von Sache, die Kate tun würde, um ihre Balance und ihre Koordination zu testen.

“Weißt du, wo du bist?”, fragte Haxa.

Siobhan starrte hinüber durch Kates Augen. „Ja, weiß ich.“

„Und weißt du, wer ich bin?“

„Du bist diejenige, die sich selbst Haxa nennt, um ihren Namen zu verstecken. Du bist die Hüterin der Runen und warst kein Feind von mir, bist du dich dazu entschieden hast, meinem Lehrling zu helfen.“

Von dort, wo sie stand, sah Kate, wie Haxas Ausdruck sich in Entsetzen änderte.

„Du bist nicht Kate.“

„Nein“, erwiderte Siobhan. “Das bin ich nicht.“

Sie bewegte sich dann mit der ganzen Geschwindigkeit und Kraft von Kates Körper und stach mit dem leichten Schwert, sodass es kaum mehr als ein Flackern war, in Haxas Brust. Es durchdrang sie und kam auf der anderen Seite wieder heraus.

“Das Problem mit Namen ist”, sagte Siobhan, “das sie nur funktionieren, wenn du Atem hast, um ihn zu nutzen. Du hättest dich nicht gegen mich stellen sollen, Runenhexe.“

Sie ließ Haxa fallen und sah dann hoch, als wisse sie, wo Kates Aussichtspunkt lag.

„Sie ist wegen dir gestorben. Sophia wird wegen dir sterben. Ihr Kind und dieses Königreich werden mir gehören, dank dir. Ich will, dass du darüber nachdenkst, Kate. Denk darüber nach, wenn die Blase verschwindet und deine Ängste dich einholen.“

Sie winkte mit einer Hand und das Bild verschwand. Kate warf sich gegen die Blase und versuchte zu ihr zu kommen, versuchte herauszukommen und einen Weg zu finden, Siobhan aufzuhalten.

Sie hielt inne, als die Dinge um sie herum sich veränderten, sie wurden grau, neblige Landschaften, die Siobhan jetzt nicht formte, um sie auszutricksen. Es gab einen schwachen Glimmer von Silber in der Entfernung, der auch ein sicherer Weg hätte sein können, aber es war so weit weg, dass es auch nicht da sein konnte.

Personen kamen aus dem Nebel. Kate erkannte die Gesichter der Menschen, die sie getötet hatte: Nonnen und Soldaten, Lord Cranstons Trainingsmeister und die Männer des Krähenmeisters. Sie wusste, dass sie nur Bilder und keine Geister waren, aber dennoch half das nicht die Angst zu verringern, die durch sie durchfuhr, die ihre Hand zittern ließ und das Schwert, das sie trug, nutzlos machten.

Gertrude Illiard war wieder da und hielt ein Kissen.

“Ich bin die Erste”, versprach sie. „Ich werde dich ersticken, so wie du mich erstickt hast, aber du wirst nicht sterben. Nicht hier. Egal, was wir dir antun, du wirst nicht sterben, auch nicht wenn du darum bettelst.“

Kate sah sich um und jede von ihnen hielt eine Art Werkzeug in der Hand, entweder ein Messer oder eine Peitsche, ein Schwert oder ein Seil zum Strangulieren. Jeder schien das Bedürfnis zu haben, sie zu verletzen und Kate wusste, dass sie ohne Gnade über sie herfallen würden, sobald sie konnten.

Sie konnte sehen, wie der Schutzt jetzt verblasste und durchsichtiger wurde. Kate griff ihr Schwert fester und machte sich bereit für das, was kommen würde.




KAPITEL DREI


Emeline folgte Asha, Vincente und den anderen über das Moor hinter Strand und hielt dabei Coras Vorderarm fest, sodass sie sich nicht in dem Nebel der über dem Moor aufstieg, verlieren würden.

„Wir haben es geschafft“, sagte Emeline. „Wir haben Stonehome gefunden.“

„Ich denke, Stonehome hat uns gefunden“, wies Cora sie darauf hin.

Das war ein guter Punkt, wenn man bedachte, dass die Einwohner sie vor der Hinrichtung gerettet hatten. Emeline konnte sich noch an die brennende Hitze des Scheiterhaufens erinnern, wenn sie ihre Augen schloss, der beißende Gestank des Rauches. Sie wollte das nicht.

„Also“, sagte Cora. “Ich glaube, um das irgendwo zu finden, musst du es sehen.”

Mir gefällt dein Anhängsel, schickte Asha von vorne. Redet sie immer so viel?

Die Frau, die eine von Stonehomes Anführern zu sein schien, schritt mit ihrem langen Mantel, der mit dem breiten Hut die Feuchtigkeit abwischte, vorwärts.

Sie ist nicht mein Anhängsel schickte Emeline zurück. Sie dachte daran es Cora zu Liebe laut zu sagen, aber es war ihr selbst zu Liebe, dass sie es nicht tat.

Warum sollte sonst jemand eine der Normalen um sich herum haben? Fragte Asha.

„Ignoriere Asha“, sagte Vincente laut. Er war groß genug, um sie zu überragen, aber dennoch und trotz der Hackmesser ähnlichen Klinge, die er trug, schien er der Freundlichere der beiden zu sein. „Sie hat Probleme damit zu glauben, dass die ohne Gabe Teil der Gemeinschaft sein können. Gott sei Dank denken wir nicht alle so. Und wegen des Nebels, dass gehört zu unserem Schutz. Diejenigen die Stonehome Böses wollen, wandern hindurch ohne es zu finden. Sie verlaufen sich.“

“Und wir können diejenigen jagen, die uns Böses wollen”, sagte Asha, mit einem Lächeln, das nicht ganz beruhigend war. Dennoch wir sind bald da. Es wird sich schon bald auflösen.

Das tat es und es war wie auf eine breite Insel zu treten, gehemmt von dem Nebel, erhob sich das Land daraus und es war leicht größer als Ashton. Nicht das es voll mit Häusern war, so wie die Stadt. Stattdessen schien das meiste davon Weideland zu sein oder Stellen, wo Menschen Gemüse anbauten. Innerhalb dieses Umkreises des wachsenden Lands, stand eine trockene Steinmauer, schulterhoch und vor einem Abzugsgraben, was es auf eine Weise zu einer defensiven Struktur und nicht nur zu einem Marker machte. Emeline fühlte ein schwaches Flackern der Macht und fragte sich, ob es noch mehr darin gab.

Hinter der Mauer gab es eine Reihe von Steinen und Torfhäusern: Niedrige Hütten mit Rasen- und Torfdächern, runde Häuser, die aussahen, als wenn sie schon immer da gewesen wären. In der Mitte davon war ein Steinkreis, ähnlich wie die anderen auf der ebenen Fläche, außer, dass dieser hier größer und mit Menschen gefüllt war.

Sie hatten Stonehome immerhin gefunden.

„Kommt“, sagte Asha und ging forsch voran. „Wir helfen euch beim Einleben. Ich werde sichergehen, dass niemand euch für Eindringlinge hält und euch tötet.“

Emeline schaute zu ihr und dann zu Vincente.

„Ist sie immer so?“, fragte sie.

„Normalerweise ist sie schlimmer“, antwortete Vincente. „Aber sie hilft uns, uns zu schützen. Kommt, ihr solltet euer neues Zuhause sehen.“

Sie gingen zu dem aus Stein gebauten Dorf, die anderen folgten in ihrem Schatten oder verschwanden auf den Feldern, um ihren Freunden Bescheid zu sagen.

„Das sieht toll aus hier“, sagte Cora. Emeline war froh, dass es ihr gefiel. Sie war sich nicht sicher, was sie tun würde, wenn ihre Freundin entschied, dass Stonehome nicht der Zufluchtsort war, den sie sich erhofft hatten.

„Das stimmt“, stimmte Vincent zu. „Ich bin mir nicht sicher, wer es gegründet hat, aber es wurde schnell ein Ort für Menschen wie uns.“

„Diejenigen mit einer Gabe“, sagte Emeline.

Vincente zuckte die Achseln. “Das sagt Asha. Ich persönliche bevozuge es, es lieber als einen Ort für alle Vertriebenen zu sehen. Ihr seid beide willkommen hier.“

„So einfach?“, fragte Cora.

Emeline dachte, dass ihr Argwohn damit zu tun hatte, wie die Dinge auf der Straße gewesen waren. Es schien, dass fast jeder den sie getroffen hatten, sie ausrauben, als Sklaven haben oder noch Schlimmeres mit ihnen hatte machen wollen. Sie musste zugeben, dass sie viel davon geteilt hätte, außer, dass hier so viele Menschen wie sie waren. Sie wollte in der Lage sein, ihnen zu vertrauen.

„Die Gabe deiner Freundin macht es offensichtlich, dass sie eine von uns ist, während du … du bist einer der Leibeigenen?“

Cora nickte.

“Ich weiß, wie das war”, sagte Vincente. „Ich bin an einem Ort aufgewachsen, wo sie mir gesagt haben, dass ich für meine Freiheit zahlen muss. Genauso wie Asha. Sie hat dafür mit Blut gezahlt. Deswegen sind wir so vorsichtig damit, anderen zu vertrauen.“

Emeline dachte an Kate. Sie fragte sich, was aus Sophias Schwester geworden war. Hatte sie es geschafft, Sophia zu finden? War sie auch auf dem Weg nach Stonehome oder versuchte sie zusammen mit ihr nach Ishjemme zu kommen? Sie konnte es nicht wissen, aber Emeline hoffte es.

Sie gingen mit Vincente ins Dorf. Auf den ersten Blick schien es wie ein ganz normales Dorf, aber als sie näher hinsah, konnte Emeline die Unterschiede sehen. Sie konnte die Runen sehen und die Zaubersprüche, die in den Stein gemeißelt und in das Holz des Gebäudes geschnitzt worden waren und sie konnte den Druck von Dutzend von Menschen an dem Ort fühlen, wo alle eine Gabe haben.

„Es ist so ruhig hier“, sagte Cora.

Es hörte sich vielleicht für sie ruhig an, aber für Emeline war die Luft voll mit Gerede von Menschen, die geistig miteinander kommunizierten. Es schien genauso normal wie laut zu reden, vielleicht noch mehr.

Es gab auch andere Dinge. Sie hatte bereits gesehen, was der Heiler Tabor tun konnte, aber es gab auch welche, die andere Talente hatten. Ein Junge schien ein Spiel mit einem Becher und Ball zu spielen, ohne sie zu berühren. Ein Mann zündete Kerzen in Glaskrügen an, aber es schien kein Feuerzeug enthalten zu sein. Es gab sogar einen Hufschmied, der ohne Feuer arbeitete, das Metall schien seinen Berührungen zu folgen, als wenn es lebendig wäre.

„Wir haben alle unsere Gabe“, sagte Vincent. „Wir haben Wissen gesammelt, sodass wir denen mit Gabe helfen können, sich so gut wie möglich auszudrücken.“

“Euch hätte unsere Freundin Sophia gefallen”, sagte Cora. „Sie hat alle Arten von Gaben.“

„Wirklich mächtige Persönlichkeiten sind selten“, sagte Vincente. „Diejenigen, die am stärksten sind, sind oft selten.“

„Und dennoch habt ihr es geschafft, einen Nebel zu schaffen, der Kilometer weit geht“, wies Emeline darauf hin. Sie wusste, dass das mehr als einen begrenzten Vorrat an Macht erforderte. Viel mehr.

„Wir haben das zusammen gemacht“, erklärte Vincente. “Wenn du bleibst, wirst du wahrscheinlich dazu beitragen, Emeline.“

Er zeigte auf den Kreis in der Mitte des Dorfes, wo Personen auf den Steinsitzen saßen. Emeline konnte das Knistern der Macht dort fühlen, auch wenn es schien, dass sie nichts weiter machten, als vor sich hinzustarren. Während sie zu sah, stand einer von ihnen auf und sah erschöpft aus und ein weiterer Bewohner kam, um seinen Platz einzunehmen.

Emeline hatte nicht daran gedacht. Die Stärksten von ihnen bekamen ihre Macht, in dem sie Energie aus anderen Orten zogen. Sie hatte davon gehört, dass Hexen das Leben von Menschen stahlen, während Sophia vom Land selbst die Macht bekam. Das machte sogar Sinn, wenn man bedachte, wer sie war. Das dennoch ... das hier war ein ganzes Dorf mit Menschen die Macht hatten, und die Macht zusammentaten, um noch mächtiger zu werden. Wie viel Kraft könnten sie so erzeugen?

„Schau, Cora“, sagte sie und zeigte darauf. „Sie schützen das ganze Dorf.“

Cora starrte darauf. „Das ist … kann jeder das machen?“

“Jeder mit einem Funken Macht”, sagte Vincente. „Wenn jemand Normales das tut, dann passiert entweder nichts oder …“

„Oder?“, wollte Emeline wissen.

“Ihr Leben würde ausgesaugt werden. Es ist nicht sicher, das zu probieren.”

Emeline konnte Coras Unbehagen dabei sehen, aber das schien nicht anzudauern. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich das Dorf anzuschauen, als wenn sie zu verstehen versuchte, wie all das funktionierte.

„Kommt“, sagte Vincente. „Es gibt hier ein leeres Haus.“

Er ging voran zu einem aus Stein gebauten Haus, das nicht sehr groß war, aber dennoch groß genug für sie beide. Die Tür knackte, als Vincente sie öffnete, aber Emeline nahm an, dass man das reparieren konnte. Wenn sie lernen konnte, wie man ein Boot oder ein Wagen fuhr, konnte sie auch lernen, eine Tür zu reparieren.

„Was werden wir hier tun?“, fragte Cora.

Vincente lächelte dabei. „Ihr werdet leben. Unsere Farm bringt genug Essen und wir teilen es mit jedem, der mit der Arbeit im Dorf hilft. Die Menschen helfen, mit was auch immer sie helfen können. Diejenigen, die mit Metall oder Holz arbeiten können, tun es, um damit zu bauen oder es zu verkaufen. Diejenigen, die kämpfen können helfen, das Dorf zu beschützen oder können jagen. Wir finden einen Nutzen für jedes Talent.“

“Ich habe mein Leben damit verbracht, die Adligen zu schminken, während sie sich auf eine Party vorbereiten“, sagte Cora.

Vincente zuckte die Achseln. „Naja, ich bin mir sicher, du wirst etwas finden. Und es gibt auch Partys hier. Du wirst einen Weg finden, dich hier einzuleben.

„Und was, wenn wir gehen wollen?“, fragte Cora.

Emeline schaute sich um. „Warum sollten wir hier weggehen wollen? Das willst du doch nicht, oder?”

Sie tat das undenkbare und tauchte in die Gedanken ihrer Freundin ein, ohne zu fragen. Sie konnte die Zweifel dort spüren, aber auch die Hoffnung, dass alles in Ordnung sein würde. Cora wollte hier bleiben können. Sie wollte sich einfach nicht wie ein Tier im Käfig fühlen. Sie wollte nicht wieder gefangen sein. Emeline konnte das verstehen, aber dennoch entspannte sie sich. Cora würde bleiben.

„Nein, will ich nicht“, sagte Cora, „aber … ich muss wissen, ob das hier nicht alles ein Trick ist oder ein Gefängnis. Ich muss wissen, dass ich praktisch nicht wieder zur Leibeigenen werde.“

“Das wirst du nicht”, sagte Vincente. „Wir hoffen, dass ihr hier bleibt, aber wenn ihr gehen wollt, dann bitten wir euch nur darum, unsere Geheimnisse zu wahren. Diese Geheimnisse schützen Stonehome, mehr als der Nebel, mehr als unsere Kriege. Jetzt lasse ich euch mal in Ruhe, damit ihr euch einrichten könnt. Wenn ihr fertig seid, kommt zum runden Haus in der Mitte des Dorfes. Flora betreibt dort die Esshalle und dort gibt es für euch beide etwas zu essen.”

Er ging und so konnten Emeline und Cora sich ihr neues Zuhause anschauen.

„Es ist klein“, sagte Emeline. „Ich weiß, dass du an den Palast gewöhnt bist.“

„Ich habe dort im Palast gelebt, wo immer ich eine Ecke zum Schlafen finden konnte“, sagte Cora.

„Im Vergleich zu einer Vorratskammer oder einer leeren Nische ist das hier riesig. Es braucht aber ein wenig Arbeit.“

„Wir können arbeiten“, sagte Emeline und sah sich bereits nach Möglichkeiten um. „Wir haben das halbe Königreich durchquert. Wir können auch ein Haus ausbessern, um darin zu leben.“

„Glaubst du Sophia und Kate werden hier her kommen?“, fragte Cora.

Emeline hatte sich dieselbe Frage gestellt. „Ich glaube Sophia wird in Ishjemme ziemlich beschäftigt sein“, sagte sie. „Mit Glück hat sie ihre Familie gefunden.“

„Und du hast deine gefunden, so eine Art Familie“, sage Cora.

Das war richtig. Die Menschen da draußen waren vielleicht nicht ihre Familie, aber es fühlte sich so an. Sie hatten denselben Hass in der Welt erlebt, dasselbe Bedürfnis sich zu verstecken. Und jetzt waren sie füreinander da. Das war das Nächste an der Definition Familie, was Emeline finden konnte.

Es machte Cora auch zu ihrer Familie. Emeline wollte nicht, dass sie das vergaß.

Sie umarmte sie. „Das kann unser beider Familie sein, denke ich. Es ist ein Ort, an dem wir beide frei sind. Es ist ein Ort, an dem wir beide sicher sind.“

„Ich mag den Gedanken, sicher zu sein“, sagte Cora.

“Ich mag den Gedanken, nicht mehr durch das ganze Königreich zu rennen, um diesen Ort zu finden”, antwortete Emeline. Sie hatte jetzt genug von der Straße. Sie sah nach oben. “Wir haben ein Dach über dem Kopf.”

Nach so langer Zeit auf der Straße schien sogar das wie Luxus.

Es fühlte sich merkwürdig an, das nach so langer Zeit zu sagen. Es war ausreichend. Mehr als ausreichend.




KAPITEL VIER


Die Witwe Queen Mary vom Haus von Flamberg saß in ihrem Empfangszimmer und kämpfte damit, die Wut zu kontrollieren, die sie übermannt hatte. Wut vor Scham des letzten Tages oder Wut auf die Art, wie ihr Körper sie betrog und sie sogar jetzt Blut in ein Spitzen Taschentuch husten ließ. Und zu alldem war sie wütend auf ihre Söhne, die nicht das getan hatten, was sie ihnen gesagt hatte.

„Prinz Rupert, Ihre Majestät“, verkündete ein Diener, als ihr ältester Sohn in das Empfangszimmer stürmte und nach der ganzen Welt Ausschau hielt, als wenn er erwartete, dass er für all das was er getan hatte, gelobt werden würde.

„Gratulierst du mir zu meinem Sieg, Mutter?“, fragte Rupert.

Die Witwe nahm ihren eisigsten Ton an. Es war das Einzige, was sie davon abhielt, direkt zu schreien. „Für gewöhnlich verbeugt man sich.“

Zumindest war das ausreichend, um Rupert in seiner Spur zu stoppen, er starrte sie mit einer Mischung aus Schock und Wut an, ehe er eine kurze Verbeugung andeutete. Gut, das erinnerte ihn daran, dass immer noch sie hier regierte. Er schien das in der Vergangenheit vergessen zu haben.

„Also, du willst, dass ich dir gratuliere?“, fragte die Witwe.

„Ich habe gewonnen!“, bestand Rupert darauf. „Ich habe die Invasion zurückgedrängt. Ich habe das Königreich gerettet.“

Er ließ es so klingen, als wenn er ein Ritter wäre, der gerade von einer großen Aufgabe in alten Tagen zurückgekehrt war. Aber solche Tage waren lange Vergangenheit.

„Indem du deinen eigenen rücksichtslosen Plan verfolgst, anstatt einen auf den wir uns geeinigt hatten“, sagte die Witwe.

“Es hat funktioniert!”

Die Witwe bemühte sich ihre Wut nicht herauszulassen, zumindest jetzt noch nicht. Es würde aber mit jeder Sekunde schwerer werden.

“Und glaubst du, dass die Strategie, die ich gewählt habe, nicht funktioniert hätte?”, fragte sie fordernd. „Glaubst du, dass sie gegen unsere Verteidigung nicht eingebrochen wären? Glaubst du, ich sollte stolz auf die Schlachterei sein, die du angerichtet hast?“

“Eine Schlachterei der Feinde und denjenigen, die nicht dagegen kämpfen”, entgegnete Rupert. „Glaubst du, ich habe nicht von den Dingen gehört, die du getan hast, Mutter? Die Morde der Adligen, welche die Danses unterstützt haben? Von deiner Vereinbarung mit der maskierten Göttin Kirche jeden Teufel zu töten?“

Sie würde ihren Sohn diese Dinge nicht vergleichen lassen. Sie würde nicht mit einem Jungen der selbst für die jüngsten von ihnen nicht mehr als ein Baby war, über die harten Notwendigkeiten der Vergangenheit diskutieren.

„Das war anders“, sagte sie. “Wir hatten keine besseren Möglichkeiten.”

„Wir hatten hier auch keine besseren Möglichkeiten“, keifte Rupert.

„Wir hatten eine Möglichkeit, die nicht beinhaltet hatte, unsere Menschen zu schlachten“, antwortete die Witwe mit genauso viel Hitze in ihrem Ton. „Das beinhaltet nicht die Zerstörung einer unser wertvollsten Farmländer im Königreich. Du hast die neue Armee zurückgedrängt, aber unser Plan hätte sie zerstören können.“

„Sebastians Plan war dumm, das hättest du gesehen, wenn du nicht so blind gegenüber seinen Fehlern wärst.“

Das brachte die Witwe zu dem zweiten Grund ihrer Wut. Die größere und die, die sie zurückhielt, weil sie nicht vor Wut explodieren wollte.

„Wo ist dein Bruder, Rupert?“, fragte sie.

Er versuchte es auf die unschuldige Tour. Er hätte aber wissen müssen, dass das bei ihr nicht funktionierte.

„Woher soll ich das wissen, Mutter?“

“Rupert, Sebastian wurde das letzte Mal am Hafen gesehen, als er versucht hat, ein Schiff nach Ishjemme zu nehmen. Du bist gekommen und hast ihn mitgenommen. Glaubst du, ich habe keine Spione?“

Sie sah, wie er versuchte herauszufinden, was er als Nächstes sagen sollte. Er hatte das schon als Junge getan, hatte versucht Wörter zu bilden, die ihn lügen lassen könnten und die Welt so drehen könnten, wie er wollte.

„Sebastian ist an einem sicheren Ort“, sagte Rupert.

„Das heißt, du hast ihn gefangen genommen, deinen eigenen Bruder. Du hast kein Recht das zu tun, Rupert.“ Ein Husten nahm ihr ein wenig Wind aus ihren Worten. Sie ignorierte das frische Blut.

„Ich dachte, du wärst glücklich Mutter“, sagte er. „Er hat immerhin versucht aus dem Königreich zu fliehen, nachdem er vor der Heirat weggelaufen ist, die du arrangiert hast.“

Das stimmte, aber es änderte nichts. „Wenn ich Sebastian aufhalten hätte wollen, dann hätte ich das angeordnet“, sagte sie. „Du wirst ihn sofort freilassen.“

„Wie du sagst, Mutter“, antwortete Rupert und wieder hatte die Witwe das Gefühl, das er nicht ehrlich war.

„Rupert lass mich eins klarstellen. Deine Handlung heute hat uns alle in große Gefahr gebracht. Du kommandierst die Armee herum, wie du willst? Du nimmst den Thronfolger ohne Vollmacht in Gewahrsam? Was glaubst du, wie das vor der adligen Versammlung aussehen wird?“

“Seien sie verdammt!”, schimpfte Rupert und die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. „Ich habe genug davon.“

„Du kannst es dir nicht leisten, sie zu verdammen“, sagte die Witwe. „Die Bürgerkriege haben uns das gezeigt. Wir müssen mit ihnen arbeiten und die Tatsache, dass du redest, als wenn dir eine Fraktion davon gehört, macht mir Sorgen, Rupert. Du musst lernen, wo dein Platz ist.“

Sie konnte seine Wut jetzt sehen, er versteckte sie nicht länger.

„Mein Platz ist als dein Nachfolger“, sagte er.

“Sebastian’s Platz ist als mein Nachfolger”, erklärte die Witwe. „Deiner … die Bergländer brauchen noch einen Gouverneur, um ihre Angriffe südlich einzuschränken. Vielleicht wird ein Leben bei den Schäfern und den Bauern dir ein wenig Menschlichkeit beibringen. Oder vielleicht nicht und zumindest wirst du weit weg genug sein, damit ich meine Wut auf dich vergessen kann.“

„Das kannst du nicht –„

„Ich kann“, antwortete die Witwe. “Und nur zu deinem Wissen, es werden nicht die Bergländer sein und du wirst kein Gouverneur sein. Du wirst in die nahen Kolonien gehen, wo du als mein Assistent für meinen Boten arbeiten wirst. Er wird regelmäßig über dich Bericht erstatten und ich wünsche keine Rückkehr, bis ich den richtigen Zeitpunkt dafür erachte.“

“Mutter…”, begann Rupert.

Die Witwe brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. Sie konnte das immer noch, auch wenn ihr Körper bröckelte.

„Sag noch irgendetwas und du wirst ein Angestellter in den weiten Kolonien sein“, keifte sie. „Jetzt raus mit dir und ich erwarte, Sebastian am Ende des Tages hier zu sehen. Er ist mein Nachfolger Rupert. Vergiss das nicht.“

“Vertrau mir Mutter”, sagte Rupert, als er ging. „Das habe ich nicht.“

Die Witwe wartete, bis er weg war und schnippte dann mit dem Finger, um den am nächsten stehenden Diener herbeizurufen.

“Da ist noch eine weitere Unannehmlichkeit, die ich erledigen muss. Bringen Sie Milady d’Angelica und dann gehen Sie bitte.“



***



Angelica trug noch immer ihr Hochzeitskleid, als der Wachmann zu ihr kam und sie zum Gespräch mit der Witwe orderte. Er gab ihr keine Zeit sich umzuziehen, sondern führte sie lediglich schnell in ihre Empfangszimmer.

Für Angelica sah die alte Frau hauchdünn aus. Vielleicht würde sie bald sterben. Nur der Gedanke daran ließ Angelica hoffen, dass Sebastian schon bald gefunden werden und dazu gezwungen würde, die Hochzeit durchzuziehen. Es stand viel zu viel auf dem Spiel, als wenn das nicht passierte, trotz des Verrats, den sie im Moment fühlte, weil er weggelaufen war.

Sie knickste eine Verbeugung und fühlte beim Knien das Gewicht des Blicks der Witwe auf sich. Die alte Frau stand unsicher von ihrem Stuhl auf, nur um den Unterschied in ihren Positionen klarzumachen.

„Erkläre mir mal“, begann die Witwe, „warum ich dir nicht zur Hochzeit mit meinem Sohn gratulieren kann.“

Angelica traute sich kaum, sie anzusehen. „Sebastian ist weggelaufen. Woher sollte ich das wissen, dass er weglaufen würde?“

“Weil du nicht dumm sein solltest”, gab die Witwe zurück.

Angelica fühlte einen Hauch von Wut dabei. Diese alte Frau liebte es Spiele mit ihr zu spielen und zu sehen, wie weit sie gehen konnte. Schon bald würde sie in der Position sein, wo sie nicht mehr die Zustimmung der alten Frau brauchen würde.

“Ich habe alles getan“, sagte Angelica. „Ich habe Sebastian verführt.“

„Nicht gut genug!“, schrie die Witwe und trat nach vorne und schlug nach Angelica.

Angelica stand halb auf, dann fühlte sie die starke Hand, die sie wieder hinunterdrückte. Der Wachmann hinter ihr hatte sich entfernt, nur eine Erinnerung daran, wie hilflos sie hier war. Zum ersten Mal hatte Angelica Angst.

„Wenn du meinen Sohn ganz verführt hättest, dann hätte er nicht versucht von hier nach Ishjemme zu kommen“, sagte die Witwe in einem ruhigeren Ton. „Was ist in Ishjemme, Angelica?“

Angelica schluckte und antwortete aus Reflex. „Sophia ist da.“

Das entfachte die Wut der anderen Frau noch.

„Mein Sohn hat also genau das getan, von dem ich dir gesagt habe, dass du ihn davon abhalten sollst“, sagte die Witwe. „Ich habe dir gesagt, dass der ganze Sinn deiner Existenz war, ihn davon abzuhalten, dieses Mädchen zu heiraten.“

„Sie haben mir nicht gesagt, dass sie die älteste Tochter der Danses ist“, sagte Angelica, „oder dass man sie als die rechtmäßige Herrscherin dieses Königreichs bezeichnet.“

Dieses Mal hielt Angelica dem Schlag der Witwe stand. Sie würde stark sein. Sie würde einen Weg hier rausfinden. Sie würde einen Weg finden, diese alte Frau auf die Knie zu zwingen, ehe das hier durch war.

„Ich bin die rechtmäßige Herrscherin dieses Königreichs“, sagte die Witwe. „Und mein Sohn wird es nach mir sein. Aber wenn er sie heiratet, dann bringt das ihre Art durch die Hintertür mit in das Königreich. Es macht das Königreich zu dem, was es war, ein Ort der von Magie regiert wird.“

Das war eine Sache, bei der Angelica ihr zustimmte. Sie hatte nichts für diejenigen übrig, die Gedanken lesen konnten. Wenn die Witwe sie gesehen hätte, hätte sie sie ohne Zweifel als einen Akt der Selbsterhaltung erstochen.

„Ich bin fasziniert, woher du das alles weißt”, sagte die Witwe.

„Ich habe einen Spion in Ishjemme“, sagte Angelica, entschlossen ihre Nützlichkeit zu zeigen. Wenn sie zeigen konnte, dass sie immer noch nützlich war, dann konnte sie es dieses Mal in ihren Vorteil wandeln. „Ein Adliger dort. Ich bin seit einiger Zeit mit ihm in Kontakt.“

“Du hast dich mit einer ausländischen Macht zusammengetan”, fragte die Witwe. „Mit einer Familie, die keine Liebe für mich hat?“

„Nicht deswegen“, sagte Angelica. „Ich suche Information. Und … ich habe das Problem vielleicht schon gelöst mit Sophia.”

Die Witwe antwortete nicht darauf, sondern hinterließ lediglich eine Lücke, die Angelica füllen musste, bevor sie sie für sich beanspruchte.

„Endi hat jemanden geschickt, um sie zu töten“, sagte Angelica. „Und ich habe jemand Eigenes angeheuert, falls derjenige scheitern sollte. Selbst wenn er sie erreicht, Sebastian wird Sophia nicht auf ihn wartend vorfinden werden.“

„Er wird dort nicht ankommen“, sagte die Witwe. „Rupert hat ihn gefangen genommen.“

„Ihn gefangen genommen?“, fragte Angelica. „Sie müssen –”

„Du sagst mir nicht, was ich tun muss!“

Die Witwe blickte zu ihr nach unten und jetzt spürte Angelica wahren Schrecken.

“Du warst von Anfang an eine falsche Schlange“, sagte die Witwe. „Du hast versucht meinen Sohn zur Hochzeit zur tricksen. Du hast versucht, dich auf die Kosten meiner Familie weiterzuentwickeln. Du bist eine Frau, die Mörder und Spione anheuert, die diejenigen tötet, die gegen sie stehen. Ich dachte, du könntest meinen Sohn von dieser irreführenden Verbindung zu diesem Mädchen abhalten, ich hätte das ertragen können. Jetzt nicht mehr.“

“Es ist nicht schlimmer, als das was Sie getan haben”, erwiderte Angelica. Sie wusste, sobald es raus war, dass es falsch war, das zu sagen.

Ein Nicken von der Witwe und die Hände des Wachmannes zogen Angelica auf ihre Füße. „Ich habe nur gehandelt, wenn es darum ging, meine Familie zu beschützen“, sagte die Witwe. „Jeder Tod, jeder Kompromiss war, damit meine Söhne nicht von jemand anderen getötet werden, der die Macht vergrößern wollte. Jemand wie du. Du handelst nur für dich selbst und dafür wirst du sterben.“

“Nein”, sagte Angelica, als wenn das eine Wort die Macht hätte, das abzuwenden. „Bitte, ich kann das wieder gut machen.“

„Du hattest deine Chance“, sagte die Witwe. „Wenn mein Sohn dich nicht freiwillig heiratet, dann werde ich ihn auch nicht mit so einer Spinne wie dich ins Bett zwingen.“

„Die Adligenversammlung … meine Familie …“

“Oh, ich kann dich für deine Handlungen wirklich nicht die Führungsmaske tragen lassen“, sagte die Witwe. „aber es gibt andere Wege. Dein Verlobter hat dich gerade verlassen. Deine Königin hat gerade unfreundlich mit dir gesprochen. Im Nachhinein hätte ich sehen müssen, wie nervös du warst, wie verletzlich …”

„Nein“, sagte Angelica wieder.

Die Witwe schaute an ihr vorbei zum Wachmann. „Bringen Sie sie aufs Dach und werfen Sie sie herunter. Lassen Sie es so aussehen, als wenn sie vor Trauer um Sebastian heruntergesprungen ist. Passen Sie auf, dass Sie niemand sieht.“

Angelica versuchte zu betteln, versuchte sich freizukämpfen, aber die starken Hände zogen sie bereits zurück. Sie tat das Einzige, was sie tun konnte und schrie.




KAPITEL SECHS


Rupert geriet ins Schwitzen, während er die Straßen von Ashton entlang ging und in Richtung Hafen lief. Er hätte die Straßen herunter reiten sollen, mit dem Jubel einer dankbaren Bevölkerung, die seinen Sieg feierte. Er hätte seinen Namen jubeln hören sollen und das allgemeine Volk hätte Blumen werfen sollen. Es hätte Frauen geben sollen, die es nicht hätten erwarten können, sich an ihn ranzumachen und junge Männer, die eifersüchtig gewesen wären, dass sie nicht er sein konnten.

Stattdessen gab es nur nasskalte Straßen und Menschen, die sich um trostlose Geschäfte kümmerten, wenn sie nicht für ihre Besseren jubelten.

„Ihre Hoheit, ist alles Okay?“, fragte Sir Quentin Mires. Er ging als einer der Dutzend Soldaten mit, die gewählt wurden ihn zu begleiten, wahrscheinlich um sicherzugehen, dass er zum Schiff ging, ohne wegzulaufen. Wahrscheinlich mit dem Befehl, Sebastians Lage vorher zu verraten, ehe er ging. Er war nicht einmal nah dran. Es war nicht einmal genug für eine Ehrengarde, nicht wirklich.

„Nein, Sir Quentin“, sagte Rupert. “Es ist nichts in Ordnung.”

Er hätte in diesem Moment der Held sein sollen. Er hatte eigenhändig die Invasion aufgehalten, als seine Mutter und sein Bruder zu feige waren, um zu tun, was nötig war. Er war der Prinz, den das Königreich in dem Moment brauchte und was bekam er dafür?

„Wie ist es denn überhaupt in den nahen Kolonien?“, wollte er wissen.

„Mir wurde gesagt, dass ihre Inseln variieren, Ihre Hoheit“, sagte Sir Quentin. „Einige sind steinig, einige sandig, anderen haben Sümpfe.“

„Sümpfe“, wiederholte Rupert. „Meine Mutter hat mich geschickt, um über Sümpfe zu herrschen.“

“Mir wurde gesagt, dass es eine große Vielzahl an Wildleben dort gibt”, sagte Sir Quentin. „Einige der Naturwissenschaftler aus dem Königreich haben Jahre dort verbracht, in der Hoffnung eine Entdeckung zu machen.“

“Also verseuchte Sümpfe?”, fragte Rupert. “Sie wissen schon, dass Sie es nicht besser machen, Sir Quentin?“ Er entschied sich die wichtigen Fragen zu stellen, zählte die Dinge an seinen Fingern ab, während sie unterwegs waren. „Gibt es dort irgendwelche guten Spielsalons? Berühmte Kurtisane? Erwähnenswerte einheimische Getränke?”

“Mir wurde gesagt, dass der Wein –“

“Scheiß auf den Wein!” keifte Rupert und war nicht in der Lage sich zusammenzureißen. Normalerweise war er besser darin der goldene Prinz zu sein, den alle erwarteten. „Verzeihen Sie, Sir Quentin, aber die Qualität des Weins oder das umfangreiche Wildleben, wird die Tatsache nicht verschönern, dass ich praktisch ins Exil geschickt werde.“

Der andere Mann beugte seinen Kopf. „Nein Ihre Hoheit, natürlich nicht. Sie verdienen Besseres. Diese Aussage war so offensichtlich nutzlos. Natürlich verdiente er Besseres. Er war der Ältere der Prinzen und der rechtmäßige Thronfolger. Er verdiente alles, was dieses Königreich zu bieten hatte.

“Ich hatte schon fast überlegt, meiner Mutter zu sagen, dass ich nicht gehen werde”, sagte Rupert. Er schaute zurück auf Ashton. Er hätte nie gedacht, dass er eine stinkende Stadt wie diese vermissen würde.

„Das könnte … unklug sein, Ihre Hoheit“, erwiderte Sir Quentin, in dieser besonderen Stimme, die wahrscheinlich hieß, dass er versuchte zu vermeiden, Rupert einen Idioten zu nennen. Er dachte wahrscheinlich, Rupert bemerkte das nicht. Die Menschen neigten dazu zu glauben, dass er dumm war, bis es zu spät war.

„Ich weiß, ich weiß“, erwiderte Rupert. „Wenn ich bleibe, riskiere ich eine Enthauptung Glauben Sie eigentlich wirklich, dass meine Mutter mich hinrichten würde?“

Die Pause war zu lang, in der Sir Quentin nach den richtigen Worten suchte.

„Sie glauben es. Sie glauben wirklich, dass meine Mutter ihren eigenen Sohn töten würde.“

“Sie hat einen gewissen Ruf für … Rücksichtslosigkeit”, wies der Hofbeamte ihn darauf hin. Ehrlich war das die Art, wie Männer mit Verbindungen in der Versammlung der Adligen die ganze Zeit sprachen? „Und selbst wenn sie nicht wirklich mit Ihrer Enthauptung durchkommt, diejenigen um sie herum könnten … verletzlich sein.“

„Ah, Sie machen sich also sorgen um ihre eigene Haut“, stellte Rupert fest. Das machte mehr Sinn. Menschen, so dachte er, waren oftmals nur auf ihre eigenen Interessen aus. Es war eine Lehre, die er früh gelernt hatte.

„Ich hätte gedacht, dass Ihre Kontakte in der Vereinigung Sie sicher halten würden, besonders nach einem Sieg wie diesem.“

Sir Quentin zuckte die Achseln. „In einem Monat oder zwei vielleicht. Wir haben jetzt die Unterstützung. Aber im Moment reden sie immer noch von dem Übergriff der königlichen Macht, darüber, wie Sie ohne Ihre Einwilligung gehandelt haben. In der Zeit, in der sie ihre Meinungen ändern, kann ein Mann seinen Kopf verlieren.“

Sir Quentin würde seinen sowieso verlieren, wenn er andeutete, dass Rupert irgendwie Erlaubnis bräuchte, um zu tun, was er wollte. Er wäre der Mann, der König werden würde!

„Und natürlich, auch wenn Sie sie nicht tötet, Ihre Hoheit, könnte Ihre Mutter Sie einsperren oder Sie noch an einen viel schlimmeren Ort schicken, mit Wachmännern, um sicherzugehen, dass Sie heil ankommen.“

Rupert gestikulierte zu den Männern, die ihn umgaben, die zusammen mit ihm und Sir Quentin im Gleichschritt gingen.

„Ich dachte, dass passiert bereits?“

Sir Quentin schüttelte seinen Kopf. „Diese Männer gehören zu denjenigen, die neben Ihnen gegen die neue Armee gekämpft haben. Sie respektieren den Mut Ihrer Entscheidung und wollen sichergehen, dass Sie nicht alleine gehen, ohne die Ehre einer Eskorte.“

Es war also eine Ehrengarde. Rupert war sich nicht sicher, ob er es für eine halten konnte. Selbst wenn er sich jetzt umsah, sah er, dass die meisten Männer eher Beamte, anstatt gewöhnliche Soldaten waren und die meisten schienen froh, ihn begleiten zu dürfen. Das war schon näher an der Art von Bewunderung, die Rupert gewollt hatte, aber es war dennoch nicht genug, um die Dummheit abzuwehren, die seine Mutter ihm angetan hatte.

Es war eine Erniedrigung, und wie er seine Mutter kannte, war diese berechnet gewesen.

Sie erreichten den Hafen. Rupert hatte erwartet, dass mindestens ein großes Kriegsschiff wartete, das Kannnonendonnern ihn in Anerkennung seines Status begrüßte, wenn schon nichts anderes.

Stattdessen war da nichts.

„Wo ist das Schiff?“, fragte Rupert und schaute sich um. So weit er sehen konnte, war der Hafen nur mit der normalen Auswahl an Schiffen belegt, Händler, die nach der Bedrohung der neuen Armee wieder zum Handeln fuhren. Er hatte gedacht, dass sie ihm zumindest für seine Bemühungen danken würden, aber sie schienen zu beschäftigt damit Geld zu verdienen.

„Ich glaube, Ihr Schiff ist dort Ihre Hoheit“, sagte Sir Quentin und wies in eine Richtung.

„Nein“, sagte Rupert und folgte dem Zeigefinger des Mannes. „Nein.“

Das Boot war ein Kübel, sicherlich für die Reise eines Händlers geeignet und es war auch bereits teilweise mit Waren für die Reise zurück in die nahen Kolonien beladen. Es war überhaupt nicht dafür geeigneten, einen Prinzen an Bord zu haben.

“Es ist nicht so groß”, fuhr Sir Quentin fort. „Aber ich denke, Ihre Majestät dachte, dass eine Reise ohne großes Aufsehen die Chancen auf Gefahren auf dem Weg verringert.“

Rupert zweifelte, dass seine Mutter an Piraten gedacht hatte. Sie hatte daran gedacht, was ihn am meisten Unbehagen bereitete und sie hatte ganze Arbeit damit geleistet.

„Aber“, redete Sir Quentin weiter mit einem Seufzen“, zumindest werden Sie nicht alleine an Bord sein.“

Rupert hielt inne und starrte den anderen Mann an.

“Verzeihung, Sir Quentin”, sagte Rupert und strich über seinen Nasenrücken, um Kopfschmerzen abzuwenden, „aber warum genau sind Sie hier?“

Sir Quentin drehte sich zu ihm um. „Es tut mir leid Ihre Hoheit, ich hätte Ihnen das sagen müssen. Meine eigene Position ist ein wenig … ein wenig heikel im Moment.“

„Das heißt, Sie haben Angst vor der Wut meiner Mutter, wenn ich nicht da bin?“, fragte Rupert.

„Hätten Sie das nicht?“, fragte Sir Quentin und ließ für einen Moment die sorgfältig überlegten Sätze des Politikers sein. „So wie ich das sehe, kann ich darauf warten, dass sie eine Entschuldigung findet, um mich zu enthaupten oder ich kann die Interessen meiner Familiengeschäfte für eine Weile in die nahen Kolonien legen.“

Er ließ es einfach klingen: in die nahen Kolonien gehen, Sebastian freilassen, darauf warten, dass die Wut abebbte und einigermaßen zur Einsicht gekommen wieder zurückkehren. Das Problem dabei war ganz einfach: Rupert konnte sich nicht dazu durchringen, das zu tun.

Er konnte nicht einfach vorgeben, dass ihm etwas leidtat, was auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen war. Er konnte seinen Bruder nicht freilassen, damit er das bekam, was ihm gehörte. Sein Bruder verdiente es nicht frei zu sein, wenn er einen Coup gegen Rupert ausführen würde, einen Trick oder eine List anwenden würde, um ihre Mutter zu überreden, ihn als Thronnachfolger einzusetzen.

„Ich kann das nicht“, sagte Rupert. „Ich werde es nicht tun.“

„Ihre Hoheit“, sagte Sir Quentin in diesem dummen vernünftigen Ton, den er an sich hatte. „Ihre Mutter hat dem Gouverneur der nahen Kolonien eine Nachricht geschickt. Er wird Ihre Ankunft erwarten und wird eine Nachricht schicken, wenn Sie nicht da sind. Selbst wenn Sie weglaufen, wird Ihre Mutter Soldaten schicken, nicht zuletzt, um herauszufinden, wo Prinz Sebastian ist.“

Rupert konnte sich kaum davon abhalten, den anderen Mann zu schlagen. Es war keine gute Idee seine Verbündeten zu schlagen, zumindest so lange nicht, wie sie noch nützlich waren.

Und Rupert war ein Weg eingefallen, bei dem Sir Quentin sehr nützlich sein konnte. Er schaute sich zu dem begleiteten Offizierstrupp um, bis er jemandem mit blondem Haar gefunden hatte, der ungefähr seine Größe hatte.

„Sie, wie heißen Sie?“

„Aubry Chomley, Ihre Hoheit“, antwortete der Mann. Seine Uniform hatte eine Kapitänsarmbinde.

„Also, Chomley“, sagte Rupert, „wie loyal sind Sie?“

“Hundert Prozent”, erwiderte der andere Mann. „Ich habe gesehen, was Sie gegen die neue Armee geleistet haben. Sie haben unser Königreich gerettet und Sie sind der rechtmäßige Erbe des Throns.“

„Guter Mann“, sagte Rupert. „Ihre Treue in allen Ehren, aber jetzt werde ich Ihre Treue testen.“

“Sagen Sie mir wie”, sagte der andere Mann.

„Ich will, dass Sie die Kleidung mit mir tauschen.“

„Ihre Hoheit?“, sagten der Soldat und Sir Quentin fast gleichzeitig.

Rupert schaffte es, nicht zu seufzen. „Das ist doch ganz einfach. Chomley hier, wird mit Ihnen an Bord gehen. Er wird so tun, als wenn er ich wäre und mit Ihnen in die nahen Kolonien fahren.“

Der Soldat sah so nervös aus, als wenn Rupert ihm befohlen hätte, sich einer Horde Feinde anzunehmen.

„Werden … werden das die Leute nicht merken?“, wand der Mann ein. „Wird der Gouverneur es nicht merken?“

„Warum sollte er?“, fragte Rupert. „Ich habe den Mann nie getroffen und Sir Quentin hier wird für Sie schwören. Das werden Sie doch, Sir Quentin?“

Sir Quentin sah von Rupert zum Soldaten und wieder zurück, offensichtlich versuchte er einzuschätzen, welche Richtung der Handlung ihn am Leben erhalten konnte.

Dieses Mal seufzte Rupert. “Hören Sie zu. Es ist ganz einfach. Sie fahren in die nahen Kolonien. Sie verbürgen sich dafür, dass Chomley ich ist. Da ich noch hier bin, gibt uns das die Gelegenheit die Unterstützung zu bekommen, die wir brauchen. Unterstützung, die Sie schneller zurückbringen kann, als wenn sie darauf warten, dass meine Mutter eine Kränkung vergisst.“

Der Teil schien die Aufmerksamkeit des anderen Mannes zu erregen. Er nickte. „Okay“, sagte Sir Quentin. “Ich mache es.”

“Und Sie, Kapitän?”, fragte Rupert. „Oder soll ich sagen General?“

Es dauerte einen Moment, bis das bei ihm angekommen war. Er sah Chomley schlucken.

„Alles, was Sie wünschen, Ihre Hoheit“, sagte der Mann.

Es dauerte eine Weile, bis sie ein leeres Gebäude unter den Lagerhäusern und den Bootschuppen gefunden hatten, sodass er die Kleidung mit dem Kapitän tauschen konnte. So sah Chomley jetzt aus … naja ehrlich gesagt nicht wirklich wie ein Prinz des Königreichs, aber mit Sir Quentins Empfehlung, sollte das ausreichen.

„Gehen Sie“, kommandierte Rupert und sie gingen, begleitet von der Hälfte der Soldaten, damit es mehr authentisch aussah. Er schaute sich zu den anderen um und überlegte, was sie als Nächstes tun sollten.

Er konnte auf keinen Fall Ashton verlassen, sondern er musste sich vorsichtig bewegen, bis er bereit war. Sebastian war sicher, wo er im Moment gerade war. Der Palast war groß genug, sodass er seiner Mutter eine Weile aus dem Weg gehen konnte. Er wusste, er hatte Unterstützung. Es war Zeit herauszufinden, wie viel Macht ihm das geben konnte.

„Los“, sagte er zu den anderen. „Es ist Zeit auszuarbeiten, wie wir das Übernehmen können, was mir gehören sollte.“




KAPITEL SECHS


“Ich bin Lady Emmeline Constance Ysalt D’Angelica, Marquise von Sowerd und Lady of the Order of the Sash!“, schrie Angelica in der Hoffnung, dass jemand sie hören würde. Sie hoffte, dass ihr ganzer Name Aufmerksamkeit erregen würde, wenn schon nichts anderes das tat. „Ich werde gegen meinen Willen getötet!“

Der Wachmann, der sie zog, sah nicht besorgt über ihr Schreien aus, was Angelica sagte, dass es keine echte Chance gab, dass sie jemand hörte. Niemand würde helfen. An einem Ort mit so vielen Grausamkeiten wie im Palast waren die Diener daran gewöhnt, die Hilfeschreie zu ignorieren, blind und taub zu sein, außer ihre Herrscher sagten ihnen, es nicht zu sein.

„Ich werde das nicht zulassen“, sagte Angelica und versuchte ihre Stiefel in den Boden zu stemmen und stehen zu bleiben. Der Wachmann zog sie einfach weiter, der Größenunterschied war zu groß. Sie schlug stattdessen nach ihm und traf hart genug, sodass ihre Hand danach schmerzte. Für einen Moment wurde der Griff des Wachmannes lockerer und Angelica drehte sich, um zu rennen.

Der Wachmann war in Sekunden bei ihr, griff nach ihr und schlug sie, sodass es in Angelicas Kopf zu klingeln begann.

„Sie können nicht …. Sie können mich nicht einfach schlagen“, sagte sie. “Die Menschen werden das wissen. Sie wollen das doch wie einen Unfall aussehen lassen. Er schlug sie erneut und Angelica hatte das Gefühl, das er es einfach tat, weil er es konnte.

„Nachdem du von einem Gebäude gefallen bist, wird niemand mehr eine Beule bemerken“, sagte er. Er hob sie hoch und trug sie so einfach über seiner Schulter, als wenn sie ein eigensinniges Kind wäre. Angelica hatte sich noch nie so hilflos gefühlt, wie in dem Moment.

„Schrei noch einmal“, warnte er sie, „und ich schlage dich erneut.

Angelica tat es nicht, wenn auch nur weil es keinen Unterschied zu machen schien. Sie hatte niemanden auf dem Weg hierher gesehen, entweder, weil jeder noch mit der Hochzeit beschäftigt war, die nicht stattgefunden hatte oder weil die Witwe alle sorgfältig in Vorbereitung aus dem Weg geschafft hatte. Angelica traute ihr das zu. Die Frau hatte es so geduldig und grausam wie eine Katze geplant, die vor einem Mäuseloch wartete.

„Sie müssen das nicht tun“, sagte Angelica.

Die Wache antwortete nur mit einem Achselzucken, das sie an ihrer Stelle auf seiner Schulter drängte. Sie gingen durch den Palast, auf Wandeltreppen hoch, die immer enger wurden, je höher sie gingen. Einmal setzte der Wachmann Angelica ab, um irgendwo durchzugehen, aber er hielt sie am Haar fest und zog sie mit einer Heftigkeit hinter sich her, die Angelica vor Schmerz aufschreien ließ.

„Sie könnten mich gehen lassen“, sagte Angelica. „Niemand wird es erfahren.“

Der Wachmann schnaubte dabei. “Niemand würde es merken, wenn du wieder am Hof auftauchst oder bei deiner Familie? Die Spione der Witwe würden es nicht merken, wenn du am Leben bist?“

„Ich könnte gehen“, versuchte Angelica. Die Wahrheit war, dass sie wahrscheinlich gehen müsste, wenn sie leben wollte. Die Witwe würde es nicht bei diesem Mordversuch belassen. „Meine Familie hat Geschäfte so weit weg über dem Meer, dass es von dort kaum Nachrichten gibt. Ich könnte verschwinden.“

Der Wachmann schien nicht beeindruckter als von der letzten Idee. „Und wenn ein Spion dich erwähnt? Nein, ich werde meine Aufgabe erfüllen.“

“Ich könnte Ihnen Geld geben“, sagte Angelica. Sie kamen jetzt höher. So hoch, dass sie bei dem Blick aus den schmalen Fenstern die Stadt wie Kinderspielzeug unter sich sehen konnte. Vielleicht sah die Witwe sie so: ein Spielzeug, dass für ihre Belustigung zusammengestellt wurde.

Das hieß auch, dass sie schon fast auf dem Dach sein mussten.

„Wollen Sie Geld“, forderte Angelica. „Ein Mann wie Sie verdient sicherlich nicht gut. Ich könnte Ihnen genug geben, sodass Sie ein reicher Mann werden.“

„Sie können mir nichts geben, wenn Sie tot sind“, wies der Wachmann sie darauf hin. „Und ich kann es nicht ausgeben, wenn ich es bin.“

Eine kleine Tür lag vor ihnen, eine Eisentür mit einem einfachen Verschluss. Angelica dachte, dass der Weg zu ihrem Tod, irgendwie mehr Drama dabei haben sollte. Dennoch ließ nur der Anblick bei ihr wieder Angst aufsteigen und sie zog sich zurück, während der Wachmann sie nach vorne drängte.

Wenn Angelica einen Dolch besessen hätte, hätte sie ihn benutzt, während er die Tür aufschloss und sie öffnete und die kalte Luft sie erfasste. Wenn sie ein scharfes Essmesser hätte, dann hätte sie zumindest versucht, ihm die Kehle damit durchzuschneiden, aber das hatte sie nicht. In ihrem Hochzeitskleid hatte sie es nicht. Das Einzige, was sie hatte, waren ein paar Puderdosen, damit sie ihr Make-up auffrischen konnte, ein Beruhigungsmittel, das dazu gedacht war, die Nerven zu beruhigen und … das war es. Das war alles was sie dabei hatte.

Alles andere war irgendwo da unten, versteckt als Ergebnis ihrer Hochzeit.

“Bitte”, bat sie und sie musste sich nicht allzu viel Mühe geben, um hilflos auszusehen, “wenn Sie kein Geld wollen, was ist dann mit Anstand. Ich bin nur eine junge Frau, gefangen in einem Spiel, das ich nicht wollte. Bitte helfen Sie mir.“

Der Wachmann zog sie aufs Dach. Es war flach mit Krenulationen, die nichts mit echtem Schutz zu tun hatten. Der Wind zerrte an Angelicas Haar.

„Glaubst du, ich glaube irgendwas davon?“, fragte der Wachmann. „Das du einfach nur ein unschuldiges kleines Ding bist? Du kennst die Geschichten, die man über dich im Palast erzählt, Milady?“

Angelica kannte die meisten. Sie legte Wert darauf, zu wissen, was Leute über sie sagten, sodass sie sich später rächen konnte.

„Sie sagen, dass du eingebildet und grausam bist. Das du die Menschen schon ruinierst, nur weil sie in einem falschen Ton mit dir sprechen und das du für Rivalinnen das Zeichen der Leibeigenen auftätowierst, wo früher keins war. Glaubst du, du verdienst Gnade?“

„Das sind Lügen“, sagte Angelica. „Sie sind –„

„Es ist mir ohnehin egal.“ Er zog sie in Richtung der Brüstung. „Die Witwe hat mir einen Auftrag gegeben.“

“Und was werden Sie machen, wenn Sie diese erfüllt haben?”, fragte Angelica herausfordernd. „Glauben Sie, Sie lässt Sie leben? Wenn die Vereinigung herausfindet, dass Sie eine Adlige getötet hat, wird sie entthront.“

Der große Mann zuckte die Achseln. „Ich habe schon vorher für sie getötet.“

Er sagte es, als wenn das nichts wäre und Angelica wusste in dem Moment, dass sie sterben würde.

Was immer sie sagte, was immer sie versuchte, dieser Mann würde sie töten. So wie es aussah, genoss er es auch noch.

Er schob Angelica in Richtung Kante und sie wusste, es würde nur noch Sekunden dauern, ehe sie fiel. Unerklärlicherweise dachte sie an Sebastian und die Gedanken waren nicht die hasserfüllten, die sie hätte haben sollen, wenn man bedachte, wie er sie verlassen hatte. Angelica konnte nicht verstehen, warum das so war, wenn er doch nichts weiter als der Mann war, den sie als Ehemann auserspäht hatte, um ihre Position zu erweitern, ein Mann für den sie bereit war ihn mit Schlafpulver ins Bett zu locken…

Ein Gedanke kam ihr. Es war ein verzweifelter, aber in dem Moment war alles verzweifelt.

„Ich könnte Ihnen was Wertvolleres als Geld anbieten“, versuchte Angelica es erneut. „Etwas Besseres.“

Der Wachmann lachte, hielt aber dennoch inne. „Was?“

Angelica griff nach ihrem Gürtel und zog eine kleine Schnupftabakschachtel mit Beruhigungsmittel heraus, hob sie hoch, als wenn sie das kostbarste auf der Welt wäre. Der Wachmann ließ sie in Ruhe und schaute schon fast wie in Trance, während er versuchte herauszufinden, was es war. Vorsichtig öffnete Angelica die Schachtel.

“Was ist das?”, wollte der Wachmann wissen. „Es sieht aus wie –“

Angelica blies kräftig und das Puder verteilte sich in seinem Gesicht, während er nach Atem rang. Sie warf sich nach links, als er nach ihr griff und hoffte, dass sie ihm ausweichen konnte, während er immer noch mit dem Puder in seinen Augen kämpfte. Eine fleischige Hand legte sich um ihren Arm und beide drückten sich in Richtung Kante des Palastdaches.

Angelica wusste nicht, welche Wirkung das Beruhigungsmittel haben würde. Es hatte immer schnell funktioniert, wenn sie es genutzt hatte, aber es war normalerweise nur eine kleine Dosis mit wenig Auswirkung. Was würde eine größere Dosis bei einem Mann mit dieser Größe auslösen und würde sie genug Zeit haben, ehe etwas passierte?

Angelica fühlte bereits die Kante des Daches an ihrem Rücken, der Himmel war sichtbar, als der große Mann an ihr zog.

„Ich werde dich töten!“, rief der Wachmann und das Beste was Angelica darüber sagen konnte, war, dass die Worte eher undeutlich aus seinem Mund kamen. Wurde sein Griff schwächer? War der Druck gegen sie geringer?

Sie wurde jetzt so weit zurückgedrängt, dass sie schon den Boden unter sich sehen konnte und die dort herumlaufenden Diener und Adligen. Eine weitere Sekunde und sie würde auf das Kopfsteinpflaster des Hofes fallen und aufschlagen und so sicher wie ein fallen gelassener Pokal zerschellen.

In dieser Sekunde fühlte Angelica, wie der Griff des Wachmannes schwächer wurde. Nicht viel, aber genug, um sich in seinem Griff zu winden und herauszugleiten und ihn mit dem Rücken in den leeren Himmel zu stellen.

“Du hättest das Geld nehmen sollen”, sagte sie und drängte ihn nach vorne, sie schob mit all ihrer Kraft. Der Wachmann taumelte für eine Sekunde am Rand des Geländers, dann stürzte er nach hinten, seine Arme schlugen in der Luft.

Nicht nur in der Luft. Einer schaffte es nach ihr zu greifen und Angelica wurde nach vorne an den Rand und darüber gezogen. Sie schrie und griff nach dem Nächstbesten was sie finden konnte. Ihre Finger fanden ein Stück Mauerwerk, verloren den Halt und fanden ihn wieder, während der Wachmann weiter unter ihr taumelte. Angelica schaute gerade lange genug herunter, um seinem Fall zuzusehen. Sie fühlte einen kurzen Moment der Befriedigung, als er aufschlug, der aber schnell von der Angst ersetzt wurde, an der Seite der Burg zu hängen.

Angelica suchte nach einem festen Griff, sie versuchte etwas zu finden, an dem sie sich festhalten konnte. Ihre Füße hingen einen Moment in der Luft, dann schaffte sie es, Halt auf der rauen Seite eines Wappenschilds aus Steins zu finden. Angelica bemerkte mit schwacher Belustigung, dass es kein königliches Wappen war, aber sie fühlte auch Erleichterung von der Tatsache, dass es überhaupt da war. Ohne das Wappen würde sie jetzt zweifellos so tot sein, wie die Witwe es sich für sie wünschte.

Das Klettern zurück aufs Dach schien ewig zu dauern, Angelicas Muskeln brannten von der unerwarteten Anstrengung. Unten konnte sie jetzt Schreie hören, als die Menschen sich um den heruntergefallenen Wachmann versammelten. Es gab keinen Zweifel, dass jemand hochsehen und sie sehen würde, wie sie wieder zurück aufs Dach kletterte, sich hinüber schwang und dort lag und schwer atmete.

„Steh auf“, sagte sie zu sich selbst. “Du wirst sterben, wenn du hier bleibst. Steh auf.“

Sie zwang sich auf die Beine, und versuchte nachzudenken. Die Witwe hatte versucht, sie zu töten. Das Offensichtliche war zu rennen, denn wer konnte sich schon vor der Witwe behaupten? Sie musste einen Weg aus dem Palast finden, vielleicht zum Hafen kommen und nach Übersee zu ihrer Familie zu fahren. Das oder über die kleineren Nebenstraßen der Stadt fliehen, um zu vermeiden von Spionen gesehen zu werden, die in und außerhalb des Landes nach ihr suchen würden. Ihre Familie war mächtig, mit der Art von Freunden die in der Adligenversammlung Fragen stellen würden, die –“

“Sie werden tun, was die Witwe ihnen sagt”, sagte Angelica sich selbst. Wenn sie überhaupt handeln würden, dann wäre das so langsam, dass sie in der Zwischenzeit tot wäre. Das Beste, worauf sie hoffen konnte, war wegzulaufen und immer weiter zu ziehen, sie wäre niemals sicher, würde nie wieder im Mittelpunkt stehen. Das war eine unakzeptable Lösung.

Das brachte sie wieder zu ihrer Ausgangsfrage zurück: Wer könnte es mit der Witwe aufnehmen?

Angelica wischte sich sorgfältig den Schmutz von der Kleidung, machte sich so gut es ging die Haare und nickte sich selbst zu. Dieser Plan war … gefährlich, ja. Unschön hauptsächlich. Aber es war die größte Chance, die sie hatte.

Während die Menschen unten riefen, lief sie los zurück durch den Palast.




KAPITEL SIEBEN


Sebastians Augen begannen sich an die Dunkelheit in seiner Zelle zu gewöhnen, an das Feuchte, sogar an den Geruch. Er begann sich an das schwache Gurgeln des Wassers irgendwo in der Entfernung zu gewöhnen und an das Geräusch der Menschen, die kamen und gingen. Das war vermutlich ein schlechtes Zeichen. Es gab Orte, an die sich niemand gewöhnen sollte.

Die Zelle war klein, nur ein paar Meter groß mit Eisenstangen vorne, die mit einem soliden Schloss verschlossen waren. Das war kein feines Gefängnis, wo die Familie des Mannes für die Beibehaltung seines Lebensstiles zahlen konnte, bis er geköpft wurde. Das war die Art von Ort, in die ein Mann gesteckt wurde, damit die Welt ihn vergaß.

“Und wenn ich vergessen werde”, flüsterte Sebastian, „dann bekommt Rupert die Krone.“

Darum musste es gehen. Sebastian zweifelte nicht daran. Wenn sein Bruder ihn verschwinden ließ, dann würde er es so aussehen lassen, als wenn Sebastian weggelaufen war und nie wieder zurückkommen würde, dann würde Rupert automatisch der Thronnachfolger werden. Die Tatsache, dass er Sebastian nicht getötet hatte, ließ annehmen, dass das für ihn ausreichend war, dass er Sebastian vielleicht sogar freilassen würde, wenn er erst einmal hatte, was er wollte.

„Oder es heißt einfach nur, dass er sich Zeit nehmen will, um mich zu töten“, sagte Sebastian.

Er konnte im Moment keine weiteren Stimmen in der Dunkelheit hören, wenn auch von Zeit zu Zeit von weiter weg welche erklangen. Sebastian nahm an, dass es noch andere Zellen hier unten gab, vielleicht noch andere Gefangene. Wo immer hier war. Das war tatsächlich eine Frage, über die es sich lohnte nachzudenken. Wenn sie irgendwo unter dem Palast waren, dann gab es eine Chance, dass Sebastian genug Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, um Hilfe zu bekommen. Wenn sie irgendwo anders in der Stadt waren … naja, dann würde es davon abhängen, wo sie waren, aber Sebastian würde einen Weg finden, um Hilfe zu bekommen.

Er versuchte über die Fahrt nachzudenken, wie sie hier hergekommen waren, aber es war unmöglich, um es sicher zu sagen. Es war nicht der Palast, nahm er an. Sogar Rupert würde nicht arrogant genug sein, Sebastian dort zu verwahren. Sein Bruder, seine Familie hatte genug Geld, sodass er andere Besitztümer in der Stadt kaufen konnte. Irgendein extra Haus für Affären oder undurchsichtige Geschäfte.

„Wahrscheinlich beides, wie ich Rupert kenne“, sagte Sebastian.

„Ruhe da“, sagte eine Stimme. Eine Person näherte sich aus dem Dunkeln: ein unscheinbarer Mann, der als einer seiner Kerkermeister diente. Der Mann kam nur ein paar Mal am Tag, brachte leicht salziges Wasser und abgestandenes Brot. Jetzt klopfte er mit einem Holzknüppel an die Gitterstäbe an Sebastians Zelle und das plötzliche Geräusch nach so langer Zeit Stille erschreckte ihn.

“Sie wissen, wer ich bin”, sagte Sebastian. „Ich bin Ruperts Bruder, der Sohn der Witwe.“ Er griff nach den Gitterstäben. „Sie wird jeden töten, der ihren Söhnen Schaden zufügt. Sie wissen das, Sie sind doch nicht dumm. Ihre einzige Chance, um zu überleben, ist derjenige zu sein, der mich gehen lässt.“

Sebastian gefiel es nicht, diese Androhung zu machen. Es war die Art von Ding, die sein Bruder getan hätte, aber es war auch nichts mehr als die Wahrheit. Seine Mutter würde ganz Ashton nach ihm durchsuchen, wenn sie dachte, dass er gefangen genommen worden war und wenn sie ihn gefunden hatte, würde jeder, der ihm Schaden zugefügt hatte, dafür sterben. Wenn es um ihre Familie ging, war seine Mutter genau die grausame, unversöhnliche Monarchin, für die die Menschen sie hielten.

“Das trifft nur zu, wenn sie es herausfindet”, sagte der Wachmann und schlug Sebastians Hand fast wie zufällig mit dem Knüppel weg. Sebastian zog eine Grimasse vor Schmerz, aber schaffte es, den Knüppel festzuhalten und den Mann näher an sich heranzuziehen, seine Hände gingen zu seinem Gürtel.

Das war keine gute Strategie. Immerhin war der andere Mann bewaffnet und Sebastian war in einer beengten Zelle gefangen, ohne die Möglichkeit ihn zu umgehen oder ihm auszuweichen. Der Wachmann schlug ihn mit seiner freien Hand, dann stieß er ihn mit seinem Knüppel in den Bauch. Sebastian fühlte die Luft aus ihm weichen. Er fiel auf die Knie.

“Arrogante Adlige”, keifte der Mann und spuckte auf den Flur neben Sebastian. „Glauben, dass für sie alles funktioniert, was immer sie versuchen. Naja ich mache das nicht. Ihre Mutter wird nicht nach Ihnen suchen und Sie hier herausholen und ich werde direkt hier sein, wenn Ihr Bruder entscheidet, Sie in Stücke zu schneiden.“





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Morgan Rices Vorstellungskraft ist grenzenlos. In einer weiteren Reihe, die genauso unterhaltsam wie die vorherige scheint, erzählt uns EIN THRON FÜR SCHWESTERN die Geschichte von zwei Schwestern (Sophia und Kate), Waisen die darum kämpfen in der grausamen und anstregenden Welt des Waisenhauses zu überleben. Ein sofortiger Erfolg. Ich kann es kaum erwarten den zweiten und dritten Band zu lesen! Books and Movie Reviews (Roberto Mattos) Von #1 Bestseller Morgan Rice stammt eine unvergessliche neue Fantasyreihe. In EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (Ein Thron für Schwestern – Buch fünf) erhält Sophia 17 die Nachricht, dass Sebastian, ihre Liebe gefangengenommen wurde und getötet werden soll. Wird sie alles für ihre Liebe riskieren?Ihre Schwester Kate 15, kämpft damit der Macht der Hexe zu entkommen – aber es ist vielleicht zu stark. Kate sieht sich gezwungen den Preis für den Handel den sie gemacht hat, zu zahlen – und ein Leben zu leben, das ihr nicht gefällt. Die Königin ist wütend auf Lady D’Angelica, weil sie ihren Sohn Sebastian nicht für sich gewinnen konnte. Sie ist bereit sie mit der Eisenmaske zu bestrafen. Aber Lady D’Angelica hat ihre eigenen Pläne und sie wird nicht so leicht aufgeben. Cora und Emeline erreichen endlich Stonehome – und was sie dort finden, schockiert sie. Das Schockierenste davon ist Sophia und Kates Bruder, ein Mann der ihr Schicksal für immer verändern wird. Welche Geheimnisse hält er über ihre lang verlorenen Eltern bereit?EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (Ein Thron für Schwestern – Buch Fünf) ist das vierte Buch einer überwältigenden neuen Fantasiereihe, voll von Liebe, gebrochenem Herzen, Tragödie, Abenteuer, Magie, Schwertern, Hexen, Drachen, Schicksal und nervenaufreibende Spannung. Ein fesselndes Buch, gefüllt mit Charakteren die Sie faszinieren werden und eine Welt, die Sie niemals vergessen werden. Buch #6 in der Reihe wird bald veröffentlicht werden. [EIN THRON FÜR SCHWESTERN ist ein] starker Auftakt zu einer Reihe die eine Kombination aus lebhaften Protagonisten und herausfordernden Umständen hervorbringen wird, um nicht nur junge Erwachsene, sondern auch erwachsene Fantasy-Fans, die epische Geschichten von mächtigen Freundschaften und Gegnern suchen, gründlich zu fesseln. Midwest Book Review (Diane Donovan)

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