Книга - Der Schreiber

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Der Schreiber
Danilo Clementoni






Danilo Clementoni

Der Schreiber

Die Abenteuer von Azakis und Petri

Original-Titel: Lo scrittore

Übersetzt von: Susanne Tigano-Müller









Dieses Buch entspringt der Phantasie. Die genannten Namen, Personen, Orte und Organisationen wurden vom Autor frei erfunden und sollen der Erzählung ihre Glaubhaftigkeit verleihen. Jede Übereinstimmung mit Tatsachen oder realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist ein Zufall.

DER SCHREIBER

Copyright © 2016 Danilo Clementoni



I. Ausgabe: April 2016

Selbst herausgegeben und gedruckt



facebook: www.facebook.com/libroloscrittore

Blog: dclementoni.blogspot.it

E-Mail: d.clementoni@gmail.com



Alle Rechte sind vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne vorherige schriftliche Zusage des Herausgebers irgendwie kopiert werden, einschließlich des mechanischen und elektronischen Systems. Davon ausgenommen sind kurze Abschnitte für Rezensionen.

Dies ist das dritte Buch der Serie

"Die Abenteuer von Azakis und Petri” Um dieses spannende Abenteuer richtig genießen zu können, empfehle ich, zuerst das erste Buch mit dem Titel "Die Rückkehr” und das zweite Buch mit dem Titel “Treffen mit Nibiru” (N.d.A.) zu lesen.



An meine Frau und meinen Sohn für Ihre Geduld und alle wertvollen Vorschläge, die ich von ihnen bekommen habe, um mich und auch diesen Roman besser werden zu lassen.

Eine spezielle Umarmung an meine Mutter und ein dicker Kuss für meinen Vater, der mich, trotz seiner Krankheit, durch seine Anwesenheit dazu getrieben hat, mein ganzes Herz in diese wundervolle Erzählung einzubringen.

Ein spezieller Dank geht an alle meine Freunde, die mir Mut zusprachen und mich angespornt haben, diese Arbeit zu beenden, was ich ohne sie vielleicht nie geschafft hätte.

Ich möchte mich bei meiner Übersetzerin Susanne Tigano-Müller und meiner Lektorin Simone Zimmerschitt für die Arbeit an diesem Buch und für die Leidenschaft bedanken, die Sie bei der Vollendung dieser Übersetzung gezeigt haben.




Einleitung


Der zwölfte Planet, Nibiru (der Durchgangsplanet), wie er von den Sumerern genannt wurde oder Marduk (dem König der Himmel), wie er von den Babyloniern getauft wurde, ist in Wirklichkeit ein Himmelskörper, der 3.600 Jahre benötigt, um unsere Sonne zu umkreisen. Sein Orbit ist deutlich elliptisch, rückläufig (er dreht sich in der entgegengesetzten Richtung aller anderer Planeten um die Sonne) und im Vergleich zur Ebene unseres Sonnensystems ist er sehr stark geneigt.

Jeder Annäherungszyklus hat immer unglaubliche, interplanetare Veränderungen in unserem Sonnensystem, den Orbits und der Zusammensetzung der Planeten des Sonnensystems verursacht. Und es war genau einer seiner tumulthaften Passagen, die den majestätischen Planeten Tiamat, der sich zwischen Mars und Jupiter befindet, bei einem epischen Aufprall verwüstete. Seine Masse war neun Mal größer, als die aktuelle Masse der Erde, er war reich an Wasser und er wurde von elf Satelliten umkreist. Einer der sieben Monde im Orbit um Nibiru traf auf den gigantischen Tiamat und sprenge diesen in der Hälfte durch, wodurch die beiden Reststücke dazu gezwungen waren, sich auf zwei unterschiedliche Orbits zu verschieben. Bei der nächsten Passage (dem “zweiten Tag” der Genesis), vervollständigten die Satelliten von Nibiru das Werk, indem sie eine der beiden Hälften, die sich beim ersten Aufprall bildeten, komplett zerstörten. Aus den Trümmern, die durch die vielfachen Zusammenstöße erzeugt wurden, entstand das, was wir heute als “Asteroidengürtel” oder “Hauptgürtel”, wie er von den Sumerern genannt wurde, kennen. Zum Teil wurden die Trümmer auch von den in der Nähe liegenden Planeten angezogen. Die meisten Trümmer nahm Jupiter in sich auf, wodurch er seine Masse deutlich erhöhte.

Die Satelliten, die dieses Desaster verursachten, einschließlich der Reste des Ex-Tiamat, wurden zum größten Teil in externe Orbits “geschleudert” und bildeten das, was wir heute “Kometen” nennen. Der Teil, welcher der zweiten Passage entkam, positionierte sich jedoch in einem stabilen Orbit zwischen Mars und Venus hinter dem letzten Satelliten, der geblieben ist und aus ihm wurde das, was wir heute als Erde mit dem untrennbaren Wegbegleiter Mond kennen.

Die Narbe, die durch diesen kosmischen Aufprall verursacht wurde, der ca. vor 4 Milliarden Jahren erfolgte, ist zum Teil auch heute noch sichtbar. Der verschrammte Teil des Planeten ist zurzeit komplett vom Wasser bedeckt und wird heute als Pazifischer Ozean bezeichnet. Er besitzt etwa ein Drittel der Erdoberfläche und erstreckt sich auf mehr als 179 Millionen Quadratkilometern. Auf dieser immensen Oberfläche hat sich praktisch kein Land erhoben und es existiert nur ein großer Graben, der sich auf Tiefen von mehr als 10 Kilometern ausweitet.



Zurzeit ist die Zusammensetzung von Nibiru derjenigen der Erde sehr ähnlich. Der Planet ist zu zwei Dritteln von Wasser bedeckt, während der Rest aus einem einzigen Kontinent besteht, der sich von Norden nach Süden über mehr als 100 Millionen Quadratkilometer erstreckt. Einige seiner Einwohner ziehen seit hunderttausenden von Jahren den Nutzen aus der zyklischen Annäherung ihres Planeten an den unseren. Sie besuchten systematisch unseren Planeten und beeinflussten jedes Mal die Kultur, das Wissen, die Technologie und sogar die Evolution der menschlichen Rasse. Unsere Vorfahren gaben ihnen viele Namen, aber der Name, mit dem sie schon immer bezeichnet wurden, ist “Götter”.




Vorwort


Azakis und Petri, die beiden sympathischen und unzertrennlichen Außerirdischen, die Protagonisten dieses Abenteuers, sind nach einem ihrer Jahre (3.600 Jahre unserer Zeitrechnung) auf die Erde zurückgekehrt. Ihr Auftrag war es, die wertvolle Ladung zu holen, die sie wegen einer Fehlfunktion ihres Transportsystems bei ihrem vorherigen Besuch zurücklassen mussten. Dieses Mal haben sie jedoch eine komplett andere Bevölkerung auf der Erde vorgefunden, als diejenige, die sie zurückgelassen hatten. Bräuche, Verbrauch, Kultur, Technologie, Kommunikationssysteme: all dies war entschieden anders als das, was sie bei ihrem letzten Besuch vorfanden.

Bei ihrer Ankunft trafen sie auf ein Pärchen Erdenbewohner: Frau Doktor Elisa Hunter und Colonel Jack Hudson, die sie begeistert empfangen haben und ihnen nach unzähligen Schicksalsschlägen geholfen haben, ihren Auftrag zu Ende zu bringen.

Das, was die beiden Außerirdischen jedoch niemals ihren neuen Freunden mitteilen wollten, war, dass sich ihr Planet Nibiru sehr schnell näherte und dass er innerhalb von sieben Erdentagen den Orbit der Erde kreuzen würde. Nach den Berechnungen der Ältesten, würde einer der sieben Satelliten den Planeten streifen und eine Reihe klimatischer Katastrophen auslösen, die denen vergleichbar waren, die bei der vorherigen Passage in einer einzigen Definition zusammengefasst wurden: Die Sintflut.



In den beiden vorherigen Episoden (“Die Rückkehr” und “Treffen mit Nibiru”), konnten die Protagonisten dieses Abenteuers, trotz der zahlreichen Schwierigkeiten, die Erde vor einer Katastrophe retten, aber jetzt erwartete sie ein weiteres Abenteuer. Der Rückflug nach Hause von Azakis und Petri wurde sabotiert und dem Sonnensystem stand eine noch schrecklichere Gefahr bevor.

In der letzten Episode haben wir die Mannschaft der majestätischen Theos bei der Aktivierung der Selbstzerstörung des Sternenschiffs zurückgelassen und genau dort beginnt die Erzählung dieses neuen und phantastischen Abenteuers.




Sternenschiff Theos – Die Evakuierung


«Verlasst das Schiff» rief Azakis verzweifelt.

Der Befehl des Kommandanten ertönte auf allen Ebenen der Theos gleichzeitig. Die wenigen Mannschaftsmitglieder führten, nach einem kurzen, anfänglichen Zögern, das Evakuierungsprotokoll aus, das sie schon oft bei den Notfallübungen simuliert hatten.

«Achtzig Sekunden bis zur Selbstzerstörung» meldete wieder die warme, ruhige weibliche Stimme des Zentralsystems.

«Los Zak» schrie Petri. «Wir haben nicht viel Zeit, um hier abzuhauen.»

«Können wir wirklich nichts tun, um die Sequenz zu unterbrechen?» fragte Azakis ungläubig.

«Leider nicht, mein Freund. Sonst hätte ich es schon getan, meinst du nicht?»

«Das ist doch nicht möglich» sagte der Kommandant, während er am Arm von seinem Abenteuergefährten in Richtung internes Kommunikationsmodul Nummer drei gezogen wurde.

«Ich könnte auch versuchen, die Prozedur manuell zu unterbrechen, aber das dauert mindestens dreißig Minuten und wir haben nur eine, wenn überhaupt.»

«Warte, halt» rief Azakis und befreite sich mit einem starken Ruck aus dem Griff des Freundes. «Wir können nicht zulassen, dass sie hier explodiert. Die Energiewelle, die durch die Explosion entsteht, würde in wenigen Minuten die Erde erreichen und die betroffene Seite des Planeten würde von einer gigantischen Stoßwelle getroffen, die alles auf ihrem Weg zerstören würde.»

«Ich habe schon die Fernkontrolle der Theos vom Schiff aus vorbereitet. Wir bringen sie weg, wenn wir eingestiegen sind, wenn du dich jetzt endlich bewegst» murrte Petri, während er erneut den Arm seines Freundes packte und ihn in Richtung des Moduls zog.

«Sechzig Sekunden bis zur Selbstzerstörung.»

«Wo willst du es denn hinfliegen?» fuhr Azakis fort, während sich die Tür des internen Kommunikationsmoduls auf der Brücke des Schiffes auf der Ebene sechs öffnete. «Eine Minute wird nicht reichen, um eine Distanz zu erreichen, die...»

«Hörst du jetzt endlich auf, zu nerven?» unterbrach ihn Petri. «Halt die Klappe und setz dich da hin. Ich mach das jetzt.»

Ohne ein weiteres Kommentar folgte Azakis dem Befehl und setzte sich auf den grauen Sessel neben der Zentralkonsole. Wie er es schon viele andere Male in genauso gefährlichen Situationen getan hatte, entschied er, sich dem Können und der Erfahrung seines Gefährten anzuvertrauen. Während Petri fahrig mit einer Reihe von dreidimensionalen Hologrammen hantierte, kontrollierte er auch die Evakuierung der anderen Mannschaftsmitglieder, indem er gleichzeitig die einzelnen Piloten kontaktierte. In wenigen Sekunden bestätigten alle, dass sich die Schiffe vom Mutterschiff getrennt hatten. Sie entfernten sich schnell. Der Kommandant atmete erleichtert auf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die geschickten Manöver seines Freundes.

«Dreißig Sekunden bis zur Selbstzerstörung.»

«Wir sind raus» rief Petri. «Jetzt bringe ich die Theos auf Abstand.»

«Was kann ich tun, um dir zu helfen?»

«Nichts, mach dir keine Sorgen. Du bist in guten Händen» und er zwinkerte mit dem rechten Auge, wie es ihm seine Freunde von der Erde beigebracht hatten. «Ich bringe das Schiff hinter den Mond. Von dort aus kann es keine Schäden anrichten.»

«Mist» sagte Azakis. «Daran habe ich nicht gedacht.»

«Dafür bin ich doch da, oder?»

«Die Explosionswelle wird den Satelliten treffen, der die ganze Energie aufnehmen wird. Du bist ein Phänomen mein Freund.»

«Und sie wird auf dem Mond keine Schäden verursachen» fuhr Petri fort. «Da gibt es nichts weiter als Felsen und Krater.»

«Zehn Sekunden bis zur Selbstzerstörung.»

«Fast geschafft...» sagte Petri mit schwacher Stimme.

«Drei... Zwei... Eins...»

«Geschafft. Die Theos befindet sich in Position.»



Genau in diesem Moment machte sich auf der versteckten Seite des Mondes, an den Koordinaten der Breitengrade 24,446471 und Längengrade 152,171308, dort wo sich der Krater befand, der von den Erdbewohnern Kumaron genannt wurde, ein außergewöhnliches Erdbeben bemerkbar. Auf der kahlen und unebenen Oberfläche des Kraters öffnete sich ein großer und tiefer Riss, als ob eine enorme, unsichtbare Klinge tief in die Oberfläche gestochen worden wäre. Sofort danach, als ob jemand aus dem Inneren des Kraters schießen würde, schoss ein ovales Objekt mit unglaublicher Geschwindigkeit in Richtung Weltall mit einem um etwa dreißig Grad geneigten Kurs zur Senkrechten heraus. Das Objekt blieb noch wenige Sekunden sichtbar, bevor es endgültig in einem bläulichen Lichtblitz verschwand.



Auf dem Schiff sah man durch das elliptische Sichtfenster ein erblindendes Leuchten, welches das schwarze und kalte All erleuchtete und das Schiffsinnere mit einem fast irrealen Licht erfüllte.

«Mein Freund, was hältst du davon, wenn wir jetzt hier abhauen?» empfahl Azakis äußerst besorgt, während er zusah, wie sich die Energiewelle immer mehr ausbreitete und schnell ihrer Position näherte.

«Folgt mir» schrie Petri in den Kommunikator, den Piloten der anderen Schiffe zu. Dann manövrierte er sein eigenes Schiff, ohne noch etwas hinzuzufügen, schnell in Deckung hinter die Mondseite, die immer in Richtung Erde gewandt war. «Halt dich fest» fügte er hinzu, während der sich an den Armlehnen des Kommandosessels, auf dem er saß, festkrallte.

In absoluter Stille, mit dem Blick fest auf dem zentralen Bildschirm, warteten sie unendliche Sekunden, in der Hoffnung, dass die schnelle Verlegung der Theos eine Katastrophe auf der Erde verhindert hatte.

«Die Energiewelle verliert sich im All» sagte Petri ruhig. Er machte eine kurze Pause und nachdem er eine Reihe unverständlicher Mitteilungen auf den Hologrammen vor sich überprüft hatte, sagte er «Und der Mond hat den Teil perfekt absorbiert, der in Richtung Planet unterwegs war.»

«Nun, sieht so aus, als ob du wirklich gute Arbeit geleistet hast, mein Alter» kommentierte Azakis, nachdem er wieder begonnen hatte, zu atmen.

«Der einzige, der wirklich etwas abbekommen hat, ist der Mond. Er hat einen richtigen Schlag abbekommen.»

«Stell dir nur vor, was hätte passieren können, wenn die Welle die Erde erreicht hätte.»

«Der halbe Planet wäre jetzt frittiert.»

«Geht es euch allen gut?» fragte Azakis schnell die anderen Piloten über den Kommunikator, die den Manövern von Petri gefolgt waren und ihre Schiffe ebenfalls hinter dem Satelliten in Sicherheit gebracht hatten. Nacheinander kamen die ermutigenden Antworten an und nachdem auch der letzte Kommandant den perfekten Zustand der Mannschaft und des Schiffes bestätigt hatte, ließ sich Azakis an die Rückenlehne seines Sessels fallen und stieß erleichtert die ganze Luft aus, die er in den Lungen hatte.

«Das ist gut gegangen» kommentierte Petri zufrieden.

«Ja, aber was machen wir jetzt? Die Theos gibt es nicht mehr. Wie kommen wir jetzt nach Hause?»




Tell el-Mukayyar – Blitz am Himmel


In Basiscamp von Dr. Elisa Hunter hatte das Kätzchen Lulù begonnen, nachdem es von den Arme der Archäologin gesprungen war, nervös und mit festem Blick zum Himmel herumzulaufen. Die Sonne ging unter und ein wunderschöner Mond erschien schon am Horizont.

«Lulù, was ist?» fragte Elisa ihre unruhige Katze etwas besorgt.

«Sie muss traurig sein, weil sie verstanden hat, dass unsere Freunde gegangen sind» kommentierte Jack lakonisch, indem er versuchte sie zu beruhigen, indem er ihr Kinn kraulte.

Die Katze schien anfangs seiner Aufmerksamkeit zu genießen, wobei sie schnurrte und ihr Mäulchen an der großen Hand des Colonels rieb. Plötzlich hielt sie inne, machte ein komisches Geräusch und schaute geradeaus zu dem blassen Satelliten der Erde. Durch das bizarre Verhalten neugierig geworden, schauten die beiden ebenfalls in diese Richtung. Das was sie nach wenigen Augenblicken sahen, ließ ihren Atem stocken. Ein unglaubliches Leuchten schien den Mond zu umhüllen. Ein weißes Licht, das etwa dreimal so weit ging, wie der Durchmesser des Satelliten, formte eine Art Kranz um denselben. Der Vorfall dauerte nur wenige Sekunden, aber es war, als ob eine weitere Sonne plötzlich am dämmernden Himmel erschienen wäre und das ganze Gebiet in ein unnatürliches Licht tauchte.

«Was zum Teufel...» konnte der Colonel nur verblüfft flüstern.

So wie das unnatürliche Licht erschienen war, verschwand es wieder und alles war wie vorher. Der Mond war noch immer da und die Sonne neigte sich träge hinter den Dünen am Horizont.

«Was war das denn?» fragte Elisa verwundert.

«Ich habe nicht die leiseste Ahnung.»

«Für einen Moment habe ich befürchtet, der Mond wäre explodiert.»

«Das war wirklich unglaublich» sagte der Colonel, während er den Himmel nach irgendeinem Indiz absuchte, wobei er die Hand schützend über den Augen hielt.

«Azakis... Petri...» sagte Elisa plötzlich. «Es muss ihnen etwas passiert sein, das spüre ich.»

«Komm, hör auf. Vielleicht war es nur eine Auswirkung beim Start der Motoren ihres Schiffes.»

«Das ist nicht möglich. Das hat wie eine wirkliche Explosion ausgesehen. Darüber müsstest du doch mehr wissen als ich, oder nicht?»

«Schatz» kommentierte der Colonel geduldig. «Um die Auswirkungen so einer Explosion aus diesem Abstand zu sehen, müssten auf dem Mond mindestens hundert oder vielleicht sogar tausend Atombomben gleichzeitig explodieren.»

«Und was ist dann passiert?»

«Wir könnten versuchen, unsere Freunde, das Militär zu fragen. Im Grunde bin ich ja ein Mitglied des ELSAD. Mit all den Geräten, die auf den Himmel ausgerichtet sind, ist ihnen so ein Vorfall sicher nicht entgangen.»

«Sogar Lulù hat es bemerkt.»

«Ich glaube, dass diese Katze viel intelligenter ist, als wir beide zusammen.»

«Katzen sind eine höhere Rasse» sagte Elisa, während die die Katze wieder in den Arm nahm. «Hast du das noch nicht bemerkt?»

«Tja. Ich glaube, dass auch sie auch von den alten Ägyptern fast wie Götter verehrt wurden.»

«Genauso, mein Schatz» sagte Elisa, glücklich, dass die Diskussion auf ein Thema gelenkt wurde, in dem sie sich gut auskannte. «Bastet war zum Beispiel eine der wichtigsten und verehrtesten Götter der antiken ägyptischen Religion. Sie wurde mit weiblichen Merkmalen und dem Kopf einer Katze oder sogar als eine Katze dargestellt. Ursprünglich war Bastet ein Gott des Sonnenkults, wurde aber mit der Zeit immer mehr einer des Mondkults. Als sich der griechische Einfluss dann in der ägyptischen Gesellschaft breitmachte, wurde Bastet endgültig zu einer Mondgöttin, da sie die Griechen mit Artemis gleichsetzten, die die Personifizierung des "wachsenden Mondes“ war.»

«Ok, ok. Danke für den Unterricht, verehrte Frau Doktor» sagte Jack ironisch, indem er seine Bemerkung mit einer Verneigung verstärkte. «Jetzt versuchen wir aber herauszufinden, was zum Teufel da oben passiert ist. Ich mache ein paar Anrufe.»

«Wenn du willst, ich stehe dir immer zur Verfügung, Schatz» antwortete Elisa, wobei ihre Stimme lauter wurde, während sich der Colonel in Richtung Laborzelt entfernte.

Lulù, hatte sich beruhigt und genoss die Streicheleinheiten, die ihre menschliche Freundin ohne Geiz verteilte.




Schiff sechs – Inspektion des Mondes


Azakis, dem die unsichtbare Hand der Angst den Magen zugeschnürt hatte, ließ ihn endlich in Ruhe und begann nervös über die Brück des Schiffes zu laufen, während er unverständliche Sätze murmelte.

«Willst du jetzt endlich damit aufhören, wie ein Brummkreisel herumzulaufen?» meckerte Petri. «Auf diese Weise nutzt du den Boden ab und am Ende fliegen wir wie zwei ausgediente Satelliten im All umher.»

«Wie kannst du nur so ruhig sein? Die Theos wurde zerstört, wir befinden und Millionen von Kilometern von unserem Ursprungsplaneten entfernt, wir können mit niemandem Kontakt aufnehmen und, auch wenn wir es könnten, wird es wohl unmöglich sein, dass uns jemand holt, und du? Du sitzt in aller Ruhe auf deinem Sessel, als wärst du im Urlaub auf einer Klippe des Golfes von Saraan und würdest das Panorama des Sonnenuntergangs genießen.»

«Beruhig dich doch mein Alter. Wir werden sicher eine Lösung finden.»

«Im Moment fällt mir aber wirklich keine ein.»

«Weil du erregt bist. Das sind die Gammawellen, die dein armes, hektisches Hirn ausstößt und verhindern, dass du klar denken kannst.»

«Meinst du?»

«Sicher» antwortete Petri mit einem strahlenden Lächeln. «Komm und setz dich zu mir, atme tief ein und versuche, dich zu entspannen. Du wirst sehen, dass in kurzer Zeit alles anders aussehen wird.»

«Es wird wohl so sein, wie du sagst, mein Freund» sagte Azakis, während er den Ratschlag seines Gefährten befolgte und sich auf den grauen Sessel des Copiloten fallen ließ «aber im Moment kann ich alles tun, außer mich zu entspannen.»

«Wenn du versprichst, dass du dich beruhigst, erlaube ich dir auch, eine von diesen schrecklich stinkenden Dingern zu rauchen, die du immer bei dir trägst.»

«Nun, das könnte eine gute Idee sein. Das wird mir sicher helfen.» Gesagt, getan und er zog aus einer Tasche eine lange dunkle, handgedrehte Zigarre hervor, die er, nachdem er die Enden mit einem seltsamen, mehrfarbigen Objekt abgeschnitten hatte, zu seinem Mund führte und anzündete. Er sog schnell mehrere Male daran und beobachtete, die kleinen bläulichen Rauchwolken, wie sie sich im Raum verflüchtigten. Mit einem leisen Raunen startete das automatische Luftreinigungssystem des Schiffes. In wenigen Augenblicken verschwand der Rauch und mit ihm auch der süßliche und stechende Geruch.

«Das ist aber unfair» rief Azakis, der schon wieder seine gute Laune wiedergefunden hatte. «Ich hatte vergessen, wie effizient unsere Lüftungssysteme sind.»

«Du hast sie entwickelt» antwortete Petri. «Es hätte auch nicht anders sein können.»

Die Spannung schien sich langsam aufzulösen.

«Fassen wir die Situation jetzt mal zusammen» schlug Azakis mit der Zigarre zwischen den Lippen vor, während er eine Reihe von Hologrammen aktivierte, die sich um die beiden Außerirdischen in der Luft positionierten. «Wir haben vier betriebstüchtige Schiffe, unseres eingeschlossen. Die Theos-2 ist schon auf Nibiru gelandet und beide befinden sich außerhalb des Aktionsradius des Lichtvortex-Kommunikationssystems.» Er blies einige Rauchwolken in die Luft und fuhr dann fort «Treibstoff und Nahrungsreserven liegen bei neunundneunzig Prozent.»

«Sehr gut. Ich sehe, dass du wieder Herr der Situation wirst. Mach weiter» ermutigte ihn Petri zufrieden.

«Den restlichen sechs Mitgliedern der Mannschaft geht es gut. Schilde und Waffen mit maximaler Effizienz. Das einzige Problem ist, dass wir kein H^COM mehr haben, um die Ältesten über unsere Situation zu informieren.»

«Und hier liegst du falsch» sagte Petri.

«Was meinst du damit?»

«Ich meine, dass noch ein funktionierendes H^COM vorhanden ist.»

«Aber das Einzige, das wir hatten, wurde doch mit dem Sternenschiff zerstört.»

«Und das, welches wir den Erdbewohnern gegeben haben?»

«Wow, du hast Recht. Daran habe ich nicht gedacht. Wir müssen zu ihnen zurückkehren und es uns geben lassen.»

«Nur mit der Ruhe mein Alter. Dafür haben wir noch Zeit. Ich würde zuerst eine Runde auf dem Mond drehen, um zu sehen, ob wir noch etwas von unserem schönen Schiff bergen können, das du in Stücke gerissen hast.»

«Ich? Was habe ich damit zu tun? Du hast es da oben explodieren lassen.»

«Aber das war deine Schuld. Die Befestigung war defekt.»

«Ok, Ok. Was passiert ist, ist passiert. Versuchen wir jetzt, aus dieser Situation wieder rauszukommen. Auch wenn ich ein unheilbarer Optimist bin, sehe ich im Moment keine brillanten Lösungen.»

«Das werden die Gammawellen sein» antwortete Azakis, der es seinen Freund mit derselben Münze zurückzahlte. «Immer angenommen, dass die vier Neuronen in deinem Kopf noch in der Lage sind, welche anzugeben.»

«Nach dieser billigen Bemerkung kann ich endlich bestätigen, dass der alte Zak wieder unter uns weilt. Willkommen zurück.»

«Also, schaffst du es, dieses Schiff zum Explosionsort zu bringen, ohne uns auf irgendeiner Erhebung auf dem Mond zu zerschellen?»

«Natürlich Boss. Zu ihrem Befehl» sagte Petri, wobei er die militärischen Gepflogenheiten imitierte, die er bei seinen Freunden auf der Erde oft mitbekommen hatte. «Ziel Mond» fügte er, nachdem er die Motoren gestartet hatte und den Kurs zum Satelliten eingestellt hatte, fröhlich hinzu.



Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie den Ort erreicht hatten, an dem die Theos zerstört wurde. Das Schiff begann langsam den Bereich der von der Erde abgewandten Seite des Mondes zu überfliegen, auf dem die Explosion stattgefunden hatte. Der Boden, der normalerweise sehr uneben und von Kratern gezeichnet war, die durch tausende von Meteoriten in Millionen von Jahren verursacht wurden, sah jetzt, auf einem Gebiet von sechshundert Quadratkilometern, unglaublich glatt und poliert aus. Die Energiewelle der Explosion hatte alles weggefegt. Felsen, Krater und Erhebungen gab es nicht mehr. Es sah aus, als ob ein riesiger Steinbrecher über das Gebiet gezogen wäre und hinter sich eine unendliche Ebene grauen, weichen Sandes zurückgelassen hätte.

«Unglaublich» rief Petri. «Es ist, als ob man über die unendliche Wüste Sihar auf Nibiru fliegen würde.»

«Da haben wir ja ein richtiges Desaster verursacht» sagte Azakis traurig.

«Nicht doch. Siehst du nicht, wie schön das Panorama jetzt ist? Vorher hatte die Oberfläche mehr Falten, als unser Oberster Ältester und jetzt ist sie so glatt wie die Haut eines Kindes.»

«Sieht so aus, als ob von unserem geliebten Sternenschiff nicht viel übriggeblieben ist.»

«Ich führe eine gründliche Untersuchung des Gebiets aus, aber das größte Stück, das ich bis jetzt gefunden habe, hat nur die Größe von ein paar Kubikzentimetern.»

«Da kann man nicht meckern. Das Selbstzerstörungssystem hat wirklich gut gearbeitet.»

«Hey Zak» rief Petri plötzlich. «Was ist das deiner Meinung nach?» und er zeigte auf einen dunklen Punkt auf dem Hauptbildschirm.

«Ich weiß nicht... Man kann es nicht erkennen. Was sagen die Sensoren?»

«Sie erfassen gar nichts. Ihrer Meinung nach ist es nichts weiter als Sand, aber ich glaube, etwas Anderes zu sehen.»

«Es ist unmöglich, dass die Sensoren nichts erfassen. Versuche einen Kalibrierungstest auszuführen.»

«Gib mir nur eine Sekunde.» Petri werkelte an einigen holographischen Bedienungen herum und sagte dann «Die Parameter liegen in der Norm. Es scheint, dass alles korrekt funktioniert.»

«Komisch... Versuchen wir, näher ran zu gehen.»

Das Schiff Nummer sechs flog langsam in Richtung dieses fremdartigen Objekts, das aus der grauen Schicht aus Staub und Sand hervorragte.

«Maximale Vergrößerung» befahl Azakis. «Was ist das denn?»

«Bei dem Wenigen, das zu sehen ist, sieht es wie der Teil einer künstlichen Struktur aus» versuchte Petri zu vermuten.

«Künstlich? Ich glaube nicht, dass jemand von uns jemals etwas auf dem Mond installiert hat.»

«Vieleicht waren es die Erdbewohner. Ich glaube, irgendwo etwas darüber gelesen zu haben, dass sie verschiedene Expeditionen auf diesen Satelliten gemacht haben.»

«Das komische ist, dass die Sensoren nichts von dem erfassen, was wir hier mit eigenen Augen sehen.»

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Vielleicht wurden sie von der Explosion beschädigt.»

«Du hast do aber gerade einen Test gemacht und alles war in Ordnung» antwortete Azakis verblüfft.

«Also muss das, was wir hier sehen, aus einem Material gemacht sein, das wir nicht kennen und das deshalb von unseren Sensoren nicht analysiert werden kann.»

«Willst du damit sagen, dass die Erdbewohner ein Material herstellen konnten, das nicht einmal wir kennen, dass sie es hierhergebracht haben und damit eine Basis oder etwas Ähnliches errichtet haben?»

«Und jetzt haben wir sie ihnen auch noch zerstört» kommentierte Petri ratlos.

«Unsere Freunde hören nicht auf, uns zu überraschen, oder?»

«Das ist wahr... Nun, wir haben ja jetzt eine Runde gedreht. Ich würde sagen, dass wir es im Moment auf sich beruhen lassen. Wir haben im Moment wichtigeres zu tun. Was meinst du Chef?»

«Ich sage, dass du Recht hast. Da es so aussieht, als ob von der Theos nichts Nutzbares übriggeblieben ist, glaube, ich, dass wir hier weggehen können.»

«Kurs zur Erde?»

«Kehren wir zum Camp von Elisa zurück und versuchen wir, ihr H^COM zu benutzen, um mit Nibiru Kontakt aufzunehmen»

«Und unsere Reisebegleiter? Wir können sie doch nicht hier oben lassen» sagte Petri.

«Wir müssen eine Basis auf der Erde einrichten. Wir könnten eine Art Camp in der Nähe des Camps unserer Freunde errichten.»

«Scheint mir eine gute Idee zu sein. Soll ich dem Rest der Besatzung Bescheid sagen?»

«Ja. Gib ihnen die Koordinaten des Ausgrabungscamps und bitte sie darum, eine Notfallstruktur vorzubereiten. Wir steigen zuerst aus und kontaktieren die Ältesten.»

«Los geht’s» sagte Petri fröhlich. «Wenn man bedenkt, dass ich mir bis vor Kurzem noch überlegt habe, wie ich mir die Langeweile auf dem Rückflug vertreiben kann.»



Im selben Moment, auf einer Distanz von 500 U.A. von unserer Sonne entfernt, erschien, nach einem bläulichen Blitz, der die Schwärze des Alls durchzog, ein fremdartiges, eiförmiges Objekt wie aus dem Nichts. Es flog etwa hunderttausend Kilometer mit unglaublicher Geschwindigkeit geradeaus, bevor es von einer Art riesigem silbrigen Wirbel mit goldenen Reflexen verschlugen wurde und wieder verschwand. Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden nachdem denen dieser so ferne und öde Ort im tiefen Weltall wieder in die totale Stille verfiel, die vorher geherrscht hatte, als ob nichts geschehen wäre.




Tell el-Mukayyar – Kontakt mit Nibiru


«Ja, Colonel» sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung mit einem geschäftlichen Ton. «Uns wurde von verschiedenen Observatorien auf der Erde ein unnatürliches Aufleuchten gemeldet, das wahrscheinlich vom Mond ausging.»

«Aber der Mond „leuchtet“ doch nicht» antwortete Jack gereizt.

«Da haben sie Recht, Sir. Ich kann ihnen nur sagen, dass sie noch die Daten analysieren, um zu erfahren, wer oder was dieses Leuchten verursacht hat.»

«Also habt ihr noch nichts herausgefunden.»

«Nun, ich hätte es wohl nicht genauso ausgedrückt, aber ich glaube, dass ihre Annahme richtig sein könnte.»

«Wie redet der denn» sagte Jack zu Elisa, die ihn gerade erreicht hatte, während er mit der Hand das Mikrofon des Handys abdeckte. «In Ordnung. Danke für die Information» fuhr er fort. «Bitte rufen sie mich sofort an, wenn sie weitere Informationen haben.»

«Ich werde mich darum kümmern, Sir. Auf Wiederhören und einen schönen Tag» und beendete das Gespräch.

«Was haben sie dir gesagt?» fragte die Archäologin.

«Nun, es sieht so aus, als ob da oben etwas passiert wäre, aber niemand hat eine annehmbare Erklärung dafür.»

«Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass unseren Freunden etwas passiert sein könnte.»

«Na komm, reg dich nicht so auf. Wer weiß, wo die mit ihrem phantastischen Sternenschiff jetzt schon sind.»

«Ich hoffe das mit ganzem Herzen, aber ich habe noch immer ein komisches Gefühl im Magen.»

«Hör mal, um jeden Zweifel aus der Welt zu schaffen, warum benutzen wir nicht das Ding, das sie hiergelassen haben und versuchen sie zu kontaktieren?»

«Ach, ich weiß nicht... Sie haben doch gesagt, dass wir es erst benutzen können, wenn sie ihren Planeten erreicht haben... Ich glaube nicht, dass...»

«Hol es einfach» kürzte der Colonel ab. Dann, nachdem er bemerkt hatte, dass er vielleicht etwas zu grob gewesen war, fügte er mit einem strahlenden Lächeln «Bitte» hinzu.

«In Ordnung. Schlimmstenfalls funktioniert es nicht» sagte Elisa, während sie das tragbare H^COM holte. Sie kam sofort zurück und setzte diesen fremdartigen, sperrigen Helm auf, nachdem sie ihre langen Haare etwas geordnet hatte.

«Er hat gesagt, dass du diese Taste drücken musst» sagte Jack und deutete auf den Knopf. «Dann würde das System alles von alleine erledigen.»

«Also drücke ich?» fragte Elisa unsicher.

«Na komm, was soll schon passieren?»

Die Archäologin drückte die Taste und formulierte vielleicht etwas zu langsam die Worte «Hallo? Hört mich jemand?»

Sie wartete, bekam aber keine Antwort. Sie wartete noch einige Augenblicke und versuchte es nochmals. «Hallo... Hallo... Petri, bist du da? Ich höre nichts.»

Elisa wartete noch einige Sekunden, breitete dann die Arme aus und hob die Schultern.

«Drück nochmal die Taste» empfahl der Colonel.

Sie wiederholten den Vorgang mehrere Male, aber aus dem Kommunikationssystem erreichte sie nicht einmal ein Rauschen.

«Nichts zu machen. Vielleicht ist wirklich etwas passiert» flüsterte Elisa, während sie das H^COM vom Kopf abzog.

«Oder sie haben vielleicht noch nicht den Aktionsradius dieses Dings hier erreicht.»

Der Colonel hatte den letzten Satz noch nicht beendet, als ein Geräusch außerhalb des Zeltes seine Aufmerksamkeit auf sich zog.

«Jack, schau» rief Elisa verblüfft, während sie aus dem Zelt hinausschaute. «Die Sphären... Sie werden wieder aktiviert.»

Mit pochenden Herzen liefen beide nach draußen und sahen, wie die virtuelle Pyramide für die Landung wieder Form annahm. Ihre Freunde kehrten zurück.

«Siehst du, dass sie nicht explodiert sind» sagte Jack beruhigt.

«Vielleicht haben sie etwas vergessen.»

«Wichtig ist, dass es ihnen gut geht. Versuch, jetzt ruhig zu bleiben. In Kürze werden wir erfahren, was wirklich passiert ist.»

Die Landung erfolgte in kurzer Zeit und ohne Zwischenfälle und dann erschienen die großen Gestalten der Außerirdischen auf der Ausstiegsplattform.

«Hallo Leute» schrie Petri und winkte mit der Hand über dem Kopf.

«Was macht ihr denn wieder hier?» fragte Jack, während die beiden von der mobilen Struktur zum Boden gebracht wurden.

«Ihr habt uns gefehlt» antwortete Petri, während er, gefolgt von seinem Abenteuergefährten von dieser Art Aufzug heruntersprang, bevor er noch den Boden berührte.

«Wir haben uns schon Sorgen gemacht» sagte Elisa endlich beruhigt. «Wir haben gerade einen komischen Vorfall auf dem Mond beobachtet und hatten schon Angst, euch wäre etwas Schreckliches passiert.»

«Leider ist wirklich etwas Schreckliches passiert, meine Liebe» sagte Azakis mit traurigem Blick.

«Ich hab’s doch gewusst» rief Elisa. «Meine innere Stimme hat es mir gesagt. Was ist denn passiert?»

«Es ging alles so schnell.»

«Willst du es jetzt endlich erzählen? Mach es doch nicht so spannend. Sag uns alles, jetzt.»

«Unser Schiff gibt es nicht mehr» sagte Azakis frei heraus.

Die beiden Erdbewohner schauten sich einen Augenblick verblüfft an. Dann ergriff Jack das Wort «Du scherzt doch? Was soll das heißen, es existiert nicht mehr?»

«Das bedeutet, dass jetzt das größte Teil der Theos auf der Spitze deines Zeigefingers Platz hätte.»

«Aber wie konnte das passieren? Und wo ist der Rest der Besatzung? Geht es ihnen gut?»

«Ja, denen geht es gut, Danke. Sie befinden sich auf weiteren drei Schiffen und kommen in Kürze auch hier an. Wenn es euch nichts ausmacht, werden wir hier in der Nähe eine Notfallstruktur erreichten und versuchen, es uns irgendwie gemütlich zu machen.»

«Klar doch, kein Problem» sagte Jack. «Wir werden euch alle mögliche Hilfe geben. Ihr braucht gar nicht zu fragen.»

«Also» brummte Elisa, die ihre Neugier nicht mehr zügeln konnte. «Willst du uns jetzt endlich sagen, was da oben passiert ist?»

«Das ist eine lange Geschichte» sagte Azakis und setzte sich auf einen umgedrehten Blecheimer. «Macht es euch gemütlich.»



Nach etwa zehn Minuten hatte der Außerirdische ihnen praktisch die ganze Geschichte erzählt. Vom Verlust der Fernsteuerung des Kontrollsystems, bis zum Versuch, dieselbe zu deaktivieren. Von der Vernachlässigung, diese nicht zurückzuholen, bis zur plötzlichen Reaktivierung des Geräts, was dann die Selbstzerstörung eingeleitet hatte.

«Das ist ja schrecklich» rief Elisa betroffen. «Wer kann denn solch ein Desaster verursacht haben?»

«Wahrscheinlich» sagte Azakis «hat jemand dieses Gerät gefunden und dessen Eigenschaften analysiert. Dann hat er irgendeine Information unter den Millionen Daten gefunden, die wir auf eure Server geladen haben und hat es dann irgendwie geschafft, es einzuschalten und das zu verursachen, was passiert ist.»

«So ein Mist» flüsterte der Colonel verunsichert. «Die Geschichte hört sich absurd an... Und ihr habt wirklich nichts gemacht, um es wiederzufinden, obwohl ihr wusstet, wie gefährlich das Gerät sein kann?»

«Das war meine Schuld» mischte sich Petri in die Diskussion ein. «Ich hatte gedacht, dass ich es komplett deaktiviert hatte und dass kein Erdbewohner, der es eventuell finden würde, in der Lage wäre, es wieder zu aktivieren.»

«Aber es ist passiert» fügte Jack hinzu. «Habt ihr eine Idee, wo ihr es verloren habt?»

«Ich glaube, dass ich es bei der Bergung des Zenio-Kristalls verloren habe, aber wahrscheinlich muss es irgendwo anders passiert sein, wo mehr Leute waren. Da unten war ja wirklich niemand.»

«Zak, ich habe eine Idee» rief Petri und stand auf. «Wenn wir etwas daran arbeiten, könnte ich vielleicht den Moment herausfinden, an dem sich die Fernsteuerung von deinem Gürtel gelöst hat.»

«Ich glaube nicht, dass es jetzt noch wichtig ist, aber ich muss sagen, dass ich auch etwas neugierig bin.»

«Gut. Also informieren wir zuerst die Ältesten über unsere Situation und sobald wir uns hier eingerichtet haben, versuche ich, an diese Information zu kommen.»

«Elisa» sagte Azakis. «Leider wurde unser einziges H^COM zusammen mit der Theos zerstört. Kannst du uns bitte das leihen, das wir die gegeben haben, bevor wir abgereist sind?»

«Meinst du den Helm? Sicher. Ich hole ihn dir sofort.»

«Leider ist die Situation sehr ernst» flüsterte Azakis dem Colonel zu, sobald Elisa so weit entfernt war, dass sie es nicht hören konnte. «Auch, wenn wir die Ältesten kontaktieren können, stehen die Möglichkeiten, auf unseren Planeten zurückzukehren, mittlerweile fast bei Null.»

«Können sie nicht jemanden schicken, der euch abholt? Zaneki hat doch auch so ein Schiff wie eures oder nicht?»

«Leider haben die Motoren seines Schiffes eine viel niedrigere Leistung als die, die auf unserem Schiff installiert waren. Daher musste er auch fast sofort nach dem Vorbeiflug von Kodon starten. Hätte er das nicht getan, hätte er Nibiru nicht mehr erreichen können, da sich der Planet sehr schnell entfernte. Wir konnten auch nur wegen unserer experimentellen Motoren länger bleiben. Leider war die Theos das einzige Schiff unserer Flotte, das mit diesen Motoren ausgestattet war. Die Herstellung und Installation weiterer zwei Motoren kann sehr lange dauern. Sehr lange nach „unserer“ Zeitrechnung.»

«Willst du damit sagen, dass ihr bis zum nächsten Treffen mit Nibiru hierbleiben müsst?»

«Da ist er» rief Elisa, während sie schnell zu ihnen zurückkehrte.

«Leider ja, Jack» sagte Azakis leise, während er aufstand, um den H^COM-Helm entgegen zu nehmen, den ihm die Archäologin reichte.

«Danke Elisa» sagte der Außerirdische, während er ihn aufsetzte. «Mal sehen, ob er funktioniert.»

«Ehrlich gesagt haben wir es schon versucht, konnten aber mit niemandem sprechen.»

«Das sind die Arbeiten meines Freundes» kommentierte Azakis und richtete seinen Blick in Richtung Petri. «Nie funktioniert etwas, was er macht.»

«Sympathisch, wie immer» antwortete Petri mit ernster Miene. «Ich werde mich daran erinnern, wenn du mich darum bittest, dein Bad in Ordnung zu bringen.»

«Klar» sagte Elisa lachend. «Ich erinnere mich daran, wie euer Bad funktioniert. Eine wirklich unvergessliche Erfahrung.»

Alle vier brachen in ein lautes Lachen aus. Dann nahm Petri den Helm aus den Händen von Azakis und sagte «Warte, du alter Undankbarer. Ich muss zuerst eine Einstellung ändern. Das System war programmiert, uns auf der armen Theos zu rufen und ich glaube nicht, dass von dort jemand antworten kann.»

Der Außerirdische betätigte eine Weile die Bedienungen des tragbaren H^COM und als er mit seiner Arbeit zufrieden war, übergab er es wieder seinem Gefährten «Versuche es jetzt. Hoffen wir, dass mir meine Erinnerung keinen Streich gespielt hat und dass ich es konfigurieren konnte, damit du mit der richtigen Person verbunden wirst.»

Azakis hegte keine Sekunde Zweifel an der Erinnerung seines Freundes und zog den Helm auf. Er drückte die Starttaste und wartete geduldig. Es verging fast eine Minute, bevor das dreidimensionale Bild des knochigen Gesichts seines vorgesetzten Ältesten direkt auf der Retina seiner etwas müden Augen erschien.

«Azakis, wie schön dich zu sehen» sagte sein weißhaariger Gesprächspartner, wobei er den mageren rechten Arm zum Groß erhob. «Von wo rufst du mich denn an? Dein Bild erscheint sehr komisch und verzerrt.»

«Das ist eine lange Geschichte» antwortete der Außerirdische. «Das, was ich hier benutze, ist ein improvisiertes Gerät für Langstreckenkommunikationen.»

«Bist du denn nicht auf dem Schiff? Du wirst mit jetzt nicht sagen, dass ihr noch nicht gestartet seid. Du weißt, dass das Zeitlimit, um uns zu erreichen, jetzt schon sehr eng ist, oder nicht?»

«Genau darüber wollte ich mit dir sprechen.» Er machte eine kurze Pause, um die passenden Worte zu finden und fuhr dann fort «Es gab da einen unvorhergesehenen Vorfall... Unser Schiff gibt es nicht mehr.»

«Was soll das heißen, es gibt es nicht mehr? Was meinst du damit?»

«Es ist explodiert. Das Selbstzertörungssystem wurde aktiviert und wir konnten uns gerade noch retten, bevor es in tausend Stücke zerbrach.»

«Aber dieses System konntest doch nur du mit deiner eigenen Fernsteuerung aktivieren. Wie konnte so etwas passieren?» fragte der Älteste überrascht.

«Sagen wir, dass es einige spezielle Vorfälle gab, bei denen es mir heruntergefallen sein muss.»

«Und jemand anderes hat sie gefunden und an deiner Stelle aktiviert?»

«Wir konnten noch nicht herausfinden, was wirklich passiert ist, aber dies ist eine konkrete Möglichkeit.»

«Und jetzt? Wie gedenkt ihr, zurückzukommen?»

«Genau deswegen habe ich euch kontaktiert. Wir brauchen eine gute und schnelle Lösung für dieses kleine Problem.»

«Klein?» antwortete der Älteste, der mit überraschender Schnelligkeit auf die Beine kam. «Weißt du eigentlich, was du da sagst? Das Zeitfenster hat schon fast die maximale Grenze erreicht. Ihr müsstet schon gestartet sein und du sagst mir, dass die Theos nicht mehr existiert und dass ihr praktisch auf der Erde festsitzt. Und was sollen wir jetzt tun?»

«Nun, das weiß ich nicht. Ihr seid die Ältesten. Wir vertrauen darauf, dass ihr uns mit eurer Erfahrung und unendlichen Weisheit helfen könnt, um aus dieser unangenehmen Situation herauszukommen.»

Sein Gesprächspartner ließ sich wieder schwer auf seinen weichen grauen Sessel fallen, stützte die Ellenbogen auf den Tisch vor sich und legte seine Hände zwischen seine weißen langen Haare, wobei er in absoluter Stille verweilte. Er blieb einige Sekunden unbeweglich sitzen, hob dann seinen Blick und sagte «Ich versuche, den Rat so schnell wie möglich zusammenzurufen und all unsere besten Experten daran arbeiten zu lassen. Ich hoffe, dass ich euch bald eine gute Nachricht überbringen kann» und er beendete das Gespräch.




Pasadena, Kalifornien – Der Nerd


«Das war alles?» rief der kräftige, absolut übergewichtige Typ, während er das komische Gerät in der Hand des jungen Nerds beobachtete. «Du wirst mir jetzt aber nicht sagen, dass du uns länger als einen Monat hast warten lassen, um uns zu zeigen, dass das Ding da blinken kann.»

«Ich kann euch versichern, dass es funktioniert» antwortete der Junge ängstlich. «Ich glaube auch, dass es genau das getan hat, wofür es entwickelt wurde.»

«Ja, aber willst du uns vielleicht auch sagen, was das ist?» schrie der große und magere Typ, während er auf die Beine sprang. «Ich verliere jetzt wirklich die Geduld.»

In dem mit Geräten, Monitoren und Computern aller Art überfüllten Raum, der von einem schwachen LED-Licht beleuchtet wurde, das von den alten Wänden reflektiert wurde, schien das ängstliche Gesicht des Jungen noch blasser zu sein, als es wirklich war.

«Wenn du uns jetzt nicht sofort sagst, wofür dieses Ding da wirklich gut ist, schwöre ich, dass ich es dir in den Hals stopfe» sagte der Dicke, während er den Nerd am Kragen packte.

«Aber ich habe es euch doch gesagt» antwortete der Junge immer verängstigter. «Das ist ein System, um einen Vorgang aus der Ferne zu aktivieren.»

«Welchen Vorgang denn? Um was geht es hier?» fuhr der Dicke fort, während er den Jungen schüttelte, als würde es sich um einen Margarita handeln.

«Ich bin mir nicht sicher» versuchte der junge Mann zu antworten. «Aber ich glaube, dass wir etwas sehr spezielles und Gefährliches aktiviert haben, weil ich sehr viele Schutzsysteme überbrücken musste.»

«Werde deutlicher» sagte der Dicke, ohne aufzuhören, ihn zu schütteln.

«Wenn du mich lässt, zeige ich es dir.»

«Ok. Sei aber überzeugender, sonst kann man das größte Stück, das von dir übrigbleibt, nur noch durch ein Mikroskop sehen.»

Der junge Mann brachte sein Hemd und seine langen Haare, die seit langer Zeit kein Shampoo mehr gesehen hatten, in Ordnung und ging zu einem Tisch mit zwei Tastaturen und einer Reihe halb zerlegter Computer. Er gab schnell verschiedene, unverständliche Befehle ein und nach einem Moment erschien auf einem riesigen Bildschirm, der von der Decke hing, die dreidimensionale Abbildung des komischen Objekts, das sich um sich selbst drehte.

«Das ist unsere mysteriöse Fernbedienung.»

«Ah, jetzt ist es eine Fernbedienung?»

«Nun, auf Grund einer Funktion glaube ich, dass wir es so nennen können.»

«Mach weiter» sagte der magere Typ, während er sich auf einen alten Stuhl setze, um den großen Monitor besser sehen zu können.

«Also, das Hauptproblem war, es zu aktivieren. Ich musste ganz schön schuften, weil es wahrscheinlich nicht nur ausgeschaltet wurde. Wahrscheinlich wollte sein Besitzer, dass es nie jemand wieder einschalten würde.»

«Ich habe doch gesagt, dass die Batterien nicht leer waren, du Idiot» sagte der Dicke zu seinem Gefährten.

«Nein, es hat keine Batterie im Inneren» fuhr der Nerd fort. «Ich glaube, dass es mit einer externen Energiequelle, einer Art elektromagnetischem Fluss, funktioniert, die es anzapfen und in reine Leistung umwandeln kann.»

«Interessant» kommentierte der Magere. «Und welche Reichweite hat es?»

«Theoretisch auch mehrere hunderttausend Kilometer.»

«Wow» sagte der Dicke, während er das fremdartige Objekt in die Hand nahm. «Willst du mir damit sagen, dass dieses kleine Ding in der Lage ist, ein Signal von hier zum Mond zu übertragen?»

«Das glaube ich und wahrscheinlich hat es das schon getan.»

«Und was soll es übertragen haben?»

«Hier wird es interessant» fuhr der Junge fortwährend er ein neues Bild auf dem großen Bildschirm anzeigte. «Dies sind die Symbole, die nach der Aktivierung auf der Vorderseite erschienen sind.»

«Sieht aus wie eine antike Sprache» kommentierte der Magere. «Ich glaube, ich habe das schon irgendwo gesehen.»

«Genau. Sie ist keilförmig. Die Sumerer benutzten sie schon tausende von Jahren vor Christus.»

«Und was suchen die auf einem so technologisch fortschrittlichen Instrument?»

«Das ist die Sprache unserer außerirdischen Besucher.»

«Willst du damit sagen, dass die Typen, die uns gefangen hatten, die Keilsprache sprechen?» fragte der Dicke vollkommen überrascht.

«Nun» versuchte der Junge zu erklären «es ist nicht so, dass man die Keilsprache spricht. Es ist eine Schriftart. Ich glaube aber, dass es diese Sprache ist.»

«Konntest du sie übersetzen?»

«Ehrlich gesagt musst ich eine Art Passwort eingeben, damit der Befehl weggeschickt wurde. Als ich die Symbole in der richtigen Reihenfolge berührt habe, bin ich in den Betriebsmodus gelangt.»

«Also so wie das System, mit dem man ein Handy freischaltet?»

«Mehr oder weniger, ja» sagte der Nerd lächelnd, glücklich, dass die beiden endlich kapiert hatten, wovon er sprach.

«Das war wirklich gute Arbeit» sagte der Dicke zufrieden.

«Ja, aber wir haben noch nicht seine wirkliche Funktion herausgefunden» konterte der Magere verärgert.

«Ich habe da eine Vermutung, die relativ realistisch sein könnte» sagte der junge Mann mit schwacher Stimme.

«Auf wartest du noch? Rede» antwortete der Dicke, wobei er sich ihm bis auf wenige Zentimeter bis zur Nase näherte.

«Ich glaube, dass es, außer wer weiß wie vieler anderer Funktionen, das System für die Aktivierung der Selbstzerstörung eines Raumschiffes ist.»

Die beiden Kumpels schauten sich einen Augenblick verblüfft an und dann rief der Dicke, als ob ihm jemand das schönste Geschenk der Welt gegeben hatte «Bitte, sag mir, dass wir sie in die Luft gesprengt haben.»

«Wahrscheinlich hatten die Außerirdischen alle Zeit der Welt, um sich in Sicherheit zu bringen, aber ihr Raumschiff hat wahrscheinlich ein böses Ende gefunden.»

«Mein Junge, du bist ein Genie» rief der dicke Typ. Dann zog er einen USB-Stick aus der Tasche und fügte hinzu «Lade alle Daten über dieses Ding drauf und lösche dann alles. Wenn wir rauskriegen, dass du auch nur ein byteaufgehoben hast...»

«Ich weiß, ich weiß. Dann reißt ihr mich in Stücke.»

«Braver Junge. Ich war mir sicher, dass du ein kluger Typ bist.»

Das Kopierverfahren dauerte nur wenige Sekunden. Nachdem der Nerd den USB-Stick aus seinem Computer entfernt hatte, übergab er ihn dem Dicken, der ihn sofort an sich riss. Nachdem er auch das fremdartige Objekt an sich genommen und beides in seine rechte Hosentasche gesteckt hatte, sagte er zu seinem Gefährten «lass uns gehen Alter. Vielleicht werden unsere Träume wahr.»

Sie hatten schon fast die Schwelle erreicht, als der junge Mann ihnen nachrief «Hey, vergesst ihr da nicht vielleicht etwas?»

«Von was redest du?» fragte der große magere Typ.

«Der Rest von meinem Geld.»

«Geld?» antwortete der Dicke. «Dank dem lieben Gott, dass wir dir nicht den Hals langgezogen haben» und er schlug die Tür hinter sich zu.




Konstellation Stier – Planet Kerion


Etwa fünfundsechzig Lichtjahre von der Erde entfernt, beleuchtete der rote Gigant mit dem Namen Aldebaran schwach einen kahlen Planeten, der unter dem Namen Kerion bekannt war. Seine Oberfläche, die heute nur von trockenen Wüsten, öden Steinlandschaften, tiefen trockenen Tälern und glatten Hochebenen gezeichnet wird, war nicht immer so gewesen. Der langsame Verfall des Planeten begann vor zehntausend Jahren, als, aus noch unbekannten Gründen, die metallische Flüssigkeit des Kerns langsam und unaufhaltsam seine Rotation verlangsamte, wodurch sich das Magnetfeld entsprechend verringerte.

Heute existiert die Atmosphäre von Kerion, die vor langer Zeit vorrangig aus Stickstoff und etwa zwanzig Prozent Methan bestand, praktisch nicht mehr. Die verheerenden Ausstrahlungen seiner Sonne, die nicht mehr von dem einst starken Magnetfeld des Planeten abgehalten werden, haben sie schrittweise bis auf ca. 0,1 Prozent aufgelöst. Meere aus flüssigem Kohlenwasserstoff bedeckten fast die Hälfte des Planeten. Methanseen und zahlreiche Eisflächen bedeckten die Landflächen und das Leben gedeihte. Jedoch schien der katastrophale Vorfall das Schicksal von Kerion unterzeichnet zu haben. Seine Bewohner hatten tausende von Jahren versucht, eine Lösung zu finden, um den Kern wieder in Gang zu bringen, haben es aber nie geschafft. Seit Beginn der Verlangsamung haben sie auch versucht, riskante und sehr lange interstellare Reisen auf der Suche nach einem ähnlichen Planeten zu unternehmen, auf den sie hätten übersiedeln können, aber diese Missionen waren nie von Erfolg gekrönt.

Sie hatten fast das Ende ihrer eignen lebenswichtigen Ressourcen erreicht und mit der unausweichlichen Ausrottung abgefunden, als einer der brillantesten Genies des Planeten einen Vorschlag machte, der dem Großteil der Bevölkerung als reiner Irrsinn vorkam: Sich von all dem zu befreien, was „sterben“ könnte. Der Kerianer begann mit einer Reihe von Experimenten, die innerhalb weniger Jahre dazu führten, dass aus den materiellen Körpern zu extrahieren, was wir als die „Seele“ bezeichnen würden, wodurch diese von dem bisher als unlösbares angenommene Band mit dem Körper befreit wurde. Die Essenz einiger Freiwilliger wurde von der lebenden Materie getrennt und in neue, komplett mechanische Strukturen implantiert. Dadurch wurde eine neue Spezies geboren, die komplett auf kybernetischen Körpern beruhte, aber mit einer eignen Intelligenz und der so genannten Seele, der kosmischen Essenz, oder einfach dem Leben ausgestattet war.

Die Trennung der Seelen alle Bewohner war nach wenigen Jahren komplett, aber auf Grund des Mangels an geeigneten Materialien für den Bau der neuen kybernetischen Körper erfolgte der Übergang nur sehr langsam. Also entschieden sie sich, die “Seelen” in speziellen eiförmigen Behältern aufzubewahren, um sie vor der Zerstörung zu schützen, bis ihr neues Exoskelett fertig gestellt war.

Die ersten neuen Lebewesen, die jetzt praktisch unsterblich waren, starteten eine neue Serie von Expeditionen im Kosmos, dieses Mal jedoch auf der Suche nach Planeten, die ihnen die notwenigen Rohstoffe für die Vervollständigung des Projektes liefern konnten. Sie hatten zehn Planeten, in Entfernungen bis zu mehreren hundert Lichtjahren von ihrem Planeten entfernt, auf denen richtige Labors errichtet, in denen die Ressourcen der Planeten extrahiert wurden, welche vor Ort für den Bau der neuen Körper dienten. Am Wichtigsten war das Vorhandensein von Helium-3, das durch ein komplexes nukleares Fusionssystem der Struktur jedes einzelnen neuen Kerianers eine unerschöpfliche Energiequelle bot. Um all diese so weit entfernten Planeten zu erreichen, wurden interstellare Portale gebaut, durch die die Behälter mit den Seelen der Bewohner und die notwendigen Geräte zu den Labors gebracht wurden. Der Bau jedes einzelnen Körpers, die Einpflanzung der entsprechenden Seele und deren komplette Aktivierung erfolgte jedes Mal mittels einer langwierigen Prozedur, was für sie jedoch mittlerweile kein Problem mehr darstellte.



«Wir haben eine komische Meldung von der Anlage /\ erhalten» sagte der Kerianer, der für die Kommunikationen zuständig war.

«Was für eine Meldung?» fragte sein Vorgesetzter mit dem Namen Supervisor RTY, dessen physische Form an ein Spinnentier mit sehr langen Beinen und einem massiven Körper erinnerte.

«Sie wurde komischerweise unterbrochen, bevor sie vollständig war. Das ist alles, was angekommen ist» und er übermittelte in Sublicht das Kommunikationsfragment.



Labor angekoppelt. Schicken zurück...



«Schicken, was? Angekoppelt von wem?»

«Da war nicht mehr. Ab diesem Moment wurden die Kommunikationen mit /\ unterbrochen.»

«Versuchen wir, so schnell wie möglich die Kommunikation wiederherzustellen und herauszubekommen, was passiert ist» befahl RTY. «Da sind mehr als zehn Millionen Seelen in diesem Labor, die darauf warten, implantiert zu werden.»

«Das weiß ich» sagte der Zuständige für die Kommunikationen. «Aber im Moment bekomme ich nur das Signal des Behälters (|), der durch den Interkommunikationstunnel läuft.»

«Vielleicht ist es das, was sie uns zurückschicken.»

«Das werden wir bald herausfinden. Er wird in dreihundertzwanzig cens ankommen.»




Tell-el-Mukayyar – Die Energie der Pyramiden


«Da sind sie, sie landen» sagte Petri und zeigte auf die drei Schiffe, die sich schnell dem Ausgrabungscamp näherten.

«Standard-Formation» befahl Azakis in seinen tragbaren Kommunikator den Piloten der Schiffe.

Zusammen mit Jack und Elisa beobachteten die beiden Außerirdischen in Stille die Schiffe, während sie die schnellen und präzisen Landungsmanöver ausführten.

«Wir müssen ein Kraftfeld in Form einer Kuppel aktivieren, um eine Atmosphäre zu schaffen, die für unsere Atemwege geeigneter ist» empfahl Petri.

«Einverstanden» antwortete Azakis. «Ich habe auch schon genug von diesen blöden Dingern hier» und er zeigte auf die Röhrchen des Atemgeräts, die in seinen Nasenflügeln steckten.

«Für uns gibt es hier viel zu viel Sauerstoff. Vielleicht wäre es besser gewesen, unsere Basis in den hohen Bergen aufzubauen.»

«Nicht doch. Wenigstens für den Moment. Das Kraftfeld wird mehr als ausreichen, bis wir uns besser organisiert haben.»

«Ok, du bist der Boss» sagte Petri, indem er den Satz mit einer Art militärischem Gruß unterstrich, den er bei den Soldaten der Erde gesehen hatte.

«Schiff zwei. Aktiviert die Kuppel» sagte Azakis in seinen Kommunikator.

Ausgehend von der Spitze des mittleren Schiffes, bemerkbar nur durch ein leichtes Vibrieren der Luft, breitete sich ein unsichtbarer Schild mit einem Durchmesser von circa hundert Metern aus und formte eine Haube in Form einer Halbkugel, die sich von der Spitze der virtuellen Pyramide des Schiffes zwei gleichmäßig bis zum sandigen Boden der Wüste ausbreitete.

«Sieht gut aus» sagte Petri zufrieden.

«Warum haben sie sich so angeordnet?» fragte Elisa neugierig.

«So wie?» fragte Azakis. «Was meinst du damit?»

«Die Schiffe. Die Pyramiden, die sie geformt haben liegen fast auf gerader Linie und die Fronten zeigen nach Süden. Die beiden äußeren sind augenscheinlich aufeinander ausgerichtet, während das mittlere leicht von der Achse abweichen zu scheint.»

«Du hast eine gute Beobachtungsgabe» kommentierte Azakis.

«Tatsache ist, dass mich das sehr an etwas Anderes erinnert.»

«Was genau?» fragte der Colonel, der sich plötzlich an der Diskussion interessierte.

«Warst du jemals in Ägypten?»

«Vor sehr langer Zeit.»

«Hast du die Pyramiden von Gisa gesehen?»

«Natürlich» antwortete Jack. Dann schlug er sich die Hand vor die Stirn und rief «Na klar. Sie sind so angeordnet wie die drei größeren Pyramiden.»

«Cheops, Chephren und Mykerinos» präzisierte die Archäologin.

«Ich weiß wirklich nicht, wovon ihr sprecht» sagte Azakis verblüfft.

«Warte» sagte Elisa. «Ich zeige es dir» und sie rannte schnell zum Laborzelt. Nach weniger als einer Minute kam sie mit einem großen und deutlich viel gelesenen Buch zurück. Während sie sich den anderen drei näherte, durchblätterte sie schnell die Seiten. «Hier ist es. Schau» und sie zeigte es dem Außerirdischen.

«Interessant... Was ist das?»

«Zeig mal her» sagte dann Petri, wobei er dem Freund das Buch aus der Hand nahm. «Ah ja. Ich habe diese Art Bauwerke gesehen. Sie sehen denen da ähnlich» und er zeigte auf das Ziqqurat hinter dem Camp. «Aber sie müssen von einem anderen Volk und in einer anderen Zeit gebaut worden sein.»

«Sehr gut Petri. Du hast Recht. Seit ihrer Entdeckung haben sich unsere Gelehrten den Kopf zerbrochen, um den Grund herauszufinden, warum sie gebaut wurden und warum sie auf diese Weise angeordnet sind.»

«Das ist doch ganz einfach» sagte Petri mit einem schönen Lächeln. «Siehst du diese Sterne da oben?» und er zeigte auf eine Konstellation unter all den anderen, denen die untergegangene Sonne Platz gemacht hatte.

«Ja, klar doch. Wir nennen diese Konstellation Orion. Sie hat ihren Namen vom griechischen Halbgott Orion» sagte Elisa. Während sie dann mit den Fingern das Profil in der Wüstenluft zeichnete, fügte sie hinzu «Wenn man ihre Sterne mit einer virtuellen Linie verbindet, erhält man den Kopf, die Schultern, die Taille und die Beine eines Mannes. Der griechischen Mythologie nach, war Orion ein Riese mit übermenschlichen Fähigkeiten, ein geschickter Jäger, der seine Beute mit einem unzerbrechlichen Bronzehammer tötete. Als der griechische Held starb, nahm er für alle Ewigkeit seinen Platz zwischen den Sternen ein.»

«Immer sehr suggestiv, diese Geschichten» kommentierte Petri verzückt. «Nach dem, was uns die Ältesten gelehrt haben, beziehen sich alle Konstruktionen dieser Art, die auf der ganzen Erde verstreut sind, auf uns.»

«Auf euch Außerirdische?»

«Wir die “Götter”, die vom Himmel herunterkamen, um die menschliche Rasse zu zeugen» präzisierte Petri.

«Hab ich mirs doch gedacht, dass auch hier eure Hand im Spiel ist» brummte Jack. «Es sieht so aus, dass alles, was wir bis heute gemacht haben, nur auf euch zurückzuführen ist.»

«Nun, wenn man es genau nimmt,» kommentierte Elisa «muss ich sagen, dass wir ihnen nicht alle Schuld zuweisen können.»

«Ich wollte nur sagen,» fügte Petri ruhig hinzu «dass unsere Schiffe einfach wie die drei Schiffe der “Taille” eures Orion angeordnet sind.»

«Und dasselbe gilt dann auch für die Pyramiden in Ägypten?» fragte Jack überrascht.

«Ich würde sagen, ja.»

«Also waren die Vermutungen unserer Wissenschaftler korrekt» sagte die Archäologin fast flüsternd. Dann legte sie das Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und sagte «Ich habe aber noch nicht den Grund für diese Anordnung verstanden.»

«Einfach meine Liebe» antwortete Petri. «Energie.»

«Das musst du mir genauer erklären» antwortete sie, während sie den Rücken streckte und die Arme verschränkte.

«Wir wissen auch nicht sehr viel darüber» klärte sie Petri auf. «Aber es scheint, dass ein Objekt in Form einer Pyramide in der Lage ist, eine Art positive und guttuender Energie für alle Lebewesen in ihrer Nähe zu erzeugen. Dabei gilt: je größer das Objekt, desto mehr Energie erzeugt es. Wenn es dann auch noch mit einem Himmelskörper verbunden ist, oder bessert, mit einer Reihe davon, verstärkt sich alles exponentiell.»

«Von was für einer Energie reden wir hier?» fragte die Archäologin.

«Wie schon gesagt, wir wissen es auch nicht genau. Viele unserer Experten haben sich dieser Forschung gewidmet, aber wir haben noch immer keine sicheren Daten.»

«Endlich mal was, das ihr auch nicht wisst» rief Jack zufrieden. «Das ist ja fast ein Wunder.»

«Es gibt viele Dinge, die wir nicht wissen, mein Freund. Auf einer globalen Skala sind wir nur leicht weiterentwickelt als ihr. Es gibt so viele Mysterien im Universum. Du hast doch nicht etwa geglaubt, dass wir sie alle kennen?»

«Ich muss dir gestehen, dass ich das für einen Moment wirklich geglaubt habe.»

«Es gibt Zusammenhänge, die wir niemals verstehen werden. Damit müssen wir uns eben abfinden.»

«Aber wir sind intelligent, phantasievoll, neugierig. Was soll uns daran hindern, es zu verstehen?»

Azakis griff in die Diskussion ein uns sagte «Es ist nur ein Problem auf Empfindungsebene.»

«Das verstehe ich jetzt gar nicht» sagte Elisa verblüfft.

«Egal wie man denkt, dass unsere Gehirne wer weiß wie weit “entwickelt” sind, gibt es doch so weit von unseren Gedankenstrukturen entfernte Dimensionen, wie wir es nicht einmal vorstellen können. Jedenfalls in Betracht unserer aktuellen Kenntnisse.»

«Tut mir leid, aber ich kann dir nicht folgen.»

«Nehmen wir als Beispiel eine Zelle deiner Leber» fuhr Azakis geduldig fort. «Stell dir vor, sie könnte über ihre Situation, ihre Arbeit, die danebenliegenden Zellen nachdenken. Wer weiß, wie oft sie versucht haben mag zu verstehen, was über diese Realität hinaus, die sie lebt, noch existiert. Gibt es andere Zellengruppen? Sind sie wie ich? Vielleicht hat sie auch darüber nachgedacht, ob es einen Gott gibt. Sie hat wahrscheinlich auch versucht, mit wer weiß welchen komplexen Riten mit ihm in Kontakt zu treten und gebetet, dass er ihre täglichen Probleme löst. Aber wer ist ihr Gott? Deine Gallenblase? Dein Herz? Du? Welches Verständnis kann eine Zelle deiner Leber von dir, von Gott haben? Wie könnte sie jemals mit dir direkt Kontakt aufnehmen? Und wenn sie nicht dich wahrnimmt, kann sie jemals mich wahrnehmen? Und das Meer, den Himmel, die Sonne, die Galaxie... Das meine ich mit unterschiedlichen Empfindungsebenen.»

«Wow» sagte Elisa, als ob sie gerade aus einer Trance aufgewacht wäre. «An so etwas habe ich wirklich noch nie gedacht... Also können wie nie mit Wesen auf höheren Ebenen in Kontakt treten und uns auch nie vorstellen, was außerhalb der Dimension sein könnte, in der wir leben.»

«Das ist nicht gesagt. Es scheint, dass jemand dank der speziellen Energie, die von den Pyramiden, von denen wie vorhin sprachen, freigesetzt wird, schon in der Lage sein könnte, Sprünge von einer oder mehreren Ebenen auszuführen. Leider sind auch unsere Kenntnisse auf diesem so speziellen Gebiet noch sehr begrenzt.»

«Interessant» flüsterte die Archäologin fasziniert. «Also seid auch ihr auf der Suche nach eurem Gott.»

«Ehrlich gesagt, ist dies ein Argument, an dem auch wir seit langer Zeit forschen.»

«Und, wenn auch ihr kein Ergebnis erzielt habt, wie viel Hoffnung haben wir dann, es zu erreichen.»

«Oft sind die wichtigsten Intuitionen zufällig versteckt» antwortete Azakis. «Unsere Rassen sind ähnlich und ich bin sicher, dass wir und ihr dieselben Möglichkeiten haben, die Funktion dieses mysteriösen Mechanismus herauszufinden, um mit höheren Wesen in Kontakt zu treten.»

Elisa kreuzte die Hände hinter ihrem Rücken und begann langsam im Kreis zu laufen. Sie überlegte einige Sekunden und sagte dann «Aber, in Wirklichkeit, wenn die vorher genannte Zelle ihre Arbeit nicht gut machen würde, wäre dies ein Problem für mich und ich würde es merken. Ist das nicht auch eine Art des Kontakts?»

«Du hast Recht. Wir alle sind hier aus einem genauen Grund und wir müssen einfach nur versuchen, unsere Arbeit auf beste Weise auszuführen. Genau deshalb suchen unsere Schöpfer auf Nibiru schon ab dem Zeitpunkt, an dem wir geboren werden, unser spezielles Talent. Jeder von uns hat eines, wie dies wahrscheinlich auch bei den Erdbewohnern der Fall ist. Das größere Problem ist, es zu finden und voll auszuschöpfen. Die Schöpfer kümmern sich gerade darum und liefern und auch alle Grundkenntnisse. Nachdem sie all unsere Eigenschaften genau analysiert haben, bringen sie uns zu der Gruppe, die unseren persönlichen Neigungen am besten entspricht, wie die der Künstler, der Handwerker, der Experten und so weiter. Wir müssen nichts weiter tun, als immer unser Bestes auf unserem Gebiet zu geben und den Weg zu vervollständigen, der für uns gedacht ist.»

«Ok Leute» griff der Colonel ein. «Was haltet ihr davon, all diese philosophischen Diskussionen sein zu lassen und unser kleines Problem zu lösen, das wir jetzt haben?»

«Tja» sagte Petri. «Während ihr “Superhirne” über die Mysterien des Universums diskutiert habt, habe ich die Daten deines persönlichen Recorders heruntergeladen.»

«Von was redest du denn da?» fragte Azakis überrascht.

«Ehrlich gesagt, habe ich mich auch nicht mehr daran erinnert» fuhr der Experte fort. «Aber bevor wir gestartet sind, habe ich ein persönliches Aufnahmesystem aktiviert, das alle Aktionen an jedem Besatzungsmitglied speichern sollte.»

«Ja, ich erinnere mich jetzt. Du redest von dem Gerät, das du mir hier hinten befestigt hast, oder?» antwortete der Kommandant während er den Oberkörper verrenkte, um auf ein kleines schwarzes Rechteck zu zeigen, das an seinem hellgrauen Gürtel befestigt war.

«Genauso ist es mein Alter. Und du hast keine Vorstellung, wie gut es funktioniert hat. Ich habe entdeckt, wo deine Fernsteuerung abgeblieben ist.»

«Ach ja? Und wo soll sie sein?»

«Das ratest du nie.»




Pasadena, Kalifornien – Die Nachrichten


«Und was machen wir jetzt mit dem Ding?» fragte der große Magere, während er auf der Fahrerseite in einen spritzigen feuerroten Chevrolet Corvette einstieg.

«Redest du vom Auto oder von dem außerirdischen Gerät?» fragte sein korpulenter Kumpan während er mit einigen Schwierigkeiten ebenfalls versuchte in den schnellen Sportwagen einzusteigen.

«Ich sprach von der Fernbedienung, auch wenn ich noch nicht verstanden habe, warum du ein Fahrzeug wie dieses gekauft hast, da du es nicht einmal schaffst, einzusteigen.»

«Sieht so aus, als hättest du einige Schwierigkeiten, mein Leuchtturm.»

«Eben. Konntest du nicht etwas nehmen, was für beide bequemer ist?»

«Wenn du den Fuß aufs Gaspedal dieses Biestes drückst, wirst du schon sehen warum» und nachdem er die Tür etwas zu fest zugeschlagen hatte, fügte er hinzu «Komm, fahr los.»

«Wohin?»

«Wir kehren zur Basis zurück. Ich möchte die Daten, die uns unser Freund der Nerd heruntergeladen hat, analysieren und alle Geheimnisse dieses außerirdischen Geräts herausfinden.»

«Du willst mir aber jetzt nicht sagen, dass du mehr weißt als er. Der kam mir so vor, als ob er wüsste, worum es geht.»

«Ich muss sagen, dass der Junge eine gute Arbeit geleistet hat, aber auch ich habe einige Nachforschungen angestellt.»

«Von was redest du denn?» fragte der Magere überrascht.

«Was glaubst du, was ich die ganzen Nächte im letzten Monat vor dem Computer gemacht habe, während du wie ein Bär im Winterschlaf geschnarcht hast?»

«Hast du dir Pornoseiten angeschaut?»

«Wo habe ich dich nur aufgegabelt? In letzter Zeit frage ich mich das immer öfter?»

«Das Schicksal hat uns vereint» antwortete der Magere, während er das Gaspedal voll durchdrückte und die Corvette einen Kavalierstart hinlegte, der zwei schwarze Reifenspuren auf dem Asphalt hinterließ.

«Hey, langsam» meckerte der Dicke, während er durch die plötzliche Beschleunigung gegen die Rückenlehne gedrückt wurde. «Du willst sie doch nicht gleich kaputt machen. Ich habe erst die ersten beiden Raten bezahlt.»

«Wow» sagte der Magere. «Die geht ab wie eine Rakete. Sie ist wirklich ein Tier, dieses Schätzchen.»

«Ich wusste, dass sie dir gefallen würde. Pass jetzt aber auf, dass du die Alte nicht glattbügelst» sagte der Dicke und zeigte auf eine alte Dame, die langsam die Straße überquerte. «Lass sie noch ein bisschen ihre Rente genießen.»

«Mach dir keine Sorgen mein Freund. Du bist in guten Händen» antwortete der Typ am Steuer während er der alten Frau mit einem plötzlichen Manöver auswich.

«Mann» rief der Dicke. «Du hast ihr fast die Kleidung vom Leib gerissen.» Dann drehte er sich um und fügte beim Anblick der alten Dame, die wütend mit ihrer Tasche wedelte und fluchte, was das Zeug hielt, hinzu «Noch ein Paar dieser Flüche und du wirst der sein, der seine Rente nicht genießen wird» und brach dann in lautes Gelächter aus.

«Lass stecken. Ich bin ganz sicher nicht abergläubisch.»

«Solltest du aber sein. Und wenn es eine dieser Voodoo-Praktiken ist? Du könntest dich als hüpfende Grille wiederfinden, während die Alte eine Nadel in den Hintern einer Puppe steckt, die dich darstellen soll.»

«Hörst du jetzt endlich mit dem Mist auf und sagst mir lieber, was wir jetzt mit dem Ding da anfangen sollen?»

«Ok, ok. Reg dich nicht auf. Ich habe doch nur einen Scherz gemacht, oder nicht?» Der dicke Typ legte das außerirdische Objekt wieder auf seine linke Handfläche und sagte «Der Nerd kennt sich sicher gut aus, aber ich kann dir garantieren, dass ich für meine Nachforschungen Kanäle benutzt habe, zu denen er sicher keinen Zugriff hatte.»

«Manchmal machst du mir Angst.»

«Willst du was sehen?»

«Nun, hängt davon ab, was.»

«In den verschiedenen Dateien, die ich in Bezug auf die außerirdische Technologie einsehen konnte, habe ich entdeckt, dass dieses Ding hier, außer Sternenschiffe in die Luft zu jagen, auch ganz viele andere sympathische Dinge machen kann.»

«Bist du dir denn sicher, dass es wirklich funktioniert hat?» sagte der Magere am Steuer, während er mit voller Geschwindigkeit in die Kurve ging und seinen Beifahrer an die Tür quetschte.

«Hey, willst du jetzt langsam fahren? Es fehlt nur noch die Polizei hinter uns und die nehmen uns wieder fest.»

«Ich habe eine Idee» sagte dann der Magere. «Schalte das Radio ein.»

«Glaubst du, das ist der richtige Moment, sich ein paar Liedchen anzuhören?»

«Nein doch du Idiot. Mach die Nachrichten an.»

Obwohl der Dicke zweifelte, stellte er keine weiteren Fragen, schaltete das Radio ein und durchsuchte die verschiedenen Sender, bis er einen fand, der gerade Nachrichten der Welt brachte.

«Nachdem sie die Zentralbank gestürmt hatten, haben die vier vermummten Räuber die Angestellten mit Pistolen und Maschinengewehren dazu gezwungen, die Taschen mit Bargeld zu füllen. Der ganze Vorfall dauerte weniger als fünf Minuten. Bei Ankunft der Polizei waren die Räuber schon spurlos verschwunden. An allen Zugangsstraßen der Stadt wurden Straßensperren errichtet.»

«Was interessiert uns das?» fragte der Ducke immer genervter.

«Geduld mein Freund, Geduld.»

«Und jetzt zurück zu unserer Schlagzeile. Es sieht so aus, als ob es interessante Neuigkeiten gibt. Ich übergebe das Wort an unseren Korrespondenten in Washington, Fred Salomon.»

«Danke Lisa. Ich befinde mich im Konferenzraum des Weißen Hauses, wo der Präsident soeben angekommen ist und eine offizielle Erklärung abgeben wird. Diese hören wir jetzt Live.»

Einige Momente der Stille folgte und dann hörte man die unverwechselbare Stimme des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika aus den leistungsstarken Lautsprechern der Corvette.

«Meine Damen und Herren, vor Allem danke ich ihnen, dass sie gekommen sind. Leider sind die Neuigkeiten, die wir soeben erhalten haben, nicht sehr ermutigend. Es sieht so aus, als ob das ungewöhnliche Leuchten des Mondes von vor einer Stunde, wirklich durch eine enorme Explosion verursacht wurde und dass davon das Sternenschiff unserer außerirdischen Freunde betroffen war. Wir wissen noch nicht, ob sie sich in Sicherheit bringen konnten. Sobald wir etwas erfahren, werden sie davon in Kenntnis gesetzt. Danke.»

«Na so was» rief der Dicke betroffen. «Also haben wir es wirklich in die Luft gesprengt.»

«Und bist du nicht froh darüber? Als wir bei dem Nerd waren, sah es so aus, als ob dies dein größter Wunsch gewesen wäre.»

«Naja, klar doch...» Aber im Grunde tut es mir leid.»

«Unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass unter all diesem Fett auch ein Herz verborgen ist.»

«Hör jetzt auf mit dem Mist» sagte der Dicke verärgert. «Gib Gas und fahren wir zur Basis.»




Planet Kerion – Die enthüllte Tragödie


«Der Behälter (|) hat soeben das Interkommunikationstunnel verlassen» sagte der winzige Kerianer, der für die Koordination der Manöver zuständig war. «In 0,1 cens wird er den Andockpunkt erreichen.»

«Ich möchte, dass er sofort für eine Überprüfung des Inhalts und die Analyse der gespeicherten Daten hergebracht wird» befahl der Supervisor RTY seinem Untergebenen.

Das komische eiförmige Objekt aus fast fünfundsechzig Lichtjahren Entfernung wurde von einer Art Kraftfeld erfasst, das es aus dem Orbit des Planeten erfasste und schnell in Richtung einer großen Öffnung der riesigen Metallstruktur brachte, die sich auf etwa zweihundert Quadratkilometern längs des Äquators von Kerion erstreckte.

«Behälter (|) fast in Position» sagte der Koordinator.

«Lass es sofort herbringen» befahl RTY. «Wir müssen unbedingt herausfinden, was auf /\ passiert ist.»

Sobald die Hülle den Andockpunkt erreicht hatte, wurde sie sofort von zwei ungewöhnlich geformten Kerianern in Obhut genommen. Einer ähnelte einer Art Anhänger ohne Räder und der andere konnte eher mit einem riesigen Krebs mit sechs Zangen verglichen werden. Der Krebs erfasste behutsam den Behälter und legte ihn dann in den Kerianer/Anhänger, der nach der Bestätigung der erfolgten Ablage ohne irgendeinen Ton abzugeben, mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zu den Labors losfuhr.

«Der Behälter (|) ist angekommen» sagte der Koordinator. «Prüfteam, führt eine komplette Analyse des Inhalts aus.»

Vier Kerianer, deren Formen ebenfalls sehr bizarr waren, stürzten sich auf das Objekt. Sie legten es in eine kleine Wanne mit einer Ammoniaklösung und begannen, das Innere zu scannen. Nach einigen Minuten sagte der kleinste der vier «Neunhundertneunzig Seelen vorhanden. Alle in perfektem Zustand. Ich übersende dem Zentralsystem die von der Kapsel gespeicherten Vorkommnisse.»

«Auf den Bildschirm» befahl RTY streng.

Die Bilder zeigten die Oberfläche des Mondes, die sich schnell entfernte, während sich ein großes, perfekt rundes Objekt dem Gebiet des unterirdischen Labors /\ näherte. Nach wenigen Augenblicken erhellte ein helles Leuchten den Bildschirm und sofort danach gab es nichts mehr. Das ganze Gebiet sah aus, als ob es von einem riesigen Hammer getroffen worden wäre. Die Bilder zeigten nur ein riesiges, flaches Gebiet der Mondoberfläche, die unglaublich glatt und posiert aussah. Die Registrierung zeigte einige Momente noch den sich immer weiter entfernten Satelliten und wurde dann unterbrochen.

«Das Labor» rief RTY bestürzt. «Es wurde komplett zerstört.»

«Es gibt nichts mehr» kommentierte der Koordinator bitter. «Die Registrierung ist beendet.»

«Dies war ein gemeiner und entschiedener Angriff auf unseren Außenposten. Ich wusste, dass man dieser außerirdischen Spezies nicht trauen kann.»

«Glaubst du, dass diese runde Waffe von ihnen gebaut wurde?»

«Es gibt nur zwei bewohnte Planeten in diesem Sonnensystem und beide sind von dieser Spezies bewohnt. Wir hätten unsere Basis nie dort erreichten sollen.»

«Das ist eine unglaubliche Tragödie» sagte der Koordinator der Kerianer traurig. «Im Labor befanden sich fast zehn Millionen Seelen, bereit für den Transfer. Es konnten nur die neunhundertneunzig gerettet werden, die es geschafft haben, mit der Kapsel (|) dieser Katastrophe zu entkommen.»

«Ich kann es noch immer nicht glauben» rief RTY betroffen. «Wir müssen sofort den Höchsten TYK in Kenntnis setzen.»




Tell-el-Mukayyar – Die Wiederaufnahme


Petri und seine drei Freunde waren in das Laborzelt der Dr. Hunter gegangen.

«Jetzt bin ich aber wirklich neugierig» sagte Azakis ängstlich. «Ich will jetzt wirklich sehen, was an deinem Befestigungssystem nicht funktioniert hat.»

«Nein, mein Lieber. Du wirst sehen, dass es sich etwas anders verhält» antwortete Petri, während er auf etwa einem halben Meter vom Boden ein dreidimensionales Hologramm erscheinen ließ.

«Das was du da machst, überrascht mich immer wieder» sagte Jack, während er die Bilder beobachtete, die in der Mitte des Zeltes erschienen.

«Jetzt kehre ich etwas zurück» sagte Petri, während er ein komisches Instrument betätigte und die Szenen rückwärts erschienen. «Dies ist der Moment, in dem wir General Campbell, Senator Preston und die beiden komischen Typen, die uns überfallen haben, als wir die Ladung holen wollten, zur Area 51 gebracht haben.»

«Ja, ja. Ich erinnere mich gut daran» kommentierte Azakis.

«Jetzt zeige ich euch etwas» und das Hologramm zeigte den Dicken, der sich Azakis bedrohlich näherte und anrempelte.

«Er dachte, er könnte mich einschüchtern» sagte der außerirdische Kommandant. «Ich habe mich keinen Millimeter bewegt. Aber was hat das mit dem Verschwinden der Fernsteuerung zu tun?»

«Warte. Ich vergrößere dir das Detail... Das was ihr hier seht, ist die Hand des Dicken, während sie mit unglaublicher Geschicklichkeit das Gerät von deinem Gürtel löst.»

«Unglaublich» rief der Colonel. «Das Manöver macht den besten Taschendieben in der U-Bahn alle Ehre.»

«Beim Anrempeln hat er die Gelegenheit ergriffen, dir die Fernbedienung zu stehlen» fügte Elisa hinzu. «Das ist ein alter Trick der Diebe, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.»

«Er hat sie mir gestohlen?» fragte Azakis bestürzt.

«Genauso, mein Alter» bestätigte Petri.

«Und wie zum Teufel hat er es geschafft, es zu aktivieren und den Befehl der Selbstzerstörung zu geben? Du hattest sie doch komplett deaktiviert oder irre ich mich da?»

«Ja, Zak. Das Gerät wurde deaktiviert. Wahrscheinlich habe er und sein Kumpel nach der Freilassung die zahlreichen Informationen durchsucht, die ich den Erdbewohnern hinterlassen habe und haben so einen Weg gefunden, das Sperrsystem zu überwinden.»

«Die beiden haben unser Sternenschiff zerstört und verhindert, dass wir nach Hause zurückkehren können» schrie Azakis in einem nie gesehenen Wutanfall. «Wenn ich sie in die Hände bekomme, werden sie es bereuen, auf die Welt gekommen zu sein. Dafür gebe ich mein Wort.»

«Beruhige dich doch mein Freund. Was passiert ist, ist passiert. Wir können es nicht mehr ändern. Das was wir jetzt tun sollten, ist diese beiden Gauner zu finden und uns das zurück zu holen, was sie uns gestohlen haben, bevor sie noch die anderen Funktionen entdecken.»

«Warum, was macht es noch?» fragte Elisa neugierig.

«Lassen wir es im Moment. Es ist besser, wenn du es nicht weißt.»

«Mein Gott, wie viele Geheimnisse» antwortete die Archäologin etwas enttäuscht.

«Natürlich, wenn sie es geschafft haben, die Selbstzerstörung zu aktivieren, können sie auch den Rest herausfinden» sagte Azakis besorgt.

«Solltet ihr nicht erst einen Weg finden, wieder nach Hause zurück zu kehren?» fragte der Colonel. «Es sieht nicht so aus, als ob diese Sache so dringend wäre.»

«Du hast Recht Jack, aber das Gerät kann in den falschen Händen wirklich sehr gefährlich sein.»

«Und das sind ganz sicher die falschen Hände» fügte Elisa hinzu.

«Vielleicht gibt es einen Weg» sagte Petri fast zu sich selbst.

«Und? Raus damit? Muss ich dich auf Knieen bitten?» sagte Azakis misstrauisch.

«Dieses Gerät ist mit einem speziellen Speisesystem versehen. Wenn wir noch auf der Theos wären, könnte ich ein Gerät bauen, das in der Lage wäre, die Spuren der Emissionen zu orten, die es zurücklässt.»

«Und da erinnerst du dich jetzt erst daran?» Azakis war deutlich verärgert. «Konntest du das nicht machen, als wir sein Verschwinden bemerkt haben?»

«Tut mir leid, aber dieses Ortungssystem funktioniert nur, wenn das Gerät in Bewegung ist und wir haben angenommen, dass es dir irgendwo heruntergefallen ist.»

«Beruhigt euch doch jetzt Leute» sagte der Colonel und bestärkte seine Worte mit weiten Gesten der Hände. «So wie ich das verstanden habe, hättet ihr sowieso ohne die Theos nichts machen können, oder nicht?»

«Nun, vielleicht könnte ich doch etwas hinkriegen» sagte Petri und kratzte sich am Kopf.

«Entschuldige den Ausbruch, mein Freund» sagte der Kommandant betrübt. «Es ist nicht deine Schuld. Dies ist wirklich für beide ein schlimmer Moment.» Dann legte er ihm eine Hand auf die Schulter und sagte «Schau, was du machen kannst. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, das Gerät so schnell wie möglich zu finden.»

«Keine Sorge Zak. Kein Problem. Ich werde mir was ausdenken, was mit den wenigen Mitteln geht, die mir verblieben sind.»

«Nur du kannst das schaffen. Wir befinden uns in deinen Händen.»

«Ich gehe» und der Experte verließ das Laborzelt ohne weitere Worte und ließ nur einige kleine Staubwolken hinter sich.

«Wird er es schaffen?» fragte Jack besorgt.

«Sicher doch. Da habe ich keine Zweifel. Petri hat unglaubliche Fähigkeiten. Mehr als einmal habe ich ihn Dinge bauen sehen, die nicht einmal ein Team der besten Handwerker in der Lage gewesen wäre, zu realisieren. Er ist einfach außergewöhnlich. Es tut mir leid, zu grob gewesen zu sein. Ich habe ihn sehr gern und würde jederzeit mein Leben für ihn geben.»

«Mach dir keine Sorgen Zak» sagte Elisa mit sanfter Stimme. «Er weiß das. Dies ist ein schlechter Moment, aber wir werden ihn problemlos überwinden. Da habe ich keine Zweifel daran.»

«Danke Elisa. Das hoffe ich aus ganzem Herzen.»




Pasadena, Kalifornien – Das Nest


Sobald er die Tür geöffnet hatte, wurde der entschieden übergewichtige Mann von einer angenehm kühlen Brise getroffen. Die Klimaanlage im Raum, die sie am vorherigen Abend eingeschaltet gelassen hatten, hatte mehr als vorzügliche Arbeit geleistet.

«Wie schön» rief er. «Ich konnte diese erstickende Hitze fast nicht mehr ertragen.»

«Wenn du dich endlich mal für eine ernsthafte Diät entscheiden und dich von all dem Fett befreien würdest, das du mit dir rumträgst, würde dich die Hitze nicht so sehr stören.»

«Musst du immer an meinen Vorräten rummeckern?»

«Nenn es Vorräte. Du könntest ohne Probleme einen Monat damit überleben, ohne zu essen» sagte der magere Typ und brach in ein lautes Lachen aus.

«Ich habe nichts gehört.»



Das kleine Apartment, das die beiden als Basis benutzten, war äußerst spartanisch ausgestattet. Im Hauptraum stand nur ein einfacher hellbrauner Holztisch mit vier Stühlen derselben Farbe und ein schweres dunkelgraues Sofa mit abgewetzten Armlehnen und Sitzflächen. In der Ecke, in der Nähe der Fenstertür, durch die man Ausblick auf einen trostlosen Hof hatte, stand eine braune Plastikvase mit den Resten einer kleinen Washingtonia Filifera, die trotz dessen, dass sie trockenem Klima gut wiederstand, wegen Wassermangels seit Wochen abgestorben war. Das winzige Bad zeigte ebenfalls Zeichen der Nachlässigkeit. Verschiedene Fliesen waren abgesprungen und große dunkle Flecken an der verblassten Decke wiesen auf nie reparierte Wassereinsickerungen hin. Zwei kleine Schlafzimmer, in denen jeweils ein Einzelbett und ein Sideboard stand und eine kleine Küche mit Möbeln, die mindestens zwanzig Jahre alt waren, vervollständigten die Ausstattung dieses Apartments, das alles andere als gemütlich war.

«Ist ja mal wieder klar, dass sein Geschmack bei der Auswahl unserer Unterschlüpfe nicht gerade hervorragend ist!» kommentierte der große magere Typ.

«Warum? Was ist hier denn nicht in Ordnung?»

«Es ist ein Rattennest. Das ist es, was nicht in Ordnung ist. Wir reden hier immer davon, dass wir einen Haufen Geld machen werden, aber am Ende finden wir uns immer wieder in diesen mistigen Nestern wieder.»

«Immer musst du dich beschweren» antwortete der Dicke. «Versuchen wir, das Ding hier zu platzieren und dann werden wir und endgültig richtig einrichten.»

«Naja, wenn du das sagst... Ich bin da nicht so sehr überzeugt.»

«Komm jetzt, gib mir das Laptop und ich zeige dir was.»

Der Magere holte hinter dem Sofa eine schwarze Tasche mit Träger heraus und entnahm ihr das dunkelgraue Notebook. Er schaute es sich einen Moment an und gab es dann seinem Kumpan, der es auf den Tisch legte und einschaltete. Beide beobachteten eine Weile den Bildschirm, während das System hochfuhr. Dann meckerte der Magere «Ich habe die Nase voll von diesen Dingern. Ich verbringe Stunden damit, die Fortschrittsbalken, die sich drehenden Sanduhren, verschiedenen Aktualisierungen anzusehen... Kann es sein, dass man keinen Computer bauen kann, der wie ein Fernseher funktioniert? Taste drücken und er schaltet sich ein.»

«Tja, das wäre wirklich toll. Das, was ich am meisten hasse, ist, dass wenn man damit fertig ist, ihn zu benutzen und ihn abschalten will, um nach Hause zu gehen, eine Nachricht erscheint “Bitte schalten die Computer nicht aus. Installation Aktualisierung 1 von 325 ...” und dann musst du eine halbe Stunde warten, bis er endlich fertig ist. Konnte er nicht vorher diese blöde Aktualisierung ausführen? Musste er wirklich warten, bis man weggehen will?»

«Ja, die Informatik. Wahrscheinlich geht den Programmierern, die diese Systeme entwickelt haben, auch noch einer ab, wenn sie uns normale Sterbliche mit ihren “Kreationen” nerven.»

«Meinst du, die machen das absichtlich?»

«Wenn man bedenkt, dass wir heutzutage um einen Brief zu schreiben, einen Computer brauchen, dessen Leistung Milliarden Mal größer ist als von dem, den die Apollo-Missionen gebraucht haben, um auf den Mond zu kommen, glaube ich, dass bei der technologischen Evolution irgendetwas schiefgegangen ist.»

«Nun, du bist der Experte» kommentierte der Magere. «Sicher verlieren wir eine Menge Zeit, aber ohne diese Geräte hier, könnten wir nicht einmal mehr aufs Klo gehen.»

«Komm lass stecken, das ist besser. Schau dir lieber an, was ich in meinen schlaflosen Nächten entdeckt habe.»

Der dicke Mann zeigte auf dem Bildschirm einige Bilder an, die er in irgendeinem nicht gerade öffentlichen Archiv gefunden hatte. Er ließ einige durchlaufen und sagte dann «da ist es. Ich glaube, dass das, was du hier siehst, eine Reihe von keilförmigen Buchstabenkombinationen ist, welche weitere Funktionen dieses Geräts aktivieren können.»

«Wo hast du die denn her?» fragte der Magere verwundert.

«Wenn ich dir das sagen würde, müsste ich dich dann erschießen» antwortete der Dicke mit ernster Miene.

Der große magere Typ war einen Augenblick wie versteinert und bemerkte erst dann, dass sein Kumpan einen Scherz gemacht hatte. Er gab ihm einen Schlag auf die Schulter und sagte «Du bist ein Idiot. Los, zeig mir deine unglaubliche Entdeckung.»

«Warte, lass mich erst nachsehen, was uns der Nerd gegeben hat» und er steckte den USB-Stick des jungen Mannes ein. Er durchblätterte eine Reihe von Dateien, öffnete ab und zu eine davon, bis seine Aufmerksamkeit auf ein Bild gelenkt wurde, das er schon gesehen hatte. «Schau hier» rief er.

«Und was soll das sein?»

«Dies ist eine Reihenfolge von Buchstaben, die ich schon kenne.»

«Das habe ich nicht verstanden.»

«Du bist aber wirklich dumm. Das ist die Kombination, die den Selbstzerstörungsbefehl des Sternenschiffes ausgelöst hat und ich bin mir auch sicher, dass ich sie auch bei meinen eigenen Nachforschungen schon gesehen habe.»

Um weitere Vorhaltungen zu vermeiden, gab der Magere nur ein Brummen von sich.

«Da ist sie» sagte der Dicke und zeigte dieselbe Bilderreihe an, die sie vorher schon angesehen hatten, wobei er mit der Mouse auf eine davon zeigte. «Das ist es.»

«Ja und?»

«Und wenn diese Reihenfolge schon funktioniert hat, sind vielleicht auch die anderen hier aktiv.»

«Das hat Sinn.»

«Was hältst du davon, eine auszuprobieren?»

«Ist das nicht gefährlich? Ich denke, dass wir schon genug Schaden angerichtet haben.»

«Angsthase» sagte der Dicke. «Schlimmstenfalls jagen wir noch eines ihrer blöden Raumschiffe in die Luft.»

«Und wenn wir in die Luft fliegen? Wir wissen gar nichts über das Ding hier.»

«Komm, versuchen wir es» sagte der Dicke mit dem Gesichtsausdruck eines Kindes, das einen Feuerwerkskörper unter dem Sofa des schlafenden Opas anzündet.

«Mach du es. Ich bringe mich dort in Sicherheit.»

«Immer sehr mutig, nicht? Mach dir keine Sorgen, ich mach es, du Mädchen, du.»

Der Dicke hatte gewartet, bis sein Kumpan ins Schlafzimmer gegangen war, atmete tief ein und zeichnete auf der Oberfläche des Gegenstandes die erste Reihenfolge die auf dem Monitor angezeigt wurde. Dann warf er sofort das Gerät auf das Sofa und warf sich mit den Händen über dem Kopf zu Boden. Er wartete einige Sekunden unbeweglich ab, aber nichts geschah. Er lag dann noch einige Momente auf dem Boden und erst nachdem er sich sicher war, dass keine akute Gefahr bestand, hob er leicht seinen Kopf. Die Fernbedienung lag auf dem Sofa und schien nicht zu funktionieren.

«Und? Was ist passiert?» fragte sein Kumpan, der seinen Kopf leicht aus der halb geschlossenen Tür herausstreckte.

«Gar nichts.»

«Kann es sein, dass du die Reihenfolge nicht richtig eingegeben hast?»

«Ich glaube nicht. Ich glaube, ich habe alles richtiggemacht» sagte der Dicke, der sich vorsichtig erhob und dann dem außerirdischen Gerät näherte.

«Versuch es nochmal. Ich bleibe hier.»

«Danke für die Hilfe. Was würde ich ohne dich tun?»

Dieses Mal wollte sich der Dicke nicht mehr auf den Boden werfen und er gab die Reihenfolge ein, während er auf dem Sessel saß. Er wiederholte den Vorgang mehrere Male, aber der Gegenstand schien, keine Reaktionen zu zeigen.

«Nichts von nichts» fügte der Dicke hinzu.

«Vielleicht zerstören wir gerade all ihre Raumschiffe» kommentierte der große Magere Typ während er wieder an die Tür kam.

«Rede doch keinen Blödsinn. Der Nerd hat gesagt, dass dieses Ding nur eine Reichweite von ein paar tausend Kilometern hat. Nibiru ist jetzt schon wer weiß wo. Ich glaube, dass diese Sequenz einfach nicht anwendbar ist.»

«Also versuchen wir es mit einer anderen, oder?»

«Versuchen wir es? Für mich sieht es so aus, als ob nur ich es “versuche”.»

«Mann, sei nicht immer so pingelig. Wer ist denn hier der Techniker von uns beiden?»

«OK, OK. Ich versuche es mit der zweiten.»

Der Dicke verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, fast alle Kombinationen auszuprobieren, die auf dem Bildschirm seines Computers angezeigt wurden, aber es passierte nichts.

Da die Situation alles andere als gefährlich erschien, hatte sich jetzt auch sein Kumpan zu ihm gesellt und zusammen stellten sie alle möglichen Theorien und Vermutungen an.

«Vielleicht sind die Bilder seitenverkehrt» sagte der Magere nach einiger Zeit.

«Nicht doch. Die keilförmigen Buchstaben an der Fernbedienung haben dieselbe Anordnung, wie die auf dem Bildschirm.»

«Also müssen deine phantastischen “Quellen” ausgetrocknet sein.»

«Das ist nicht möglich. Es muss funktionieren. Da bin ich mir sicher.»

«Zwei hast du noch zum probieren. Wenn die auch nicht gehen, schmeißen wir das Ding in den Eimer und gehen was Kaltes trinken...»

Der Dicke brummte und gab ohne große Erwartungen die vorletzte Sequenz ein. Als er das letzte Symbol berührte, bemerkte er ein leichtes Zittern und einen Augenblick danach kam aus dem vorderen Teil des Geräts ein unnatürliches Glänzen. Ein leichtes Schnalzen an der leeren Wand vor ihnen erschien ein neues perfekt rundes Fenster mit einem halben Meter Durchmesser.

«Aber was...» sagte der Magere mit geweiteten Augen.

«Was zum Teufel...» fügte sein verblüffter Freund hinzu.

Mit vom Schreck zitternden Beinen standen sie auf und näherte sich vorsichtig der Öffnung an der Wand. Der Magere steckte seinen Kopf hindurch und rief dann «Das ist unglaublich. Die Wand hat sich aufgelöst und wir haben auch das große Werbeschild durchlöchert. Das ist mindestens hundert Meter von hier entfernt!»




Planet Kerion – Der Oberste TYK


«Oberster TYK» sagte RTY in das interne Kommunikationssystem der Struktur am Äquator des Planeten. «Leider bin ich der Überbringer einer schrecklichen Nachricht.»

«RTY, mein treuer Freund. Keine Angst, nichts kann meine Zufriedenheit und die unseres Volkes zerstören.»



Der Oberste TYK war das größte und älteste Exoskelett von ganz Kerion, in das vor tausenden von Jahren die Seele dessen übertragen wurde, der den Planeten in der Vorzeit der Maschinen regiert hatte. Mit der Zeit war seine physische Struktur gigantisch geworden. Seine aktuelle Ausweitung betrug zwei Quadratkilometer mit einer Höhe, die an einigen Punkten auch die fünfhundert Meter überschritt. TYK war eine technologische multifunktionale Kombination mit den Eigenschaften und der Effizienz der Zusammenfassung von einer Million japanischer Fabriken.



«Ich befürchte, dass das, was passiert ist, wirklich sehr grausam ist» fuhr der verantwortliche Kerianer fort.

«Rede, was ist los?»

«Das Labor /\ wurde angegriffen und zerstört. Zehn Millionen Seelen wurden ausgelöscht. Es konnten sich nur neunhundertneunzig retten, die mit dem Behälter (|) wenige Augenblicke vor der Explosion gestartet sind.»

«Explosion? Von was redest du da?» Wer soll das gewesen sein?» Die immer ruhige Stimme von TYK hatte jetzt einen sehr gereizten Ton angenommen.

«Auf dem Zentralsystem, mit Bezug |^|, kannst du dir direkt ansehen, was von der Kapsel registriert wurde, während sie sich vom Satelliten entfernte.»

TYK sagte lange nichts, während er sich wiederholt die Bilder ansah, die der Behälter aufgenommen hatte. Dann schaltete er die Aufnahme aus und sagte «Das runde Ding wurde von der außerirdischen Rasse entwickelt, die auf dem blauen Planeten |o| wohnt.»

«Oder von den Bewohnern des anderen Planeten, der zum selben Sonnensystem gehört» fügte der Verantwortliche hinzu.

«Es war ein gnadenloser Angriff dieser primitiven Spezies auf unsere Rasse. Millionen unserer Brüder wurden ausgelöscht, bevor sie übersiedeln konnten. Warum?»

«Wir haben immer gedacht, dass diese Lebewesen keine Gefahr für uns sind, obwohl ich immer dagegen war, /\ auf ihrem Satelliten zu bauen.»

«Welcher ist der andere Planet, von dem du geredet hast?»

«Wir nennen ihn |O|. Er ähnelt |o| sehr. Aber sein Orbit ist um ein Vielfaches größer. Er kreist alle 3600 Jahre von |o| um die Sonne und seine Bewohner sind sehr ähnlich. Bei Forschungen, die damals gemacht wurden, sah es sogar so aus, als ob die Bewohner von |O| einige Spezies, die auf |o| wohnten, genetisch verändert hätten, damit sie ihnen ähnlicher werden.»

«Also können wir sagen, dass sie derselben Rasse angehören und sogar weiterentwickelt sind?»





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